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Autokauf in "Schmuddel-Klamotten"


locodiablo

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Nun, wenn ich wie ein König behandelt werden möchte, dann sollte ich vielleicht nicht wie ein armer Bettler herumlaufen!

Da kommen täglich Hunderte in völlig unangemessener Kleidung ins Autohaus gewackelt und fragen die Verkäufer: "Ey Alder, kannisch ma reinsetzen? Und wie sieht mit ´ne Probefahrt aus?" Die Verkäufer spätestens am Nachmittag total genervt und haben auf diese Assis keinen Bock mehr. Und dann kommt wieder einer im verwaschenen und ausgeleierten Jogginganzug nebst Badeschlappen (was in meinen Augen nix mit legerern aber gepflegten Freizeitklamotten zu tun hat) und wundert sich darüber, dass die Verkäufer ihm nicht gleich den roten Teppich ausrollen und ihm reihenweise in den Allerwertesten kriechen.

Wenn ich im maßgeschneiderten Nadelstreifenanzug eine mir bisher unbekannte Bank betrete um dort ein neues Konto mit einer sofortigen Bareinlage in Höhe von 100.000 Euro zu eröffnen, dann erwarte ich - bedingt durch unsere jahrtausende alte Kultur und gegenseitiger Wertschätzung - ein dem Rahmen und der Situation angemessenes Erscheinungsbild meines Gegenübers. Kommt dann plötzlich ein für mich wildfremder Mensch im versoffenen HartzIV-Outfit um die Ecke gewackelt und gibt sich als mein Ansprechpartner zu erkennen, ja dann fühle ich mich doch glatt verarscht. Nicht ernst genommen und sogar herabgewürdigt; wenn nicht so gar beleidigt! Ich würde sofort in ein anderes Kreditinstitut gehen und dort mein Konto eröffnen.

In diesem Thread hier beschwert ihr euch darüber, dass die gepflegten und seriös mit einem ordentlichen Erscheinungsbild ausgestatteten Automobilverkäufer euch (die optisch auf völlig armen Schlucker getrimmten Interessenten) nicht sofort so richtig ernst nehmen. Vor lauter Frust geht ihr dann zu einem anderen Händler und versucht dort das gleiche (in meinen Augen völlig kindische) Spiel. Dort werdet ihr dann wider eurem unangemessenen Erscheinungsbild ausnahmsweise mal ganz ordentlich beraten.

Suuuuuper, na toll. Ihr habt also doch noch einen Laden gefunden wo sich die provisionsgeilen Verkäufer auch wirklich mit jedem Assi abgeben müssen. Und dort fühlt ihr euch jetzt pudelwohl und als "gleichwertig" anerkannt.

:D

Ich gratuliere...:-))! ...und gehe dann doch lieber in das Geschäft wo mein Gegenüber nicht in jeden x-beliebigen Hintern kriechen muß, sondern einen gewissen Respekt und eine angemessene Wertschätzung verlangt. Und ich ihm diese (eigentlich selbstverständlichen) Wünsche auch in Form einer angemessenen Kleidung erfülle. Schließlich ist es mein zukünftiger Vertragspartner, nicht mein zukünftiger Leibeigener dessen tagtägliche Arbeit ich mit meiner schlechten Erziehung (in Form einer äußerst schlechten Bekleidung) herabwürdigen darf.

Wer sich tatsächlich einbildet aufgrund einer dicken Brieftasche ständig und immer von jedem wildfremden Menschen als potenzieller Kunde erkannt werden zu müssen, der lässt jede Wertschätzung gegenüber (zum Beispiel) einem Verkäufer leider vermissen. Er geht also stets davon aus, dass ihm alleine schon des Geldes wegen ein gewisser Respekt erwiesen werden müsse.

"Geld regiert die Welt. Ich hab die Kohle und bin somit ein König. Du bist der kleine Verkäufer und somit ein Nichts. Komm gefälligst her und geh auf die Knie; lecke meine Schuhe."

Ich persönlich kann nur jedem Dienstleister gratulieren, wenn er in diesem knallharten Wettbewerb bisher noch nicht des schnöden Geldes wegen sein Rückrat und seinen Stolz verloren und sich selbst billigst verkauft hat. Sondern ganz bewusst den "König" nicht erkennt, weil er ihn vielleicht nicht erkennen will!

Dieser Verkäufer hat noch genau das, was ich persönliche sehr an einem Menschen schätze: Ehre, einen berechtigten Stolz. Er muß sich nicht seinem Brötchengeber gegenüber prostituieren und sich von jedem dahergelaufenen x-beliebigen möchte-gern-Kunden in den Ar.... vögeln lassen! Solch einen Verkäufer habe ich gerne als Geschäftspartner gegenüber.

Da ich aber kein überzeugter Schlipsträger bin, nehme ich IMMER schon im Vorfeld bedeutender Verhandlungen einen telefonischen Kontakt mit meinem Ansprechpartner auf und bitte um einen Termin. In diesem Telefongespräch kann ich gegenüber der Person am anderen Ende der Leitung nur durch die verbale Ausdrucksweise einen ganz bestimmten und von mir erwünschten Eindruck hinterlassen. Zu dem vereinbarten Termin, auch meinen eigenen Kunden gegenüber, erscheine ich dann in gepflegter, sauberer und der heutigen Zeit angemessenen Freizeitbekleidung. Aber alleine durch das vorangegangene Telefongespräch sind etwaige Zweifel am gegenseitigen Potenzial und Respekt bereits ausgeräumt und eine erwünschte Gleichwertigkeit auf beiden Seiten längst erzeugt. Nun könnte man sich auch in Badehose mit entblößtem Bierbauch gegenübersitzen und Geschäfte abschließen; null Problem.

Ich würde auch niemals in Boxershorts und mit freiem Oberkörper durch Malle laufen. Alleine schon des Respektes den Einheimischen gegenüber sollte man - wenn man denn etwas soziale Intelligenz besitzt - solche Spielchen eigentlich strikt unterlassen.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin durchaus ein sehr lockerer Typ und gehe auch ganz gerne mal gegen. Aber wenigstens a klein bisserl Erziehung durfte ich noch geniessen. Und bin machnmal sogar noch ganz froh darüber.

Jeder so, wie er möchte? - Ich sage mal lieber: "Jeder so, wie er eben nur kann."

:wink:

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Also unseren Porsche hat mein Vater auch in seinen Arbeitsklamotten bestellt ... nachdem er noh ein paar Ersatzteile geholt hat .... aber er ist ja dort auch bekannt , da wir jede Woche 2 mal da sind X-)

Gruß

Yannick

Ich finde, ihr reitet hier zu sehr auf den Extremen rum. Einmal der Nadelstreifenanzug und einmal der Sportdress mit Badelatschen. Beides finde ich ist meißtens unangemessen.

Ich habe einen Freund, der mittlerweile selbst in der Autobranche als Verkäufer tätig ist, der hat sich in eben oben genannten Anzug geworfen und die Verkäufer reihenweise über den Tisch gezogen. Die Krönung war, als 19 jähriger mittelloser Schüler eine M5 Probefahrt übers Wochenende abzustauben. Und erzähl mir jetzt keiner, wie einfach das wäre! Das hat mir eindeutig gezeigt, dass sich die allermeißten Verkäufer sich einfach blenden lassen und in wirklichkeit keine gute Menschenkentnis haben.

Im Gegensatz dazu, hat mein Vater einmal versucht einen hochpreisigen Sportwagen zu kaufen. Also Freitagsnachmittags in normaler Kleidung (Jeans und Sweatshirt, wie man das so trägt) ab ins Autohaus. Geschlagene 15 min rumgestanden und wieder gegangen. Da gehts dann nicht mehr drum, dass man sich falsch verhalten hat und wenn man doch etwas will, solle man sich der Marke anpassen. Nein, da sollte man sich dann fragen, ob man sich mit dem was die Marke durch die Verkäufer repräsentieren überhaupt identifizieren möchte.

Und zum Thema Badelatschen, es gibt einen Unterschied zwischen den echten Badelatschen und 150 € Gucci FlipFlops.

[...] Im Gegensatz dazu hat mein Vater einmal versucht einen hochpreisigen Sportwagen zu kaufen. Also Freitagsnachmittags in normaler Kleidung (Jeans und Sweatshirt, wie man das so trägt) ab ins Autohaus. Geschlagene 15 min rumgestanden und wieder gegangen. [...]
Und warum ist er wieder gegangen? - Weil man ihm nicht gleich den roten Teppich ausgerollt und in demütiger Haltung den königlichen Hof gemacht hat? - Hat er es lieber, wenn sofort mehrere Verkäufer aus ihren Büros gesprungen kommen, ihm stundenlang hinterherlaufen und ihm dabei noch ´nen Beutel ans Ohr labern, sodaß er sich nicht mal ganz unverbindlich und in Ruhe umschauen kann und schon völlig genervt ist?

In manchen - oftmals gehobeneren - Autohäusern wird ein provisionsgeiles Hinterherlaufen gar nicht gern gesehen. Dort bevorzugt man ein diskretes Zurückbleiben, damit die potenzielle Kundschaft in aller Ruhe die diversen Produkte erstmal selbst und scheinbar unbeobachtet prüfen kann. Wird dann ein über das übliche "Beglotzen" hinausgehendes Interesse seitens der Kundschaft signalisiert, so kommt - auch wieder ganz dezent - plötzlich ein Verkäufer aus dem scheinbaren Nichts um beratend zur Seite stehen zu können.

Hätte dein Vater ein ernsthaftes Interesse deutlich bekundet, so hätte man ihn sicherlich auch für voll genommen. Aber so war es ja nur wieder so ein Showroom-Tourist wie sie jedes Wochenende in Scharen zu den Autohäusern pilgern. Selbst schuld...

O:-)

zwischen aktiv nicht beachten und zeit lassen zum umsehen, liegt einiges.

Aber so aggressiv, wie du reagierst, werde ich mit dir nicht weiter darüber diskutieren.

@Psycho: Ich wollte es so in der Art auch ausdrücken, wenn man blendet, bekommt man vieles, aber nicht jeder kann oder will das.

[...] Aber so aggressiv, wie du reagierst, werde ich mit dir nicht weiter darüber diskutieren. [...]
Hey, ich reagiere doch nicht aggressiv. Ist halt meine Art meine Gedanken in solche Worte zu fassen. Also bitte nie persönlich nehmen und eventuell noch in den falschen Hals bekommen. Wenn doch: Entschuldigung bitte! :hug:

Ich wundere mich nur darüber, dass sich manch ein Kaufinteressent scheinbar wohl gleich ´nen Zacken aus der Krone bricht, nur weil ER eventuell den Verkäufer ansprechen müsste. - Wo ist da eigentlich das Problem?

@all:

Die meisten, die finanziell in der Lage sind 50.000 und mehr Euronen für zum Beispiel einen Porsche oder Mercedes auf den Tisch zu legen - dürften wohl, in welcher Art auch immer, Geschäftsleute oder selbständige Handwerker (von Erbschaften und Lottogewinn mal abgesehen) sein, oder? Und diese Personen sind es doch wohl gewohnt sich tagtäglich um Auf- und Verträge zu bemühen und dementsprechend den gewünschten Ansprechpartner zu finden und zu kontaktieren. Richtig? - Richtig! Nur in einem simplen Autohaus kriegens nicht gebacken? Warum eigentlich nicht? Na weil sie es dort scheinbar "ja gar nicht nötig haben". Sind ja dort ein König und ein Verkäufer ist dort ja kein Mensch, sondern nur ein (leider) sehr gering geschätzter Stiefellecker. Und genau DAS ist es, was ich eigentlich anprangere.

Mein persönliches Erlebnis: Ich war vor etwa 2 Wochen in der Mercedes-Vertretung in Goslar. Hineingegangen und gaaaaanz in Ruhe umgesehen. Alle Verkäufer - konnte ich gut durch die gläsernen Bürowände erkennen - sehr beschäftigt am Telefon oder in Kundengesprächen. Bis auf 2 Herren. Die besprachen wohl gerade ihr Wochenderlebnis. Selbstverständlich hatten sie mich längst bemerkt, aber trotzdem keine Anstalten gemacht mir auf´n Sack zu gehen. Null Problem für mich. Im Gegenteil, so konnte ich ungestört ohne einen um mich herumtanzenden Verkäufer die diversen dort ausgestellten Modell begutachten.

Ein schwarzer 500 SL mit grauer Lederausstattung hatte es mir angetan. Anfassen, reinsetzen, Hauben auf und das sonst noch so übliche Programm eines Showroom-Touristen mit Wochenendlangeweile. Okay, jetzt will ich aber noch die gesamten Verkaufsprospekte haben. Also kurzer aber deutlicher Blickkontakt mit einem der beiden freien Verkäufer...und schon lag der Geruch von Umsatz und Provision in der Luft, denn im Laufschritt und die Krawatte richtend kam er mit freundlichem Gesicht auf mich zu. Händeschütteln und Namen austauschen, fachsimpeln und Benzingespräche. Habe gleich klargemacht, dass er an mir heute leider nix verdienen kann, sondern nur ein paar Prospekte und seine Visitenkarte an mich überreichen darf. Mein Outfit, mein Auftreten, meine Ausdrucksweise (welche bedingt durch die Situation im Autohaus und meinem Gegenüber nicht mit meiner Art und Weise hier bei carpassion zu vergleichen ist O:-) ) haben ihn aber vom erwarteten Potenzial überzeugt. Nächste Woche ist Probefahrt. Wenn ich denn möchte.

Fazit: Habe, obwohl ICH den Verkäufer zum Gespräch aufforderte, noch immer alle Zacken in meiner Krone und auch sonst ist nirgends irgendetwas an mir abgebrochen. Bin körperlich noch immer in bester Verfassung. Traut euch also ruhig...

:-))!

  • 3 Wochen später...

In meinem Berufsleben hatte ich die Möglichkeit schon alles zu erleben und

verschiedenste Schichten von Leute kennenzulernen. Habe auch einen guten

Kollegen der bei Mercedes in den Show Room ging, ganz normal gekleidet, er

hatte interesse an einem CLS und wollte den in Augenschein nehmen,er dann

links liegengelassen, nach der Erfahrung hat er sich einen Maserati gekauft.

Ich persönlich hatte schon Leute die im Rolls Royce vorgefahren sind, die

Frau hinten im Chauffeur Style, aber Bonität = 0. Die Leute nach Ihrem Aus-

sehen zu beurteilen ist schon eine heisse Sache, kenne Leute die Aussehen

als wären Sie grad aus der Fabrik gekommen, haben aber zuhause eine nette

kleine Ferrarisammlung mit allen Schikanen.

Klar wird man als Verkäufer von allen Arten Leuten gestresst, kenne das ja

nur zu gut, aber hei, bist du Verkäufer oder Sitzwärmer? Wenn jemand hier

Interesse zeigt und sich auch Antständig verhält, so hat er diesen auch mit

Anstand zu bedienen, wenn ich sehe dass das Interesse sich nur auf dumme

Fragen beschränkt kann man sich als Verkäufer ja auch kurz fassen....

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