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Zum Tode von Gunter Sachs


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Er war eine sehr undeutsche Gestalt, hochgebildet, interessiert, elegant und international, ein verantwortungsvoller Unternehmer, großer Kunstsammler und, last but not least, ein Liebhaber schöner Automobile.

Er hat seinem Leben ein Ende gesetzt, ein weiterer Vertreter einer untergehenden Welt ist abgetreten, großartig das Zitat zum Thema Playboys früher und heute:

"Es war natürlich etwas anderes, aus einer guten Familie zu kommen, mehrere Sprachen sprechend, international zu sein - und dann einen Ferrari zu haben.

Heute hat jeder einen Ferrari, aber nicht mehr die Erziehung. Also, es geht nicht mehr."

Lesenswert der Nachruf in der FAZ.

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EBFA6135627144E099986EB1E7401AEE0~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Ich hätte ihn gerne kennen gelernt,

Grüße, Hugo.

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In der Tat ein sehr interessanter Mann.

Leider war das Bild von ihm zumindest hierzulande ja sehr von der Yellow Press geprägt, also in dem Sinne Nichtstuer aus reichem Hause.

Das stimmt aber überhaupt nicht. Die Fotos von Gunter Sachs und auch die Filme, die er gemacht hat, sind oft wirklich sehr sehenswert.

Natürlich hat ihm das Vermögen, das er geerbt hatte, vieles erleichtert, das ist klar.

Wenn ich mich nicht um meinen Lebensunterhalt kümmern müsste, würde ich auch mehr Kunst machen.

Aber jetzt liest man wieder viel zu oft - der Ex-Playboy, der Ex-Mann von Brigitte Bardot usw.

Gruß,

Markus

Ich hatte mich noch am WE mit jemandem unterhalten, der ihn persönlich gekannt hat...so schnell kanns gehen.

Mich würden in etwa mal die Gründe für seinen Schritt interessieren.

War es am Ende gar die Ohnmacht vor dem Altern und der Realisation, daß es keine Möglichkeit mehr gab, die (künstlerischen) Aufgaben die man noch hatte zu Ende zu bringen und daher der Entschluß die Sache zu beenden? Die (für mich durchaus verständliche und nachvollziehbare) Schlußfolgerung aus der Erkenntnis, daß es später ist als man denkt (wie es neulich in der Teatime mehr als treffend ausgedrückt wurde).

Was uns bleibt, sind die Erinnerungen an eine schillernde Figur welche wirklich konsquent all ihre immensen Fähigkeiten genutzt hat. Gunter Sachs war ein eleganter Mensch der nicht nur verimttels seiner Herkunft und seines Reichtums das Leben mit unnachahmlichem Stil genießen konnte, sondern auch aus seinem intellektuellen Reichtum ein Maximum an bleibenden Werten geschaffen hat.

Für diese seltene Vollendung gebürt ihm meine Bewunderung.

Ich habe - bei aller Vorsicht gegenüber solchen Informationen - gelesen, dass bei ihm ein Beginn von Alzheimer diagnostiziert wurde und er sich und anderen den wahrscheinlich in den nächsten Jahren damit verbundenen geistigen Verfall ersparen wollte.

Gruß,

Markus

Ja, er ruhe in Frieden. Er hat mit meinem Vater mal Ende 87 in Aigle gegolft - allerdings war dies reiner Zufall, da es dort gerade Tee-Zeiten wegen des für die Jahreszeit ungewöhnlich großen Andranges gab (87/88 war ein sehr schneearmer Winter, so daß viele Skipisten nicht befahrbar waren).

Danke Dir auch für diesen Artikel in der FAZ, ich (notorisch medienabstinent) habe darin über den Verstorbenen mehr erfahren als je zuvor...

Er war eine sehr undeutsche Gestalt...

Pardon, wie darf ich das verstehen...:-o

Grüße,

Philipp

Na, mit undeutsch meint Hugo wohl eher untypisch für seine Landsleute...

Gunter Sachs war ein faszinierender Mann, mit ausergewöhnlichem Geschmack, sicher jemand der in dem heutigen Boulevard auch zerissen würde, aber doch über den Dingen stehen konnte.

Die ganzen "15-Minutes" der heutigen Generation hätten sicherlich gerne seine Klasse...

Gerade sein Schaffen als Fotograph fand ich beeindruckend!

Und Hugos Zitat auf der Yacht... "später als du denkst, Junge" hat mein Leben ehrlich gesagt mehr verändert als vieles anderes...Danke dafür!

Gruss, Andreas

Danke Dir auch für diesen Artikel in der FAZ, ich (notorisch medienabstinent) habe darin über den Verstorbenen mehr erfahren als je zuvor...

Wiewohl die Überschrift "Der erste internationale Deutsche" natürlich dann doch reichlich übertrieben ist.

Gruß,

Markus

Ich denke diese Entscheidung kann man nachvollziehen und respektieren.

Eine solche Entscheidung muss jeder selbst treffen.

Ich würde mich wahrscheinlich nicht erschießen, weil ich befürchten würde, mein weiteres Leben nach dem Tod dadurch negativ zu beeinflussen.

Aber man weiß es nicht, solange man nicht selbst in einer solchen Situation ist.

Gruß,

Markus

Die Menschheit ist wieder um einen sehr interessanten Menschen ärmer geworden. Solche wie er kommen vermutlich nie wieder. Er hatte Stil und Klasse gepaart mit Intelligenz und Sympathie.

Ich habe Gunther Sachs letztlich immer nur als den Playboy wahrgenommen, wie er in den Medien dargestellt wurde. Erst jetzt nach seinem Tod stelle ich fest, dass hier eine unglaublich vielschichtige und interessante Persönlichkeit von uns gegangen ist.

Höchsten Respekt zolle ich ihm vor der Entscheidung ein selbstbestimmtes Ende bei noch wachem Geist zu nehmen. Ich erlebe derzeit im engsten Familienkreis, wie grausam Demenz (und Parkinson) zuschlagen können. Ich kann daher den Weg von Herrn Sachs absolut nachvollziehen und würde (hoffentlich) genauso handeln, bevor einen die Krankheit vollständig ins Dunkle zieht.

Ich erlebe derzeit im engsten Familienkreis, wie grausam Demenz (und Parkinson) zuschlagen können.

Habe ich auch schon zweimal erlebt in der Familie - einmal bei meiner eigenen Großmutter und dann bei der von meiner Frau. Und zwar bis zur letzten Stufe, wo sie nicht mehr sprechen konnten und auch niemanden mehr erkennt haben, selbst aus dem engsten Familienumfeld, ein Prozess, der sich in beiden Fällen über Jahre hingezogen hat.

Beide sind aber bis zuletzt in der Familie geblieben und auch dort gestorben. Was natürlich eine große Belastung war - weniger für mich, als für meine Mutter bzw. für meine Schwiegermutter und meine Frau, die letztlich die ganze Arbeit gemacht haben, und das ist nicht nur ein großer Zeitaufwand, sondern auch eine enorme Einschränkung der eigenen Lebensqualität.

Theoretisch besteht natürlich die Gefahr, wenn noch mehr dem an sich zu respektierenden Schritt von Gunter Sachs folgen, dass die Position Auftrieb bekommt, das Leben eines Alzheimer-Patienten generell für nicht lebenswert zu halten, und das ist halt ein sehr schmaler Grad zu Themen wie Sterbehilfe, Euthanasie usw., die man, wenn schon, dann sehr vorsichtig diskutieren muss.

Aber natürlich nicht hier im Thread.

Gruß,

Markus

Wie einige andere von Euch auch hatte ich in der Familie ein extremes Erlebnis mit Alzheimer: mein Großvater hat diesen Prozess des "Verschwindens" von Persönlichkeit & Erinnerung als einen endlosen Fall in ein zunehmend finsteres schwarzes Loch erlebt, was sich bei ihm mit existentieller Angst & Verzweiflung verband. Zuletzt erkannte er nur noch mich und klammerte sich bei jedem Besuch an mich als "letzten Anker" und flehte mich an, ihm beim Sterben zu helfen - zutiefst grauenhaft.

Mein Resummée hieraus ist klar: das werde ich für mich selbst nicht zulassen. Sollte es sich für Gunter Sachs ähnlich verhalten haben, hat er mein tiefstes Verständnis.

Geistige Krankheiten Alzheimer oder Demenz treten in unserer Gesellschaft immer mehr zum Vorschein. Ich weiß nicht ob dass daran liegt, dass wir immer älter werden. Für einen geistig aktiven Menschen muss es eine Qual sein zu realisieren, dass dieser schleichende Prozess bei einem selber einsetzt. Aber es gibt auch Trost. Demenzkranke wissen oft nicht, dass sie unter Demenz leiden und sind dadurch glücklich. Das ist vergleichbar mit einem Kleinkind, welches ja auch nichts über seine Unerfahrenheit und Unwissenheit weiß, und deswegen darüber nicht unglücklich ist.

Für die Angehörigen stellt sich die Situation natürlich anders dar und der Pflegeaufwand ist immens. Und anders als beim Kleinkind stecken die Angehörigen nicht ihre ganze Kraft in die Zukunft unserer Gesellschaft, sondern pflegen jemanden ins Grab.

Wenn Herr Sachs das seinen Angehörigen ersparen wollte, dann muss man das respektieren. Möge er in Frieden ruhen.

Danke für den Link zum Handelsblatt. Ich denke diese Entscheidung kann man nachvollziehen und respektieren.

Die Berichterstattung im Spiegel sagte mir leider gar nicht zu, die Kommentare tun ihr übriges: http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,761310,00.html

Danke Dir sehr, Felix.

Damit habe ich diesen Artikel, und die Kommentare gewisser Leute dazu, schon gelesen :wink:

Viele Grüße,

Philipp alias Ferrarinarr (wenigstens etwas, das ich mit Herrn Sachs gemeinsam habe:) )

Als ich gestern kurz vor Zwölf nach Haus kam und den Fernseher einschaltete, lief zufällig gerade auf der ARD ein Gespräch mit Gunter Sachs aus dem Jahr 2005. Das war ganz unterhaltsam, da erzählte er z.B. ein paar Anekdoten über seine Begegnungen mit Dali und Warhol. Die Sendung dauerte jedoch leider nicht sehr lange und blieb daher natürlich ziemlich oberflächlich, aber immerhin.

Auch eine kurze Auto-Anekdote gab es: Kurz vor der Hochzeit mit Brigitte Bardot stellte Gunter Sachs fest, dass sie das gleiche alte Rolls Royce-Modell wie er fuhr (welches genau, wurde nicht gesagt), und das deutete er als gutes Zeichen.

Gruß,

Markus

  • 1 Jahr später...

Nachdem Gunther Sachs ja durch den neuen Volkssport Reichenhatz posthum wieder in den Medien aufgetaucht ist, erlaube ich mir, den Thread nochmals hervorzukramen.

Gestern lief im 1. Programm eine ebenso interessante wie bewegende Dokumentation über das Leben dieses Mannes:

http://mediathek.daserste.de/sendung-verpasst/14037898_reportage-dokumentation/14037908_gunter-sachs-der-gentleman-playboy?datum=20130408

Erstaunlicherweise frei von Häme und ausgesprochen gut gemacht.

Und einige ansehnliche Automobile gibt es auch zu sehen...

Empfehlende Grüße, Hugo.

Unglaublich, dass es schon fast wieder 2 Jahre her ist. Ich weiss noch genau, wo und wann ich davon erfahren habe. Bleibt ein Verlust.

Thema Reichenhatz: Dass die Presse nichts besseres zu tun hat, als sich an einem Toten abzuarbeiten, ist nicht nur im höchsten Maße degoutant sondern zeigt auch, wie dünn gestrickt die ganze Geschichte ist.

Reichenhatz? Wir sprechen hier von jemandem, der anscheinend einiges an Vermögen vor den SCHWEIZER Behörden auf dubiose Weise versteckt hat. Wohlgemerkt in dem Land, in das Deutsche vor dem Finanzamt flüchten.

Ob man einen Verstorbenen als Storyaufhänger nutzen/missbrauchen sollte ist zwar fraglich...aber...

...gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist...

den SCHWEIZER Behörden

Ein Grund mehr, kritisch zu hinterfragen, warum die DEUTSCHE Presse bei dem Thema keinen anderen Aufhänger gefunden hat. Beweislage doch zu dünn? Oder sind die Namen der noch lebenden Beteiligten so heiß, dass der investigative Mut doch nicht gereicht hat?

Hugo, vielen Dank für den Hinweis zu dieser überaus interessanten Dokumentation.

Allerdings bleibt es für mich ein Rätsel, ob es tatsächlich dieser "Überarbeitung" bedurfte, die nun in wenigen und meinem Erachten nach unpassenden Nebensätzen auf irgendwelche Konten und Vermögenswerte verweist.

Erbärmlich wie die "Süddeutsche" mit den zusammengeschusterten Daten eines prominenten Toten umspringt. Interessant, dass seit den

ersten Namensnennungen jetzt offensichtlich "Ruhe im Karton" herrscht,

obwohl behauptet wird, die Datensammlung sei entschlüsselt, analysiert,

vielleicht auch gewogen und zu leicht befunden worden...

Hier mal was zum Nachdenken:

Wolfgang Michal aus Hamburg hat nachgedacht und stellt Fragen:

http://derstandard.at/1363707560925/Offshore-Leaks-Nur-ein-paar-Routinefragen

http://carta.info/56656/offshoreleaks-wie-wir-zu-muppets-wurden/

http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=7754

Hier gibt es eine Erklärung der Anwälte als PDF

http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/lenz-staehelin-die-treuen-steueranwaelte-des-gunter-sachs

Wie hiess das früher doch noch? Aha, qui bono?

In völliger Unkenntnis der Sache werden wieder mal Tatsachen verdreht und Leute als Steuersünder gebrandmarkt obwohl es dafür keinerlei Beweise gibt.

Tatsache ist, dass die meisten Trusts für die Nachfolgeregelung gemacht sind, damit die Kinder nicht das Familienvermögen innert kurzer Zeit verprassen, oder es keine Diskussion über die Verteilung gibt.

Tatsache ist auch dass man über Offshore-Firmen Geld verstecken kann, das betrifft sämtliche sog. Steueroasen der Welt, d.h. die Karibik-Staaten, die britischen Kanalinseln, Zypern, Malta, Delaware etc. etc.

In Kombination mit Trusts oder zentraleuropäisch die Stiftungen lässt sich der Inhaber verstecken, ist auch gewollt da viele nicht öffentlich bekannt sein wollen (speziell in Südamerika kann auf einmal ungewollter Besuch kommen und dann Lösegeld erpressen).

Da werden Bankdokumente extra in neutralen Couverts oder per Kurier geliefert.

Die Steueroptimierung ist dabei sicher auch ein zentrales Thema, dieses wird auch von Grossfirmen wie Google, Coca Cola etc. sehr erfolgreich angewendet.

Die Steueroptimierung ist moralisch bedenklich aber nicht unbedingt illegal, solange nichts gegenteiliges nachgewiesen ist gilt immer noch: "in dubio pro re"

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