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So long, Leonard


hugoservatius

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Leonard Cohen ist tot, einer der ganz Großen hat diese Welt verlassen und sie ist wieder ein Stückchen ärmer geworden.

Das letzte Mal habe ich ihn in der Berliner Waldbühne erleben dürfen, auf der Fahrt dorthin regnete es kleine Hunde, auf dem Fußweg von Castle Servatius dampfte die Erde, als der große, kleine, alte Herr im dunklen Anzug die Bühne betrat, riß der Himmel auf und die Abendsonne flutete die Waldbühne mit einem goldenen Abendlicht, im Epizentrum des Nationalsozialistischen Terroers, in der ehemaligen Horst-Wessel-Bühne, stand der alte Mann mosaischen Glaubens und füllte diesen Ort mit seiner Wärme, seiner Poesie und seinem Charisma, ein unvergesslicher Moment, ein Sieg der Menschlichkeit und der Freiheit über Ideologie, Angst und Terror, nach dem furchtbaren Wahlergebnis in den USA habe ich gestern Morgen im Wagen sehr laut "Democrathy will come to the USA" gehört, und am nächsten Tag ist er tot.

 

Hoffentlich wird es ihm gut gehen, da oben.

 

Tief traurige Grüße, Hugo.

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Leo Cohen… nach Prince und David Bowie verstummt dieses Jahr eine weitere magische Stimme. Habe ihn leider nie live erleben dürfen, habe aber just vor 2 Wochen ein kleines “Cohen Live-Programm” einer lokalen Band in der Hotelbar des Kempinskis in Nairobi geniessen können. Auf Geheiß meiner Firma durfte ich nämlich das Wochenende in Nairobi verbringen , und konnte nicht, wie ursprünglich geplant, von den Köstlichkeiten auf der Saisonabschlussparty der Scuderia Ponyhof naschen - das nur am Rande.

Die Performance war zwar Hotelbar typisch, hat mich aber insofern inspiriert, als daß ich das schon bestellte Standard-Heineken storniert, und stattdessen mir zu “Coming back to you” den ersten Macallan18 gegönnt habe… nach “I´m your man” und “Tower of Song” habe ich meinen Copiloten dann erlaubt sich zur Ruhe zu begeben (man ist bisweilen überrascht ,wieviel Schlaf doch junge, ehrgeizige Co-Piloten bisweilen benötigen – oder war es am Ende doch die musikalische Kost???), während ich selbst dann noch für einen letzten Cosmopolitan mit der charmanten Purserette der BA Crew an der Bar verbleiben wollte, da sie mich u.a. ständig an das Remake von “3 Engel für Charlie” erinnerte. Letztendlich wurden es dann doch noch einige Cosmopolitans mehr und zu “Dance me to the end of love” gab es dann kein anderen Ausweg mehr, als der Einladung der Doppelgängerin von Lucy Liu endlich nachzugeben und einer dieser berüchtigten Pool-Parties der British Airways beizuwohnen…. War auch dann eh höchste Zeit die Hotelbar zu verlassen, da dann schon “por una cabeza” angestimmt wurde…oder war es doch  “Tango to Evora”…. ???

 

Ja, traurig, ein sehr grosser Künstler hat uns für immer verlassen, seine lange Suche nach Schönheit und Frieden ist jetzt zu Ende. Er hinterlässt ein grosses Stück Musikgeschichte, für Kenner und Geniesser… und mir bleibt zumindest  eine weitere unvergessliche Begebenheit, die ich mit einigen seiner Lieder verbinden werde, und vielleicht irgendwann in Begleitung mit dem ein oder anderen Glas Macallan aus der Erinnerung holen darf ;) Vielen Dank.

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Was an dem Wahlergebnis in den USA furchtbar sein soll, erschließt sich mir zwar nicht - für mich ist es im Gegenteil ein Anlass für größten Optimismus - , aber Cohen war in der Tat großartig. Welcher Star außer ihm zieht sich auch einfach mal für Jahre als Mönch in ein Zen-Kloster zurück, um dann trotzem noch mal zurück zur Musik zu kommen, als es keiner mehr erwartet hatte. Ich bin allerdings nach wie vor der Meinung, dass seine ersten Platten immer noch die besten sind.

Wobei ich natürlich sehr bewundere, dass er bis zuletzt aktiv war und vor kurzem erst ein neues Album vorgestellt hat, das nun leider das letzte bleiben wird.

Es versteht sich, dass ich das alles auf Vinyl hier habe. :D

 

Gruß

Markus

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Markus Berzborn:

Was an dem Wahlergebnis in den USA furchtbar sein soll, erschließt sich mir zwar nicht - für mich ist es im Gegenteil ein Anlass für größten Optimismus - (...)

War klar, daß das kommen mußte.

Ist aber ebenso hirnverbrannt wie in diesem Thread unpassend.

 

Kopfschüttelnde Grüße, Hugo.

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Bitte nicht ins Politische abschweifen, auch wenns ein Reizthema ist. Ihr wisst ja, es ist ein eisernes Grundsatz dieses Forums. Übrigens auch meiner im Geschäftsleben.

 

Zum Tod von Leonard Cohen möchte ich dennoch auch was sagen. Er hat mich mit seiner Musik viele Jahre meines Lebens begleitet, und die Nachricht seines Todes war für mich kein Schreck. Durch sein hohes Alter war mir beim Genuss seiner Lieder die Vergänglichkeit immer gegenwärtig, sein Alter, seine Stimme, seine Reife, seine Poesie, das war das Gesamtkunstwerk Leonard Cohen, die Endlichkeit ein Teil des Ganzen.

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Der Tod eines Menschen ist nie schön.

 

Dennoch sage ich, dass ich seine Musik unerträglich fand, Jammerlappenmusik (wobei ich generell die dunklen Töne sehr schätze, aber eben damals wie heute keine Singer/Songwriter). Und dessen Religionszugehörigkeit als erwähnenswertes Element in den Ring zu werfen, naja. Würde man das bei einem christlichen Musiker auch tun? Todd Edwards zum Beispiel?

vor 27 Minuten schrieb Kauder:

Der Tod eines Menschen ist nie schön.

 

Dennoch sage ich, dass ich seine Musik unerträglich fand, Jammerlappenmusik (wobei ich generell die dunklen Töne sehr schätze, aber eben damals wie heute keine Singer/Songwriter). Und dessen Religionszugehörigkeit als erwähnenswertes Element in den Ring zu werfen, naja. Würde man das bei einem christlichen Musiker auch tun? Todd Edwards zum Beispiel?

Vielleicht solltest du mal einen Englisch-Kurs bei der VHS besuchen. Cohens Musik lebte mehr von der Lyrik, weniger von der instrumentalen Begleitung. 

  • Gefällt mir 2

Cohen hatte einen jüdischen Hintergrund, aber er war kein gläubiger Jude.

Hat er selbst gesagt, nicht ich.

Er zog seine Inspiration auch aus verschiedenen religiösen Traditionen. Wie gesagt, war er länger Mönch in einem buddhistischen Kloster, und in seinen Texten finden sich auch viele christliche Elemente.

 

Gruß,

Markus

Am ‎12‎.‎11‎.‎2016 um 17:55 schrieb hugoservatius:

Ist aber ebenso hirnverbrannt wie in diesem Thread unpassend

Richtig Hugo ich fand Deine Aussage auch unpassend zum Thema und inhaltlich, habe mir aber eine Antwort verkniffen.

 

Aber Du hast angefangen.

Nun leb bitte damit. :P 

  • Gefällt mir 2
vor 2 Stunden schrieb Kauder:

Glaub ich gerne, der Musik selbst kann ich nichts abgewinnen, gilt ebenso für Nobelpreis-Dylan und vergleichbare.

Also aus dir werd ich nicht schlau, Kauder.

 

Wenn hier jemang glauwürdig betroffen einen Thread zum Tod eines angesehenen Künstlers eröffnet solltest du vielleicht einfach mal die Klappe halten.

Ob du seine Werke als Jammerlappig empfindest interessiert hier glaub keinen.

Ich finde das stillos und ungeziogen.

  • Gefällt mir 5
vor 56 Minuten schrieb GT 40 101:

Also aus dir werd ich nicht schlau, Kauder.

 

Wenn hier jemang glauwürdig betroffen einen Thread zum Tod eines angesehenen Künstlers eröffnet solltest du vielleicht einfach mal die Klappe halten.

Ob du seine Werke als Jammerlappig empfindest interessiert hier glaub keinen.

Ich finde das stillos und ungeziogen.

Ich denke, dass man Werk und Person schon trennen kann. Stürbe Dieter Bohlen, wahlweise der weissblonde Typ, der immer brüllt (aus Norddeutschland), oder auch Fräulein Menke, so hagelte es hier bestimmt wenig schmeichelhafte Nachrufe.

 

Soviel Meinungsvielfalt sollte das Forum schon aushalten, dass es in einem solchen Thread auch abweichende Beiträge geben darf. Schliesslich habe ich nicht gesagt, dass ich mich gar über seinen Tod freuen würde (wieso auch), sondern lediglich, dass ich mit seiner Musik und artverwandten Klängen wenig anfangen kann. Auch finde ich es unnötig, bei Künstlern mit jüdischem Bezug dies besonders hervorzuheben, als ob dieses ein herausstechendes Qualitätsmerkmal gegenüber Artisten anderer Konfessionen sei. 

 

Nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt, und dies in durchaus höflicherer Form als sich manche meiner Vorposter untereinander und mir gegenüber äußern.

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Am 12. November 2016 um 01:38 schrieb hugoservatius:

(...) im Epizentrum des Nationalsozialistischen Terroers, in der ehemaligen Horst-Wessel-Bühne, stand der alte Mann mosaischen Glaubens und füllte diesen Ort mit seiner Wärme, seiner Poesie und seinem Charisma, ein unvergesslicher Moment, ein Sieg der Menschlichkeit und der Freiheit über Ideologie, Angst und Terror, (...)

 

vor 13 Stunden schrieb Kauder:

(...)

Und dessen Religionszugehörigkeit als erwähnenswertes Element in den Ring zu werfen, naja. Würde man das bei einem christlichen Musiker auch tun? Todd Edwards zum Beispiel?

 

vor 12 Stunden schrieb Markus Berzborn:

Cohen hatte einen jüdischen Hintergrund, aber er war kein gläubiger Jude.

Hat er selbst gesagt, nicht ich.

Er zog seine Inspiration auch aus verschiedenen religiösen Traditionen.

(...)

 

vor 8 Stunden schrieb Kauder:

(...)

Auch finde ich es unnötig, bei Künstlern mit jüdischem Bezug dies besonders hervorzuheben, als ob dieses ein herausstechendes Qualitätsmerkmal gegenüber Artisten anderer Konfessionen sei. 

(...)

 

Und wieder bestätigt sich die These, daß zwischen der mangelnden Fähigkeit zur Rezeption komplizierterer Satzaufbauten und dem immer noch vorhandenen, latenten Antisemitismus in der bundesdeutschen Gesellschaft ein kausaler Zusammenhang besteht.

 

Denn hätte beim Lesen meines Textes nicht sofort der Mechanismus der Opposition gegenüber der Erwähnung der Abstammung aus einer jüdischen Familie eingesetzt und damit jene Rezeption des inhaltlichen Zusammenhangs, daß eben jener Mann auf der früheren Horst-Wessel-Bühne stand und von Menschlichkeit und Freiheit sang und dadurch ein später Sieg eben dieser Tugenden über den Terror der Nationalsozialisten symbolisiert wurde, verhindert, dann wären obige Beiträge nicht entstanden.

 

Immer wieder ein interessantes Phänomen.

 

Irritierte Grüße, Hugo.

  • Gefällt mir 2

Es ist immer erschütternd, wenn ein Mensch stirbt, der einem nahe gestanden hat. Sei es im persönlichen, familären Umfeld oder weil man in ihm ein Idol, einen fixen Bestandteil seines Lebens, seiner Jugend, seiner Heranreifung gesehen hat. Oder weil man seine Fähigkeiten, seine Musik/Lyrik geschätzt/geliebt hat. LC war sicher ein besonderer Mensch. Intelligent, nachdenklich und fähig, sich mit Worten und Musik mitzuteilen. Die Welt verliert sicher einen großen Künstler und vor allem einen großen Menschen.

Liebe Mitforisten, ich muss bekennen, dass ich mich mit LC nie weiter beschäftigt habe. Ich konnte mit seiner Musik nie was anfangen. Bin allerdings über "Suzanne" nicht wirklich hinausgekommen. Ich mag auch "First we take Manhattan." in der Cocker-Version viel lieber als das Original von LC. Und mit Lyrik hab ich´s sowieso nicht so... Bin eher der Rock´n´Roller ;-)

Was ich schade finde, ist, dass dieser traurige Anlass wieder für Grabenkämpfe missbraucht wird. (Hugo vs Kauder etc)

Im übrigen kann ich in diesem thread keinerlei antisemitische Tendenzen erkennen, Ich traue mir auch zu, komplexe Satzbauten zu verstehen. Und ich muss sagen dass mich der Tod von B.B.King, Billy Preston, Jon Lord und Joe Cocker mehr berührt hat.

Und David Bowie r.i.p. hab ich schon immer für überschätzt gehalten.

Dennoch, mein Glas Rotwein heute abend gilt all den über/unter/fehl-geschätzten Idolen und Vorbildern meiner/unserer Jugend...

Wie auch immer sie heissen mögen, welcher Religion sie auch immer angehörten...

Leonard Cohen, Joe Cocker, Jon Lord, B.B.King, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Billy Preston, Stevie Ray Vaughan, Jim Morrison, Freddie Mercury, John Lennon, Ray Charles und all die anderen, deren Namen mir im Moment nicht einfallen

So long....

Und wenn es im Himmel eine Band gibt, dann können wir uns alle drauf freuen ;-)

 

 

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