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Wann brechen wir die 2 EUR Marke beim Benzin?


JoeFerrari

Empfohlene Beiträge

Es ist doch immer wieder erstaunlich wieviele "Experten" es dieser Zeit zum Thema Öl gibt.

Es ist noch viel erstaunlicher, wie viele von diesen Experten hier im Forum sind.X-)

Tatsächlich eignet sich dieses Thema vortrefflich für Schlagzeilen, welche die Ängste der meist unbedarften Leser schüren und somit Auflage generieren.

Stimmt, schlagzeilenträchtig ist das Thema allemale.

Diese Ängste gibt es aber nicht nur bei "unbedarften Lesern", sie ist auch unter den allermeisten Professoren, die darüber forschen, weit verbreitet. Und die müssten es besser wissen, als wir - der Propagande beider Lobbyseiten ausgesetzten - Laien.

Fakt ist, daß der Ölpreis durch Spekulation aufgeblasen wird. Seit Anfang des Jahres beträgt der Preisanstieg gut 90%, der Nachfrageanstieg liegt im niedrigen einstelligen Bereich.

Von Knappheit kann nicht die Rede sein.

Die Börse reflektiert Erwartungen! Ihr Fokus ist folglich auf die Zukunft ausgerichtet und diese wird eben hinsichtlich des Themas Öl skeptisch beurteilt.

Jedes Jahr entdecken wir mehr neue Reserven an Öl als wir fördern.

Das Problem ist nur, daß wir es nicht mehr so leicht aufbereiten können wie früher.

Die Ölfelder, die jedes Jahr aufs Neue entdeckt werden, sind aber alle sehr klein und aufgrund der abseitigen und schwierigen Lage nur schwer zu erschöpfen, wie Du bereits richtig bemerkt hast.

Hierzu bedarf es Investitionen von politischer und privater Hand.

Notwendigkeit gibt es dazu aber nicht, denn die enorme Preiselastizität des Gutes Öl erlaubt gewaltige Preissteigerungen ohne besonderen Nachfragerückgang.

1. es "bedarf" zwar, aber es gibt "keine Notwendigkeit". Diese Aussage ist logisch widersprüchlich.

2. die Preiselastizität der Nachfrage des Gutes Öl ist nicht groß bzw. "enorm", sondern klein. Das bedeutet, dass z.B. ein 10%-Anstieg im Preis nicht dazu führt, dass die Nachfrage um 10% sinkt, sondern um weniger. Dies nennt man in der Ökonomie: unelastische bzw. geringe Preiselastizität

3. Selbstverständlich bedarf es solcher Investitionen. Der jährliche Öl-pro-Kopf-Verbrauch eines Chinesen beträgt ein 18tel des Amerikaners!!!

Das wird bei den Chinesen nicht lange so bleiben, von den sich rasch vermehrenden Indern ganz zu schweigen. Die Nachfrage wird - sofern der technologische Fortschritt keine Wunder vollbringt - daher mittelfristig drastisch zunehmen, hier im starken im Unterschied zum relativ fixen Angebot!! Und wenn unbegrenzte Nachfrage auf begrenztes Angebot trifft...

4. Seit Jahren schon nennt Aramco, Saudi-Arabiens staatliches Ölförderunternehmen, die gleichen Zahlen, wenn man die nach der Größe der saudischen Reserven fragt, ganz so, ab ob sie gar nichts förderten:???: Dies löst verständliche Zweifel über das tatsächlich vorhandene Vorkommen beim weltweit wichtigsten Öllieferanten (sic) aus.

5. Ich verweise auf meinen vorherigen Post in diesem Thread, die geopolitische Situation (Ressourcen-Asymmetrie und Machtverteilung) muss ebenfalls betrachtet werden. Der sich anbahnende poltische Konflikt um die rohstoffreiche Antarktis zwischen einigen Ländern (siehe Spiegel Online) sollte uns zu denken geben

Warum der Ölpreisanstieg nicht zu einem konjunkturellem Schock führt? Weil das Geld nicht aus dem wirtschaftlichen Kreis verpufft, es landet nur in den Taschen anderer. Da die Kosten zur Förderung in den letzten Jahren nur leicht gestiegen sind, haben sich die Gewinnmargen beinahe exponentiell entwickelt. Warum hat wohl die Nachfrage nach Luxusgütern insbesondere aus dem rohstoffreichen Russland so gewaltig zugenommen?

1. "Schocks" sind exogen, Preissteigerungen aber wie z.B. beim Öl endogen. Daher ist der Terminus an dieser Stelle falsch gewählt. Aber behalten wir ihn jetzt einfach mal trotzdem bei:

2. Es gibt keinen "Schock", weil die meisten Unternehmen die Preise auf Jahre im Voraus hedgen. Erst nach Ablauf dieser Verträge können die Folgen voll durchschlagen.

3. Die Preissituation führt zu einer massiven internationalen Umverteilung. Die hohen Gewinnmargen der Russen sind nämlich die hohen Kosten der Deutschen. Dies verursacht keinen Schock, unterminiert aber das potentielle Wachstum unserer Volkswirtschaft. In Verbindung mit unseren schon vorhandenen strukturellen Problemen ist das eine Katastrophe.

4. Sofern man kein überzeugter Keynesianer ist, muss man folgendem Sachverhalt trauen: der hoch gelobte Konsum generiert weitaus weniger Wachstum und Arbeitsplätze als Investitionen dies tun!

Schon allein deshalb sind Investitionen notwendig und sinnvoll, der Luxuskonsum der Russen bringt denen und uns relativ wenig.

Wie so häufig wird sich das Rad der Geschichte weiterdrehen und in 10 Jahren werden Themen wie Öl oder Klimawandel genauso out sein, wie heute Ozonloch, Aids, Waldsterben und Müllentsorgung.

Ich hoffe wirklich, dass Du Recht hast. :-))!

Leider scheinen mir Zweifel angebracht.:-(((°

Gruß,

Joe

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@Joe mit dem 360er

Du muss mich nicht mit makroökonmischen Stückwerk belehren. Ich weiss was eine direkte Preiselastizität der Nachfrage ist, eine Phillips-Kurve und ein endogener Schock.

Die Preiselastizität ist streng genommen immer negativ, von daher ist auch die Preiselastizität von Öl absolut betrachtet höher als von anderen Gütern. (Ich weiss, in der Regel ignoriert man das Vorzeichen :wink: ).

Der "konjunkturelle Schock" ist ein geläufiger wirtschaftspolitischer Begriff der nichts anderes als einen plötzlichen Wachstumseinbruch beschreibt. Ein solcher lässt sich in der Wirtschaftsgeschichte leicht anhand der Ölkrise in den 70ern erkennen. Die Situation damals ist allerdings mit der heutigen nicht vergleichbar.

Das "Hedgen" von höheren Ölpreisen mittels Kontrakten hat makroökonomisch keine Bedeutung. Eher schon der Einfluss des höheren Ölpreises (genaugenommen die Rate der Veränderung) auf die Inflationsrate. Dieser Zusammenhang wird aber erst dann relevant wenn die höheren Energie- und Güterpreise zu einem nominal überproportionalen Anstieg der Löhne führen. Dies ist aber noch nicht zu beobachten. Von daher ist die Auswirkung auf die volkswirtschafltiche Gesamtrechnung wie ich schon sagte gering, da die Förderkosten kaum gestiegen sind.

Der Beweis für diese Ansatz sind die rund um den Globus kräftig gestiegenen Aktienkurse in den letzten Jahren und das anhaltende Wirtschaftswachstum selbst im rohstoffarmen Europa.

Auf weitere Aspekte will ich jetzt nicht eingehen. Aber nur soviel:

Auch beim Öl gibt es immer einen Käufer und einen Verkäufer.

Ein solcher lässt sich in der Wirtschaftsgeschichte leicht anhand der Ölkrise in den 70ern erkennen. Die Situation damals ist allerdings mit der heutigen nicht vergleichbar.

Worin liegen deiner Meinung nach die Unterschiede?

Worin liegen deiner Meinung nach die Unterschiede?

1. Der Preisanstieg war damals weitaus prägnanter und in einem kürzerem Zeitraum. Von 3 auf 12 Dollar pro Fass, quasi über Nacht.

2. Die Weltwirtschaft war damals fragiler als heute. 1972 herrschte in den USA eine Rezession mit Inflation und Arbeitslosigkeit jeweils über 5%. Das war mit der heutigen Situation nicht im Ansatz zu vergleichen.

3. Öl hatte damals einen gewichtigeren Anteil an der Wirtschaft als heute.

4. Die damalige Angebotsverknappung hatte eine politische Ursache. Heute ist der Preis mehr oder minder eine Reflektion der wahren Angebots- und Nachfrageverhältnisse (wenn auch durch Spekulation erheblicher Vola ausgesetzt)

Ich will hierbei anführen, daß ich einen höheren Ölpreis sicher nicht als Segen für unsere Wirtschaft interpretiere. Im Gegenteil. Ich denke, daß wir von dem jetzigen Niveau runterkommen müssen.

PS.: Die US Wirtschaft erholte sich von dem damaligen Preisschock beim Öl erstaunlich schnell. Mitte der 70er rannte die Wirtschaft teilweise mit einem Wachstum von 8%.

Wet-Oil kostet pro Barrel zur zeit 60 Dollar

Paper-Oil Kostet pro Barrel zur Zeit 90 Dollar ;-)

Sprich 30% des Ölpreises sind durch Spekulation begründet ;-)

98 Dollar vor 14 Tagen. Wobei das der Preis ist, den die OPEC gerne möchte. Solange Öl in Dollar gehandelt wird, wird es keine signifikanten Preiserhöhungen für Benzin geben...

Ein vom Iran vorgebrachter Vorschlag, die anhaltende Schwäche des US-Dollars in der Abschlusserklärung zu erwähnten, setzte sich in Riad nicht durch. Vor allem die saudi-arabischen Gastgeber, einer der engsten Verbündeten der USA in der arabischen Welt, lehnten den Vorstoß aus Teheran ab. Al-Nuaimi hatte vor Beginn des 3. OPEC-Gipfels allerdings eingeräumt, dass der Wertverfall der US-Währung einigen Mitgliedstaaten des Kartells erheblich zu schaffen mache.

na mal sehen

  • 3 Wochen später...

*threadrauskram*

Was geht denn zur Zeit an den Tankstellen ab?:-o

Ich bin ja gestern fast aus den Latschen gekippt, habe ich etwas verpasst?

Benzin 1,28, Super 1,28, Diesel 1,27

Da steht man ja quasi vor der Qual der Wahl, was man sich in den Tank kippen soll.

Gibt auch schon Tankstellen hier in München bei denen der Diesel kurzzeitig teurer war als Super. Normalbenzin kostet derzeit fast überall genausoviel wie Super, die Abschaffung von Normalbenzin steht also, wie angekündigt, kurz bevor...

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Hallo JoeFerrari,

 

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  • Gefällt Carpassion.com 1

Hier hats sich momentan bei 1,22.9 für Super UND Benzin und bei 1,20.9 für Diesel eingependelt...Ganz schon scheisse für alle Dieselfahrer...

Aber ab und zu springt es mal wieder auf 1,36.9 hoch, aber meist nur für wenige Stunden...Womit auch immer so ein Preissprung erklärt werden soll...

Das mit den Dieselpreisen ist nicht gut. Zumal die Steuer für ein Dieselauto auch viel höher liegt, wird der Betrag den man sich durchs weiterfahren spart, immer weniger. Man muss wirklich immer mehr fahren damit es sich rechnet.

Ich nehme mal an, es "rentiert" sich nicht, hier Normalbenzin zu verkaufen. Man kann den Leuten auch genauso gut Super verkaufen, weil sie, wenn es kein Normal mehr gibt, eh nicht anders können.

Bin im Moment im Grenzgebiet A/CH und in CH gibt es auch kein Normalbenzin nur Benzin 95 und 98.

super und normalbenzin unterscheiden sich in der herstellung bezogen auf die kosten nicht mehr - also warum soll man 2 gleichteure produkte anbieten, wenn man auch eines anbieten könnte, und gleich die ganze infrastruktur für "normal" einsparen kann ;-)

ohne Normalbenzin kassieren die aber von jedem den höheren Preis, auch von denen die noch Normal tanken dürfen...was würdest du an deren Stelle tun?

Das machen sie doch jetzt auch, denn Super & Normal kostet ja gleich viel. Also schenkt es sich nichts.

Das machen sie doch jetzt auch, denn Super & Normal kostet ja gleich viel. Also schenkt es sich nichts.

Das war aber auch ein schleichender Prozess.

Aber wie Du Deiner Reaktion entnehmen kannst, ist es genau das, was die Ölkonzerne bezwecken.

Die Leute langsam einlullen, damit man später sagt...

Das machen sie doch jetzt auch, denn Super & Normal kostet ja gleich viel. Also schenkt es sich nichts.

Michael

  • 4 Wochen später...
Wet-Oil kostet pro Barrel zur zeit 60 Dollar

Paper-Oil Kostet pro Barrel zur Zeit 90 Dollar ;-)

Sprich 30% des Ölpreises sind durch Spekulation begründet ;-)

Jetzt steigt der Preis für das Fass erstmals über 100 $. :-o

Nachfrage hoch, Tendenz steigend.

Superreiche wird's nicht jucken. Alle anderen schauen auf den Verbrauch.

  • 4 Monate später...

Ich musste heute zu meinem entsetzen feststellen, das Diesel nur noch 2 Cent :-o günstiger ist als Benzin.

Vor ein paar Wochen lagen noch mindestens 10Cent Differenz dazwischen.

Kann es sein, das die Ölmultis nun den immer mehr steigenden Anteil der Dieselfahrzeuge als zusätzliche Einnahmequelle entdeckt hat?

Drot und bald eine Anpassung (wie damals mit Benzin und Super) zwischen Benzin und Diesel?

Ich habe eine Tankkarte und die Firma zahlt den Sprit. Dennoch habe ich mir heute ein Fahrrad gekauft, um die kurzen Strecken, gerade im Sommer, damit zu bewältigen. :???:

Ich werde ab sofort alles versuchen, um möglichst wenig Sprit mit dem Dienstwagen (A3 TDI) zu verbrauchen. Dazu gehört ein vorhersehendes Fahren mit gleichmäßigem Tempo etc. Dort bin ich zur Zeit schn bei ca 5,5 Liter auf 100 KM inkl. Autobahn angekommen. Ich komme mit einem Tank ca. 850 KM weit, vorher waren es nur etwa 650 KM.

Sollte der Sprit noch weiter so schnell steigen, werde ich mir überlegen, ob ich mein "Hobby" (Verbrauch ca 15-18 Liter Super Plus X-) )weiterhin betreiben werde. Dann verkaufe ich die Emmie und das wars. Ich denke, das wir das zweite Coupe dann auch verkaufen werden und uns einen smart oder sowas kaufen werden.

Es geht mir nicht in erster Linie um das Geld, sondern darum, das ich es Leid bin, als Autofahrer wie eine Weihnachtsgans ausgenommen zu werden.

Auch die Diskussion, das die Ökosteuer oder die MwSt reduziert werden soll, kann ich nicht mehr hören. Sobald die Preis aufgrund der Reduzierung runter geht, wird das entstandene Vakuum durch die Ölbosse in kuürzester Zeit schamlos ausgenutzt und mit erneuten Preiserhöhungen gefüllt.

So, und jetzt fahr ich mit dem Rad anstatt mit der Emmie ein Eis essen.

Gruß

Michael

Gast Ethan Hunt

Ich finde es offen gesagt auch nurnoch zum Schreien mit den Spritpreisen.

Gerade wurde vor Sao Paulo das zweitgrößte Erdölvorkommen der Welt gefunden und der Ölpreis fällt nicht, sondern steigt...:-o:evil:

Ohne jetzt politisch werden zu wollen:

*ironie* Wirklich eine tolle Zeit, um die Pendlerpauschale abzuschaffen *ironie*

Versuche mit meinem Auto auch so spritsparend wie möglich auszukommen, aber wenn einem jeder Kilometer irgendwie ein schlechtes Gewissen bereitet, dann machts doch keinen Spaß mehr.

@m zetti:

Sehr besonnene und vernünftige Einstellung!:-))!

Gruß

Max

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