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Enzo Ferrari persönlich im Werbespot von GoodYear


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wunderbar, erinnert an den alten Kreuzritter-Ausruf "Gott will es !", eine einfache, unwiederlegbare Behauptung, die im Mittelalter vorzugsweise dazu diente, eine Begründung für das Spalten des Kopfes eines Ungläubigen zu liefern.

Überaus traurig, dass heutzutage bei Ferrari diese einfache Begründung " Enzo will es" nicht mehr ausreicht, sondern die Marketingfuzzies alles tun um es jedem Recht zu machen.

Was waren das für schöne Zeiten, als man Fahrzeuge noch nicht nach den abartigen Wünschen der neureichen ignoranten Kunden gestaltete, nach dem Motto:

der Innenraum des Testarossa ist Dir zu klein für Dein blödes Golfbag? Enzo will es aber so, also steck Dir Dein Golfbag sonstwohin, mit einem Ferrari fährt man zur Rennstrecke und nicht zum Golfen...

Der Testarossa schaltet sich so schwer? Enzo will es so, lern erst mal Autofahren und komm wieder....

Deiner Frau ist der Kofferraum zu klein? Enzo will den Kofferraum so, damit die Frauen immer wenig anhaben, also wechsel die Frau und komm wieder...

Der Testarossa ist zu hart und zu laut? Enzo will es so , also kauf Dir einen Mercedes...

...ich glaube nicht, dass Enzo eine Start-Stop-Funktion, turnhallengrosse Innenräume, Stauräume für Golfbags und mittlere Umzüge, elektronisch weichmachende Fahrwerke oder gar ein Kombinationskraftfahhrzeug wie den FF wollte...

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du hast schon recht mit dem was du das sagst!leider fordert es der markt aber darüber müssen wir hier nicht diskutieren.

genau nach dem von dir beschriebenen gebaren geht es auch im film SENNA zu.damals war wohl alles anders und vll sogar besser.

wenn man nur diesen ehrgeiz dieser bewundernswerten macher erlernen könnte, ich wäre nur am pauken.

...ich glaube nicht, dass Enzo eine Start-Stop-Funktion, turnhallengrosse Innenräume, Stauräume für Golfbags und mittlere Umzüge, elektronisch weichmachende Fahrwerke oder gar ein Kombinationskraftfahhrzeug wie den FF wollte...

Vielleicht wollen wir nicht, daß der Commendatore es wollte. Denn das gebietet ja der Mythos Ferrari.

Doch nach der Lektüre der äußerst nüchternen Enzo Ferrari-Biographie von Brock Yates liegt mir eine andere Sichtweise nahe:

Demnach waren die Straßenautos Sig. Ferrari ganz einfach völlig egal, solange sie ihren einzigen Zweck erfüllten: das Geld heranzuschaffen, damit der Rennbetrieb aufrechterhalten werden konnte. Sein Sinnen und Streben war ausschließlich auf die Rennstrecke gerichtet, alles andere hatte sich dem unterzuordnen.

Lange Zeit waren die Straßenautos ja nichts weiter als Rennwagen, die kein Renn-Setup hatten. Warum? Weil sie so billiger und leichter zu entwickeln waren (alles was der Rennabteilung an Entwicklungsressourcen entzogen werden mußte sah Ferrari als Ärgernis an). Einer Schätzung von Yates zufolge verdiente Ferrari in den 50er und 60er Jahren den Faktor 3 an einem Straßenauto - 300%! Da wurde einfach gesprochen "richtig satt gemolken" was der Markt hergab.

Hätte Ferrari also bemerkt, daß er die extremen Gewinnspannen bei seinen Autos nur halten könne indem er Platz für Golfbags u.ä. vorsieht, dann hätte er sofort sein "va bene" gegeben und sich nicht weiter darum geschert. Hauptsache seine roten Renner konnten auf der Rennstrecke bleiben!

Das hören wir natürlich nicht so gerne ... doch das "deus vult" war im Mittelalter wie in Maranello einfach nur ein propagandistischer Schachzug.

Soweit meine Interpretation :wink:

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Demnach waren die Straßenautos Sig. Ferrari ganz einfach völlig egal, solange sie ihren einzigen Zweck erfüllten: das Geld heranzuschaffen, damit der Rennbetrieb aufrechterhalten werden konnte.

Genau so war es. Das sagt nicht nur diese Biographie.

Gruß,

Markus

Vielleicht wollen wir nicht, daß der Commendatore es wollte. Denn das gebietet ja der Mythos Ferrari.

Doch nach der Lektüre der äußerst nüchternen Enzo Ferrari-Biographie von Brock Yates liegt mir eine andere Sichtweise nahe:

Demnach waren die Straßenautos Sig. Ferrari ganz einfach völlig egal, solange sie ihren einzigen Zweck erfüllten: das Geld heranzuschaffen, damit der Rennbetrieb aufrechterhalten werden konnte. Sein Sinnen und Streben war ausschließlich auf die Rennstrecke gerichtet, alles andere hatte sich dem unterzuordnen.

...

Hätte Ferrari also bemerkt, daß er die extremen Gewinnspannen bei seinen Autos nur halten könne indem er Platz für Golfbags u.ä. vorsieht, dann hätte er sofort sein "va bene" gegeben und sich nicht weiter darum geschert. Hauptsache seine roten Renner konnten auf der Rennstrecke bleiben!

Das hören wir natürlich nicht so gerne ... doch das "deus vult" war im Mittelalter wie in Maranello einfach nur ein propagandistischer Schachzug.

Soweit meine Interpretation :wink:

Es ist wahr: an mehreren Stellen im Yates wird beschrieben, wie wenig Bedeutung Enzo den Straßenferrari beigemessen hat, da sie für ihn nur Mittel zum Zweck (nämlich Finanzierung des Rennbetriebs) waren.

An einer Stelle wird mE allerdings auch sehr deutlich, dass Enzo Ferrari die Entwicklung seiner Straßenferrari dann doch nicht ganz gleichgültig gewesen sein kann:

Als dem Fiat-Management die Einführung eines viertürigen Ferrari basierend auf dem 400i-Coupé mit Automatikgetriebe vorschwebte, widersprach Enzo so vehement, dass der Plan verworfen wurde. Es lag Enzo also fern, seine Autos zu - wie Yates plakativ formuliert - "zahmen, viertürigen Stadtwagen zu kastrieren". :wink:

Ausgehend von dieser Sichtweise erscheint es mir nun dennoch müßig zu diskutieren, ob die Schaffung von ausreichend Stauraum für das blöde Golfbag schon der Kastration zum Stadtwagen gleichkommt oder von Enzo aufgrund heutiger Marktanforderungen gerade noch hingenommen worden wäre und die Kastration endgültig erst mit Einführung des FF als Kombi (X-)) durchgeführt worden ist ... Enzos Meinung zur heutigen Ferrari-Produktpalette bleibt letztendlich Spekulation.

Gruß

Dino

Als dem Fiat-Management

Gutes Stichwort.

Ganz sicher war die Firma nach dem Einstieg von Fiat nicht mehr die gleiche.

Zu dieser Zeit lag sowieso der Ferrari-Rennsport ziemlich am Boden. In der Saison 1973 konnten noch nicht mal alle F1-Rennen bestritten werden.

Gruß,

Markus

Eine gewisse Ignoranz und Gleichkültigkeit provoziert aber auch eine gewisse Haben wollen Reaktion, heute nennt man so etwas Marketing, früher war es ein cleverer Charakterzug.

Eine Frau die einem alles recht macht ist auch irgendwie langweilig oder?

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