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Neuer Bugatti Chiron - 460 km/h


SManuel

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vor 7 Stunden schrieb emuman:

Bugatti ist ein Verlustgeschäft, dh. der Ausstieg aus diesem Projekt lohnt sich jederzeit.

 

Könntest Du diese Schlußfolgerung (also den zweiten Teilsatz) bitte mal etwas detaillierter herleiten? Was ich meine: anstatt Deiner thesenförmigen Pauschalierung wäre es interessanter, wie Du die Aufstellung der variablen Kosten pro Fahrzeug zusammenstellst, um zu diesem Schluß zu gelangen?

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Vielen Dank für den Link. Allerdings wird auch hier nur eine ganz simple Statistik aufgeführt, nämlich: "daß der Bugatti Veyron pro Fahrzeug ein Verlust von unglaublichen 6.700.500 US Dollar (umgerechnet etwas mehr als 5 Millionen Euro) einfährt" bzw. während seiner Produktionszeit eingefahren hat. Aber das stellt doch auch keiner (nicht mal ich) in Frage, oder? 

 

Ich habe oben ganz bewußt nach den variablen Kosten pro Fahrzeug gefragt. Denn die Differenz zwischen den variablen Kosten pro Fahrzeug und dem Verkaufspreis (bzw. dem aus dem Verkauf erzielten Erlös) pro Fahrzeug bildet bekanntermaßen jenen Deckungsbeitrag, mit dem die aufgelaufenen Entwicklungs- und sonstigen Fixkosten mindestens reduziert werden (und im Idealfall, also nach der vollständigen Deckung, dem sog. Break-Even-Punkt, den Gewinn bilden). Oder anders ausgedrückt: Ohne die verkauften Autos wäre der Verlust für Bugatti noch erheblich höher ausgefallen. Es sei denn, die variablen Kosten würden den Verkaufspreis bilden, dann gäbe es natürlich keine Deckungsbeiträge mehr. Fazit: Solange die variablen Kosten pro Fahrzeug unterhalb des Verkaufspreises liegen, kann es durchaus sinnvoll sein, das Projekt nicht zu stoppen und die Autos weiter zu verkaufen. 

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Bei 11 Monaten vor SOP darfst du allerdings nicht nur die variablen Kosten betrachten. Da geht noch viel Entwicklungsaufwand rein. 

Bugatti hat keinen Business Case. 

Das Projekt ist unwirtschaftlich und albern, es hätte gestoppt werden müssen.

Aus meiner Sicht wird es nur aus  politischen Gründen weitergeführt. Wie so vieles in Wolfsburg.

Von frischem Wind ist noch nicht viel zu spüren.

vor 4 Minuten schrieb erictrav:

Bei 11 Monaten vor SOP darfst du allerdings nicht nur die variablen Kosten betrachten. Da geht noch viel Entwicklungsaufwand rein. 

Bugatti hat keinen Business Case. 

Das Projekt ist unwirtschaftlich und albern, es hätte gestoppt werden müssen.

Aus meiner Sicht wird es nur aus  politischen Gründen weitergeführt. Wie so vieles in Wolfsburg.

Von frischem Wind ist noch nicht viel zu spüren.

Mit allem nötigen Respekt, aber wenn du das Projekt schon als "albern" Betitelst dann hast Du meiner Meinung nach gar nicht begriffen warum VW dieses Fahrzeug überhaupt baut? 

vor 16 Minuten schrieb Caremotion:

Mit allem nötigen Respekt, aber wenn du das Projekt schon als "albern" Betitelst dann hast Du meiner Meinung nach gar nicht begriffen warum VW dieses Fahrzeug überhaupt baut? 

Hauptsache, Volkswagen weiss, weshalb man Bugatti baut...

Mit "Volkswagen" hat Bugatti jedenfalls nichts gemein.

Gut, in meinem letzten Kommentar habe ich versucht, Bugatti aus der Perspektive eines Kaufmanns zu beschreiben, der hier und jetzt entscheiden muß, ob der Chiron eingestellt oder weiter verkauft werden soll. Wenn man nun der Ansicht ist, Bugatti habe keinen Business Case, dann kann man es ja mal aus der Perspektive eines Unternehmers betrachten (und damit meine ich in der Tat die Konzernführung, nicht die Markenführung). Ein Unternehmer, der gutes Geld verdient, hat auch immer eine Idee, was man mit dem Geld noch unternehmen kann, anstatt es nur abzuschöpfen oder zielgerichtet für noch mehr abzuschöpfendes Geld zu investieren - deswegen nennt man einen solchen Menschen ja auch Unternehmer. Solange es sich der Unternehmer finanziell leisten kann, hat er im Hinterzimmer stets ein Forschungsprojekt, das ihn persönlich interessiert, um die eine oder andere Machbarkeitsgrenze deutlich zu verschieben. Die Ergebnisse solchen Tuns führen einerseits zu echten Innovationen (und nicht nur zu altem Wein in neuen Schläuchen, also besseren Facelifts oder Re-Designs nach dem Motto: Hauptsache, das Portfolio gerät nicht ins Stocken), andererseits auch in manche grundlegende Verbesserung einer alltäglichen Problemstellung, die im Alltagsgeschäft bislang nicht zufriedenstellend gelöst werden konnte. Auch vor diesem Hintergrund kann es sinnvoll sein, ein bestehendes Projekt fortzuführen, oder allenfalls ruhen zu lassen, aber nicht aufzugeben. Zumal Bugatti dem gut verdienenden Volkswagen-Konzern gehört, nicht dem Fahrzeughersteller mit Namen "Volkswagen". Und wenn sich durch den Verkauf der Fahrzeuge zumindest ein Teil der Kosten wieder einspielen lassen, was ist daran aus unternehmerischer Sicht auszusetzen? Anders sähe es aus, wenn der Konzern(!) in die Bredouille geraten wäre, dann wäre es aus unternehmerischer Sicht freilich verantwortungslos, einfach weiter zu machen. 

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vor 2 Stunden schrieb Wiesel348:

Hauptsache, Volkswagen weiss, weshalb man Bugatti baut...

Mit "Volkswagen" hat Bugatti jedenfalls nichts gemein.

Muss er auch nicht..nicht direkt auf jeden Fall. Aber was haben viele VW Fahrzeuge seit dem erscheinen des Veyron gemein bzw. was konnte man davon später ableiten?

vor 2 Minuten schrieb Caremotion:

 was haben viele VW Fahrzeuge seit dem erscheinen des Veyron gemein bzw. was konnte man davon später ableiten?

ohne Details zu wissen, meine Vermutungen:

Der Veyron ist/war eine Machbarkeitsstudie. Damit wurde bewiesen was aus dem modularen Querbaukasten rauszuholen ist.

W-Motor, Turbotechnik, Getriebe, Allradantrieb. Alles geht doch auf irgendwelche bestehenden Entwicklungen zurück. "Nur" noch etwas Karosserie, und fertig ist der Veyron.

UND damit hat man viele neue Erkenntnisse gewonnen. Dieses Wissen fließt in weitere Entwicklungen ein, auch wenn es nur der drezylinder im polo ist ^^

Bugatti war eher Hobby. Die neue Konzernführung mag ihn nur nicht stoppen.

Matelko, ich kann deine Gedanken nachvollziehen, bin aber anderer Meinung. Man hätte eher in E-Fahrzeug investieren sollen, ein kleines für den Massenmarkt (MQB mit anständiger Speichertechnologie und somit Reichweite) und einen Tesla Konkurrenten, als Porsche oder Audi. Aber E-Technologie wurde komplett verschlafen.

150 km Reichweite (echte 100 bis 120) sind nicht Massenmarkt tauglich.

 

Wenn ich Volkswagen schreibe, meine ich immer den Konzern. Sollte ich die Marke meinen, schreibe ich in der Regel VW.

Mal ganz nüchtern betrachtet: Auch E-Autos sind keine Investition im klassischen Sinne. Warum? E-Autos sind nach wie vor nicht die Zukunft, sondern nur eine Wette auf die Zukunft. Technische Unzulänglichkeiten verhindern nach wie vor einen Durchbruch. Es gibt auch keine politische Entscheidung, weil die Technik für sich genommen noch immer nicht genug überzeugt, trotz inzwischen jahrzehntelanger Forschung. Und Tesla ist -ganz in Analogie zu Bugatti- das ganz persönliche Spielfeld des Unternehmers Elon Musk. Auch er möchte Machbarkeitsgrenzen verschieben und generiert damit horrende Verluste ohne wirkliche Aussicht auf Besserung. Trotzdem bringt er im Rahmen seiner Möglichkeiten ein neues Modell nach dem anderen heraus. Worin unterscheiden sich denn nun die beiden "Hobbies" Bugatti und Tesla voneinander?

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vor 3 Minuten schrieb erictrav:

Man hätte eher in E-Fahrzeug investieren sollen, ein kleines für den Massenmarkt (MQB mit anständiger Speichertechnologie und somit Reichweite) und einen Tesla Konkurrenten, als Porsche oder Audi. Aber E-Technologie wurde komplett verschlafen.

150 km Reichweite (echte 100 bis 120) sind nicht Massenmarkt tauglich.

 

Viel mehr geht aber momentan nicht "massenmarkt-tauglich". Nicht nur wegen des Preises, auch wegen des Platzbedarfs. Das Model S ist auch deshalb so lang und breit wie eine S-Klasse weil man eben sehr viel Platz für den riesigen Akku an tiefliegenden Stellen braucht. Auf dem Footprint eines Golf ist das nichtmal ansatzweise zu machen.

 

Man kann es wirklich nicht oft genug sagen auch wenn es kaum jemand hören will: die Substanz dessen was Tesla im Model S gemacht hat ist nicht revolutionär, sondern clevere Paketierung und die übliche solide Ingenieursarbeit um vom "geht im Prinzip" zu "ist serientauglich" zu kommen. Das Konzept ging NUR so. Für die Reichweite braucht man einen fast gleich großen Akku auch wenn man nur 150 PS Elektromotor verbaut. Damit ist Standfläche und Preis vordefiniert und es war konsequent aus diesem Package etwas zu machen das auf Luxusklasse-Kunden zielt. Deshalb ist das nächste Modell auch ein ebenfalls riesiges und teures Model X geworden, weil die Antriebstechnologie sich bei Tesla derweil nur in Nuancen weiterentwickelt hat.

 

Vielleicht sehen wir im Herbst im i3 die nächste Akkugeneration mit 50% mehr Kapazität, und ich gehe davon aus daß wir auch im kommenden Mittelklasse Tesla einen weiteren Schritt bei den Akkus sehen werden. Das Model 3 oder wie auch immer es heissen wird wird sich nötigenfalls so lange verschieben bis Tesla Akkus mit größerer Energiedichte in Serie bauen kann. 

 

VW hat das so falsch nicht gemacht. Der E-Golf ist technologisch nicht hinter Tesla zurück. Und auch Tesla die ja immer als leuchtendes Beispiel hochgehoben werden verbrennen weiterhin Geld - obwohl sie durch Verzicht auf Händler mehr Marge haben. Für den Massenmarkt spielen alle das Spiel "warten auf den kleineren Akku".

vor 18 Stunden schrieb matelko:

 

Könntest Du diese Schlußfolgerung (also den zweiten Teilsatz) bitte mal etwas detaillierter herleiten? Was ich meine: anstatt Deiner thesenförmigen Pauschalierung wäre es interessanter, wie Du die Aufstellung der variablen Kosten pro Fahrzeug zusammenstellst, um zu diesem Schluß zu gelangen?

Beim Bugatti ist aufgrund des Materialeinsatzes, der benötigten Arbeitszeit (Manufaktur) und der geringen Stückzahlen das Verhältnis der variablen zu fixen Kosten ungünstiger als bei einem Massenprodukt. Es ist sogar davon auszugehen, dass mit jedem Veyron Verlust gemacht wird und nicht nur bei Umlage der Entwicklungskosten. Wobei ja der Preis des Neuen deutlich über dem Veyron liegen soll, vielleicht ist das ja dann anders.

E-Fahrzeuge sind für mich die bessere Wette auf die Zukunft als die antiquierte Technik des Bugatti. Wobei ich natürlich lieber mal den Bugatti fahren würde.

 

Klar verrennt Tesla Geld, ich kann mir da in Zukunft aber schon eher einen Business Case vorstellen. Vielleicht ist sein Business Case eine Übernahme? 

 

Wenn ein Konzern wie Volkswagen ernsthafte Forschung und Entwicklung in diesem Bereich betreiben würde, wären sie sehr viel weiter. Volkswagen könnte da Ressourcen in einer ganz anderen Größenordnung mobilisieren.

Nur leider hatte Volkswagen in der Vergangenheit andere Prioritäten. 

 

Die Verluste bei Bugatti sind für den Konzern nicht lebensbedrohlich, noch nicht, aber unnötig und derzeit in der Belegschaft schwer vermittelbar.

vor 41 Minuten schrieb erictrav:

E-Fahrzeuge sind für mich die bessere Wette auf die Zukunft als die antiquierte Technik des Bugatti. Wobei ich natürlich lieber mal den Bugatti fahren würde.

Da gebe ich Dir völlig Recht. Der Bugatti ist keine Wette sondern eine Mischung aus Marketing und "Wer-hat-den-längsten", ein Spiel das vor allem (nicht nur) die männliche Bevölkerung gern spielt. Mit 3, aber auch noch jenseits der 60. :lol:

 

vor 11 Stunden schrieb erictrav:

 

Wenn ein Konzern wie Volkswagen ernsthafte Forschung und Entwicklung in diesem Bereich betreiben würde, wären sie sehr viel weiter. Volkswagen könnte da Ressourcen in einer ganz anderen Größenordnung mobilisieren.

Nur leider hatte Volkswagen in der Vergangenheit andere Prioritäten. 

 

Die Verluste bei Bugatti sind für den Konzern nicht lebensbedrohlich, noch nicht, aber unnötig und derzeit in der Belegschaft schwer vermittelbar.

Da steckt noch viel mehr dahinter, überleg mal wie überflüssig plötzlich große Teile der Zulieferer werden, wenn sich plötzlich das E-Auto durchsetzt, daran hat weder die gesamte deutsche Autoindustrie noch die Regierung ein Interesse. 

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vor 7 Minuten schrieb Datloke:

Da steckt noch viel mehr dahinter, überleg mal wie überflüssig plötzlich große Teile der Zulieferer werden, wenn sich plötzlich das E-Auto durchsetzt, daran hat weder die gesamte deutsche Autoindustrie noch die Regierung ein Interesse. 

Sehe ich nicht so - das betrifft doch eher wenige, besonders die Getriebe- und Kupplungsleute - und einem Tesla würde sowas wie das Zweigang-Getriebe des i8 auch gut zu Gesicht stehen. Und Du kannst sicher sein daß Läden wie Getrag und ZF schon lange daran arbeiten ihren Platz in der Elektromobilität zu entdecken. Vom Rest entfällt eigentlich gar nichts. Kühlung wird weiterhin benötigt, sogar ziemlich intensiv. Fahrwerk, Bremsen, Lenkung, Elektrik, die Teile des Antriebsstrangs ab Differential, Elektrik, Elektronik, Licht, Sitze (teuer!), der ganze Innenausbau.

 

Ich dachte eher an Firmen wie z.B. Mahle, Teile von Bosch, Schaeffler. Eberspächer etc. 

Diese Unternehmen werden wahrscheinlich nicht ganz verschwinden aber sie werden schrumpfen und da wir uns ja immer noch einreden, dass man als großes Unternehmen immer weiter wachsen muss... 

 

Alles was mit dem Motor und weiten Teilen der Antriebs- und Abgastechnik zutun hat wird nicht mehr gebraucht. 

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Bei allen genannten werden einzelne Geschäftsbereiche schrumpfen und andere bereits vorhandene wachsen. Und sicher wird es nicht für alle ein Nullsummenspiel, aber das ist ja auch ohne Elektrofahrzeuge nicht so.

 

Eigentlich sehe ich die umwälzendste Entwicklung bei den Fahrzeugherstellern selber. Bei zwei großen Bausteinen (Antrieb und Elektronik) laufen die Hersteller Gefahr einen großen Teil der Wertschöpfung zu verlieren. Wer alles zukauft stellt am Ende fest daß er nur noch zusammenbaut - und entsprechend wenig Einfluss auf sein Geschäft hat.

 

BMW hat bereits gezeigt was sie vorhaben: sie bauen die Batterieeinheiten (kaufen nur die Zellen) und sogar die Elektromotoren selbst. Bei den anderen ist die Strategie noch nicht ganz klar.

 

Am 3.1.2016 at 18:18 schrieb emuman:

Beim Bugatti ist aufgrund des Materialeinsatzes, der benötigten Arbeitszeit (Manufaktur) und der geringen Stückzahlen das Verhältnis der variablen zu fixen Kosten ungünstiger als bei einem Massenprodukt. Es ist sogar davon auszugehen, dass mit jedem Veyron Verlust gemacht wird und nicht nur bei Umlage der Entwicklungskosten. Wobei ja der Preis des Neuen deutlich über dem Veyron liegen soll, vielleicht ist das ja dann anders.

Es ist ja nicht so, das VW nicht sogar gesagt hat das sie mit jedem gebauten / Verkauften Veyron Verlust machen. Das war absehbar. Der Veyron sollte als Technologieträger und auch aufzeigen was tatsächlich machbar ist. Das ganze natürlich mit dem richtigen Marketing gemixt und TATAAA... 

 

 

Habe vor wenigen Tagen vom meinem Händler (nein, ich besitze keinen Bugatti) folgendes Mailing erhalten:

 

Die Weltpremiere des neuen Bugatti findet auf dem Genfer Automobilsalon in diesem Frühjahr statt. Namensgeber ist Louis Chiron einer der legendärsten Rennfahrer aller Zeiten, der in den 1920 und 1930 Jahren alle bedeutenden grossen Preise einfuhr. Derzeit ist der neue Bugatti auf verschiedenen Kontinenten unterwegs, um bis ins kleinste Detail auf die verschiedenen Strassen und Klimata abgestimmt zu werden. Kein anderer Supersportwagen durchläuft ein so aufwändiges und strenges Testprogramm. Mit dem Bugatti Chiron wird Bugatti weiterhin den leistungsstärksten, schnellsten und luxuriösesten Serien-Supersportwagen der Welt bauen.

 

Darin steht zwar nichts wirklich Neues, aber es ist quasi ein offizielles Update.

Gemäss Wikipedia produzierte der Veyron einen Gesamtverlust von rund EUR 1'700 Millionen oder ca. EUR 4,7 Mio. pro Auto.

 

Dieser Zahl steht in meinen Augen für den Volkswagen-Konzern schlicht kein Gegenwert gegenüber. Das Geld wurde einfach verbrannt. Aber der Reihe nach:

 

Der Bugatti ist kein Auto für Reiche, sondern für Superreiche. Und genau ein solches Auto verkauft VW für knapp einen Viertel der Herstellungskosten. Mit anderen Worten: Man baut ein Auto für Superreiche (Menschen, die sich nach "unseren" Wertmassstäben alles leisten können) und subventioniert dieses massivst. Brot-und-Butter-Autos müssen also das Auto für die Superreichen finanzieren und das notabene in einem Konzern, der sich VOLKSWAGEN nennt. Wie bescheuert ist das denn?

 

Womit genau kann sich der Käufer eines Seat, Skoda, VW, Audi oder Porsche identifizieren? Welches gleiche Teil oder Design-Anlehnung haben diese Autos mit einem Bugatti? Fehlanzeige.

 

Ein Must-have? Ich hatte vor einiger Zeit einmal die Gelegenheit, in einem Veyron mitzufahren. Natürlich ist das Teil beindruckend. Das ist der Eiffelturm auch und trotzdem habe ich kein Bedürfnis, einen in meinen Garten zu stellen. Und genauso ging es mir bei dieser Fahrt auch. 

 

Kleine Randnotiz: ich wurde mit meinem Wiesmann GT MF5 schon mehrmals gefragt, ob es sich dabei um einen Bugatti handelt...

 

Ein Porsche 918 (der vermutlich die Kosten auch nicht deckt) hat dagegen sehr viele Merkmale eines "gemeinen" Porsche. Hier kann sich der Kunde identifizieren.

 

Oder ein BMW i8. Dabei handelt sich für jeden erkennbar um einen Technologie-Träger.

 

Oder der McLaren P1, der optisch sehr nahe am 650S ist, zahlreiche technische Gleichteile hat und dasselbe Markenemblem trägt.

 

Nur welche Technologie trägt bzw. trug der Veyron in sich, die im VW-Konzern verwertbar ist? Ein 16-Zylinder mit den Trinksitten von Gerard Depardieux? Vmax von 400 km/h, wo vielerorts 200 km/h schon viel zu schnell sind? Reifen, die zwar 400 km/h verkraften, aber nur bei Trockenheit funktionieren? Das Design? Produktionsprozesse einer Manufaktur? usw. usw.

 

Natürlich vernichten andere Konzerne diesen Gegenwert im selben Zeitraum im Motorsport. Nur macht das der VW-Konzern ja auch, vielleicht nicht ganz in der Grössenordnung von Mercedes usw. und nicht in der Formel 1, dennoch wird es wohl auch ein dreistelliger Millionen-Betrag sein. Schliesslich ist Le Mans auch nicht ganz gratis.

 

Allerdings identifiziert sich ein Sportwagenfahrer nun einmal viel mehr mit einem erfolgreichen Rennwagen als mit einem Hyper-Luxus-Auto. Ferrari ist der lebendige Beweis. Ganz abgesehen davon ist die Werbewirksamkeit im Motorsport eine ganz andere (die weltweite Sichtbarkeit/Medienpräsenz der F1 liegt in der allerobersten Liga).

 

Wer sinnvoll Technologie-Kompetenz beweisen will, muss dies in im Alltag nachvollziehbaren Themen tun. Beispielsweise die Diesel-Motoren in den LM-Fahrzeugen. Oder für die Kunden nachvollziehbare Zukunftstechnologien.

Doch wo genau liegt diese im Alltag nachvollziehbare Technologie-Kompetenz beim Veyron?

 

Fazit: Ein Konzern mit dem Namen VOLKSWAGEN, der ein Auto für Superreiche entwickelt, produziert und vertreibt, sich dieses aber vom Brot-und-Butter-Autofahrer bezahlen lässt, begeht marketingmässig eine Todsünde, nur um das übergrosse Ego eines Milliardärs und Vorstandes zu befriedigen. Hielte ich eine substanzielle Beteiligung am VW-Konzern, würde das verantwortliche Management einer anderen Aufgabe nachgehen...

 

 

 

 

Rational und betriebswirtschaftlich bin ich da bei Dir Wiesel, emotional als Auto-Fan bedanke ich mich dennoch bei Piech für sein übergroßes Ego. ;)

 

Und im Detail erreicht mich die technische Machbarkeit eines straßenzugelassenen Veyrons eher, als der sehr abstrakte F1-Weltmeisterschaftstitel von Mercedes. :)

vor 4 Stunden schrieb Wiesel348:

Reifen, die zwar 400 km/h verkraften, aber nur bei Trockenheit funktionieren?

Ist ja sogar noch schlimmer - nach einer (!) 400 km/h-Fahrt müssen die runter, nach 4000 km müssen sie auch runter, wechseln darf nur Bugatti. Alle 4 Reifensätze oder so sind dann die Felgen dran. Da wird mit Verschleiß-Strukturen wie in der Formel Eins gearbeitet, nur eben auf der Straße. Das entwertet in meinen Augen das Erreichte massiv.

 

 

 

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