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Eine Vater-Sohn-Auto Geschichte


bodohmen

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Wo soll ich anfangen, wie beginnen, wenn man seine eigene Geschichte erzählen möchte, die sich mit der Leidenschaft Auto befasst?

Am besten fängt man ganz vorne an, da wo alles began, wo der Funke übersprang, in der Grundschule, genauer gesagt in den Pausen.

Denn genau da wurde immer fleißig Autoquartett gespielt und ich kannte alle Wagen, jede Marke, alle Daten, alle Spitzenwerte.

Porsche 928 GT, 635CSI, Maserati Merak, Ferrari 512 BBi waren nur einige der Protagonisten, die mir noch in Erinnerung sind.

Mein Vater, der sich damals gerade selbstständig gemacht hatte, fuhr anfangs diverse Opel-Modelle, wie zB Senator und Commodore.

Mit meinem schulischen Aufstieg einher, ging der berufliche meines Vaters, der sich auch recht schnell in der Wahl der Fahrzeuge manifestierte.

Es erfolgte ein Wechsel von Opel zu BMW, da sich bei den Senatoren eine nie dagewesene Anzahl an gehäuften Motorschäden einstellte und meinem alten Herrn, ein Freund der schnellen Gangart, der Kamm zunehmend schwoll, was ihn zu den blau-weißen trieb.

Dort angelangt parkte fortan ein 5er BMW vor unserem Reihenhaus, der mich noch nicht so recht zu überzeugen wußte und nach 9 Monaten wieder verschwand und meinem damaligen Traumauto Platz zu machen:

einem 635csi!

Dieser wahr gewordene Traum all meiner Poster geflasterten Jugendzimmer Träume war nun Realität und ich brannte bei jedem schlechten Wetter darauf, von meinem Vater zur Schule gebracht zu werden und erstmals konnte es nicht oft genug regnen.

Dies änderte sich erst, als im unzähigen Reigen der nachfolgenden 6er, von anfangs Hartge, über spätere von Schnitzer veredelte Versionen, schließlich ein rotes Exemplar mit weißem Lederinterieur einstellte und ich dieser Schöpfung nicht allzu viel abgewinnen konnte, pimp my ride in seiner urform!

Von diesem einmaligen Geschmacksausfall abgesehen, war ich vom Moment des ersten 635ers vor unserer Haustür hoffnungslos verloren und den Wagen aus München verfallen.

Dem roten folgte ein schwarz/schwarzer 6er von Schnitzer und dieses Gerät war der absolute Hammer: bretthart, schweine laut und einfach nur geil!

So mußte ein BMW ausschauen, so und nicht anders.

Der Wagen war zuerst, wie alle Autos damals, nur 9 Monate in unserem Fuhrpark und wurde nach 80k KM (soviel fuhr mein Vater damals in 9 Monaten) gegen den ersten M5 getauscht, einen blauen E34 mit anfangs noch 315 PS wenn ich mich nicht täusche.

Danach gab es einen der ersten 750i er, die ausgeliefert wurden, welcher sich wie üblich einer Schnitzer Kur unterzogen hatte, allerdings an einer unsäglichen Flut an Kinderkrankheiten litt und der das letzte Auto repräsentierte, das zur Zeit ins Haus kam, als ich noch keinen Führerschein hatte.

Diesem ersten und einzigem 7er folgte dann wiederum ein schwarzer M5 Silhouette von Schnitzer mit mitlerweile 340 PS, der den 6er noch toppte und den ich, wenn meine Eltern mal in Urlaub waren, voller Demut und mit einer gehörigen Portion Respekt und auch ein wenig Angst, aus der Garage holte und auf die Autobahn entführte.

Was für ein Gefühl, welch unbändige Macht und Power man mit einer einfachen Senkbewegung des rechten Fusses entfachen konnte, war einfach für mich, der zu dieser Zeit einen Toyota MR2 (altes Modell) fuhr, nicht zu begreifen!

Schnell fuhr ich den väterlichen Boliden wieder in die heimische Garage und legte mich vollkommen vom Rausch der Geschwindigkeit und der neuen Erfahrung der unbeschreiblichen Power übermannt ins Bett und schlief einen von Endorphinen durchfluteten Schlaf!

Spätestens da, entfachte sich die Droge Auto in meinem Körper in vollem Umfang, ich wurde zum PS-Junkie, war voll angefixt und auf den Schlag abhängi.

Mein MR2 wich einem importierten MX5 Miata in US-Ausführung, der mir unzählige Glücksmomente bescherte und an Öffentlichkeitswirkung kaum zu toppen war.

Im Gleichschritt dazu, kaufte mein Vater den schwarzen Schnitzer 6er zurück und stellte ihn sich als zweit Wagen in die Garage.

Vor der Garage parkte mitlerweile ein grüner 850i, der eine dermaßende Entäuschung war, daß er schon sehr schnell gegen einen der wiederum ersten CSIs getauscht wurde, der bis heute in unserem Besitz ist, was ich vom 6er leider nicht sagen kann, was sehr schade ist.

Mit dem 850 CSI endet auch die zweigleisigkeit dieser Erzählung, denn mein Vater hat seitdem bis auf einige Touring-Modelle keine neuen Pretiosen erworben und leider auch den 6er vor ein paar Jahren wieder verkauft, als sie mehr oder weniger nach Spanien zogen.

Nun war es also an mir, die Geschichte einigermaßen geregelt weiter zu führen, firmen-, als auch autotechnisch.

Dem Miata folgte dementsprechend mein erster BMW, ein E36 325i Coupé von, wie sollte es anders sein, AC Schnitzer, deren damaliger Standard der Materialfertigung, dem heutigen noch um Lichtjahre hinterher hinkte.

6 Monate später gab es mein erstes Cabrio (E36 325i Cabrio) und mein Erfahrungsschatz wurde um eine folgenschwere Erfahrung angehäuft: oben ohne im BMW, geiler Sound, Freiheit, Sonnenbrand, Unvernunft, herlich!

Von dieser Evostufe des Autowahnsinns heimgesucht, wurde der etwas durchzugsschwache 325iger gegen einen 328iger eingetauscht, der schon nah an perfekt war, allerdings seine gesamte Faszination einzubüßen drohte, als ich das erste mal in einen M3 (damals noch E36) stieg und dieses Biest pilotieren durfte.

Was ein Erlebnis und immer wenn man denkt, man sei zufrieden und angekommen, wo man immer hin wollte, gibt es plötzlich eine neue Verlockung, die einem nicht mehr aus dem Kopf weichen will.

Zwar ging mir das in anderen Lebensbereichen schon ähnlich, aber zumindest habe ich dort die Kurve gekriegt; bei Autos wird sich dies wohl fürchte ich, nie einstellen.

Aber eins war klar, es würde einmal ein M her müssen, egal wie, egal wann.

Allerdings sollte dieser Traum sich erst sehr viel später erfüllen, denn den 328iger fuhr ich 4 Jahre, bevor er vom E46 abgelöst wurde, der in Form eines 330ers bis heute der meine ist, allerdings die meiste Zeit in Spanien seinen Ruhestand genießt und als Nachfolger des E36 nie so recht zu überzeugen wußte, was wiederum 2 Jahre später zur unvermeidbaren Vereinigung zwischen Geist und Maschine führte:

meinem ersten M3!!!

Ein Traum, carbonschwarz, 19" Schnitzer und und und, der Hammer und zwei Jahre mein treuer, wenn auch von einem obligatorischen Motorschaden heimgesuchter Wegbegleiter, bevor er meinem jetzigen weichen mußte!

Bisher addierte 110.000km Fahrspaß pur, genialer Sound und für mich absolut ausreichende Fahrleistungen, geparrt mit der besten Schaltung, die ich kenne!

Nun scheint es allerdings, als gehe dies Ära zu Ende, spätestens Anfang nächsten Jahres, tendentiell eher früher, werden sich die Wege von BMW und die meinen trennen.

Wohin mich der Weg führen wird, ist noch offen und das Bild, welches sich eine zeitlang recht klar in meinem Geist abzeichnete, ist wieder verblasst, aber die Hoffnung bleibt und wer weiß schon, was uns das Morgen bringen wird...

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Gäbe es in diesem Forum eine Rangliste der besten Beiträge

wäre dieser mit sicherheit auf Platz 1.

:-))!

Naja, der beitrag ist schon Top,

aber Platz 1 , es gibt auch noch bessere.:wink:

gruss winni

@winni

Das liegt wohl im Auge des Betrachters. (oder doch an persönlicher sympathie?)

Aber wir sind OffTopic

Klar jeder sieht es anders.:wink:

Also zurück zum Thema.:-))!

gruss winni

Hallo Michael,

leider geht von mir momentan eine +7 leider noch nicht, aber dieser Bericht wäre es mal wieder wert!

Super geschrieben, spannend, emotional, und vor allem, der Leser kann alles so schön nachfühlen.

Ich bin schon mal gespannt, welche Marke es schafft jemanden, der accicted to BMW ist, dieser Marke untreu werden zu lassen...

Man spürt die emontionale Bindung zu Bmw förmlich. :-))! Schön geschrieben!

Mit solchem Beitrag willst Du Deine Trennung von Bmw sicherlich im Vorfeld schon verarbeiten. :D ( Lars lässt den Hobbypsychologen raushängen) :lol:

Da kann sich AStrauß einiges abgucken!

Verstehe ja was Du sagen möchtest, aber, bitte nicht persönlich werden.

So machst Du dir hier keine Freunde.

Wenn ich nur halb so eine gute Schreibe wie Micha hätte würde ich mal meine

Geschichte zum besten geben. Naja, vielleicht finde ich im Urlaub die Ruhe dazu.

Grüße

Danke Jungs :oops:

Es freut mich natürlich, wenn euch gefällt was ich hier so raus haue und natürlich bin ich auch geschmeichelt, wenn das Lob mal ein wenig pompöser ausfällt :D

Auch liegt es in der Natur der Schreiberei und auch des Schreibers, daß einem der ein oder andere Stil oder Verfasser "näher" ist, darüber zu sinnieren ist zwar legitim, allerdings müßig :wink:

Dementsprechend freue ich mich darüber, ansatzweise konstruktiver Bestandteil dieser Community zu sein und hoffe, auch weiterhin zu eurer Erheiterung beitragen zu können und den Tag ab und an ein wenig kurzweiliger zu gestalten.

Das muß nicht immer mainstreamig sein, sondern auch kontrovers, denn sonst wäre es ja auch langweilig :wink:

Super schöner Text.

Und tolle Autos um die es sich handelt.

Hast Du nicht mal das Bild von dem roten CSI gepostet ?

Bewertung für Deine Mühe ist leider auch noch nicht möglich :(

Ja, hatte ich mal, muß mal gerade eben schauen, ah jaO:-)

csi2.jpg

csi1.jpg

Hier noch der 330er, as er kürzlich Heimaturlaub hatte :wink:

3er2.jpg

3er.jpg

Ich muß mal schauen, ob ich von den älteren Granaten auch noch Bilder finde? Dann scanne ich diese auch noch...

Sehr schönder Bericht. :-))!

Also Münchner kann ich nur noch folgendes anfügen, womit bodo als "München-Liebhaber" keine Probleme haben sollte, was das Verständnis angeht: "Wer ko - der ko" :lol:

Mir kommen fast die tränen! :-))!

Nachdem ich den Beitrag gelesen habe, habe ich mir deine schöne Sig einmal angesehen und mir ist etwas Komisches aufgefallen.

Entweder hab ich einen knick in der Optik, oder das Lenkrad steht wirklich nach rechts und die Räder nach links?! :-?

Mir kommen fast die tränen! :-))!

Nachdem ich den Beitrag gelesen habe, habe ich mir deine schöne Sig einmal angesehen und mir ist etwas Komisches aufgefallen.

Entweder hab ich einen knick in der Optik, oder das Lenkrad steht wirklich nach rechts und die Räder nach links?! :-?

Ich habe mal gehört, man kann ein Lenkrad noch deutlich weiter drehen als 90 oder 180°, kann mich jedoch täuschen:D :D

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