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10.000 km - ein erstes "Fazit"


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Einen "Hauch" vor 10.000 Kilometer steht die erste planmäßige Wartung an: Motoröl und Ölfilter. Da geht's flott: "rein - rauf - runter - raus".

Wiesmann verkürzt die Ölwechsel- und Inspektionsintervalle deutlich gegenüber BMW (grob gesagt: alles schon nach der halben BMW-Laufzeit). Ist mir aber wurscht, weil er eh alle 5tkm frisches Ölchen kriegt.

Geburtstag hatte er auch - er ist ein Jahr alt geworden (gebaut im August 2009). Da hat er sich das auch verdient. Bis er bei mir im November das erste Jahr voll hat, kommen bestimmt noch ein paar tausend dazu!

Das Maschinchen wird gefühlt noch freier, der Anzug ab 2500/min ist besser und ab 5000/min spürbar besser geworden. Im Alltag reicht es, bei 3000 zu schalten, wenn's eilig sein soll, geht's natürlich auch weiter. Ölverbrauch: nicht feststellbar. Spritverbrauch: feststellbar O:-) und jetzt bei 12,1 L/100 km im Schnitt seit ich ihn habe. Beläßt man's bei ruhiger Fahrt mit max. 4000 Touren, reichen 10 Liter lässig, richtig teuer wird es erst, wenn über längere Zeit auf der Autobahn mehr als 5500/min anliegen - also Tacho-200. Dann sind auch knappe 15 Liter nicht aus der Welt; der fehlende sechste Gang sorgt dann für ein dauerhaft hohes/sehr hohes Drehzahlniveau. Ich konnt's nicht lassen und habe die Spitze auch mal ausprobiert. Tosende und röhrende 262 km/h sagt das Navi, der Tacho spricht etwas von knappen 280. Die Drehzahlen sind dann schon besorgniserregend: korrekt sind wohl 7400/min, angezeigt werden ein paar mehr. Das Werk verspricht 255 - die gehen ja quasi mit Halbgas.:lol: In dem kleinen und flachen Auto ist das ein eher mulmiges Gefühl - aber mehr aus Angst vor den anderen als des Autos wegen: Die Form ist wohl nicht sehr aerodynamisch, aber es kommt nicht zu Unsicherheiten im Geradeauslauf oder ungewollten Fahrwerksreaktionen.

Eine Vorhersage der Manufaktur tritt auch ein: "Der kriegt seinen Klang erst ab 10.000 - richtig gut wird's ab 30.000!" Der Auspuffton hat sich schon verändert, ab 6000 trompetet er sehr nett. Das Brummen unter 2000/min ist auch etwas weniger geworden. Mal sehen, wie lange die Dämmwolle in den Töpfen noch hält ...

Die Anzeigeinstrumente liefern ja noch (im Rahmen der Meßgenauigkeit) tatsächliche Werte und sind nicht "gedämpft" oder "computernanimiert". Ich will hier gar nicht erst von dem bei 90° wie angenagelt stehenden Kühlwasserthermometer eines Audi reden - der zeigt nämlich nicht die echte Temp., sondern "so lange alles i.O. ist, steht der Zeiger in der Mitte". Man kann also noch sehr schön sehen, wie stark die Öltemperatur sich verändert und welche Auswirkungen das auf das Kühlwasser hat. Des sommers wird er ja zügig warm (80° Wasser nach fünf Minuten, 80° Öl nach zehn), aber auf der Bahn wird das Ölchen schon sehr flott sehr warm - dauerhaft über 5000 bedeuten schnell 120° und wenn's pressiert, stehen auch mal noch ein paar ° mehr an. 130° habe ich aber noch nicht gesehen, auch nicht beim Highspeed-Versuch. Der (riesige) Kühler hält das Wasser auch bei Gluthitze schön auf 90+°, bei 95° geht der Viscolüfter mit Macht zur Sache. Das wird dann deutlich hörbar durch das veränderte Geräusch. Eine Lehre aus den Anzeigen: Nicht nur warmfahren, sondern der Lebensdauer wegen auch kaltfahren ist angesagt! Bis sich die Werte normalisieren (Wiesmann hätte gerne 105° im Öl), vergeht aber nicht allzuviel Strecke.

Bei leerem Auto mit fast leerem Tank scheint mir manchmal die Hinterachse etwas zu hart gedämpft in der Druckstufe, er wirkt dann auf schnell folgenden kurzen Unebenheiten steifbeiniger als bei vollem Kofferraum und vollem Tank. Abhilfeversuch durch etwas niedrigeren Luftdruck hinten (1,9 statt "gut 2" bar) hilft.

Erstaunlich gering ist der Reifenverschleiß. Die Sommerpneus (vorne 235-19, hinten 275-19) haben jetzt runde 6.000 km runter und es fehlt hinten ein guter mm, vorne ein knapper. Ablaufbild völlig gleichmäßig, keine Sägezähne oder Auswaschungen. Nachwuchten ist seit dem Beseitigen der Werks"wucht"versuche (anfangs mehr als 170 gr Unwucht am ausgelieferten Wagen??:???:) auch nicht erforderlich geworden. Spricht insgesamt auch eingedenk des Fahrverhaltens für eine gekonnte Abstimmung und Montage.

Na ja - Montage ist so ein Problem ansonsten. Gehässig könnte man auch sagen: Alles von BMW funktioniert tadellos, manches von Wiesmann aber nicht. Funktioniert ist eigentlich auch falsch, denn: Wäre es richtig montiert/bei der Endkontrolle justiert, wäre alles in Butter. Ist es aber nicht, so daß sich wieder ein Besuch in den heiligen Hallen in Dülmen abzeichnet. Im Spätherbst kommt er für eine Woche dorthin, denn die Motorhaube sitzt nicht richtig (wie schon im Urlaubsbericht geschildert), das rechte Vorderrad hat sogar das Radhaus angeschliffen. Wird alles kostenlos gemacht und neu lackiert. Dabei können die Jungs sich dann gleich ums Knacken der Fahrertüre kümmern ...

Und eine Verbesserung einbauen: Hinter den Sitzen ist ja eine herrlich breite und ausreichend tiefe Ablage, so daß bei langen Reisen dort auch Gepäck untergebracht werden könnte. KÖNNTE, nicht kann! Wenn man was da hinlegt, bleibt es nämlich nicht da, sondern kommt irgendwann zwischen den Sitzen durch nach vorne gerutscht. Ich hätte gerne ein Haltnetz, das ich bei Bedarf zwischen die Radhäuser spannen kann. Dann ist er ähnlich geräumig wie der TR4 und voll tauglich für mehrwöchige Urlaube. Wie groß der Kofferraum ist, glaubt einem ja eh keiner. Das gesamte Heck ist ohne jede Verstrebung "hohl", so daß sich in alle Ecken große Mengen Gepäck schieben und drücken lassen (na gut, konventionelle Koffer sind tödlich, aber mit Knautschtaschen ist das erschreckend); MIR würde "ein Kotflügel und der Raum hinterm Nummernschild" für eine Woche reichen, aber dann fahre ich ja nicht alleine ... :D

Ich hatte anfangs wegen der Haltbarkeit der Innenausstattung noch etwas "Manschetten", aber der kleine Innenraum ist zum einen ruckzuck ausgewischt und zum anderen ist das Leder wirklich von guter Qualität. Nix löst sich, alle Nähte sitzen, nix quietscht oder klappert, die Bezüge sind alle "unvermackt". Das "vollmechanische" Verdeck geht auch immer leichter, jetzt kann ich's alleine von innen hochziehen, ohne aussteigen zu müssen. Quasi wie beim MX5. Die typischen Druckstellen vom langen "Offensein" hat er auch schon - die eingeklappten Spriegel drücken auf den Verdeckstoff und verursachen typische optische Zeichen langer Offenfahrphasen.

Na ja, eine Verbesserung strebe ich noch an: ich werd' in Dülmen mal fragen, ob man die Raumverhältnisse für meinen Hintern nicht verbessern kann (angeblich geht das), da passen Volumen und Format noch nicht optimal. :oops: So ein Zentimeterchen mehr Luft in der Breite zwischen den Seitenwangen wäre mir eine Hilfe ...

Apropos "vermackt": Ich hatte noch kein Auto, das Steinschläge dermaßen anzieht. Die Front leidet doch ziemlich, da wird irgendwann eine Nachlackierung anstehen. Der Wiesmann wird ja manuell lackiert (in guter Qualität an sich) und die Lacke sind recht weich. Einerseits macht das empfindlich, andererseits ist die Frühjahrspolitur flott erledigt - GFK ist ein schlechter Wärmeleiter, so daß mit der Rotationsmaschine schon bei niedriger Drehzahl und wenig Druck Wärme entsteht und die Polierwirkung auch milder Mittel schnell einsetzt.

Da er sowohl bei geschlossenem Verdeck bombig und offen wenigstens die Sitze heizt, ist Eva schon überzeugt worden, daß man auch im Winter damit in Urlaub fahren kann. Sie hat mich mit der Ansage "dann aber auch mindestens einen Paß offen fahren" schwer getroffen - die schönen, die ich kenne, haben doch Wintersperre!! Vorplanungen zur nächsten großen Tour machen schon jetzt Freude; es bleibt dabei: "moderne Technik in alter Form für die besondere Freude am Fahren".:-))!

Markus

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Gratuliere - schlicht der beste Testbericht über ein "Wieseli", den ich je gelesen habe. Und ich hab' schon manchen gelesen! Dein Text bringt all' die (eigenen) Erlebnisse und Erfahrungen auf den Punkt. :-))!:-))!:-))!:-))!

Vielen Dank.

:-))!:-))!:-))!

super Bericht, da stehen mir ja noch einige Erlebnisse aus, meiner ist jetzt in 7 Jahren 20500 km gelaufen und schon schweine laut O:-)O:-)O:-) was mag da bei 30000 kommen :-))!

letztens ist mir nur auf der Autobahn eine Drucköse der Persenning weggeflogen :???::oops:

2 Stück bei Wiesel nachbestellt = 16€ :-o:-o:-o naja was solls O:-)O:-)

@ 806:

Woher hast Du denn die Info mit dem 10.000er Kundendienst :???:

Meiner ist jetzt auch 1 Jahr alt geworden und ich bin mittlerweile gute 11.000 km gefahren. Den Einfahr - Kundendienst bei 2.000 km habe ich machen lassen. Bei 10.000 km und einem Jahr dachte ich auch an einen Ölwechsel und habe mein Serviceheft zur Hand genommen. Da steht 20.000 km oder 2 Jahre. Sicherheitshalber noch in der BMW Werkstatt angerufen, die haben mir das bestätigt :confused:

Da gibt es eine Unstimmigkeit der Unterlagen: Das Serviceheft ist von BMW und abgestimmt auf deren fahrprofilabhängige Wartungsdienste. Nützt uns nix, da die felxiblen Intervalle gar nicht angezeigt werden. In der Betriebsanleitung (Seite 22) steht des Rätsels Lösung: Motorölwechsel eimal jährlich oder alle 10tkm, Inspektion I alle 20tkm, Inspektion II alle 40tkm. Erst für die weiteren Details sollst Du in das Wartungsheft gucken.

Mein Freund mit dem "Referenz-Z4M" muß erst bei rund 30tkm nach seiner Anzeige zur "Inspektion I" - und sieht der Ventilspielkontrolle mit Spannung entgegen (ich auch!).

Markus

Ich fasse hier mal zusammen, was auch im "M-Bereich" schon geschrieben wurde: Das Castrol TWS - dem wir alternativlos ausgeliefert sind - verliert schon vor den 10tkm nach den Feststellungen der damit befaßten Profis deutlich von seiner für unsere Motoren erforderlichen Wirkung (Säurebindungsfähigkeit, Reinhaltevermögen, Scherstabilität). Die Empfehlung war, spätestens nach 7500 km oder jährlich das Öl zu wechseln.

Markus

ui, echt :-o:-o:-o

lecko pfanni..dann muss ich ja schon wieder hin oder ist das nur so wenn man den Motor dauernd unter Höchstbelastung fährt:-o:-o

Na supi :( dann muss ich mal fragen ob die das Wiesmann in frankfurt auch machen

  • 2 Wochen später...

Es gibt ja Menschen, die schaffen es noch nicht einmal ihren Wagen warm zu fahren... X-):wink:X-)

Also ich lasse das Oel jedes Jahr wechseln. Egal ob ich 6.000 oder 10.000 gefahren bin. Es ist schön das Markus das bestätigt. Ich dachte schon ich hätte eine Spleen....... .:wink:

Gruss

Thomas

na bis Frankfurt ist er ja dann fast warm:D:D:D:D

ich habe gerade mal nachgeschaut, letzter Ölchange vor 6000 km, nach einem so hoffnungslos überzogenem Service werde ich jetzt fix mal den Termin machen :D:D:D:D

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