Jump to content
EUROPAS GROßE
SPORTWAGEN COMMUNITY

Achsen des Bösen oder Bulldozer für Papi?


eggibe

Empfohlene Beiträge

NZZ am Sonntag 2.Februar 2003

Ich habe den Text schon letzten Sonntag gelesen, ich behaubte mal ganz gemein, der Text zeigt auf, wie nötig SUV's tatsächlich sind.:

Benzin fressende PS-Ungeheuer fahren auf den US-Strassen: Am Steuer der «Sport Utility Vehicles» sitzen mit Vorliebe Mittelklasse-Väter. Die Kritiker der SUV fahren schwere Geschütze auf. Von Thérèse Balduzzi

Sie heissen «Chevy Blazer», «Ford Excursion», «Titan» (Nissan) und «Highlander» (Toyota) und gehören zu den «Sport Utility Vehicles» (SUV), die in Amerika derzeit jede vierte Neuzulassung ausmachen. In der Werbung fahren sie über Stock und Stein durch die Schluchten des Grand Canyon, flitzen kreuz und quer durch die Wüste oder erklimmen steile Berge. In der banalen Realität fahren die meisten SUV vom Einfamilienhaus in der Vorstadt zur Shoppingmall und zum Fitnessklub oder stehen endlos im Stau. Zwar sind sie bei den Hip-Hop-Stars ebenso beliebt wie unter «Soccer-Moms», doch das Klischee des typischen SUV-Fahrers ist ein aggressiver Mann mittleren Alters, der mit einem «mobile phone» oder einer dreistöckigen «Starbucks-Latte» in der Hand um die Ecke rast, ohne Rücksicht zu nehmen auf Kleinwagen-Fahrer oder Fussgänger. Ganz im Sinne des in Amerika grassierenden sozialen Darwinismus beansprucht er das Vorrecht des Stärkeren.

Dieses Klischee bestätigen diverse Marketingstudien, die Daimler-Chrysler, General Motors, Honda und andere Firmen in Auftrag gegeben haben. Keith Bradsher, der frühere Automobil-Experte der «New York Times» und Verfasser des kritischen Buchs «High and Mighty», hat Ähnliches herausgefunden: Der typische SUV-Fahrer ist ein Familienvater, über 40 Jahre alt, mit gutem Einkommen, der sich mit der Vaterrolle schlecht abfinden kann und sich weiterhin sexy und abenteuerlich fühlen möchte. Er ist ebenso egozentrisch wie ängstlich, hält wenig von zuvorkommendem Fahrverhalten und fährt gerne schnell. SUV sprächen die Ängste der Amerikaner vor Gewalt und Verbrechen an, sagt der aus Frankreich stammende Anthropologe Clotaire Rapaille, der sowohl für DaimlerChrysler als auch für Ford und General Motors als Marketingberater gearbeitet hat. Kaum verwunderlich, dass der Lincoln Navigator von Ford in Werbespots auch schon als «urban assault luxury vehicle» bezeichnet wurde. Ein neuer Spot für den Hummer H2 zeigt eine Frau, die durch die Stadt rast, mit dem Spruch: «Threaten the men in your office in a whole new way.»

Bedroht müssen sich aber vor allem die Insassen gewöhnlicher Autos fühlen. Fährt ein sechs Meter langer, dreieinhalb Tonnen schwerer Ford Excursion frontal mit einem halb so schweren Personenwagen zusammen, hat letzterer schlechte bis keine Chancen. Wegen ihrer hohen Radaufhängung können SUV über die Motorhaube des Personenautos geraten und mit ihrer ganzen Masse direkt auf dessen Passagiere zurasen.

Doch auch die SUV-Fahrer leben nicht ungefährlich. Die Mammut-Autos verfügen nicht nur über schlechte Bremsen und schwerfällige Handhabung, sondern neigen wegen ihres hohen Schwerpunkts auch dreimal häufiger dazu, sich zu überschlagen, als gewöhnliche Personenwagen. Im Endeffekt sterben auf Amerikas Strassen mehr Insassen von SUV als von herkömmlichen Personenwagen.

Zu allem Übel sind die SUV auch unverhältnismässig starke Umweltverschmutzer: Der Ford Explorer braucht ungefähr 17 Liter Benzin pro 100 Kilometer, der Excursion sogar 25. Da die SUV zur Kategorie der «light trucks» gehören, gelten für sie viel weniger strenge Abgasbestimmungen. An kritischen Stimmen fehlt es deshalb nicht: Umweltschutzgruppen verschiedenster Couleur protestieren seit Jahren gegen die unsinnigen Monster. Die Gruppe «Earth on Empty» klemmt im ganzen Land Imitationen von amerikanischen Bussenzetteln unter die Scheibenwischer von SUV, auf denen die Autobesitzer für ihre Umweltsünden getadelt werden.

Aufsehen erregten kürzlich die provokativen Fernsehspots der politischen Satirikerin Arianna Huffington und ihrer Gruppe «Detroit Project». Diese sprechen nicht die Umwelt, sondern die Abhängigkeit Amerikas vom ausländischen Öl - mit Blick auf den drohenden zweiten Golfkrieg - an. Die Spots ahmen die von der Regierung produzierten Anti-Drogen-Spots nach, die Drogenkonsumenten vorwerfen, sie würden mit dem Drogenkauf Terroristen finanziell unterstützen. «Ich half ein Flugzeug kidnappen», oder: «Ich half einen Nachtklub in die Luft sprengen», sagen diesmal aber nicht Drogenkonsumenten, sondern SUV-Fahrer. Am Schluss prangt gross auf dem Bildschirm: «Was tut ihr für unsere nationale Sicherheit?» Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Regierung, die sich unter dem Druck der Autoindustrie bisher geweigert hat, die Abgasbestimmungen für SUV zu verschärfen und eine Steuerlücke zu schliessen, dank der der Kauf eines solchen Autos zu einem grossen Teil von den Steuern abgezogen werden kann.

Jetzt registrieren, um Themenwerbung zu deaktivieren »

Ich denke die Sache mit den SUV´s wird derzeit sehr hochgepucht.

Habe neulich einen ähnlichen Bericht in der WamS gelesen...

Einige Organisationen behaupten, wer einen SUV fährt würde Osama damit unterstützen....

Am besten fand ich noch das Bild mit dem Hummer 1, und dadrunter der Spruch "Würde Jesus dieses Auto fahren" :lol:

Zum thema, Sicherlich sind einige SUV´s nicht ganz ungefährlich. Aber verbieten kann man sie ja wohl auch nicht....

Also ich bin weiterhin SUV fan, und würde so oder so einen kaufen....

Archiviert

Dieses Thema ist archiviert und für weitere Antworten gesperrt. Erstelle doch dein eigenes Thema im passenden Forum.


×
×
  • Neu erstellen...