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Interview mit Müller - "Ein kleiner offener Zweisitzer würde Porsche guttun"


JoeFerrari

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"Nein. Sowohl der Cayenne als auch der Panamera sind Sportwagen in ihrem jeweiligen Segment der Geländewagen oder der Limousinen. Eines unserer Ziele ist es, das Profil als Sportwagenmarke zu schärfen."

Diese Dialektik ist einfach herrlich. Kann man auch super auf Transporter, LKW und Omnibusse ausdehnen.

Porsche hat doch noch vielfältige Möglichkeiten, der Fahrzeugabsatz zu steigern. Ich denke da an einen 911 TDI, mit Sechszylinder Reihendiesel, eine zweitürige Variante des Cayenne mit etwas mehr runter gezogener hinterer Dachlinie, eine Pick-Up-Version des Cajun, einen Cajun Kastenwagen für Handwerker, einen 6-Sitzer auf Panamera-Basis mit Schiebetüren, eine Cross-Country-Version des Boxter, usw. Und von jeder Variante noch 6 Sondermodelle pro Jahr.

Wenn man bedenkt, dass Porsche vor nicht allzu langer Zeit quasi nur den 911 gebaut hat - und damit kurz vor der Pleite war. Respekt für den Aufstieg. Wenn man das im Hinterkopf behält, dann erscheint die Ankündigung von Lotus mit den diversen neuen Baureihen gar nicht mehr so aus der Luft gegriffen.

Das die Marke Porsche dadurch nicht gerade an Charakter und Sportlichkeit zulegt ist im Prinzip ja auch egal. Besser weniger Charakter und dafür milliardenschwer, als die ausgewiesene Sportlichkeit schlechthin und dafür nahezu pleite. Auch wenn die Hardliner jetzt aufschreien, aber gerade auch außerhalb von Deutschland hat Porsche ein enorm gutes Standing - auch und gerade was die Sportlichkeit angeht. Und was bringt es Porsche, wenn die Autos 20 Jahre nicht kaputt gehen und einen guten Wert erhalten... das bringt keinen einzigen Wagen, der mehr verkauft wird. Und der Neuwagenkäufer bei Porsche interessiert das, in der Regel, nicht. Einzig der vermeintlich hohe Anteil an Leasingwagen könnte Porsche hier höchstens noch einmal gefährlich werden.

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Die Art und Weise, wie sich Herr Müller als neuer Porsche-Chef in Szene setzt, irritiert mich. Für die Kameras posiert er auf Rennstrecken bevorzugt Arm in Arm und im Rennoverall mit Rennlegenden (z.B. Jacky Ickx), in Interviews streicht er nicht zum ersten Mal seinen kurzfristigen, aber seiner Ansicht nach umso wichtigeren Einfluß auf neue Modelle hervor (im vorliegenden Handelsblatt-Beispiel ist es die Art der Montage des Porsche-Emblems (:???:), wobei ich mich ernsthaft frage, wo sich denn seiner Ansicht nach die Motorhaube beim 911 befindet???) - in dieser fast schon lächerlich anmutenden Form hat das vor ihm noch kein anderer Vorstands-Chef gewagt. Und der Bogen, den er von einem reinrassigen Rennauto (dem Porsche 550) zu einem neuen Einsteiger(!)-Modell als eine "moderne Variante des 550" spannt, wirkt einfach nur kurios.

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Da der neue, noch nicht erschienene 911 von einigen bereits arg verrissen wird, habe ich nachfolgend mal eine gerade gelesene Umfrage unter 911-Fahrern wiedergegeben. Preisfrage: von wann stammt diese Umfrage?

Punkte des Tadels:

- Die Verarbeitungsqualität sei früher besser gewesen

- Die Ausstattung sei zu karg

- Der Motor sollte leiser laufen

- Zuwenig Leistung gemessen an Preis und Hubraumklasse

- Ein Porsche sollte von störenden Geräuschen frei sein

Punkte des Ärgers:

- Zu hoher Ölverbrauch des Motors

- Undichte Karosserie

- Verschiedene elektrische Defekte

- Schwierigkeiten mit dem Getriebe

- Verarbeitungs- und Montagemängel

- Defekte Ölkühler

- Motorschäden

Mit den Worten der Doors:

this is the end, my only friend, the end, of our elaborate plans, the end.

Und ich spreche hier nicht vom wirtschaftlichen Erfolg ... sondern von einem Mythos, der zu Ende geht und mit Cajun, Cactus und Cacca (dem neuen Porsche Kleinwagen mit Frontantrieb) sein Ende finden wird.

Wo ist er, DER deutsche Sportwagenhersteller, der sich ähnlich wie Ferrari immer exklusiver macht, seinen Mythos pflegt und nicht nur ausnutzt? Der sein Heil nicht in der Marktausweitung mittels Brot&Butter-Schlurren sucht?! :???:

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Hallo JoeFerrari,

 

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Ah, jetzt sehe ich erst Matelkos Preisfrage.

Mein Tipp: Mitte der 80er Jahre, vor Einführung des 964 (obgleich der ja auch in den ersten Modelljahren berühmt für Probleme war)?

Was ist an Ferrari denn exklusiver geworden? Kann ich nichts erkennen, im Gegenteil.

Gruß,

Markus

Den gibt es nicht mit VW-Motoren. Auch einen Diesel oder SUV sucht man bei Ferrari vergebens.

Was ist an Ferrari denn exklusiver geworden? Kann ich nichts erkennen, im Gegenteil.

Lieber Markus, es gibt keinen Ferrari SUV mit Lancia-Diesel, es gibt keine Pläne für einen aus Fiat-Bestandteilen zusammengestückelten "Klein-SUV" auf Tiguan-Niveau, alles was neu aus Maranello kommt wie der FF wird deutlich oberhalb eines Porsche-Pendants positioniert. Als 911- (nicht Porsche!)-Liebhaber zieht sich mir bei diesen Worten das Herz zusammen ... aber so ist es.

Und zum Wort "geworden": es gibt auch relative Veränderungen ... wenn Porsche weniger exklusiv und sportwagenzentriert geworden ist, Ferrari dagegen seine Position behalten hat ... ist Ferrari im Vergleich zu Porsche exklusiver geworden (aber das sind Haarspaltereien).

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Vor der Einführung des G-Modells, 1973
Treffer, versenkt: die Umfrage stammt aus dem Jahr 1967 und wurde sehr detailliert auf 7 Seiten im Spiegel veröffentlicht. Wie man nicht nur den zahlreichen Tabellen dort entnehmen kann, haben sich die Vorstellungen und Ansprüche an einen "echten" Porsche bis heute nicht geändert.

Das Problem dabei ist nur: wie definiert sich eigentlich ein "echter" Porsche?

Der alte Professor arbeitete bevorzugt als Konstrukteur, nicht als Sportwagenbauer. Sein Sohn Ferry spezialisierte sich auf die Herstellung von Sportwagen, die Teilnahme an Rennen mußte er vor seinem Vater heimlich absolvieren. Zu Lebzeiten hatte Ferry stets einen klaren (und verbal manifestierten) Bogen um andere Fahrzeuge als Sportwagen gemacht, das war seine Sache nicht. F.A. Porsche hingegen, ausgerechnet als Designer der Typen 904 und 911, hat nie ein Hehl draus gemacht, daß ihn auch andere Porsche-Fahrzeuge reizen. Zitat von 1995: "Es wäre traumhaft, bekäme ich die Möglichkeit, für Porsche einen Typ Landrover mit den heutigen technischen Kenntnissen zu machen." Und auf die daraus folgende Frage, ob ein solches Fahrzeug bei einer Sportwagenschmiede überhaupt denkbar wäre, antwortete er: "Ich würde mir den Eintritt in dieses Segment wünschen. Teilegleichheit mit anderen Modellen vorausgesetzt, müßte so ein Produkt - gerade für den chinesischen Markt - zu akzeptablen Marktpreisen produziert werden können".

Voilà: drei Generationen Porsche und drei völlig unterschiedliche Ansichten zum Thema "Porsche-Fahrzeug". Und ausgerechnet wir wollen nun ganz genau wissen, wie ein "Porsche-Fahrzeug" sein muß?

Übrigens, zum Zeitpunkt dieser Äußerungen hatte F.A. Porsche bereits 5 Jahre lang den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der PAG von seinem Vater übernommen.

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Ach so, im Vergleich zu Porsche.

Das stimmt natürlich.

Ich bin aber auch noch nie auf die Idee gekommen, Porsche neben Ferrari zu positionieren, das hätte auch schon in den 80er und 70er Jahren nicht gepasst.

Gruß,

Markus

...wobei ich mich ernsthaft frage, wo sich denn seiner Ansicht nach die Motorhaube beim 911 befindet???) ..- in dieser fast schon lächerlich anmutenden Form hat das vor ihm noch kein anderer Vorstands-Chef gewagt. Und der Bogen, den er von einem reinrassigen Rennauto (dem Porsche 550) zu einem neuen Einsteiger(!)-Modell als eine "moderne Variante des 550" spannt, wirkt einfach nur kurios.

Bzgl. der Motorhaube verwechselt Herr Müller die Modelle (beim Cayenne und dem Panamera läge er richtig), kann ja mal vorkommen.;o) Beim VW-Konzern hatte er den zugegebenermaßen recht erfolgreichen A3 gemanagt. Bei dieser Herkunft ist nicht zwangsläufig Kompetenz in allen Porschemodellen bzw. der Porschehistorie zu erwarten. Ein 550er würde unter den heutigen Regularien und nach dem Anforderungskatalog der Käufer nicht mehr wieder zu erkennen sein.

Ich befürchte sowieso, dass wir zukünftig weniger vom Produkt wirklich begeisterte Vollblutmanager bei Porsche sehen werden. Aber geben wir jedem die Chance, uns vom Gegenteil zu überzeugen. Gleiches gilt für den 991. Ich möchte den zunächst mal in Natura sehen und auch fahren, bevor ich mir ein Urteil erlaube.

Ferrari ist genauso wie Porsche weniger Exklusiv geworden. Alleine die Steigerung der Produktionszahlen gibt schon Anlass dazu. Dann noch die Modellvielfalt mit 612, 599, 485, California und den jeweiligen (wenn vorhanden) Cabrio- und Sport-/Rennversionen. Schon alleine, wenn man zurückdenkt, wie exklusiv die Ferrari-Sichtung in den 80ern und 90ern war und wie exklusiv es heute ist. Bei einem 430er dreht sich doch schon kaum noch jemand um - außer um sich über den prolligen Sound aufzuregen.

Ferrari spielt aber schon einfach vom Kaufpreis in einer anderen Liga, sodass die Produktionssteigerung hier sicherlich nicht so krass stattgefunden hat, wie bei Porsche.

Die Frage ist, ob man Ferrari zu Gute halten soll, dass sie noch kein Einstiegsmodell keine Limousine und keinen SUV gebaut haben. Ich denke hier wird Ferrari quasi die Mischkalkulation mit Maserati im Auge haben. Die haben mit dem Quattroporte das Äquivalent zum Panamera und einen sehr schönen GT im Angebot. Dazu der wohl 2013 kommende SUV. Fehlt eigentlich nur noch der Einstiegswagen, vermutlich und hoffentlich zieht es Ferrari aber hier nicht hin bzw. denkt man hier eher in Richtung Fiat. Bei Porsche gab es ja eigentlich immer schon den "billigen" Einstiegsporsche mit den 4-Zylindern. Da wurde mit dem Boxster eigentlich nur eine wirklich eigenständige Formensprache entwickelt.

Zu sagen, dass Ferrari in den Jahren Exklusiver geworden ist würde ich somit nicht unterschreiben. Vielmehr hat auch gerade Ferrari (für mich) viel von seiner Faszination verloren. Die Autos sind zwar laut und schnell, aber eben auch "langweilig" und technisch geworden. Wenn heute ein Ferrari streikt, dann regt sich der Besitzer lauthals und zu Recht auf. Früher hätte er mit der Schulter gezuckt, es auf die Divenhaftigkeit geschoben und hätte sich in die S-Klasse gesetzt. Klar sind das aber Tendenzen, die die Kunden fordern, wenn die Konkurrenz sich ebenso weiterentwickelt. Ein absolut spannendes Thema darüber zu diskutieren, ob der Mythos wirklich noch die vielen Autos verkauft oder ob sich durch ein billigeres Auto nicht am Ende mehr Umsatz machen lässt. Und da ist wieder die Frage, habe ich eine Firma, die einen tollen Ruf genießt und einen Mythos bildet und dafür fast pleite ist (wie Ferrari es eben auch ist) oder gebe ich einen Teil davon auf zu Gunsten der Rendite... bis an den Punkt, wo sich die beiden Geraden wieder auseinanderbewegen.

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Mich persönlich stört nicht, was Porsche da macht. Dieses Interview allerdings hat mich schon stutzig gemacht.

Auch die Ansage mit den 15% Umsatzrendite beim kommenden kleinen Zweisitzer ist so ein Sache. Da kann man sich jetzt einen Listenpreis von 50k denken. Mehrwertsteuer runter, Händlerrabatt runter, 15% Umsatzrendite runter, So, und jetzt komment Entwicklungskosten- und Marketingumlage runter sowie sonstige Vertriebskosten, G&K Umlage nicht zu vergessen - das wird ganz schön eng was die Produktion noch kosten darf. Das kann eigentlich nur einen sehr umfangreichen Anteil von Konzerngleichteilen bedeuten, und diesesmal auch im Bereich Motor und Antriebsstrang.

Ich bin gespannt.

Aus Kaufmannssicht muß ich leider zugeben: Porsche macht alles richtig.

Aus Fahrersicht dagegen sage ich: Porsche macht alles kaputt.

Seufz. Bleibt nur festzuhalten: ja, diese Welt ist ganz schön kompliziert.

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Beim VW-Konzern hatte er den zugegebenermaßen recht erfolgreichen A3 gemanagt. Bei dieser Herkunft ist nicht zwangsläufig Kompetenz in allen Porschemodellen bzw. der Porschehistorie zu erwarten.
Genau deswegen würde ich es bevorzugen, wenn er in bester Porsche-Manier erstmal mit Taten überzeugen würde. Anschließend, wenn sich seine Taten als funktionierend erweisen sollten, werden sich schon die rechten Worte finden....
Gast Peter_Pan_
zu diskutieren, ob der Mythos wirklich noch die vielen Autos verkauft oder ob sich durch ein billigeres Auto nicht am Ende mehr Umsatz machen lässt. Und da ist wieder die Frage, habe ich eine Firma, die einen tollen Ruf genießt und einen Mythos bildet und dafür fast pleite ist (wie Ferrari es eben auch ist) oder gebe ich einen Teil davon auf zu Gunsten der Rendite... bis an den Punkt, wo sich die beiden Geraden wieder auseinanderbewegen.

Oh.... ist das tatsächlich so? :cry:

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Gast
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