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Nummer 17 on Stage – Porsche Boxster RS 60 Spyder


MarioRoman

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Hamburg kurz nach Mitternacht. Die A7 scheint wie verlassen. Sterne funkeln am Himmel, der Mond strahlt so hell wie selten. Vor mir präsentiert sich der Elbtunnel. – Klack –. –- Klack – runterschalten. Vollgas. Der Boxer-Motor heult auf. 303 Pferdestärken kreischen sich durch drei Kilometer Hohlraum. Es ist ohrenbetäubend und geil. Porsche RS 60 Spyder Nummer 17 – das ist Dein Auftritt.

Spyder – dieser Name birgt viel Geschichte bei Porsche.

Kalifornien, 30. September 1955 – einer der größten Jungschauspieler seiner Zeit fährt seinen neuen Porsche 550 Spyder ein. Er frönt damit seiner zweiten Leidenschaft – dem Rennsport. Der junge Mann mit den Namen James Dean schafft es nicht mehr nach Salinas… doch zwei Legenden wurden geboren. Porsche ist mit diesem Unfall Teil der amerikanischen Glamour Historie geworden. So makaber es auch klingt; es war die beste Werbung, die Porsche für den Durchbruch in den USA haben konnte.

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Anfang der 60er wurde der Porsche 718 RS 60 Spyder auf die Rennstrecke geschickt und entpuppte sich als der kleine David unter den Goliaths. Trotz weniger Hubraum und Leistung auf dem Buckel gelangen dem Spyder unzählige Klassensiege. Im Jahre 1960 gewann er mit Hans Herrmann und Olivier Gendebien am Steuer souverän das 12 Stunden Rennen in Sebring/Florida.

Um diesen Sieg noch einmal präsent werden zu lassen, wurde der auf 1960 Exemplare limitierte RS 60 Spyder auf Basis des Boxster S ins Leben gerufen. Das ist allein schon deswegen ungewöhnlich, da Porsche sich bisher komplett gegen einen Rennsportauftritt der Boxster-/Cayman-Reihe verweigert hat. Somit muss der alte 718 RS 60 Spyder als Historienvater nochmal herhalten, um den Boxster erneut in Topform zu präsentieren

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Der Boxster, schon im Original eine Hommage an die alten Spyder-Modelle, präsentiert sich edel in Carrera-silber und glänzt mit einem Carrera-roten Interieur und rotem Verdeck. Alternativ lässt sich der RS 60 auch mit dunkelgrauem Naturleder und schwarzem Verdeck ordern. Wollen wir aber nicht. Denn gerade das Rot gibt dem Porsche sein Flair.

Die Rot-Silber-Kombi kommt auch durch den Einsatz von rot abgedunkelten Heckleuchten nochmals zur Geltung. Durch das Sport-Design-Paket hebt sich die Sonderedition optisch vom normalen Boxster ab. Durch den Einsatz von Distanzscheiben wirken die 19-Zoll-Felgen überaus wuchtig im Radgehäuse.

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Auch das Interieur grenzt sich harmonisch vom Original ab. Die Einstiegsleisten begrüßen Fahrer und Beifahrer mit dem RS 60 -Schriftzug. Eigenständig präsentiert sich der Historien-Boxster auch durch den Verzicht auf die Tacho-Hutze. Dies soll das Flair alter Rennwagentage wieder aufleben lassen. Rundinstrumente, Mittelkonsole, Sitzrückschalen und Überrollbügel wurden in GT-Silbermetallic lackiert. Für die farbliche Abgrenzung von den Ledersitzen wurden selbst die Sicherheitsgurte silberfarben auf den RS 60 zugeschneidert. Porsche wäre eben nicht Porsche, wenn solche Kleinigkeiten übersehen würden.

Leistungstechnisch legt Porsche bei seinem Sondermodel nochmal einen drauf. Durch eine modifizierte und auf Knopfdruck herrlich laute Sportabgasanlage wurde die Leistung um 8 PS auf 303 PS gesteigert. Wirklich spürbar sind die 8 PS Leistungszuwachs allerdings nicht. In den Fahrleistungen steigt die Höchstgeschwindigkeit auf 274 km/h um 2 an, das ist aber auch schon alles. Es ist mehr eine Kopfsache. Hat „Mann“ nur 295 PS oder ganze 303 PS? Fährt mein Auto 299 km/h oder 301 km/h? Die perfekte Abschlußarbeit für Psychologiestudenten.

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Für den Fahrkomfort sorgt das serienmäßige PASM. Auf Knopfdruck darf der Fahrer entweder komfortabel den Alltag erleben oder knüppelhart die Landstraßen und Rennstrecken dieser Sphäre auskosten.

Auf der Landstraße gibt der RS60 mächtig an. Mit jeder noch so engen Kurve legt sich der Roadster an. Bellender Boxer-Sound, der aus der Sportauspuffanlage raustönt, hebt den Spaßfaktorlevel um ein Vielfaches an. Die hart zupackenden Bremsen geben noch ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit. Sechs Gänge wollen gefordert werden, der Motor giert nach Leistungsentfaltung. Die präzise Lenkung; eine Selbstverständlichkeit für Porsche. So muss sich ein echter Roadster anfühlen und anhören.

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Ansonsten präsentiert sich der Boxster RS 60 Spyder so wie es Standard im Hause Porsche ist; Ein Musterknabe ohne Fehler und Tadel. Während der Elfer sich immer mehr von der Rennstrecke in Richtung Premium-Business-Auto bewegt, überzeugt der Boxster mit einem perfekten Handling, einem unglaublich agilen und drehwilligen Mittelmotor und einem großen Flirtfaktor.

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Wer es einmal auf die Spitze treiben möchte, schaltet das PSM aus und findet einen der am besten zu kontrollierenden Roadster. Aufgrund der tiefen Sitzposition und des ausgeglichenen Gewichtsverhältnisses sind Drifteinlagen auch für Anfänger problemlos machbar. Perfekt sind auch die zwei Kofferräume für den Paar-Urlaubstrip nach Italien. Die Schuhsammlung kann getrost im Kofferraum verschwinden während der Rest Platz im vorderen Kofferraum findet. Zu haben ist die Sonder-Edition ab 63.873 Euro.

Der RS 60 Spyder wartet mit den vielfach gelobten Alltagstugenden des Boxster auf und präsentiert dazu noch einen Schuß Historie. Jetzt wird es nur noch Zeit, dass auch dieser Spyder endlich wieder Renngeschichte schreibt.

Text+Fotos: Mario-Roman Lambrecht

Datenblatt Porsche Boxster RS60 Spyder

Antrieb: Heckantrieb

Hubraum: 3.387 cm³

Zylinderzahl: 6

Leistung: 223 kw (303 PS) bei 6.250 U/min

Drehmoment: 340 Nm bei 4.400-6.000 U/min

Vmax: 274 km/H

Beschleunigung 0- 100 km/h in 5,4 s

Leergewicht: 1.355 kg

Co2 Emission g/km: 254 g

Durchschnittsverbrauch: 10,6 l/100 km

Preis: ab 63.873,00 EUR inkl. MwSt. (limitiert auf 1960 Stück)

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Schönes Auto und schöner Bericht :-))!

Toll ist das Foto mit den qualmenden Reifen X-)

An der Sonderserie gefallen mir am besten die Farbe, der rote Innenraum und besonders der genial designte Schalthebel/-knauf.

Viele Grüße

Berliner

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