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Über 120.000 aller H-Kennzeichen akut gefährdet!


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Über 120.000 aller H-Kennzeichen akut gefährdet!

Der Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge hat soeben eine Eilmeldung veröffentlicht, die vor einer Katastrophe für Oldtimer-Besitzer warnt, die ihr Auto mit H-Kennzeichen zugelassen haben. Hier ist die Meldung in vollem Wortlaut.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) überarbeitet aktuell den Anforderungskatalog für das H-Kennzeichen. Die Arbeitsgruppe Novellierung § 19 StVZO unter Federführung von Hans-Dieter Hesse, Referat S 33 will die Anforderungen zur Erlangung des H-Kennzeichens drastisch verschärfen.

Die Neuregelung würde nicht nur Halter von Oldtimern mit H-Kennzeichen betreffen. Auch historische Kraftfahrzeuge, die ein Rotes 07-Kennzeichen erhalten sollen, müssen sich nach Inkrafttreten der neuen Fahrzeugzulassungsverordnung zum 01.03.2007 der gleichen Begutachtung unterwerfen.

Jedes Fahrzeug welches ein H-Kennzeichen erhalten soll, muss sich zunächst einer Eingangsuntersuchung unterziehen. In diesem Gutachten wird neben der Authentizität des Fahrzeuges aktuell auch mindestens eine Zustandsnote 3 auf einer schulnotenähnlichen Skala von 1 bis 5 gefordert.

Zwischen dem jetzigen Zustand 2 und dem aktuell minimal erforderlichen Zustand 3 soll eine weitere Zustandsnote eingeführt werden. Dann wird es erforderlich sein, statt der alten Note 3 nun die erheblich schärfere neue Norm einzuhalten.

Der Status Quo:

Der alte Zustand 3 beschreibt einen gebrauchten Zustand mit normalen Spuren der Jahre. Kleinere Mängel sind zulässig. Sofortige Arbeiten dürfen nicht erforderlich sein. Durchrostungen dürfen nicht vorhanden sein. Zusammengefasst wird der Zustand 3 mit „nicht schön, aber gebrauchsfertig“.

Die Planung:

Der neue Mindeststandard für die Erlangung des H-Kennzeichens verlangt erheblich mehr. So muss sich der Oldtimer in einem guten Pflege- und Erhaltungszustand befinden. Er darf maximal leichte Gebrauchsspuren aufweisen. Reparaturen oder Unfallschäden dürfen nicht erkennbar sein. Zusätzlich ist geplant die Überprüfung des Zustandes in die turnusmäßige Hauptuntersuchung zu integrieren. Eine Nichteinhaltung der erforderlichen neuen Zustandsnote soll im Ergebnis zu einem Wegfall der H-Zulassung und damit zu einem Verlust der steuerlichen Förderung kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes führen.

Der Hintergrund:

Die Kfz-Steuer fließt den Bundesländern zu und die öffentlichen Kassen sind leer. Die Neuregelung wird daher nicht zuletzt auf Betreiben der Landesfinanzministerien erfolgen. Zu dem steigt die Zahl der Fahrzeuge über 30 Jahre stetig – sowohl absolut als auch anteilsmäßig am Gesamtkraftfahrzeugbestand. Auch das Durchschnittsalter aller zugelassenen Fahrzeuge steigt seit Jahren kontinuierlich an. Dies ist allerdings nicht nur auf Verbesserungen an Karosserie und Technik, sondern vor allem auf die zunehmend schwierigere wirtschaftliche Situation in der Bevölkerung zurückzuführen. Zu dem ist man im BMVBS ganz bewusst darauf aus Oldtimer erster und zweiter Klasse zu schaffen. Nach Hans-Dieter Hesse kann es nicht reichen, dass ein Oldtimer neben der Authentizität nur die normalen Kriterien einer Hauptuntersuchung erfüllen muss. Vielmehr soll das H-Kennzeichen künftig den Unterschied zwischen einem erhaltungswürdigen Oldtimer und einem über 30 Jahre altem Gebrauchsfahrzeug veranschaulichen.

Der zeitliche Horizont:

Die Einführung der neuen Klassifizierung soll mit Inkrafttreten der neuen Fahrzeugzulassungsverordnung zum 01.03.2007 erfolgen.

Das Problem:

Beim Anforderungskatalog zum H-Kennzeichen handelt es sich um eine Richtlinie. Sie passiert damit weder Bundestag noch Bundesrat. Der aktuelle Anforderungskatalog wurde vor dem Inkrafttreten den Landesverkehrsministerien zwecks Zustimmung vorgelegt. Darauf will das BMVBS nach Auskunft von Hans-Dieter Hesse diesmal verzichten. Den Bundesländern soll kein Mitspracherecht beim neuen Anforderungskatalog eingeräumt werden.Die fehlende Einbindung der Politik und der Landesverkehrsministerien führt dazu, dass die Handlungsspielräume eine solche Regelung zu verhindern sehr gering sind.

Der Schaden:

Nach Schätzung mehrerer Experten könnten bis zu 80 % aller Oldtimer, die heute ein H-Kennzeichen haben künftig leer ausgehen und damit vom Oldtimer zum alten Gebrauchsfahrzeug mutieren. Der finanzielle Schaden für die Oldtimerszene wäre beträchtlich. Nach Schätzungen ist die Erhaltung kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes mit jährlichen, steuerlichen Mehrkosten von 44 Millionen Euro verbunden. Der wirtschaftliche Gesamtschaden in Bezug auf Handel, Werkstätten, Zulieferindustrie, usw. ist bislang überhaupt noch nicht abzuschätzen. Dies wird sich gravierend negativ auf die Darstellung der Geschichte der Automobilnation Deutschland auswirken. Bereits heute sind Oldtimer nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Eine Erhöhung der Betriebskosten in diesem Umfang, wird die Erhaltung vieler Oldtimer so erschweren, dass etliche Zeitzeugen der Automobilgeschichte keine Zukunft mehr haben. Zu dem werden Oldtimer entsprechend ihrer geringen Nutzung bereits aktuell überproportional besteuert. Ein Wegfall der steuerlichen Förderung der weitaus überwiegenden Zahl der Oldtimer, würde diese steuerliche Benachteiligung nochmals verstärken. Die neue Regelung gewährt nur noch restaurierten Fahrzeugen eine H-Zulassung. Oldtimern mit Patina, die überhaupt erst Automobilgeschichte anschaulich machen, würde künftig der Oldtimerstatus verwehrt. Zu dem würde eine Integration der Überprüfung der Zustandsnoten in die Hauptuntersuchung zu einem unhaltbaren Tourismus der Oldtimerbesitzer von Überwachungsorganisation zu Überwachungsorganisation führen, da die Halter auf die positive Begutachtung des Zustandes zwingend angewiesen wären.

Was zu tun ist:

Der DEUVET wird sich umgehend mit allen Finanz- und Verkehrsministerien in Bund und Ländern in Verbindung setzen und zu den dramatischen Auswirkungen einer solchen Neuregelung für die Erhaltung kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes Stellung beziehen. Was man selber tun kann: Die Ansatzpunkte eine solche Regelung in Politik und Verwaltung zu stoppen sind wie beschrieben nicht sehr ergiebig. Um ein möglichst breites Spektrum der Unterstützung für unsere schwierige Arbeit zu gewinnen, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Wir möchten hiermit alle Oldtimerenthusiasten, -besitzer und -fans auffordern Ihrerseits zusätzlich tätig zu werden. Schreiben oder mailen Sie an Bundesverkehrsminister Tiefensee. Setzen Sie Ihre regional zuständigen Bundes- und Landtagsabgeordnete von dem Problem in Kenntnis. Schaffen Sie so die notwendige Sensibilität auf allen Ebenen. Kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut muss für die Oldtimerszene, für die Allgemeinheit und als Zeitzeuge unvermindert erhalten bleiben.

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hoffen wir dass das nicht wahr wird

nächstes jahr wäre es bei mir auch soweit, ich denke aber dass ich das glück hätte und mein auto so gut ist dass es trotzdem reichen würde

Tja, hoffentlich kommt das in dieser Form nicht durch - sonst würde das wohl bedeuten, dass etliche "gute" Autos ins Ausland oder auf den Schrott wandern und die wenigen dann noch existierenden Autos entweder in Sammlergaragen verschwinden bzw. nur noch in den Händen von sehr gut betuchten Leuten zu finden sind.

Gruß

Christian

Das größte Problem ist, dass es zukünftig keine "kommenden" Oldtimer mehr geben wird! - Wie ich dass meine? - Nun, alle älteren Fahrzeuge die NICHT den (heutigen) Zustand 1- bis 2+ erfüllen, werden zukünftig nicht mehr erhalten werden. Die Besitzer können ja nicht mehr nach-und-nach ihr Schätzchen optimieren, denn der 2er-Zustand wird ja zukünftig von Beginn an gefordert werden. Für einen Oldtimerfreak mit Kaufabsichten werden also alle heutigen Zustand-3-Fahrzeuge aus dem Rennen fallen, da es zukünftig "höchstoffiziell" ja gar keine erhaltungswürdigen Kulturgüter mehr sind, sondern nur noch "uralter Schrott"!!! :evil:

Dadurch wird sich die gesamte Oldi-Szene nur noch auf 1aTipTopSuperÜberrestaurierteOldtimer von Mehrfachmillionären reduzieren und der gemeine Wochenendschrauber, der in jahrelanger und mühevoller Arbeit seinem Schätzchen neues Leben einhauchte, wird Dank der neuen Richtlinie aussterben! :-(((°

Hier sterben nicht ein paar überschaubare Hobbieschrauber mit Oldi-Leidenschaft, nein, hier stirbt ein kompletter und völlig unterschätzter Wirtschaftszweig. - Ersatzteile, Lackierarbeiten, Werkstätten, OldiReifen, Literatur, Werkzeuge, Sprit,......überall ist eine Steuer zu holen. - Noch! - Denn diese Steuereinnahme (Oldtimerszene) wird dann zukünftig spürbar geringer ausfallen. Bis zur nächsten Mehrwertsteuererhöhung ist´s dann nicht mehr so weit...........

Der "Rückschlag" wird sicherlich auch bis tief in die gerade aufkeimende und noch stetig wachsende Youngtimer-Szene gehen. Auch hier werden sicherlich einige Liebhaber viele "Federn lassen" müssen und sich von ihrem neuen kostbaren Hobby trennen.

Wer es verbockt? - Steuerbezahlte Volksvertreter......... u025.gif

Danke für die Info.

Unseren Politikern geht es ja eh nur wieder ums Geld, die folgen sind wieder mal jedem egal, oder die sind wirklich alle so ... das sie es gar nicht merken was da für Folgen entstehen werden.

Ob man es ändern kann ich glaube es nicht. Mit dem roten 07er Kennzeichen war das auch vor Wochen/Monaten noch ein riesen Thema und jetzt ist es mitlerweile durch, das ab nächstes Jahr nur noch 30 Jahre alte Auto so ein Kennzeichen bekommen, eine Tüv Prüfung bei der Anmeldung fällig wird,.... .

Dann frage ich mich was sollen Leute wie ich in Zukunft tun um ein 24 Jahre altes Auto zu erhalten und gelegentlich auf ein Treffen zu fahren. Hatte eigentlich mal vor mir noch ein oder zwei alte Autos dazu zu kaufen. Nur nach diesen ganzen Änderungen werde ich dies möglicherweiße nicht mehr machen. Den bei mehreren Autos gibt es keine alternative zu einem 07er Kennzeichen für Autos ab 20 Jahren. Mein jetziger Youngtimer würde die neue TÜV Prüfung ohne Probleme schaffen, nur gibt es genügen die das wohl nicht schaffen werden.

Wir werden uns wohl auf kurz oder lang dann doch damit abfinden müssen das sich solch ein Hobby nur noch Leute leisten können die Geld haben und somit auch nur noch sehr wenige solcher Autos auf den Straßen rum fahren, denn die meisten Autos werden wohl das ganze Jahr dann in Garagen und in Lagerhallen in Sammlungen stehen.

man könnte zusammenfassend auch sagen: die oldtimerszene wird durch diese regelung zur "zwei klassen gesellschaft"

einerseits die die es sich leisten können ein tiptop auto dastehen zu haben, auf der anderen seite die die einen oldie nur noch als gebrauchsgegenstand benutzen können

sehr schade sowas :(

das hat für mich mit "erhalten kraftfahrzeugtechnischen kulturguts" nicht mehr viel gemeinsam

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