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Nicht nur Optik verbessert - MovIt zum Halten


806

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Gerade zurück von den Jungs. Meine (!!) Sättel habe ich schön in Augenschein nehmen können. Einer mit Belägen ca. 3,5 kg schwer. Hochglanzschwarz, ungefähr doppelt so groß wie das BMW-Gelärch und mit ca. 50 % mehr Belagfläche. Zwei Beläge pro Seite, ein Kolben pro Belag – macht „Vierkolbenfestsattel“. Selbst an 322er Scheiben sieht der "brondal" aus.

Scheiben sind gefühlt ca. 100 % dicker als die BMW-Dinger. Vor allem die bestrichene „Bremskreisfläche“ ist ziemlich genau 50 % größer. Bremskreisdurchmesser effektiv um fast Zwei Drittel mehr, außerdem die größere Belagfläche. Dazu die Scheibe (also nicht die Luftkanäle, sondern der bestrichene Teil) doppelt so dick wie bei BMW. Handbremse bleibt als Trommel im Topf, damit der Umbau nicht unmäßig wird. Das häßliche Wasserabweisblech hinten wird weitestgehend verschwinden – „das brauchen wir bei unseren Scheiben nicht mehr“.

Woher manche Probleme kommen, hat er auch schön erklärt anhand einer Scheibe: Der Haltetopf aus Alu (keine so hohe Wärmeübertragung auf das Radlager) wird mit dem Bremsring verbunden durch ein gutes Dutzend Torx-Schrauben. Die unterschiedliche Wärmeausdehnung zwischen Bremsring und Topf wird durch Federscheiben kompensiert. Werden die zu früh zu heiß, verglühen sie – und dann ist da logischerweise Spiel. Werden die langsam an die Hitze gewöhnt und auch die Scheibe nicht gleich heiß gebremst, setzt sich das alles kontrolliert ohne Nachziehen – „Ruh‘ iss!“

Vor dem Aufbocken haben sie noch bei Wiesmann angerufen, wie das denn nun wieder ginge – weil da nämlich bei der 806 schon einer mal alles falsch gemacht hat, was man falsch machen kann (ich hab‘ nicht aufgepaßt und die "Lehrbuuwe" hatten ihn schon oben). Witzig übrigens: Fürs Licht hinten ist ein Verteiler wie aus dem Baumarkt angeschraubt – sieht aus, wie die Lichtverteilung bei uns im Keller!

Von unten isser schick – „der hat noch nicht aufgesessen“ – da habe ich schon schön aufgepaßt. Winterbetrieb sieht man ihm an – der ganze Motorblock ist mit Korrosion überzogen.

Penibles Übergabeprotokoll mit exaktem km-Stand und Aufzeichnung aller Macken – die müssen glaube ich schon in so manchen Abgrund geblickt haben!:???:

Mittwoch nachmittags hole ich ihn wieder. Ich habe jetzt schon ein sehr gutes Gefühl.

Apropos: In der Ausstellung gibt es richtig „dicke Dinger“ zu bestaunen: 21 Zoll-Bremsscheiben (:-o) mit Achtkolbensätteln (für so Geländebomber ab Q7 Richtung Hummer H2 aufwärts) sehen besorgniserregend aus und wiegen gefühlt so viel wie anderthalb Kästen Bier. Noch brachialer: Bremsen für gepanzerte Fahrzeuge. Der Schmiedestahlbremssattel wiegt so viel wie meine ganze Bremse, dazu kommt ein ca. 50 mm dickes Trumm von Bremsscheibe. „Vier Tonnen aus 160 zu bremsen ist wie Ihrer aus 300“ – ich glaub’s unbesehen!

Markus

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Super, deine Berichterstattung,

bin neugierig was du zur Bremsleistung erzählen wirst, bitte sei absolut realistisch und produktneutral.

Was dir die Techniker so dort erzählen ist das eine, ich war in meinem Leben immer praxisorientiert, das zählt letztendlich.

Wenn du die Bremse etwas eingefahren hast mach mal einen Belastungstest.

Mich würde interessieren ob sie aus 200 oder besser 220km/h wenn du voll auf die Ankerplatte haust in der Lage ist in den Regelbereich des ABS bis zum Stillstand zu bremsen.

Auch noch interessant: Was wiegt eigentlich das Serienzeug?

Gestern habe ich die 806 bei Mov'It abgeholt.

Statt eigener Bider hier der Link zu deren Fotos:

http://www.movitbrakes.com/media/galerie/galerie-einzelansicht/wiesmann-mf3/

Wie man sieht, sieht man eigentlich nicht viel - die 322er Scheiben sind unauffällig bis auf die Löcher vorne und hinten, die schwarzen Sättel schön dezent (und putzfreundlicher als hellere Farben).

Die Kolbengrößen vorne und hinten sind individuell berechnet, damit die Bremskraftverteilung noch funktioniert und die Hinterachse nicht überbremst.

Penible Einbremsanweisung ist einzuhalten (nach einer ausgiebigen Rückführungsrunde durchs nördliche Elsaß und den Pfälzer Wald sind zwar schon 200 km vorbei, aber wirklich gebremst habe ich nicht). Vorne tragen die Beläge etwa schon zur Hälfte auf dem Reibring, hinten sieht man noch den Kreuzschliff vom Bearbeiten. Da trägt der Belag gerade erst an der Scheibenkante.

Insofern: Zur Bremsleistung kann ich nicht wirklich was sagen - wobei ich eh bis dato genau ein einziges Mal überhaupt in den Regelbereich des ABS kam, seit ich die 806 fahre.

Gewichtsmäßig ergibt sich "Einstand", leichter dürfte da kaum was sein. Die alte Anlage habe ich jetzt hier rumliegen. Erstaunlich, wie schwer das Zeug ist (und wie korrodiert!) - den kleinen Karton wollte ich mal schnell anheben und habe dann an bandscheibenfreundliche Techniken gedacht. Die vorderen Scheiben und Sättel wiegen ab Werk schon runde 25 kg!

Handbremse wird weiter in gesonderter Trommel im Aufnahmetopf ausgeführt - funktioniert gut und mit etwas weniger Hebelweg als vorher.

Bis jetzt kann ich deshalb nur etwas zu Ansprechverhalten (vorläufig wegen Einfahren) und Pedalgefühl sagen (auch vorläufig), wobei sich nach Einfahrvorgang noch Verbesserung ergeben soll. Und da erfüllt sie meine Erwartungen voll und ganz. Auf einmal gibt es einen Druckpunkt, ab dem die Bremse anspricht und die schroffe Erstwirkung ist auch weg. Der Kraftbedarf ist ein kleines bißchen größer (war vorher aber zu leicht), ohne daß nun das "Steingefühl" wie im Carrera-G-Modell aufkommt.

Ich hoffte, daß sich das ganze so anfühlen wird, wie in meinem 928er Porsche - und das tut es. "Mission completed"!X-)X-)

Markus

  • 1 Monat später...

Ich hatte ja schon gesagt, daß ich kein „Heißbremser“ bin, sondern es vor allem um besseres Ansprechen und ein „wohliges Pedalgefühl“ ging.

Deswegen hat die Einbremsphase eine echte Umstellung meiner Fahrgewohnheiten bedeutet. Das „Annäherungsbremsen“ geht ja problemlos, aber die „mittelfesten“ Bremsungen gingen nur mit „am Ortseingang spät vom Gas und halt mal fester drauf“ – ich sollte ja nur von mehr als 100 auf 50 bremsen und das soll auch noch zwei bis drei Sekunden dauern – ich war froh, als die ersten 200 km erledigt waren. Vorne ist die bestrichene Fläche inzwischen bei "ganz" angekommen. Hinten sind trotz langer Urlaubsfahrt mit randvollem Auto immer noch Spuren vom Kreuzschliff zu sehen. Für Normalfahrer ist also die Anlage vollkommen ausreichend – eher schon überdimensioniert.

Bei beherzter Landstraßentour mit durchaus auch flott angegangenen Kurven und lässigen Bergabpassagen (Anbremsen vor der Spitzkehre aus 100 auf 40 z.B.) erkenne ich die Bremse nicht wieder! Immer noch mit wenig Bremspedalaufwand (liegt halt an der Serienservo) aber vollkommen geändertem Ansprechverhalten habe ich jetzt endlich das Vertrauen ins Auto, das vorher fehlte. Beste Dosierbarkeit, gefühlvolles Zufassen mit sehr angenehm steigender Verzögerung über den Pedalweg, schnelles Ansprechen (und auch Lösen) machen die Fahrt zum Gewinn. Selbst wenn im Kurvenverlauf wider Erwarten gebremst werden muß, ist das Dosieren von Bremskraft und Bremszeitpunkt nun vollkommen berechenbar und sicher. Absolute Bremsleistung bei Vollbremsung kenne ich nicht – so fahre ich nicht. Ich bin aber sicher, daß da über die kürzere Schwellzeit des Systems insgesamt auch ein Gewinn zu verzeichnen sein wird.

Zusammenarbeit mit dem ESP klappt problemlos, kein Überbremsen hinten (offensichtlich), keine veränderten Regelbereiche. Ich habe nur das Gefühl, daß durch das bessere Ansprechverhalten der Sättel das ESP/DSC nun feinfühliger und mit mehr Bremsimpulsen arbeitet als vorher. Ist ein Abstimmungsproblem von Wiesmann, daß in bergauf-rechts das System eine (nicht existierende) Gefahrensituation erkennt, weil ein Sensor vorne rechts suboptimal verbaut ist. Kommt also vor allem in Autobahnkreuzen oft vor bei normalem Tempo. Früher waren die Eingriffe ruppiger und länger, jetzt kommen sie zwar auch noch, aber es sind mehr Bremsimpulse von kürzerer Dauer spürbar und das „Gerubbel“ ist weniger geworden.

Wie sagt der Rheinländer? „Wat nix kost‘, ist‘ auch nix“ – bis jetzt bin ich begeistert.

Markus

  • Gefällt mir 2
  • 1 Jahr später...

Stimmt. Und um über Bremsen zu reden, solle immer Zeit sein. Ein sehr ernstes Thema :-o

Die Allgäuer Fladen samt Bremstöpfe und Bremstopfanbindungen befinden sich derzeit in Produktion. Bremssättel samt Zubehör liegen schon parad :wink:

Vielleicht brauche ich noch Felgen in 21" weil der ganze Krempel sonst nicht drunter paßt. Wir werden sehen ... :???:

Vielleicht brauche ich noch Felgen in 21"...

Jetzt sei mal nicht so bescheiden und nimm' gleich die 22". Du weißt nie, ob die Bremsanlage auch wirklich ausreichend ist und größenmäßig nicht noch nachgebessert werden muss...:-))!

  • 2 Wochen später...

Ich möchte hier noch einmal das Thema Bremsenoptimierung am MF3 aufwärmen.

Bei mir ist die "Originalanlage" verbaut (also das "BMW-Gelärch" (frei nach Markus:wink:) mit der Mischung aus Teilen vom Z4 3.0i und vom Z3 M). Am Stelvio bergab und in Anneau du Rhin hatte ich da auch schon so meine liebe Not...

Ich habe mir überlegt, erst einmal mit kleinen Schritten zu beginnen - also Stahlflex, Wechsel auf Super Blue Racing von Ate oder EBC 307+ und ein Wechsel auf andere Bremsbeläge.

Hierzu jetzt meine konkrete Frage:

Von EBC lieber die Greenstuff 2000er oder gleich die Redstuff?

Oder hat jemand gute Erfahrungen mit anderen Bremsbelägen? Jede Empfehlung / Einschätzung ist willkommen!

Grüße Berni

Wenn du mit einem fürchterlichen Quitschen beim Bremsen leben kannst bist du mit den roten recht gut bedient, von einer wirklich guten Bremsanlage (Brembo oder MovIt) bist du aber auch dann noch recht weit entfernt...

Ich habe mir überlegt, erst einmal mit kleinen Schritten zu beginnen - also Stahlflex, Wechsel auf Super Blue Racing von Ate oder EBC 307+ und ein Wechsel auf andere Bremsbeläge.

Berni, Du mußt das Übel im Keim ersticken. Eine Bremsanlage ist nur so gut, wie die schlechteste verbaute Komponente. Ich selbst tausche jetzt im März die komplette Anlage meines MF4-S GT gegen "was gscheids" aus :wink:

  • 1 Monat später...

Zunächst gebührt ein ganz großer Dank Markus, der (wenn man diesen Fred verfolgt hat) mit seiner ihm typischen Akribie die für seine Belange bzw. für den MF3 optimale Bremsanlage herausgesucht hat :-))!. Nach nicht zufriedenstellenden Versuchen mit "kleinen Lösungen" habe ich mich schließlich an MovIt gewandt und sehr nette sowie aufschlußreiche Gespräche mit Herrn Guido Frensemeyer (Zitat von der homepage: "Firmengründer, Geschäftsführer, Perfektionist, Innovator und geballte Fachkompetenz unserer Bremssysteme ist Kopf, Rückgrat und Herz des Unternehmens – kurz er ist MOV´IT®") geführt. Das Unternehmen mit Herrn Frensemeyer sprüht geradewegs vor Innovationskraft... Kurzum, ich habe mir die gleiche Anlage verbauen lassen, die Markus bereits in seine 806 eingeplanzt bekam. Und was soll ich sagen - endlich hat der MF3 eine Bremsanlage bekommen, die wirklich zu ihm passt! Perfekt dosierbar mit festem Druckpunkt und gleichmäßigem Kraftaufbau UND - nicht schwerer als das "Originalgelärch".

Grüße (u.a. an die 806 auf die Insel)

Berni (der bis eben in der lauen Frühlingsluft wieselte:D)

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Ich würde allerdings empfehlen bei Bestellungen den Status des Insolvenzverfahrens zu klären, das im Januar wohl beantragt wurde. Wenn das noch aktuell ist, muss es kein Problem sein, aber man sollte klären wie es um Garantien etc. bestellt ist. Im m-forum konnte Anfang diesen Monats eine Bestellung für Scheiben nicht ausgeführt werden.

Mehr Informationen habe ich allerdings auch nicht.

Wenn ich den verschiedenen Insolvenzgeschichten Glauben schenken würde, dürfte ich ja nicht einmal einen Wiesmann fahren :lol::-o. Mach' ich aber nicht bzw. mach' ich aber. MOV'IT ist für mich eben ein sehr innovativer Bremsenhersteller "mit Herzblut" und die ausgesuchte Anlage paßt perfekt zum MF3. Außerdem unterstütze ich gerne heimische Produkte. Punkt.

Heimische Produkte zu unterstützen finde ich klasse!!!

Wie aufwendig war den die ganze Aktion?

Zeit und Pulver?

Kann man die Teile auch einfach bestellen und am "Heimat"ort verbauen lassen?

Gruss

Thomas

Ja, kann man,

habe meie MoVít auch selber montiert.

Etwas Fachwissen und Werkzeug ist notwendig,

alles was man braucht wird mitgeliefert, nur Bremsöl mußte noch besorgt werden.

Zeit und Pulver?

Kann man die Teile auch einfach bestellen und am "Heimat"ort verbauen lassen?

Hallo Thomas,

wie mein Vorredner schon schrieb: Der normale Weg ist wohl, daß die Anlage direkt von Dir oder über eine Werkstatt bei MOV'IT bestellt wird und incl. aller Teile + Anleitung geliefert wird. Da Ottersweier aber nicht sooo weit weg von Stuttgart liegt und ich die Entwicklungsstätte selbst einmal kennenlernen wollte, habe ich den Einbau vor Ort vereinbart - sprich, ich habe den MF3 am Montag morgen vorbeigebracht und am Donnerstag morgen mit fertig installierter Anlage incl. TÜV-Abnahme wieder abgeholt. So hatte ich wie gesagt die Gelegenheit, den extrem netten und fachkundigen Guido Frensemeyer persönlich kennenzulernen.

Weiteren Einzelheiten gerne per PN.

Grüße Berni

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