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Lack "richtig" polieren, versiegeln und pflegen


jo.e

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  • 2 Wochen später...
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Generell solltet ihr immer nach dem Motto verfahren: "So viel Lack wie nötig, aber so wenig wie möglich abtragen." Den Spruch kennt ihr vielleicht schon? Dann habt ihr euer Auto sicher mal vom Michl machen lassen. :D Ist ja auch egal von wem der Satz kommt. Fakt ist: Er stimmt! Schließlich wollt ihr euer Auto vielleicht in 2-3 Jahren noch einmal polieren oder polieren lassen, vielleicht auch in 5 Jahren sofern ihr eine Keramikversiegelung drauf habt. Ihr könnt den Zustand direkt nach dem Detailing aber sowieso nicht auf Dauer halten. Da könnt ihr noch so vorsichtig und nach Anleitung putzen. Nach 3-5 Jahren ist einfach wieder eine Politur fällig. Das kommt natürlich auch darauf an welche Ansprüche ihr habt. 

 

Gerade vor einer Keramikversiegelung sollte die Polierarbeit schon möglichst perfekt ausgeführt werden, denn mit der Keramik versiegelt ihr auch alle Lackschäden für lange Zeit die ihr nicht beseitigt habt. Es baut eigentlich alles aufeinander auf. Dabei kommt es vor allem auf drei Fragen an:

 

1.) Wie ist der Lackzustand (Hologramme, Kratzer, Lackschichtdicke etc.)?

2.) Wie wird das Fahrzeug genutzt (km pro Jahr, Fahrprofil etc.)?

3.) Hat der Besitzer Spaß an der Fahrzeugpflege und legt z.B. gerne 1x pro Jahr Wachs nach. Handwäsche?

 

Punkt 1 ist sehr wichtig um überhaupt zu sehen welches Ziel man festlegen kann und will. Die meisten Fahrzeuge bekommt man nicht mehr zum "Showcar" und meistens wird das auch gar nicht gewünscht. Mit einem Showcar meine ich einen Lack ohne Defekte die man auch unter fiesem Licht aus wenigen cm Entfernung nicht sieht. Erstlack will man möglichst lange erhalten und nicht gleich mit schweren Geschützen bekämpfen. Oft hat man auch Teile am Auto die eine relativ hohe Schichtdicke haben (eventuell nachlackiert oder gespachtelt) und an anderen Teilen ist sie schon sehr gering. Letztlich muss man immer einen guten Mittelweg finden, obwohl man natürlich immer versucht das beste Ergebnis zu bekommen das man mit Vernunft erreichen kann. Da jeder Lack anders ist, ist der Testspot extrem wichtig. Wie man bei diesem genau vorgehen kann, dazu später mehr. 

 

Punkt 2 und 3 sind eher wichtig bei der Wahl der Versiegelung. Auf die verschiedenen Versiegelungen gehe ich auch in einem extra Posting ein. 

 

Der nächste Teil wird sein: Welche Ausstattung ist sinnvoll und/oder absolut notwendig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen?

  • Gefällt mir 11
Am 20.8.2021 um 22:43 schrieb jo.e:

Ausstattung ist sinnvoll und/oder absolut notwendig

Freue ich mich besonders drauf! Kannst du ggf. ein/zwei Sätze zu Insektenreiniger bzw. Lackreinigung (in die Tiefe ohne Politur) schreiben? Bin selber nicht so der Polier, aber ich "rubble" gerne mit weichem Tuch oder Schwamm oder Pinsel und effektiven Renigungsmitteln herum ;)

 

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Was mich interessieren würde wie macht ihr eure Glasreinigung. Ich hab zwar von IronMichl die Mittel und Vorgehensweise jedoch für die Frontscheibe von innen, bedarf es jedesmal danach einen Termin beim Physiotherapeuten. 

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  • 3 Wochen später...

@Stocker85

Niemand hat gesagt das die Arbeit immer leicht ist und Spaß macht. :D Das ist völlig normal!

 

Am 22.8.2021 um 09:48 schrieb Andreas.:

Freue ich mich besonders drauf! Kannst du ggf. ein/zwei Sätze zu Insektenreiniger bzw. Lackreinigung (in die Tiefe ohne Politur) schreiben? Bin selber nicht so der Polier, aber ich "rubble" gerne mit weichem Tuch oder Schwamm oder Pinsel und effektiven Renigungsmitteln herum ;)

 

Das gehört zwar nicht zu meinen nächsten Ausführungen und würde eher ganz am Ende kommen im Teil "Fahrzeugreinigung/Lackreinigung", aber generell: Gut versiegelte Fahrzeuge benötigen in der Regel keine scharfen Insektenreiniger, denn die bleiben da kaum haften. Da reicht direkt nach der Fahrt ein auf den Lackschutz abgestimmter Detailer aus mit einem langfasrigen Mikrofasertuch. Gut einsprühen und einwirken lassen, dann ohne Druck abwischen. Falls nicht ganz weg Vorgang wiederholen. Niemals mit Druck reiben!!! Eine gute Keramikversiegelung kann zwar viel ab, aber ich habe noch nie Insektenreiniger etc. verwendet. War nie nötig. 

 

 

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@jo.eWenn ein Auto eine Klarsichtfolie und darüber eine Keramikversiegelung hat, kann die Folie bei der Handwäsche trotzdem feine Kratzer wie ein unbehandelter normaler Lack bekommen? Ich dachte die Keramikversiegelung verhindert die feinen Kratzer.

 

Genügt zum Insekteneinweichen auch normales Wasser?

 

LG

Hermann

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Ich gab bisher Zeitungspapier auf die Stoßstange, besprühte dieses mit Wasser und wischte dann nach ca. 10 Minuten die aufgeweichten Insekten mit einem normalen Haushaltsmikrofasertuch weg. Aber ich sehe schon, ich  muss wahrscheinlich bei Jochen einen Kurs bezüglich der richtigen Autopflege machen 😀.

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Welche Ausstattung ist sinnvoll und/oder absolut notwendig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen?

 

Die folgende Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und bildet nur meine Meinung ab:

  • Poliermaschine
  • Polituren
  • Polierpads
  • Mikrofasertücher aus dem Automobilbereich (keine aus der Küche)
  • Lackknete mit Gleitmittel
  • Lackreiniger/Entfetter
  • Versiegelung (Wachs, Polymer oder Keramik)
  • Lichtstrahler (mindestens einen größeren und eine kleine Lampe)
  • Abklebeband

Ich denke das sind die absolut notwendigen Utensilien, denn ohne diese braucht man erst gar nicht anfangen. Ich schätze die Investition für alle Utensilien auf mindestens 500-550 € und da habt ihr keine besondere Poliermaschine, keine besondere Versiegelung und auch beim Rest entweder nicht sehr viel oder nicht sehr gute Qualität. Um es wirklich selber zu machen sollte man also entweder mehrere Autos haben an denen man es machen will, es auf einige Jahre rechnen oder einfach so verrückt sein wie ich anfangs und es einfach selber machen wollen. 

 

In Kürze gehe ich auf die einzelnen Utensilien ein und sage euch auf was ich achte und versuche Unterschiede zu erklären. :-))!

 

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vor 19 Minuten schrieb ministerialrat:

@jo.eWenn ein Auto eine Klarsichtfolie und darüber eine Keramikversiegelung hat, kann die Folie bei der Handwäsche trotzdem feine Kratzer wie ein unbehandelter normaler Lack bekommen? Ich dachte die Keramikversiegelung verhindert die feinen Kratzer.

 

Genügt zum Insekteneinweichen auch normales Wasser?

 

LG

Hermann

Die neuen selbst heilenden Folien sind da nicht sehr anfällig. Kratzer entstehen übrigens fast immer durch falsches Waschen oder falsches Trocknen. Wenn das dann bei einer Keramikversiegelung oder Folie passiert, war es wirklich seeeehhhr falsch. :wink: Keramik auf Folie ist eine andere Keramik als auf dem Lack. Die Keramik auf der Folie darf die selbst heilende Fähigkeit nicht behindern und ist somit selbst auch flexibler als Keramik für den Lack, die in der Regel ca. 60% härter als Klarlack ist. Kratzer in der Keramik ist nicht so toll, da du die Kratzer dann nur durch Entfernen er Keramik raus bekommst. Die modernen Folien heilen sich selbst bis zu einem gewissen Grad, zur Not mit einem Heißluftföhn. Das wird dann eine auf die Folie abgestimmte Keramik nicht verhindern. Ich hoffe das war nicht zu kompliziert ausgedrückt. 

 

vor 24 Minuten schrieb Porto2020:

Ich nehme nur Wasser und Zeit damit es einweichen kann. 

Kann man machen - besser finde ich aber Detailer die eine leichte Reinigungswirkung haben und eine Gleitwirkung bieten. Ich wische nie nur mit Wasser auf dem Lack herum.

 

vor 18 Minuten schrieb ministerialrat:

Ich gab bisher Zeitungspapier auf die Stoßstange, besprühte dieses mit Wasser und wischte dann nach ca. 10 Minuten die aufgeweichten Insekten mit einem normalen Haushaltsmikrofasertuch weg. Aber ich sehe schon, ich  muss wahrscheinlich bei Jochen einen Kurs bezüglich der richtigen Autopflege machen 😀.

Auch das kann man machen, aber niemals mit Mikrofasertüchern aus Haushalt und Küche!!! Genau das macht die übelsten Kratzer in den Lack. 

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vor 14 Minuten schrieb ministerialrat:

Ich gab bisher Zeitungspapier auf die Stoßstange, besprühte dieses mit Wasser und wischte dann nach ca. 10 Minuten die aufgeweichten Insekten mit einem normalen Haushaltsmikrofasertuch weg. 

Prinzipiell genau richtig. Allerdings musst du das Mikrofasertuch sorgfältig auswählen. Wenn ich Haushalt lese und es ist ein ganz einfaches aus dem Billigsupermarkt - damit verkratzt du dir den Lack. Es muss eines aus dem Zubehörhandel sein. Petzold hat gute und preiswerte Pflegemittel. Swizöl hat natürlich auch gute Produkte, die sind allerdings alle mit Goldstaub angereichert...

  • Gefällt mir 6
vor 9 Minuten schrieb jo.e:

aber niemals mit Mikrofasertüchern aus Haushalt und Küche!!!

:-o
Waschhandschuh? ich glaub ich hab zum Wasserreste aufnehmen auch ein HaushaltsMicrofasertuch verwendet.

Ach Menno - ich will nicht noch mehr schlechtes Gewissen kriegen, je mehr hier gepostet wird.
Hör auf damit, oder komm her und zeig mir, wie man das macht - ich schau zu und kaufe Essen und Bier! ;)

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Dann brauchst du auch noch das 2 Eimer Prinzip mit doppelten Boden, um es noch perfekter zu machen. 
 

Ich nutze übrigens nur Regenwasser. Schön weich und macht keine Flecken nach dem Abspülen. 😀

  • Gefällt mir 3
vor 30 Minuten schrieb Eno:

:-o
Waschhandschuh? ich glaub ich hab zum Wasserreste aufnehmen auch ein HaushaltsMicrofasertuch verwendet.

Ach Menno - ich will nicht noch mehr schlechtes Gewissen kriegen, je mehr hier gepostet wird.
Hör auf damit, oder komm her und zeig mir, wie man das macht - ich schau zu und kaufe Essen und Bier! ;)

Unbedingt Waschhandschuh... :-))! Autowäsche ist aber ein eigenes Thema... behandle ich dann ganz am Ende...

  • Gefällt mir 3
vor einer Stunde schrieb Porto2020:

 
 

Ich nutze übrigens nur Regenwasser. Schön weich und macht keine Flecken nach dem Abspülen. 😀

Regenwasser wird in einer Tonne oder Zisterne aufgefangen, oder? Filterst du das Wasser - wegen potentiell aufgewirbeltem Dreck? Und wenn man ganz pingelig sein will, kommt es auch darauf an, wo der Regen gefallen ist. Regen reinigt schließlich die Luft. (jetzt aber Erbsenzählermodus aus...) 😁

Ich nutze das Wasser vom Hausanschluß mit integriertem Filter und Enthärter. (Da verkalkt auch kein Wasserkocher mehr.)

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Gefällt mir ausgesprochen gut hier !!!!!!

 

- Mikrofasertücher wärmebehandelt kriegt man nicht bei ALDL

- Regenwasser nutze ich direkt .......... vom Himmel (zum Einweichen)

- Jochen macht das KLASSE !!!!!!

 

Michl

Zaungast 😉

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Wenn der Michl mit mir zufrieden ist, dann ist das auch ein Lob für ihn und seine Kompetenz! :-))! Man lernt nie aus und der Austausch mit dir hilft immer, egal ob dir oder mir. Immer miteinander statt gegeneinander arbeiten macht extrem viel Spaß. 

 

Du musst dich hier übrigens nicht als Zaungast zurück halten sondern darfst gerne deinen Senf dazu geben. Schließlich soll das kein "Jochen macht alles richtig und es gibt nur ein Weg"-Thread sein. :wink:

  • Gefällt mir 1

Alles gut.

 

Bin momentan allerdings recht busy.

 

Aber ich gelobe trotzdem hier diesen Thread zu verfolgen !!!! 😉

 

Michl

der ja auch noch lernen und auch nicht alles richtig machen kann.

  • Gefällt mir 1

Geht mir "leider" ähnlich, weshalb ich heute das Forum mit allerlei Posts in allerlei Threads geballt belästige. :D Hoffe auch die Zeitabstände meiner Postings hier verringern zu können, sonst sind wir hier in 2 Jahren noch nicht durch. 

Sind wir definitiv nicht.

Ist zu üppig das Thema.

 

Aber es soll ja zielführend sein und auch noch "Hobby" bleiben.

Zumindest für die meisten hier.

 

Von daher ...... basst scho. 

 

  • Gefällt mir 1

Poliermaschine:

Bevor ich jetzt selbst ein Roman schreibe, würde ich gerne einen Text einfügen welcher das Thema recht gut beschreibt. Das spart mir einfach Zeit und ich würde gegenüber dem Text auch keinen großen Mehrwert bieten. Am Ende werde ich aber meine Meinung dazu äußern und gebe so wieder meine persönliche Note dazu. :D

 

Quelle:

https://www.mission-hochglanz.de/grundwissen-ueber-poliermaschinen-exzenterpoliermaschine-rotationspolierer/

 

Poliermaschine ist nicht gleich eine Poliermaschine

Im Hinblick auf die Funktionsweise bzw. Poliertechnik werden die Poliermaschinen in die Rotations- und Exzenterpolierer getrennt. Und diese Unterscheidung ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor bei der Kaufentscheidung überhaupt. In den nächsten beiden Abschnitten werden wir entsprechend näher auf diese Konzepte eingehen.

 

Rotationspoliermaschine

Die Rotationsmaschinen polieren mit Hilfe einer Rotationsbewegung. Die Rotationspolierer auf dem europäischen Mark besitzen eine M14-Aufnahme (M16 in USA), die passenden Stützteller unterscheiden sich somit deutlich von den der Exzenterpolierer. Die Aufnahme der Rotationspoliermaschine sieht weitgehend unspektakulär aus. 

 

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Die hierzu passenden Stützteller sind hauptsächlich in den Größen 150, 125, 75 aber auch darunter mit 50mm und 30mm erhältlich. Je dicker der Stütztelleraufbau, umso höher ist der Preis. Im Gegenzug ergeben sich durch dickere Stützteller einige Vorteile beim Handling der Maschine im Einsatz. 

 

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Die massive M14-Verschraubung erlaubt die Rotationsmaschine die Verwendung der sog. Extend-Bars. Das sind metallische Übergangsstücke, welche zwischen der Maschine und dem Stützteller geschraubt werden, um den Polierschwamm auf eine größere Entfernung von dem klobigen Getriebegehäuse des Rotationspolierers zu bringen.

 

 

Exzenterpoliermaschine

Die Exzenterpoliermaschinen unterscheiden sich in Gehäuseabmessungen häufig nicht von den Rotationspolierern, aber ein wulstiger Getriebekopfuntersatz fällt sofort ins Auge.

 

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In diesem Unterbau sitzt der Exzenteraufsatz, der letztendlich einfach nur auf dem Rotationsstift der Poliermaschine aufbaut. Der Exzenteraufsatz besteht aus einer frei rotierbaren M8 (5/16) Aufnahme und einem Gegengewicht und hat die Aufgabe, die Stütztelleraufnahme in einem Orbit, also einer kreisenden Bewegung um den Mittelpunkt des Getriebestiftes zu bewegen. Der Durchmesser des Orbits ist also der Exzenter-Hub der Poliermaschine. Die gebräuchlichesten Hub-Größen sind 10, 12, 15 und 21mm. Da diese Bewegung eine Unwucht erzeugt, wird ein Gegengengewicht-Körper benötigt. Die Gegengewichte sind aus wirtschaftlichen Gründen abnehmbar. So lassen sich die Exzenteraufsätze mit einem gewünschten Hub universell herstellen und dann an die Beschaffenheit des Stütztellers bzw. der Maschine über die Gegengewichtmodulation anpassen.

 

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Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, können die Stützteller von Exzenterpolierern nicht auf Rotationsmaschinen montiert werden, umgekehrt selbstverständlich auch nicht. Auch gibt es fast keine „gepolsterten“ Stützteller für die Exzentermaschinen. Denn dies würde zu einer Erhöhung des Tellergewichts und Entstehung von Ungleichgewicht und somit zur erhöhten Vibrationen im Betrieb führen.

 

 

Rotation vs. Exzenter

Aus den vorgestellten Konstruktionen ergeben sich unterschiedliche Polierschwammwirkungen auf die Lackoberfläche. Die Rotationspolierer drehen im Kreis und entwickeln bereits nach der Anlaufphase eine hohe Geschwindigkeit. Diese Geschwindigkeit sorgt dafür, dass die Polierkörner ihre maximale Schleifwirkung entfalten. Das ist der Hauptgrund warum die Polierleistung der Rotationsmaschinen um einige Faktoren höher ist als die der Exzenterpoliermaschinen.

 

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Bei Exzenterpoliermaschinen ohne Zwangsrotation ist der Stützteller zunächst nicht fixiert (frei rotierbar) und entwickelt seine richtungsgebundene Rotation aus dem Drehmoment und Fliehkräften seiner Orbitalbewegung. Der Stützteller vollzieht also eine Orbitalbewegung UND eine Rotationsbewegung. Je höher die Geschwindigkeitsstufe der Poliermaschine desto schneller dreht der Stützteller.  Diese Rotation kann bei der ersten Verkantung der Maschine oder zu großem Auflagedruck sehr einfach wieder zum Erliegen gebracht werden. Die Polierkörner bewegen sich im Dual Action Betrieb nicht mehr im Kreis, sondern in kleinen eliptischen Wechselbahnen. Diese Darstellung ist mit Hilfe eines Stützteller-Abbildung schwierig zu visualisieren, daher bedient man sich einer Abbildung, die jedem Autopflege-Kenner bekannt sein dürfte.

 

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Die Rotation der Exzenterpoliermaschine ist im Vergleich zu der von Rotationspoliermaschine vernachlässigbar. Daher bewegen sich die Polierkörner nicht wirklich in langen Bahnen sondern werden in einem Bereich der natürlichen Hubgrenzen in wechselnden Bahnen hin und her gerieben. Die Polierleistung ist zwar schwach aber dafür können bei Exzenterpoliermaschinen selbst bei relativ harten Polierschwämmen und groben Schleifpasten fast keine Hologramme entstehen, welche bei Rotationspoliermaschinen fest zum Programm gehören. Auch die Temperaturentwicklung aufgrund der viel schwächeren Reibung entsprechend im niedrigen Bereich.

 

 

Zusammengefasst können wir also eine folgenden Vergleich aufstellen:

 

Rotationspoliermaschine:

  • Hohe Polierleistung
  • Hohe Temperaturentwicklung
  • Problematisches Handling
  • Hologrammrisiko hoch

 

Exzenterpoliermaschine:

  • Niedrige Polierleistung
  • Niedrige Temperaturentwicklung
  • Anfängerfreundlich
  • Hologrammrisiko extrem niedrig

 

Mein Input:

Anfängern würde ich nicht zu einer Rota raten und schon gar nicht als einzige Maschine. Ich würde mit einer Exzenter beginnen ohne Zwangsantrieb. So kann man es besser lernen wie man die Maschine führt. Sobald der Teller stehen bleibt hat man zu viel Druck bzw. verkantet zu stark. Am besten macht ihr euch mit dem Edding einen Strich auf den Stützteller, dann seht ihr ob der Teller noch rotiert oder nicht. Ich poliere am liebsten mit einer Exzenter MIT Zwangsantrieb. Diese haben immer noch die Vorteile einer Exzenter, man kann aber auch mal auf Kante fahren oder mehr Druck ausüben. Die Rota erfordert viel Übung und Vorsicht. Hier spielt es z.B. schon eine Rolle ob man auf Metall poliert oder auf GFK etc. Wenn ihr z.B. eine Corvette oder einen Lotus poliert die quasi komplett unter dem Lack GFK oder Carbon haben, seit ihr bei zu viel Hitzeentwicklung schnell durch den Lack durch und dürft zum Lackierer fahren. Metall kann Wärme besser ableiten. Kunststoff macht das kaum und gibt alles wieder in den Lack und so seit ihr schnell "durch". Ich würde also für den Anfang eine Exzenter ohne Zwangsantrieb kaufen und wenn ihr etwas geübt habt (vielleicht auch mal an Teilen vom Schrottplatz oder bei Autos wo es nicht sooooo wichtig ist) dann zu einer Exzenter mit Zwangsantrieb wechseln. Ich habe mit einer Exzenter mit Zwangsantrieb mit den jeweiligen Polituren auch eine hohe Abtragsleistung und dennoch nicht diese Hitzeentwicklung einer Rota. Es gibt Exzenter bei denen ihr den Stützteller nicht wechseln könnt, vor allem bei den Zwangsantrieben. Dann empfehle ich euch die 125er, denn mit denen könnt ihr fast alles polieren. Die 150er sind für die schmalen Stellen zu groß und die 75er bzw. 80er für größere Flächen eher zu klein. Es ist natürlich nie falsch eine 125er, eine 80er mit verschiedenen Hüben, eine mini Poliermaschine und noch eine Rota zu haben, aber das kommt aufgrund der Kosten für die wenigstens Hobby-Detailer in Frage. :D Zudem noch ein Tipp: Kauft keine billigen "China Maschinen" sondern bekannte Marken wie Flex, Festool, Rupes etc. Die sind zwar nicht billig, halten euch aber sehr lange und liefern gute Ergebnisse. Ich würde immer darauf achten eine Hardware zu haben, die euch das Ergebnis nicht versaut. Wenn es dann also nichts wird wisst ihr wenigstens das es nicht an der Hardware lag. :wink:

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