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Wann gibts endlich automatische Abstandskontrolle und Notbremsung für LKWs?


JoeFerrari

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Innerhalb von 24h hat es nun wieder mal zwei sehr schwere Unfälle auf der A4 bei Frechen bzw. Buir gegegeben, wo LKW-Fahrer offenbar "gepennt" haben (sagen wir es mal so krass) und auf ein Stauende aufgefahren sind.

Dies sind nun mal mit die schwersten Unfälle. Jedesmal mit Toten oder min. Schwerverletzten, heute auch 2 Kinder.

Warum gibt es zumindest für LKWs keine automatische Abstandskontrolle und automatische Notbremsung?

Technisch wäre das ja wohl kein Problem mehr...

Anstatt mal wieder am Tempolimit oder Mautgebühren rum zu doktern, könnten sich hier die Verkehrspolitiker mal wirklich verdient machen.

Unfall gestern

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/a-4-nach-schwerem-lkw-unfall-wieder-frei-1.3440398

Quelle Rheinische Post Online

Unfall heute

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/sieben-verletzte-bei-auffahrunfall-auf-der-a4-1.3447848

Quelle Rheinische Post Online

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Nachdem das Trümmerfeld von Unfall Nr. 2 beseitigt war, hat's dann gleich wieder gekracht. Wieder hat ein LKW-Fahrer nicht aufgepasst und ist in den sich auflösenden Rückstau geknallt.

Und wieder ist die A4 gesperrt und wieder hats Verletzte gegeben. :evil:

Derartige Systeme gibt es inzwischen auch für den Schwerlastverkehr. Das Fahrzeug auf dem Bild müsste eines installiert haben (Radarauge über der Kennzeichenstelle "MB"):

2012-mercedes-actros-front-view-photo-1.jpg

Das Problem ist dabei halt, dass es diese nicht serienmäßig, sondern in aller Regel gegen (sehr hohen) Aufpreis gibt. Und wie auch bei den Pkw ist nicht jeder bereit dafür zu zahlen.

Wenn hier also gehandelt werden sollte, bliebe lediglich eine Pflicht bei Neufahrzeugen für derartige Systeme (Nachrüstung ist wohl kaum wirtschaftlich möglich).

Bloß was bringt am Ende das beste (Abstandsregel-) System, wenn andere Verkehrsteilnehmer den, dann gesetzlich vorgeschriebenen und eingehaltenen, Sicherheitsabstand als Einladung zum Lückenspringen (miss-)verstehen? :evil:

Gleichwohl kann ich aus eigener Erfahrung auch jedem Autofahrer, insbesondere jene, die regelmäßig Langstrecken zu bewältigen haben, nur empfehlen sich mit Distronic, ACC und wie sie alle heißen mögen auseinanderzusetzen und diese ausgiebig zu testen. Es erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Fahrkomfort durch Entlastung und gelassenere Fahrweise ungemein. Insoweit überwiegen dann auch die Vorteile die noch immer existierenden Nachteile der Systeme. Und Abstandsmessungen sind im Übrigen auch nicht mehr wirklich "gefährlich". :-))!

Bloß was bringt am Ende das beste (Abstandsregel-) System, wenn andere Verkehrsteilnehmer den, dann gesetzlich vorgeschriebenen und eingehaltenen, Sicherheitsabstand als Einladung zum Lückenspringen (miss-)verstehen? :evil:

Ja, die System gibt es, und werden genau dann gekauft werden sobald vom Gesetzgeber vorgeschrieben,

insbesondere auch da es sich um eine Branche unter hohem Kostendruck handelt. Dann aber bitte Europaweit.

In eine Lücke von 40 - 50 Metern (so klein wäre die Mindestlücke bei LKW, wenn sie denn einmal tatsächlich eingehalten wird)

springt auf der BAB wohl niemand!

Auf der Landstraße (da wären es nur 30 Meter!) ist das eine andere Sache,

aber da hält ein GUTER LKW Fahrer sowieso einen größeren Abstand ein,

um ein Überholen und Einscheren zu ermöglichen!

Ansonsten stimme ich dem Vorredner voll und ganz zu!

Zusatz zur Ehrenrettung:

LKW Fahrer ist heutzutage ein echt harter Beruf,

ein ständiger Spagat zwischen Gesetz und Disponent,

Führerschein und Job abgeben.

Die Trucker sind nicht zu beneiden, und ich bin sicher

die wären über so ein System froh, gibt es doch Sicherheit!

Wenn hier also gehandelt werden sollte, bliebe lediglich eine Pflicht bei Neufahrzeugen für derartige Systeme (Nachrüstung ist wohl kaum wirtschaftlich möglich).

Meiner Meinung nach ist es nicht der beste Ansatz erst durch schlechte Arbeitsbedingungen ein Risiko zu erzeugen und dann zu versuchen die Auswirkungen durch Technik zu begrenzen.

Es erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Fahrkomfort durch Entlastung und gelassenere Fahrweise ungemein. Insoweit überwiegen dann auch die Vorteile die noch immer existierenden Nachteile der Systeme. Und Abstandsmessungen sind im Übrigen auch nicht mehr wirklich "gefährlich". :-))!

Da bin ich ehrlich gesagt im Zweifel. Daß es im Stau und zähfließenden Verkehr komfortabel ist - keine Frage. Wer von Fahrzeug und Straße keine Aufmerksamkeit abgefordert bekommt, der widmet sie diesen irgendwann aber auch nicht mehr. Von Spurhalteassistenten will ich gar nicht anfangen.

Ich bin nicht scharf auf Horden von Geschäftsfahrzeugfahrern, die zu 90% auf Autopilot über die Autobahnen fahren und derweil in ihr Smartphone schauen, dauertelefonieren und das BurgerKing-Tütchen leeren, einfach weil sie sich sonst tödlich langweilen oder einschlafen. Ich finde das erst dann gut wenn die Fahrzeuge in diesem Modus dann tatsächlich 100% autonom fahren und ich sagen kann: "ok, grad keine Lust, liebes Auto, fahr mich bis zur Zielabfahrt". Aber dieses "eigentlich macht das Auto fast alles, aber nur fast", das finde ich äußerst bedenklich.

Reine Notbremssysteme - wenn sie gut sind, gerne. Aber den ganzen anderen Kram bitte erst wenn ich dann wirklich die Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwenden kann.

In eine Lücke von 40 - 50 Metern (so klein wäre die Mindestlücke bei LKW, wenn sie denn einmal tatsächlich eingehalten wird)

springt auf der BAB wohl niemand!

In der Theorie nicht, in der Praxis schon. Hier (A8 Stuttgart <> Karlsruhe) hat man morgens meistens gar keine andere Möglichkeit die Ausfahrt zu erwischen.

Ich wunder mich jeden Tag aufs neue dass es bei den Abständen nicht häufiger heftig rummst.

In der Theorie nicht, in der Praxis schon. Hier (A8 Stuttgart <> Karlsruhe) hat man morgens meistens gar keine andere Möglichkeit die Ausfahrt zu erwischen.

Sehe ich auch so - 40m-Lücken werden in Ballungsräumen leider nur zu oft genutzt, und gar nicht so selten sind es nichtmal 40m.

Meiner Meinung nach ist es nicht der beste Ansatz erst durch schlechte Arbeitsbedingungen ein Risiko zu erzeugen und dann zu versuchen die Auswirkungen durch Technik zu begrenzen.

Es ist gewiss nicht der beste Ansatz - aber allemal besser als nichts!

Um einen noch besseren Effekt zu erzielen, müssten selbstverständlich nicht nur die technischen Rahmenbedingungen angepasst werden. Aber das hätte dann wieder noch höhere Kosten/Aufwendungen zur Folge... und den Rattenschwanz an Gejammer kennen wiederum auch alle nur zu gut.

Da bin ich ehrlich gesagt im Zweifel. Daß es im Stau und zähfließenden Verkehr komfortabel ist - keine Frage. Wer von Fahrzeug und Straße keine Aufmerksamkeit abgefordert bekommt, der widmet sie diesen irgendwann aber auch nicht mehr. Von Spurhalteassistenten will ich gar nicht anfangen.

Ich gehe davon aus, dass der wohlbesonnene Anwender den Sinn und Zweck eines Assistenzsystems versteht und entsprechend benutzt. Dann dient es tatsächlich der Sicherheit und der Erleichterung.

Und wer unaufmerksam fährt, der macht das auch unabhängig von derartigen Systemen. Wobei ich allerdings den Sinn und Zweck eines Spurhalteassistenten bisher auch noch nicht verstanden habe.

Ich bin nicht scharf auf Horden von Geschäftsfahrzeugfahrern, die zu 90% auf Autopilot über die Autobahnen fahren und derweil in ihr Smartphone schauen, dauertelefonieren und das BurgerKing-Tütchen leeren, einfach weil sie sich sonst tödlich langweilen oder einschlafen.

Darauf ist wohl niemand scharf. Aber diese Gattung an Verkehrsteilnehmer gibt es bereits jetzt schon im Überfluss - ohne dass diese Systeme vorhanden sind. Und mal ehrlich... dann doch lieber mit diesen Systemen als ohne, oder?

Reine Notbremssysteme - wenn sie gut sind, gerne. Aber den ganzen anderen Kram bitte erst wenn ich dann wirklich die Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwenden kann.

Mir geht es nicht um den möglichen Missbrauch derartiger Systeme, sondern um die ordnungsgemäße Anwendung, ohne dabei außer Acht zu lassen, dass man selbst der verantwortliche Fahrer ist und bleibt.

Denn dann hat man nicht nur die Aufmerksamkeit des Menschen hinter dem Volant, sondern auch noch eine "Absicherung" durch den Assistenten. Damit wird die Sicherheit für alle gesteigert und außerdem der Fahrer entlastet. Somit kann er sich wieder aufmerksamer dem Verkehrsgeschehen und -ablauf widmen.

... Dann aber bitte Europaweit.

In eine Lücke von 40 - 50 Metern (so klein wäre die Mindestlücke bei LKW, wenn sie denn einmal tatsächlich eingehalten wird)

springt auf der BAB wohl niemand!

Auf der Landstraße (da wären es nur 30 Meter!) ist das eine andere Sache,

aber da hält ein GUTER LKW Fahrer sowieso einen größeren Abstand ein,

um ein Überholen und Einscheren zu ermöglichen!

Ansonsten stimme ich dem Vorredner voll und ganz zu!

Zusatz zur Ehrenrettung:

LKW Fahrer ist heutzutage ein echt harter Beruf,

ein ständiger Spagat zwischen Gesetz und Disponent,

Führerschein und Job abgeben.

Die Trucker sind nicht zu beneiden, und ich bin sicher

die wären über so ein System froh, gibt es doch Sicherheit!

Ob sich eine solche Vorgabe europaweit durchsetzen ließe, wage ich zu bezweifeln. Aber auch hier muss man wahrscheinlich nach der Maßgabe "besser wenige als gar keiner" agieren.

Allerdings beneide ich keinen dieser Fahrer. Ich bin gerne und auch viel unterwegs, aber das wäre überhaupt nichts für mich. Von den ganzen Nachteilen gänzlich abgesehen. Denn tatsächlich ist der Fahrer selbst meist bloß ausführendes Organ und die Verantwortung liegt meist bei anderen. (Sicherlich könnte man auch hier andere Rahmenbedingungen schaffen.)

Der Abstand wird nicht nur von den Fahrern zuweilen (arg) unterschritten, sondern es gibt auch genug Auto- und Motorradfahrer die diesen ausnutzen. Und würde der Lkw-Fahrer vorschriftsgemäß den Abstand unverzüglich wiederherstellen, ist ein "Durchgereichtwerden" und der Unmut anderer Kollegen gewiss.

Ich gehe davon aus, dass der wohlbesonnene Anwender den Sinn und Zweck eines Assistenzsystems versteht und entsprechend benutzt. Dann dient es tatsächlich der Sicherheit und der Erleichterung.

Und wer unaufmerksam fährt, der macht das auch unabhängig von derartigen Systemen. Wobei ich allerdings den Sinn und Zweck eines Spurhalteassistenten bisher auch noch nicht verstanden habe.

Meine Meinung ist eben, daß auch der wohlbesonnene Anwender auf Dauer unaufmerksam wird. Das geht automatisch. Da rollst Du in z.B. einem 5er mit 120 km/h nahezu geräuschlos und erschütterungsfrei entspannt dahin. Du musst nicht bremsen. Du musst nicht gasgeben. Mit der neuesten Generation der Spurhalter nichtmal lenken solange keine größeren Lenkwinkel kommen!

Also, was machst Du? Zwei Stunden lang aufmerksam den Assistenzsystemen zuschauen ob auch alles mit rechten Dingen zugeht? Vielleicht am Anfang. Danach nicht mehr. Du sitzt da rum und guckst ob vielleicht der Spurhalter "zur Hülfe" ruft? So funktioniert menschliche Aufmerksamkeit nicht.

Ich merke sogar schon daß meine Aufmerksamkeit nachlässt, wenn ich auf freier Bahn den klassischen Tempomat einschalte.

So funktioniert menschliche Aufmerksamkeit nicht.

Ich merke sogar schon daß meine Aufmerksamkeit nachlässt, wenn ich auf freier Bahn den klassischen Tempomat einschalte.

Ich teile deine Ansicht (wobei auch die Argumente von keule durchaus schlüssig sind)!

Das klasssische DSC beweist es doch schon: auf meinem täglichen Arbeitsweg gibt es so ne richtig geile 270 Grad Kurve, zweispurig, und es geht richtig rum um´s Eck.

Mit meinem 5er brezel ich da gelangweilt rein mit 90-95 km/h, das DSC regelt ja sanft ab.

Mit dem Roten brezel ich auch mit 95-100 rein, nur mit 105% Aufmerksamkeit. Denn wenn mich da der Hintern überholt weil den Reifen die Haftung abgeht, wirds haarig. (Nein, der 355er hat kein DSC).O:-)

Dieses Beispiel kann man nahtlos fortsetzen: Spurwechselwarnung z.Bsp.

Wieso Schulterblick? Leuchtet doch im Gefahrfall das orangene Dreieck. usw usw

(wobei auch die Argumente von keule durchaus schlüssig sind)

Ja, sind sie, die Frage ist was kommt als Gesamtergebnis auf Dauer heraus? Sicher zu beantworten ist das natürlich nicht. Aber ich sehe wie ich mich verhalte und andere sich verhalten. Muß man Notbremssysteme unbedingt mit Fahrautomaten kombinieren?

Oder mal vollkommen anderes herum überlegt: ist das Verhältnis von eingesetztem Geld zu gewonnener Sicherheit sinnvoll wenn man in alle europäischen Fahrzeuge jeweils ein paar Tausend Euro für Sensorik und Bildanalyse steckt (jetzt sicher eher 7000 alles zusammen, in der Masse brächten die Skaleneffekte das vielleicht auf 2-3000 runter) oder kann man mit der Gesamtmenge des Gelds anderweitig die Zahl der Toten und Verletzten besser reduzieren?

Meine Meinung ist eben, daß auch der wohlbesonnene Anwender auf Dauer unaufmerksam wird. Das geht automatisch. Da rollst Du in z.B. einem 5er mit 120 km/h nahezu geräuschlos und erschütterungsfrei entspannt dahin. Du musst nicht bremsen. Du musst nicht gasgeben. Mit der neuesten Generation der Spurhalter nichtmal lenken solange keine größeren Lenkwinkel kommen!

Also, was machst Du? Zwei Stunden lang aufmerksam den Assistenzsystemen zuschauen ob auch alles mit rechten Dingen zugeht? Vielleicht am Anfang. Danach nicht mehr. Du sitzt da rum und guckst ob vielleicht der Spurhalter "zur Hülfe" ruft? So funktioniert menschliche Aufmerksamkeit nicht.

Ich merke sogar schon daß meine Aufmerksamkeit nachlässt, wenn ich auf freier Bahn den klassischen Tempomat einschalte.

Es gibt aber sicherlich noch mehr Faktoren, die dann die Unaufmerksamkeit wachsen lassen. Dauerhaft 120 zu fahren ist für mich wohl der Wesentlichste in deiner Darstellung.

Ich glaube auch, dass man hier zwischen den verschiedenen Assistenzsystemen und v.a. subjektiven Empfindungen unterscheiden sollte.

Von Spurhalteassistenten halte ich persönlich gar nichts. Wer nicht mehr die Spur halten kann, soll mindestens über eine Pause nachdenken. Und ein Vibrieren im Lenkrad ist für mich nahezu unverantwortlich.

Ein Abstandsradar ist dagegen für mich ein Segen. Früher kamen durchaus auf langen Strecken Momente, da war der Abstand irgendwann nicht mehr vorhanden. Heute regelt das System diesen (Beschleunigen und auch Bremsen übernehme ich zuweilen noch selbst, da es mir zu träge ist) oder mahnt mich zumindest per Piktogramm und symbolisiert die Unterschreitung.

Und wenn ich halt kein ACC will, lässt (zumindest das VW-ACC) den Notbremsassisten im Hintergrund fortlaufen - bis ich diesen separat deaktiviere.

Diese jederzeitige und vollumfängliche Deaktivierungsmöglichkeit ist für mich grundsätzlich absolute Pflicht für jedes Assistenssystem, das nicht ABS (oder zur Not rudimentäres ESP) ist.

Ich teile deine Ansicht (wobei auch die Argumente von keule durchaus schlüssig sind)!

Das klasssische DSC beweist es doch schon: auf meinem täglichen Arbeitsweg gibt es so ne richtig geile 270 Grad Kurve, zweispurig, und es geht richtig rum um´s Eck.

Mit meinem 5er brezel ich da gelangweilt rein mit 90-95 km/h, das DSC regelt ja sanft ab.

Mit dem Roten brezel ich auch mit 95-100 rein, nur mit 105% Aufmerksamkeit. Denn wenn mich da der Hintern überholt weil den Reifen die Haftung abgeht, wirds haarig. (Nein, der 355er hat kein DSC).O:-)

Dieses Beispiel kann man nahtlos fortsetzen: Spurwechselwarnung z.Bsp.

Wieso Schulterblick? Leuchtet doch im Gefahrfall das orangene Dreieck. usw usw

Das von dir geschilderte DSC-Beispiel ist sehr schön. Meiner Meinung gerade in Hinblick auf einen inzwischen eingetretenen Missstand bereits während der Fahrausbildung. ABS und ESP kann ich da noch befürworten. Aber braucht man als Fahrschüler wirklich Rückfahrkamera/Parkassistens/PDC, tote Winkel - Überwachung und ähnliches? Fahren und Fahrphysik erlernt man so jedenfalls nicht.

Und anstatt irgendwelche fragwürdigen Punktereformen anzustrengen, hätte man wirklich der Sicherheit aller zutragende Maßnahmen treffen können... sei's drum.

Ja, sind sie, die Frage ist was kommt als Gesamtergebnis auf Dauer heraus? Sicher zu beantworten ist das natürlich nicht. Aber ich sehe wie ich mich verhalte und andere sich verhalten. Muß man Notbremssysteme unbedingt mit Fahrautomaten kombinieren?

Ein abschließendes und allgemeingültiges Ergebnis wird sich hier wohl ohnehin nicht finden lassen, solange nicht alle Verkehrsteilnehmer vollkommen autonom unterwegs sind... und selbst dann wird es wieder irgendwelche Probleme geben. :wink:

EDIT:

Oder mal vollkommen anderes herum überlegt: ist das Verhältnis von eingesetztem Geld zu gewonnener Sicherheit sinnvoll wenn man in alle europäischen Fahrzeuge jeweils ein paar Tausend Euro für Sensorik und Bildanalyse steckt (jetzt sicher eher 7000 alles zusammen, in der Masse brächten die Skaleneffekte das vielleicht auf 2-3000 runter) oder kann man mit der Gesamtmenge des Gelds anderweitig die Zahl der Toten und Verletzten besser reduzieren?

Sicherlich kann man sich hier einiges an Technik und entsprechenden Aufwendungen ersparen und anderweitig investieren.

Aber Sicherheitsgurte, Airbags, ABS und ESP waren auch einst (überflüssiger) Luxus, der den Fahrer ein Stück weit von der eigenen Verantwortung entbunden hat. Gleichwohl will (und sollte!) die Allgemeinheit nicht mehr darauf verzichten.

Einen Königsweg scheint es hier nicht zu geben.

Ja, sind sie, die Frage ist was kommt als Gesamtergebnis auf Dauer heraus? Sicher zu beantworten ist das natürlich nicht. Aber ich sehe wie ich mich verhalte und andere sich verhalten. Muß man Notbremssysteme unbedingt mit Fahrautomaten kombinieren?

Ich finde das ist schon ein spannendes Thema. Ganz neu sind die Abstandssysteme ja auch nicht mehr und inzwischen gibt es auch aussagekräftige Daten. Jeder Hersteller hat natürlich auch seine eigene Unfallforschung. Bei Daimler kann man belegen das S-Klassen mit Distronic in deutlich weniger Auffahrunfälle verwickelt sind als vergleichbare S-Klassen ohne Abstandsradar. Ich finde das sind schon Fakten, die auch dazu geführt haben das in der aktuellen A-Klasse ein Radar gestützter Bremsassistent Serienmäßig verbauen ist. Mit dem Hauptziel gewisse Arten von Unfällen zu verringern.

Bei Daimler kann man belegen das S-Klassen mit Distronic in deutlich weniger Auffahrunfälle verwickelt sind als vergleichbare S-Klassen ohne Abstandsradar. Ich finde das sind schon Fakten, die auch dazu geführt haben das in der aktuellen A-Klasse ein Radar gestützter Bremsassistent Serienmäßig verbauen ist.

Das ist leider einer dieser nicht zulässigen Schlüsse die auch im Ernährungsbereich sehr verbreitet sind. Man hat nur eine Korrelation gefunden - mehr nicht. Auch wenn diese statistisch signifikant war: es kann eben genauso gut bedeutet, daß besonders die vorsichtigen und sicherheitsbewussten S-Klasse-Fahrer die Distronic gekauft haben. Aus einer Korrelation Ursachen abzuleiten ist nicht unbedingt einfach.

Über welche Umwege die (aufpreispflichtige) Radar-Technik der S-Klasse Einzug in die Serienausstattung der A-Klasse gefunden hat, kann ich leider nicht beurteilen. Aber analog zu vielen anderen Innovationen die diesen Weg gemacht haben (Airbag, ABS, ESP...) denke ich das auch diese "automatische Abstandskontrolle und Notbremse" sich auf breiter Front durchsetzen und Unfälle oder deren Schwere verringern wird.

Bei Modellen wie Actros, Atego und Sprinter wäre es natürlich besonders wünschenswert.

Über welche Umwege die (aufpreispflichtige) Radar-Technik der S-Klasse Einzug in die Serienausstattung der A-Klasse gefunden hat, kann ich leider nicht beurteilen.

Felix, das meinte ich nicht. Ich meinte, daß der Schluss "S-Klasse-Kunden mit Distronic haben weniger Auffahrunfälle" => "Distronic verhindert Unfälle" nicht zulässig ist. Faktisch mag es sein, aber die Schlussfolgerung geht nicht, weil es eben andere Erklärungen gibt.

Der Grund für die Aufnahme in die A-Klasse war: "Alleinstellungsmerkmale für die Markteinführung produzieren".

Anstatt mal wieder am Tempolimit oder Mautgebühren rum zu doktern, könnten sich hier die Verkehrspolitiker mal wirklich verdient machen.

Das haben sie doch schon. Vorerst gilt der Zwang wie beschrieben nur für neu homologierte Fahrzeuge. Später dann für alle neu zugelassenen:

Nach EU-Verordnung werden schrittweise Spurverlassenswarner (LDWS, Lane Departure Warning Systems) und Notbremssysteme (AEBS, Advanced Emergency Braking Systems) für neue Nutzkraftfahrzeuge über 3,5 t ab 1. November 2015, für entprechende neue Fahrzeugtypen ab 1. November 2013 Pflicht.

Im Falle von AEBS betrifft dies zunächst Busse mit mehr als 9 Sitzplätzen und Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 8 t, Druckluftbremsanlage sowie luftgefederter/n Hinterachse/n. Jeweils drei Jahre später müssen alle Lkw und Busse über 3,5 t mit AEBS ausgerüstet sein. Details und Ausnahmen von dieser Vorschrift sowie die gesetzlichen Wirkanforderungen an AEBS und LDWS wurden Anfang 2012 in den EU-Durchführungsverordnungen 347/2012/EC und 351/2012/EC veröffentlicht. [1]

Wer den Verordnungstext selbst lesen möchte, findet diesen unter [2]

[1] http://www.deutsche-verkehrswacht.de/home/themen-und-positionen/fahrerassistenzsysteme-nutzfahrzeuge.html

[2] http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:109:0001:0017:DE:PDF

Ich bin überzeugt das diese Entwicklungen nicht in den Bereich des Marketing fallen bzw. "Alleinstellungsmerkmale für die Markteinführung produzieren". Dafür gibt es Fahrerlebinsschalter oder Sound-Akuatoren. :wink:

Bei den modernen Fahrassistenzsystemen haben sich meiner Meinung nach sehr fähige Ingenieure viele ernste Gedanken gemacht. Einen recht aktuellen Stand der Technik beschreibt z.B. folgendes Video:

Viele Grüße,

Felix

Das haben sie doch schon. Vorerst gilt der Zwang wie beschrieben nur für neu homologierte Fahrzeuge. Später dann für alle neu zugelassenen:

...

Vielen Dank für den Hinweis! Die waren mir in der Tat nicht bekannt. Damit wäre meine Eingangsfrage ja durchaus auch beantwortet.

Ich bin überzeugt das diese Entwicklungen nicht in den Bereich des Marketing fallen bzw. "Alleinstellungsmerkmale für die Markteinführung produzieren". Dafür gibt es Fahrerlebinsschalter oder Sound-Akuatoren. :wink:

Ingenieure entwickeln Sicherheits- und Assistenzsysteme (übrigens über weite Strecken beim Zulieferer), die vielversprechend erscheinen.

Die Entscheidung ob eine Ausstattung Serie wird oder Option (oder gar nicht, wenn die erwartete Verbauquote zu klein ist) ist eine kaufmännische und Marketing-Entscheidung. Mit Sicherheit hat das nichts zu tun. Mercedes möchte in Bezug auf Sicherheit jeweils in der Klasse am besten abschneiden, aber die Kunden müssen auch bereit sein es zu zahlen. Und wenn der Vertrieb der Meinung ist, daß eine nochmal 1000 Euro teurere A-Klasse nicht akzeptiert wird, dann kommt das Assistenzsystem eben nicht rein, das ist so schlicht.

So "schlicht", wie dargestellt, wurden Entscheidungen vor ca. 20 Jahren gefällt. Heute werden Entscheidungen vom Baureihenleiter als Projektmanager prozeßorientiert gefällt. Zumindest in Deutschland. Der Vertrieb gibt seine Empfehlungen und Vorstellungen zunächst genauso ab wie die Entwicklung, da gibt es keine Bevorzugung. Für eine Entscheidung werden dann z.B. die Markeninhalte und das Wahrnehmungsverhalten der angepeilten Zielgruppe gegenüber der geplanten Baureihe als Kriterien für sämtliche in Betracht kommenden Merkmale herangezogen. Als Ergebnis erhält man eine Bewertung für jedes einzelne Merkmal, womit die Merkmale letztlich hierarchisiert werden können. Je stärker nun eine Merkmalsausprägung ausgefallen ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß es in der betreffenden Baureihe Einzug hält. Durch die Hierarchisierung kann man dann auch gleich erkennen, welches Merkmal modifiziert oder nötigenfalls geopfert werden muß, um ein besonders ausgeprägtes Merkmal preislich adäquat einfliessen zu lassen. Wie gesagt, das ist die Aufgabe des Baureihenleiters, jedoch weder des Vertriebs noch der Entwicklung oder eines anderen Unternehmensbereichs.

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Matelko, die Entwicklung weiss doch jahrelang gar nicht welche Merkmale Serie werden und welche SA. Allerhöchstens noch in der Form daß sie bei Dingen mit hoher Verbauquote mehr auf Montagezeiten achten. Und Du weisst auch, daß wenn der Vertrieb sagt: für unsere Absatzprognose darf die Serie nicht mehr als XXX kosten, dann stellt der Baureihenleiter sicher, daß dieser Preis zustandekommt.

Und natürlich wird ganz viel darüber diskutiert und abgewogen.

Aber ein Baureihenleiter geht eben auch nicht her und sagt: "ich muss alle mir möglichen Sicherheitsfeatures einbauen und dafür zur Not alles andere opfern". Sondern es werden eben Produktvarianten aufgemalt und Absatzprognosen aufgestellt. Und man fragt "was muss ich mindestens an Sicherheitsmerkmalen einbauen um unserem Image gerecht zu werden?". Und dann fragt man "was könnte ich noch verbauen um uns abzuheben und das Fahrzeug attraktiver zu machen" und wie würde das Deckungsbeitrag und Absatzprognose verändern?

Natürlich weiß ich um Zielkonflikte... und genau an diesem Punkt hilft eben besagte Hierarchisierung. Wenn ein Zielpreis eine höheren Stellenwert als das teuerste Produktmerkmal (z.B. einem bestimmten Sicherheitsmerkmal) hat, dann gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: wenn das eine Sicherheitsmerkmal die niedrigste Hierarchiestufe in der Bewertung besitzt (auch unter den übrigen Sicherheitsmerkmalen), fliegt es raus. Wird es hingegen als sehr wichtig empfunden (obere Stufe) und läßt sich am Preis nicht rütteln, dann müssen eben die Merkmalseigenschaften reduziert werden, aber das Merkmal selbst fliegt deshalb nicht gleich raus. Oder es fliegen andere Merkmale raus, um dem Zielpreis entgegen zu kommen. Ein simples "rein-raus" gibt es nicht, es ist immer ein Abwägen des Merkmalsmix sowie der Merkmalseigenschaften.

Davon abgesehen, gibt es in der Praxis keine Merkmalshierarchien, die als Ergebnis alle möglichen Sicherheitsmerkmale fordern und andere Merkmale einfach opfern, um die erstgenannten umsetzen zu können. Nichtmal bei Volvo.

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