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Mazda CX-7, der Sport-SUV


hansa23r

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Mittlerweile stramm auf die 40 Jahre zugehend, habe ich mir blind den neuen Mazda CX-7 in weiß bestellt. Er soll meinen bisherigen RX-8 als Winter- und Schlechtwetterwagen ablösen. Man wird ja vernünftiger.

Da ich noch ein wenig auf meinen weißen Moby Dick warten darf, hat mir mein freundlicher Mazda-Händler seinen Vorführwagen für einen Tag überlassen.

Es handelt sich um einen schwarzen CX-7 auf 20 Zoll Etabeta-Felgen, ebenfalls in schwarz mit Edelstahleinlagen.

Sieht schon mächtig böse aus, besonders wenn der CX-7 grimmig zwischen zwei neuen Mazda2 steht.

Beim Einstieg bzw. Aufstieg ist der Blick sofort von dieser riesigen Windschutzscheibe gefangen. Andere würden sich daraus einen Wintergarten bauen. Die Neigung der Scheibe ist mir ähnlich spektakulär zuletzt bei einem Lotus Esprit aufgefallen.

Als RX-8 und MX-5 Fahrer bekommt man sofort einen Anfall von Agoraphobie, dem Gegenteil der Platzangst. Obwohl die Maße ähnlich einem Mazda6-Kombi sind, hat man aufgrund der Höhe schon einen Turnhalleneffekt.

Und auch die Sitze bieten reichlich Platz in der Breite, da sieht man doch das der Wagen vorrangig für Burgergewöhnte US-Hintern gedacht ist. :wink: Und dieser schmale Streifen Schlangenlederimitat in den Sitzen wirkt wie Heidi Klum mit Schlangenlederschwangerschaftsstreifen.

Das Lenkrad aus dem MX-5 liegt gut in der Hand und wirkt im CX-7 automatisch deutlich kleiner. Die Ausstattung ist auch haptisch ansonsten hochwertig, nur die Armaturen wirken im Vergleich zum kommenden Mazda6 und dem aktuellen RX-8 wie aus einer anderen Epoche. Schade.

Aufgeschlossen hat sich der Wagen durch das Keyless Go System automatisch, die Hand sucht das Armaturenbrett nach einem dicken, fetten & roten Knopf mit der Aufschrift "Engine Start" ab.

Leider gibt es nichts dergleichen, sondern nur einen zusammen gequetschten Fruchtzwergbecher an der Lenksäule als Ersatz für den Zündchlüssel. Ein klarer Fauxpas, Mazda. Hier hätte man mit wenig Mehraufwand Eindruck schinden können.

Gestartet fällt der Turbomotor sofort in einen nichtssagenden Leerlauf, das Getriebe ist leichtgängig, aber ein wenig hakeliger als im RX-8 / MX-5. Erster Gang eingelegt und los. Unauffällig fährt der CX-7 an, von Sportgeist ist auf den ersten Metern wenig zu spüren.

Wenn aber der rechte Fuß versucht, auf das Bodenblech zu drücken, geht das schwarze Monster sehr flott voran.

Es fehlt zwar aufgrund des Gewichtes dieses ständige hysterische Lachen, das man zum Beispiel im Mazda3 MPS bei flotter Fahrweise automatisch ausstösst, es fühlt sich aber schon sportlicher an, als es einem SUV zusteht.

Im ersten Kreisverkehr zweifelt man dann aber erst recht an seinem physikalischen Verständnis. Der Wagen geht so schnell ums Eck, das man sofort das Gefühl bekommt, in einem Sportwagen zu sitzen. Oder zumindest auf dem Dach eines solchen.

Der Wagen zeigt gerade auf kurvigen Straßen, was er kann. Die riesige Scheibe scheint die Straße aufzusaugen, und falls ein Kleinwagen im Weg steht, hat man das Gefühl, ihn gleich mit aufsaugen zu können.

Spannend ist auch das Sicherheitsgefühl, das man automatisch in einem solchen Wagen erfährt. Man hat das Gefühl einer terminatorgleichen Unkaputtbarkeit. Wie muss das erst in einem Hummer sein?

Und als mir ein schwarzer Porsche Cayenne entgegen kam, haben sich meine Augen gleich zu Sehschlitzen verengt und mir ging der Gedanke durch den Kopf, das nur für einen von uns genug Platz auf der Straße ist. Es passte wider Erwarten doch und so fuhr ich erschrocken über mich selbst weiter.

Die 20 Zoll Räder poltern schon dabei ein wenig in den Radhäusern, ich werde mich wohl auf 19 Zoll beschränken - oder mir die OZ Ultraleggera in 20 Zoll gönnen.

Verboten ist die INFO-Taste in der Mittelkonsole. Den Durchschnitts- und den Momentanverbrauch sollte man sich nicht anschauen, da einem sonst der Spaß vergehen könnte. Meinen Verbrauch nenne ich hier nicht. Meine Tochter geht schließlich in einen Waldorf-Kindergarten, da muss ich mit solchen Äußerungen vorsichtig sein.

Am nächsten Tag stand der Wechsel in meinen Hansa 23R an, einem MX-5 mit Wankelmotor. Und auf der Rückfahrt überlegte ich mir ernsthaft, ob ein solch politisch unkorrektes Monster wie der CX-7 für mich die richtige Wahl ist. Die Antwort seht Ihr in ca. 5-6 Wochen... auf meiner Auffahrt.

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