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Was für ein Porsche Spyder ist das?


Hessenspotter

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Hallo Leute,

ich habe gestern etwas feines gesehen, nur habe ich jetzt das Problem (nachdem ich alle meine Autobücher zu Hause gewälzt habe), die genau Bezeichung dieses Porsche zu finden

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H-Kennzeichen heißt leider gar nix, kann ja auch ein Nachbau auf Käfer-Plattform sein, wo das Basis-Chassis schon über 30 Jahre alt ist (und eventuell der Umbau auch). Manchmal bekommen ganz merkwürdige Zusammenstellungen ein H-Kennzeichen, keine Ahnung, was da für Prüfer die Abnahmen machen, aber das ist ein eigenes Thema.

Meiner Kenntnis nach wurden insgesamt 61 Porsche 718 gebaut, das umfasst alle Spyder-Versionen und die 2 Coupés.

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Ich komme auf 66, könnte aber an freigelassenen Fahrgestellnummern liegen:

Die 718-1500 RSK (kleine Frontscheibe) mit Fahrgestellnummern 718001 bis 718034.

718-RS60 (hohe Frontscheibe), Fahrgestellnummern 718051-718064

718-RS61, Fahrgestellnummern 718065-718078

Und die Coupés:

718-RS61, Fahrgestellnummern 718044 und 718045

718GTR, Fahrgestellnummern 718046 und 718047, die auch als Spyder fuhren.

Zum Foto-Fahrzeug, mit 100% Sicherheit eine Replika. Da passen die Proportionen nicht und der Wagen ist auch zu groß. Selbst bei Fahrern die keine Hühnen waren, wie Barth oder Maglioli, schaute der Kopf samt Kinn wesentlich höher über die Frontscheibe und "Kopfstütze". Auch die Auspuffanlage würde so bei einem Typ 547 nicht funktionieren.

Und: zwar gab es bei den RSK, RS und GTR eine immense Anzahl an Änderungen und Modifikationen aber ein paar Dinge waren immer gleich: Benzintank rechts und außschließlich Linkslenker. Die Linkslenker konnten zu Mittellenker umgebaut werden, wenn der Wagen in der Formel 2 eingesetzt wurde. Rechtslenker gab es bei den Modellen keine.

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Das Kriterium LHD/RHD ist leider auch nicht so zuverlässig bei der Originalitäts-Beurteilung, wie man glauben mag. Über viele Jahrzehnte hinweg war ich mir ziemlich sicher, daß es z.B. die 550 spyder ausschließlich als LHD Fahrzeuge gab. Bis ich am 28. September 2008 in Glarus (CH) einen silbernen 550 spyder in RHD-Ausführung entdeckte... Das war kein Nachbau! Ob das Fahrzeug bereits von Porsche in der RHD-Version ausgeliefert oder nachträglich auf RHD umgebaut wurde (wie es Otto Mathé mit seinem Typ 64 auch tat), konnte ich allerdings nicht ermitteln. Nur, daß er auch schon an der 1000 Miglia teilgenommen hatte. Früher stellten solche Umbauten bei Rennwagen keinerlei technische Hürden dar, das ging ruck-zuck. Zumal der Tank beim hier diskutierten Typ nur auf einer simplen Quertraverse befestigt ist.

Nachtrag: die RS61 Variante dieses spyder Typs hatte übrigens ab 1962 einen verlängerten Radstand (2335 mm gegenüber 2100 der übrigen Varianten) und man saß in der Tat deutlich tiefer drin. Allerdings waren die Kühlöffnungen vor den Hinterradläufen etwas anders geschnitten, als auf den Bildern oben zu sehen...

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Den Radstand hatten die beiden GTR: 2335 mm Radstand, Länge gesamt 4020 mm. Spur 1300 vorne und 1280 hinten.

Es gab drei Radstände, die 1500 RSK hatten 2100 mm, Gesamtlänge 3600 mm.

Die RS60 und RS61 hatten 2200 mm, Gesamtlänge 3700 mm.

Bei diesen Dreien war die Spur (1290 vorne, 1250 hinten) gleich.

Der Wagen oben soll aber def. einen 1500 RSK darstellen, die RS 60 hatten die große Verbund/Sicherheitsglasscheibe, die RS61 bereits die Schnauze die dem Carrera GTS sehr ähnlich ist.

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Mir sieht das nach Nachbau aus.

Die RSK, RS60 und RS61 sind Mittelmotorfahrzeuge. Das Heck des abgebildeten Fahrzeugs ist sehr hoch, und auch wenn es viele verschiedene Varianten dieser Fahrzeuge gab ist das Heck sehr unharmonisch für einen Porsche.

Vor allem kommt der Auspuff unter dem Heck gekrümmt hervor, was technisch bei einem Mittelmotor nicht möglich ist. Da sollte das Getriebe sein. Vor allem hatten die meisten Spyder den Sebring Auspuff, dieser aber keinen. An sich ist das Röhrchen da hinten ziemlich winzig.

Ausserdem sitzt man in diesem Wagen sehr weit hinten, da hat ein Mittelmotor kein Platz.

Aber mir gefällt das Ding trotzdem!

Die RSK/RS hatten m.M. alle den Sebring-Auspuff. Die ersten Werks-RSK´s hatten dadurch 142 PS. Die der späteren Kunden-RSK´s entwickelte offiziell 148 PS. Da hatten die Werks-RSK schon 162 PS.

Die RSK-Wagen waren sehr teuer und wurden anders als 550 oder gar 356 nicht mehr für kleine Wettbewerbe verwendet. Also keine Club-Racer mehr, sondern Klassen- und Gesamtsieger. Erst wieder der erheblich günstiger zu unterhaltende RS 60 war wieder mehr auf den kleineren Rennen zu sehen.

Es gingen auch nur etwas über zwei Dutzend RSK in Kundenhand, die meisten nach USA. Auch wenn man die europäischen RSK-Käufer ansieht, sind das fast ausschließlich professionelle Fahrer wie Behra, de Beaufort, Walter, Goethals, Seidel ...

Ein paar Detail-Fotos von Originalen:

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Die offene Heckpartie eines 1957er Werks-RSK-Spyder

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Eine Röntgenzeichnung eines frühen Werks-RSK´s, noch mit den auffallenden Heckflossen. Diese wurden bis 1958 mit sehr mäßigen Erfolg bei einigen Wagen eingesetzt. Da sie sich nicht bewährten verschwanden sie nach dem Rennen in Reims 1958 (Behra) endgültig.

Auch ein interessantes Detail ist der große Abstand in der Senkrechten bei den Torsionsstäben und den Gelenkarmen. Die erste wirklich neue Vorderachskonstruktion von Porsche seit 356 (der 550 hatte auch nur eine leicht modifizierte 356 Vorderachse).

Das weitergehende "K"-Arrangement der vorderen Drehstäbe (deshalb "RSK") musste man aber wieder aufgeben, da der Wagen dadurch ins Schwingen geriet. Um diesen Effekt endgültig zu eliminieren, modifizierte man schließlich die Hinterachse zu einer tiefliegenden Watt-Aufhängung, ähnlich wie sie Mercedes-Rennwägen davor schon hatten.

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Eine Daraufsicht eines 1958er Kunden RSK mit abgenommener Front- und Heckhaube.

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Heckansicht des Nachfolgers RS60.

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Der RSK von Behra, hier mit den Aufsätzen für Formel 2-Rennen. Die meisten der rund ein halbes Dutzend europäischer Kunden-RSK´s hatten eine zweite Lenksäulen-Aufnahme um den Linkslenker zu einen Mittellenker umzubauen und so bei Formel 2-Rennen mitzufahren (z.B. die Fahrzeuge von de Beaufort, Goethals, Seidel/Heins).

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Geschrieben
Geschrieben

Hallo Hessenspotter,

 

schau doch mal hier zum Thema Vintage Porsche (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

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Interessantes Detail mit den stehenden Heckflossen,

Porsche hatte das bei einigen Rennwagen später ja wieder, z.B 908 LH, 908/3 bis hin zum 917.

Ein RS 61 , der ohne grösseren Unfall durch sein "Leben" kam und noch die original Karosse trägt, wurde Anfang März übrigens bei der Amelia Island Auktion versteigert. Einer von 14 gebauten.

Verkauft für 1 266 000 Euro an Stirling Moss.

Gruss, Andreas

Dieser Wagen ist mir auf classicdriver schon aufgefallen. Aber es sind zwei verschiedene. Das Anfangs gepostete Fahrzeug hat die Scheiben wie ein RSK und ist ein Rechtslenker. Ob sie aus derselben Werkstatt stammen?

Viele Grüße

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