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Nürburgring schaufelt sich sein eigenes Grab! - Scuderia Hanseat abgesagt!


Flatron

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Pressemitteilung Februar 2011 der Scuderia Hanseat

Schnelles Geld statt sportlicher Tradition – ist das das Ende des Nürburgrings?

Der Nürburgring ist eine Legende. Selbst Leute, die nichts mit Motorsport am Hut haben, wissen um seine Bedeutung. Und jetzt ist diese legendäre Strecke in Gefahr. Wenn selbst hier Gewinn vor Tradition gesetzt wird, stimmt das bedenklich. Die Automotive GmbH leitet jetzt die Geschicke des Rings und sie schreckt nicht davor zurück, Stammkunden, Motorsportbegeisterte in einer Art und Weise vor den Kopf zu stoßen, die in diesem fairen Geschäft sonst nicht üblich war. Der Fall der Scuderia Hanseat sei hier exemplarisch skizziert.

Vor 52 Jahren wurde sie von bekannten Motorsportlern gegründet. Die Liste ihrer Instruktoren liest sich wie ein "who is who" des Rennsports: Edgar Barth, Graf de Beaufort, Richard von Frankenberg, Paul Frère, Helm Glöckler, Hans Herrmann, Stirling Moss, die Legende Hans Stuck, Wolfgang Graf Berghe von Trips, Und das sind nur einige von ihnen.

Seit 52 Jahren veranstaltet die Scuderia Hanseat jährlich zwei große Lehrgänge für Sportfahrer auf der Nordschleife des Nürburgrings und der Grand Prix Strecke. Jedes Mal für etwa 300 Teilnehmer aus über 20 Nationen. Prominente Teilnehmer aus der Geschäftswelt, der Showbranche wie ebenso der schwedische König und sein Sohn zählen immer wieder zu den Teilnehmern. Diese Tradition, diesen Erfolg und nicht zuletzt die Werbung für die Region droht das neue Management des Nürburgrings jetzt zu zerstören.

Wegen Ablaufs des Vertrages zum 31.12.2010 wurde bereits am 01.08.2009 zwischen der früheren Geschäftsführung der Nürburgring GmbH und den Repräsentanten der Scuderia Hanseat ein neuer befristeter Vertrag für weitere 5 Jahre ab 01.01.2011 bis einschließlich 31.12.2015 geschlossen. Wie in den Jahren zuvor wurde alles, vom Zeitraum der Veranstaltung über die Lehrgangstage bis hin zur Preisgestaltung verbindlich geregelt.

Überraschend trat die Geschäftsleitung der Automotive GmbH im Jahre 2010 mit Änderungswünschen an die Scuderia Hanseat heran. In einer immer noch entspannten Atmosphäre wurde nach einer, für beide Seiten akzeptablen Lösung gesucht.

Die damaligen Gesprächspartner sind nun mittlerweile kündigungsbedingt aus der Automotive GmbH ausgeschieden. Am 31.12.2010 wurde, ganz formell, ein neuer Vertragsentwurf durch die Automotive GmbH unterbreitet. Dieser Entwurf war allerdings für die Scuderia Hanseat absolut nicht akzeptabel. Die Lehrgangstage und -Zeiträume waren verändert und auch die sonstigen Nutzungsbedingungen sollten völlig neu geregelt werden. Insbesondere wurden die Übungszeiten erheblich verkürzt. Dafür sollte sich die Miete extrem erhöhen und Nebenkosten eingeführt werden, die die Gesamtpaketkosten um über 60% steigern würden.

Der Versuch, eine einvernehmliche Regelung herbeizuführen, schlug leider fehl. Die Scuderia Hanseat erwägt derzeit, vor Gericht zu gehen. Zum einen geht es um Schadenersatz wegen des Frühjahrslehrgangs 2011, der nun leider (zum ersten Mal in der Geschichte der Schule) ausfallen muss, zum anderen darum, die Automotive GmbH rechtlich zu zwingen, die vereinbarten Verträge einzuhalten.

Es ist bedauerlich, dass allein bei der Scuderia Hanseat 80 Mitarbeiter des Lehrkörpers und hunderte von Fahrern durch diese Geschäftspolitik der Automotive GmbH betroffen sind. Und sicher ist das nur ein Beispiel.

Außerdem werden durch diese Vorgehensweise der neuen Herren des Rings sowohl der ansässigen Gastronomie und Hotellerie als auch dem Kraftfahrzeuggewerbe und den benachbarten Städten und Gemeinden am Nürburgring durch den Ausfall der Veranstaltungen Einnahmemöglichkeiten entzogen. Hier nur ein paar Stichpunkte dazu:

3200 Übernachtungen in unmittelbarer Nachbarschaft des Ringes

Benzinverbrauch in Höhe von über 100.000,00 € pro Lehrgang

Verlust von Shopping, Verzehr / Vergnügungseinnahmen z. B. in den Orten Adenau, Daun, Mayen, Bad Neuenahr

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Ich bin sprachlos!

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Tja, das gesamte Nürburgringpaket des Ministerpäsidenten Beck ist ein einziges finanzielles Desaster. Und nun sollen eben schnell die Einnahmen erhöht werden.

Das Thema Automobil wird nicht nur am Nürburgring, sondern in allen Bereichen und Ebenen quer durch die Republik zum Melkesel degradiert. Es geht nur noch um die maximale Generierung vo Geldern für verschiedene Haushaltslöcher zu Lasten detr anonymen Masse der Autofahrer (der sich ja nicht wehren kann, da keine Alternativen verfügbar).

Als Konsequenz hieße dies: Den Nürburgring einfach nicht mehr besuchen. Weder als Fahrer auf der NS noch als besucher der zahlreichen Events.

Adios

Was will man nach dem Desaster erwarten, was die Regierung von Rheinland-Pfalz am Nürburgring angerichtet hat.

Einfach bei der nächsten Wahl abwählen... :D

Unpolitische Grüße, Hugo.

Gibt zu dem Thema einen recht aufschlussreichen Spiegel Artikel.

Darin wird auch die Rolle von Kurt Beck rund um die Entwicklung des Nürburgrings beleuchtet. Wirklich unglaublich welche Summen an Steuergeldern hier bereits durch pure Unfähigkeit und Gier verschleudert wurden. Das man den Nürburgring selbst nun auch in seinem sportlichen Wert durch überzogene Gebühren beschneidet setzt dem ganzen endgültig die Krone auf.

[...] ein neuer befristeter Vertrag für weitere 5 Jahre ab 01.01.2011 bis einschließlich 31.12.2015 geschlossen.

[...]

Der Versuch, eine einvernehmliche Regelung herbeizuführen, schlug leider fehl. Die Scuderia Hanseat erwägt derzeit, vor Gericht zu gehen. Zum einen geht es um Schadenersatz wegen des Frühjahrslehrgangs 2011, der nun leider (zum ersten Mal in der Geschichte der Schule) ausfallen muss, zum anderen darum, die Automotive GmbH rechtlich zu zwingen, die vereinbarten Verträge einzuhalten.

[...]

Verstehe ich nicht. "Pacta sunt servanda" und bis 31.12.2015 ist doch angeblich alles geregelt. Eine Leistungsverweigerung seitens der Automotive GmbH sollte extrem schnell per Einstweiliger Verfügung ausgehebelt werden können?!

Alex (Nicht-Jurist)

Augenscheinlich war da nicht alles sooo wasserdicht geregelt, sonst wäre es nicht soweit gekommen.

Wer sich mal bei www.savethering.org umschaut, sieht, was momentan in der Eifel für ein Wind weht, oder ein Blick in www.20832.com hilft auch weiter.

Jetzt hoffen wir alle, dass es im Herbst einen Lehrgang gibt.

Die Zeit dazwischen vertriebe ich mir mit der scuderia-s7 und ein paar open pitlane trackdays.

Grüsse

AlexM

Warum nicht mal ein Jahr lang NS/Ring komplett boykottieren. Da sitzen halt wieder so studierte Zahlenheinis die außer ihren Zahlen nix im Kopf haben und erst recht keine, in meinen Augen deutlich wichtiger für geschäftlichen Erfolg, Leidenschaft an den Tag legen.

Was wollen die neuen Betreiber denn mit dem Nürburgring langfristig erreichen - "nur" eine Einnahmensteigerung durch höhere Preise etc. oder ein rot-grün politisch gewolltes "Austrocknen" des Rings mit anschließender Schließung, die dann mit der mangelnden Nachfage begründet würde?

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Hallo Flatron,

 

schau doch mal hier zum Thema Aus dem Alltag (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

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  • Gefällt Carpassion.com 1

Immerhin hängen in der gesamten Eifelregion die Jobs am Nürburgring. Dem kann sich auch eine rot-grüne Regierung nicht entziehen.

Und genauso werden Gemeinden und Städte ein Einnahmeproblem bekommen, wenn Bundeswehrstandorte und auch die diversen AKW geschlossen werden. Allein in Biblis lebt die gesamte region von den RWE-Aufträgen.

Das eine klingt politisch korrekt und passt auch (zurecht) in den Zeitgeist. Aber die damit verbundenen Folgen haben teilweise dramatische Auswirkungen.

Adios

Die Frage ist ... was ist die Alternative z.b. an dem Wochenende der Scuderia Hanseat! Gibt es jemanden der die Strecke buchen würde für mehr Geld? Kann die Nüburgring GmbH mehr Erträge erzielen mit einer anderen Veranstaltung? Sollte die Strecke an dem Wochenende leer stehen, dann verliert man innerhalb von 3 Tagen mehr als 1 Mio € Umsatz nur an der Strecke geschweige denn in den Hotels und Restaurants die jeden Abend normalerweise komplett ausgebucht sind.

Eine sture Haltung die eher eine gähnende Leere auf der Strecke bevorzugt ist zum scheitern verurteilt!

Man müsste Alternativ berechnen wieviele Leute an einem sonnigen Tag die Touristenfahrten nutzen würden!

Die Frage ist ... was ist die Alternative z.b. an dem Wochenende der Scuderia Hanseat! Gibt es jemanden der die Strecke buchen würde für mehr Geld? Kann die Nüburgring GmbH mehr Erträge erzielen mit einer anderen Veranstaltung? Sollte die Strecke an dem Wochenende leer stehen, dann verliert man innerhalb von 3 Tagen mehr als 1 Mio € Umsatz nur an der Strecke geschweige denn in den Hotels und Restaurants die jeden Abend normalerweise komplett ausgebucht sind.

Eine sture Haltung die eher eine gähnende Leere auf der Strecke bevorzugt ist zum scheitern verurteilt!

Man müsste Alternativ berechnen wieviele Leute an einem sonnigen Tag die Touristenfahrten nutzen würden!

Die Alternative wäre, nicht am NBR mehr zu buchen.

So lange aber die zahlreichen werkseitigen Driver-Academys (und wie die Dinger so heißen) buchen, daß dann natürlich über höhere Teilnehmergebühren auf die zahlenden Kunden umlegen, wird sich nichts ändern.

Schade, aber so ist der Lauf der Zeit.

Die spezielle Mischung und das besondere Flair einer Scuderia-Hanseat-Schulung, ist mit dem durch eine Eventagentur geplantes AMG-Happening nicht mal im Ansatz zu vergleichen. Scuderia ist Motorsport pur mit enthusiastischen Teilnehmern, die mehr wollen als ein schickes GP-Kurs fahren mit `ner netten Foto-DVD.

Die dreimal wo ich bei der Scuderia war, war jedesmal der absolute Knaller. Besonders das wetterbingte Regenseminar war an Stimmung und Fahreindrücken nicht mehr zu toppen.

Adios

Auch ganz toll: von der Scuderia-Hanseat-Schulung hatte ich noch nie gehört, jetzt läuft mir das Wasser im Mund zusammen ... und schon soll sie der Vergangenheit angehören. :(

Ich kann in dem Zusammenhang nur das Video hier empfehlen.

Geht zwar etwas länger ist aber super gemacht und dokumentiert auf traurige Art und Weise wer hier in Deutschland alles Steuergelder verschwenden darf und was für Machenschaften in der Politik von RP stattfinden bzw. stattfanden. Vieleicht hätte man den Bericht vor der Wahl letzten Sonntag mal etwas präsenter als im WDR Fernsehen zeigen sollen...

Es gibt eine Online-Petition "Save the ring" mit mehreren zehntausend Unterzeichnern, die an die Europäische Kommission eingereicht werden wird:

http://savethering.org/

Grundlage der Petition ist der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung, bei dem die EU eingreifen kann.

Diese Form der Unterstützung geht schnell, tut nicht weh und erzeugt Druck!

Servus vespasian.

Vieleicht hätte man den Bericht vor der Wahl letzten Sonntag mal etwas präsenter als im WDR Fernsehen zeigen sollen...

War schon mehrfach im Fernsehen, aber die Wähler vergessen sehr schnell...

War schon mehrfach im Fernsehen, aber die Wähler vergessen sehr schnell...

Nein, das glaube ich nicht. Es betrifft aber einfach zu wenige.

Doch viele Bürger im 150 Kilometer entfernten Mainz zucken mit den Schultern, wenn sie davon hören. Die Eifel ist hier sehr weit weg. Und die Millionen, die seien doch nun eh verbaut.

Siehe S 21. Das ist eigentlich nur ein "lokales" Problem.

Die Quittung haben die in BW nicht wegen S 21 sondern aus anderen - wohl bekannten - Gründen erhalten ;-)

Aber jetzt wieder BTT.

Ich habe den WDR-Bericht gerade gesehen und bin echt entsetzt - und dass als fast vollkommen Uninteressierter

Es zeigt sich mal wieder, warum es Politiker geben muss - sie hätten auf dem freien Markt keine realistischen Chancen ;-)

Ich hoffe für die Region, dass alles noch ein gutes Ende finden wird.

Die Hoffnung ist da - es fehlt der Glaube!

  • 2 Wochen später...

Das Ergebnis der Landtagswahl ist dem Nürburgring -wie nicht unschwer zu erahnen war- auch nicht wirklich zuträglich:

http://www.motorsport-magazin.com/formel1/news-118297-neue-regierung-gegen-nuerburgring-keine-unterstuetzung-mehr.html

War ja zu erwarten, wenn man den Bock zum Gärtner macht.

OT: In BW sieht es bezüglich HHR auch nicht besser aus:

http://www.postillion.org/presse/2008/htz_gesamteltern.pdf

...Außerdem fordern wir,

wie die Grünen im Gemeinderat der

Stadt Hockenheim, keine Rennen

mehr am Hockenheimring durchzuführen...

Was zum Teufel soll man auf einer RENNstrecke denn sonst durchführen:evil::mad::crazy: ???

Wenn ich das richtig interpretiere, möchten die Grünen nur die Subventionen für Autorennen streichen, insbesondere für die Formel 1.

Daran finde ich jetzt nichts verwerfliches. Warum soll ich mit meinen Steuern diesen Zirkus unterstützen? Die Millionen die da rein gehen, stehen meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zu den Erlösen in der Eifel.

[...] Die Millionen die da rein gehen, stehen meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zu den Erlösen in der Eifel.

Das wird man leider nie beziffern können. Wieviel Mythos macht die Formel1 am Nürburgring aus? Wieviel Umsatzeinbußen hat die Region, wenn die Formel1 dort keinen Stopp macht? Was passiert mit dem "Autostandort Deutschland", wenn wir es nichtmal hinbekommen ein Formel1-Rennen zu veranstalten?

Leider alles Fragen, die man so nicht direkt beantworten kann. Ich weiß nicht, bei wie vielen Veranstaltungen der Nürburgring komplett ausverkauft ist im Jahr. Aber ich denke mal, dass es nicht so viele sein werden außerhalb der Formel1, oder?

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