Jump to content
EUROPAS GROßE
SPORTWAGEN COMMUNITY

Die Probleme eines Zivildienstpflichtigen


Split2001

Empfohlene Beiträge

Hendrik:

So wie Du es jetzt beschreibst, da ist das doch sehr hart und ungewöhnlich.

Da ist Deine Verärgerung um einiges verständlicher...

Tut mir echt Leid für Dich....:(

Jetzt registrieren, um Themenwerbung zu deaktivieren »
  • Antworten 148
  • Erstellt
  • Letzte Antwort
c

Wie TanteToni (O:-) ) schon sagte, man wird eine Erfahrung reicher, aber die Art und Weise wie die das gemacht haben ist absurd.

Das ist ohne Frage richtig und wieder einmal typisch für unsere weltweit einzigartige und ausufernde Bürokratie. Vor diesem Hintergrund kann ich Deine Aussagen und Deine Erregung sehr gut nachvollziehen.

Adios

Wenn sie Dich schon vier Jahre "gejagt" haben, hat es sicherlich einige Zeitpunkte gegeben, wo es Dir besser in Deine Lebensplanung gepaßt hat. Du hast es trotzdem vorgezogen höher zu pokern - in der Hoffnung, daß Du gar nicht hin mußt - und verrissen.

Das ist übrigens gar nicht ungewöhnlich, je mehr man sich bemüht aus dieser Verpflichtung raus zu kommen, desto mehr verbeißen sich die Kreiswehrersatzämter in die Person. Ab einem gewissen Punkt ist das nur contraproduktiv.

Was also erwartest Du? Geh positiv an die Sache heran, dann bringt sie Dir auch was. Wenn Du nur da sitzt und eine Flappe ziehst, kommen Dir die 9 Monate vor, wie eine Gefängnisstrafe. :wink:

Ich weiss gar nicht warum sich manche immer beklagen müssen,

sind doch nur 9 Monate.

Ich habe damals 18 Monate Zivildienst leisten müssen und hab in der Zeit etliches gelernt, was mir heute noch zugute kommt.

Bin letztes Jahr im Juli eingezogen worder, war allerdings nur einen Monat beim Bund. Grund: Nach der Hauptuntersuchung schickte mich der Arzt wegen einer Krankheit, die ich schon bei der Musterung angegeben hatte, ins Bundeswehkrankenhaus. Dort bin ich dann nach 3 Wochen Wehrdienst hingefahren und habe eine Bescheinigung bekommen das ich nicht tauglich bin.

So ist es wirklich glücklich gelaufen für mich, da ich mich noch für einen Studiengang einschreiben konnte und den Rest der Zeit bis zum nächsten Semester nicht mit einem Praktikum verbringen musste. Wenn ich mich nochmal entscheiden müsste würde ich aber wohl eher den Zivildienst wählen.

@Hendrik:

Es gibt doch aber, zu mindest in Deutschland, die Möglichkeit, den Zivildienst auch bspw. beim THW abzuleisten. Das ist dann kein Dien im herkömmlichen Sinne, d.h. als Vollzeittätigkeit, sondern die Tätigkeit bezieht sich, ich weiß es nciht mehr so genau, auf einen bis zwei Tage in der Woche. Somit dauert diese Dienstzeit natürlich wesentlich länger als die üblichen 9 Monate.

Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob es auch die Möglichkeit für einen Deutschen in England gibt. Aber einen Versuch wäre es sicherlich wert.

Ich drück Dir die Daumen.

Gruß

@Hendrik

du kannst immer noch verweigern. Das kannst du noch bis zum ersten Tag in der Kaserne. Dann suchst du dir einen gemeinnützigen Verein der von der Zivildienststelle anerkannt ist und machst über den den Ersatzdienst in London. Warum sollte das so schwer sein? Wenn du dem KWEA sagst du machst nen Ersatzdienst in London ist denen das sche**egal. Die sind dafür nicht zuständig sondern dafür dich zu mustern und dann an die passende Einheit zu verweisen. Ersatzdienst/Zivi fällt nicht in deren Bereich.

@Hendrik

du kannst immer noch verweigern. Das kannst du noch bis zum ersten Tag in der Kaserne. Dann suchst du dir einen gemeinnützigen Verein ...

Das hört sich jetzt ja so an als ob man gleich am ersten Tag wieder nach Hause könnte. Die Realität sieht aber anders aus! :lol:

Edit: [Verweigern kann man immer und überall] Besser anders ausgedrückt: Du kannst den Wehrdienst nicht verweigern, Du kannst nur den Antrag stellen um als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden. Nur weil ich die Rente beantrage bin ich noch lange kein Rentner.

...nur ob der KDV Antrag auch anerkannt wird ist die Frage.

Zum Einberufungstermin bist Du erstmal Wehrdienstleistender und stehst unter dem Befehl des Kompaniechefs, egal wo Du bist. Wenn dem Bund keine Entschuldigung vorliegt bsit Du automatisch "anerkannter Soldat". Ob Du dann verweigerst ist dem Bund völlig egal, bis zur unanfechtbaren Anerkennung des KDV Antrags greift das Wehrpflichtgesetz mit allen Mitteln. Soll heißen, entweder Du machst trotz KDV Antrag mit oder dein Vorgesetzter kann dich auch in Haft stecken.

Und so ein KDV Antrag kann schon mal 3 bis 6 Wochen brauchen bis er durch ist.:D Wenn er dann durch ist! :???:

Edit: [Verweigern kann man immer und überall] Besser anders ausgedrückt: Du kannst den Wehrdienst nicht verweigern, Du kannst nur den Antrag stellen um als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden. Nur weil ich die Rente beantrage bin ich noch lange kein Rentner.

...nur ob der KDV Antrag auch anerkannt wird ist die Frage.

Sag ehrlich: Kennst du einen der nicht als Verweigerer anerkannt wurde? Früher mag das komplizierter gewesen sein, heute gibt es dank Internet hunderte Vordrucke. Diese kennt man zwar beim Amt schon auswendig, was dagegen machen können sie trotzdem nicht, wollen sie auch gar nicht die Zivi´s sind ja recht begehrte Arbeitskräfte ohne die unser Gesundheitssystem nicht mehr funktionieren würde. Verweigern ist also kein Thema.

Klar gibt es noch Optionen die ich wenn ich wollte auslöten kann.

Ich kann den Anwalt meines Vaters auf die loshetzen.

Ich kann meinen besten Freund heiraten.

Ich kann nach Namibia auswandern und mit denen verstecken spielen.

Aber:

Macht es denn sinn?

Die machen jetzt schon so viel Druck, waren schon ein paar mal bei uns zu Hause zum netten Kaffee mit meiner Mutter :wink: und schicken mir eine Mahnung nach der anderen.

Die jetzige Situation ist Schei$e, ganz ganz große Schei$e sogar und es kotzt mich brutal an, aber ich muss da jetzt druch, früher oder später wären die wohl auch nach London gekommen und hätten mich da abgeholt, den Haufen traue ich mittlerweile alles zu.

Ich bin der Meinung alles in Leben hat einen Grund, von daher muss ich mich diesem $chrott jetzt stellen und hey, vielleicht wird es mir ja sogar gefallen (X-))! Es war ein Wunsch von mir bald nach Deutschland zurück zu kommen nach 7 Jahren UK. Nun kam es zwar schneller als erwartet aber wie ich gerade sagte, alles im Leben hat einen Grund, noch dazu hat es Rocks schon gesagt, 9 Monate ist nicht lange im Vergleich zu dem was man damals machen musste.

Ich habe ein Dach über dem Kopf, ein Auto und mir geht es Gesundheitlich auch gut, also werde ich auch diese 9 Monate überstehen und dann sehen wir weiter. Jetzt muss ich da durch und auch obwohl ich es nicht will, es wird mir schon nicht schaden und nicht umbringen.

Ich bin davon überzeugt das es einen Grund haben wird wieso ich gerade jetzt hier her zurück kommen musste, und man spricht sich dann in 9 Monaten! :D

Wie ich sagte, persöhnlich für mich ist die Sitation wie das alles (und vorallem so brutal schnell) gekommen ist große Kacke, aber man wird sehen was kommt.

Um noch eure Posts zu beantworten:

Marc W.: Klar war es so, gibt es auch nicht zu läugnen, nach dem Studium hatte ich sofort ein Job Angebot welches ich natürlich warnehmen wollte, deshalb bin ich auch weiterhin vor den weggerrant, ob es ein fehler war oder nicht steht auf einem anderen Blatt, aber ja, meine Hoffnung war das ich es ohne Bund schaffen werde, die wurden dann aber immer härter und dann habe ich nachgegeben.

bmw_320i_touring: Siehe mein Beitrag, genau das hatte ich denen ja angeboten, in London in einem Krankenhaus zu arbeiten, Kindergarten oder sonst irgendeine Soziale Einrichtung.

darkman & TPO: Siehe oben.

Anzeige eBay
Geschrieben
Geschrieben

Hallo Split2001,

 

schau doch mal hier zum Thema Aus dem Alltag (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

Der V16 Motor zum Selberbauen (Anzeige) ist auch genial.

  • Gefällt Carpassion.com 1
...wollen sie auch gar nicht die Zivi´s sind ja recht begehrte Arbeitskräfte ohne die unser Gesundheitssystem nicht mehr funktionieren würde. Verweigern ist also kein Thema.

Es gibt auch verdammt viele Jobs im Zivi-Bereich, die nichts mit dem Gesundheitssystem zu tun haben. Wenn ich mir ansehe, daß z.B. das Hamburger Landschulheim bei mir neben an zwei Zivi-Stellen als Hausmeister-Gehilfen oder das Wenningstedter Pastorat ebenfalls zwei Hiwi-Stellen anbietet, halte ich das schon fast für grenzwertig.

Auf der anderen Seite finden auch diese Zivis bei diesen Jobs etwas mehr Lebenserfahrung, wobei die sicherlich deutlich bequemer ausfällt, als beim Bund.

Das mit dem Gesundheitssystem war nur ein Beispiel. Das geht noch viel weiter, ich kenn einen der ne Zivistelle am Bauhof hatte, sogar einen der als Koch in einer Firmenkantine gearbeitet hat...usw...

Genau die falsche Einstellung. Die Leute werden nicht verurteilt, daß sie den Dienst an der Gemeinschaft machen müssen. Vielmehr verurteile ich (und viele andere auch) sie, weil sie sich eben drücken wollen.

Nur weil sie sich einem "Zwang" nicht beugen wollen?

Wenn man jetzt beschlösse, dass jeder deutsche Staatsbürger der Gesellschaft zuliebe 2 mal im Monat die Klos der örtlichen Schulen, Universitäten, Krankenhäuser etc. reinigen sollte wäre das sicherlich auch in deinem Interesse und absolut gerechtfertigt, oder?

Was man an Lebenserfahrung, an Wissen oder Werten aus der BW-Zeit oder beispielsweise einer Zivi-Stelle als "Hausmeister" mitnehmen soll ist mir ebenfalls schleierhaft. Unterwürfigkeit? Ich denke ein hilfsbereiter Mensch ist auch ohne BW oder Zivi hilfsbereit.

Ehrlich gesagt verstehe ich eure Argumentation nicht. Nur weil man gesetzlich dazu verpflichtet ist "muss" man es tun und wahrscheinlich sogar noch gerne tun!? Nur weil Studenten jetzt dazu verpflichtet werden 500€ Studiengebühren pro Semester zu bezahlen müssen sie es einfach hinnehmen und dürfen keine Kritik üben bzw. sich dagegen wehren? Lächerlich...

Und die ganzen Moralapostel hier haben sich wahrscheinlich sogar riesig auf ihre BW-Zeit gefreut und nur so darauf gebrannt, endlich 18 Monate lang im Dreck zu waten und sich um 4:30 Uhr aus dem Bett brüllen zu lassen. Alles klar :wink: Gebt doch einfach zu, dass ihr am liebsten auch drauf verzichtet hättet. Dann können wir auf einer Ebene miteinander diskutieren. Aber so nehmt ihr jeglicher Diskussion die Grundlage..

Aber es ist wohl müssig hier weiter zu schreiben. Scheint mir fast ein Generationenkonflikt zu sein. Die älteren Semester sind durch die Bank strikt dafür, die jüngeren dagegen. Ich bin der Meinung "Berufsarmee und Perspektivlose für den Zivildienst heranziehen", aber um Gottes Willen keine Menschen aus Ausbildung, Studium oder sogar Festanstellung herausreissen. Das schadet der Gesellschaft nämlich mehr, als dass es ihr nützt...

Über Sinn und Unsinn der Wehrpflich zu diskutieren ist hier wohl fehl am Platz. Politische Diskussionen sind hier nicht erwünscht.

An Argumenten für die Wehrpflicht kann ich dir auf die schnelle ein paar Beispiele nennen:

-Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft und keine Armee von "outlaws" die es sonst zu nichts gebracht haben. Kein Staat im Staat.

Spanien musste seit der Einführung der Berufsarmee den Mindest-IQ mehrmals absenken um genügend Rekruten zu haben. Die BW ist weltweit anerkannt als intelligente und zivilisierte Armee, nicht als Haudraufhaufen und Rambos. Das liegt auch an dem hohen Bildungsniveau der BW, und das kommt eben auch von Leuten die beim Bund studieren, die Wehrdienst machen und davor Abi gemacht haben, etc. - nicht von den "Perspektivlosen" denen du auch noch eine Waffe in die Hand drücken möchtest.

-Wenn wir eine Berufsarmee haben wird diese wesentlich lockerer international eingesetzt werden, es sind ja schließlich lauter Freiwillige dort. Ist zwar theoretisch heute auch so, aber in den Köpfen der Menschen sieht es doch anders aus, da schimpft man schonmal über den Entsendungsbefehl wenn der eigene Sohn, Enkel, Nachbarsjunge grad seinen Wehrdienst macht.

-Wer denkt wir bräuchten die Bundeswehr gleich gar nicht mehr weil es ja schließlich keine Konflikte gäbe von den die BRD betroffen ist der macht scheinbar die Augen immer ganz fest zu wenn die Nachrichten laufen. Kurz nach dem Ende des Kalten Kriegs als alle dachten -endlich Frieden!- hatten wir einen Krieg vor unserer Haustür: in Jugoslawien.

@mods: Wenn dieser Beitrag schon zu politisch werden sollte bitte einfach löschen.

Was man an Lebenserfahrung, an Wissen oder Werten aus der BW-Zeit oder beispielsweise einer Zivi-Stelle als "Hausmeister" mitnehmen soll ist mir ebenfalls schleierhaft. Unterwürfigkeit? Ich denke ein hilfsbereiter Mensch ist auch ohne BW oder Zivi hilfsbereit.

Es steht doch jedem selbst überlassen, sich eine interessante Stelle zu suchen. Und du kannst mir nun wirklich nicht erzählen, dass es keine interessanten Zivi-Stellen gibt. Wer nicht als "Hausmeister" arbeiten möchte - was ich gut verstehen kann - muss das nicht.

Und was man für sein Leben lernt? Das ist sicherlich bei jedem anders. Ich habe in einer Jugendeinrichtung Zivildienst geleistet und kann sagen, dass viel gelernt habe.

Ehrlich gesagt verstehe ich eure Argumentation nicht. Nur weil man gesetzlich dazu verpflichtet ist "muss" man es tun und wahrscheinlich sogar noch gerne tun!? Nur weil Studenten jetzt dazu verpflichtet werden 500€ Studiengebühren pro Semester zu bezahlen müssen sie es einfach hinnehmen und dürfen keine Kritik üben bzw. sich dagegen wehren? Lächerlich...

Darum geht es doch nicht. Du kannst gerne dagegen protestieren und dafür sorgen, dass der Wehrdienst abgeschafft wird.

Das Problem sind die Leute, die sich assozial davor drücken.

(Und das ist bei Studiengebühren doch nicht anders. Würdest du dich freuen, wenn du 1000€ im Jahr zahlst, und sich jemand anders durch Betrug davor drückt?)

Na komm, momentan rutscht Du eher auf eine Schiene ab, die nicht mehr diskussionswürdig ist. Also versuchen wir es sachlich.

Vorab, ich hätte auch nichts dagegen gehabt auf die Bundeswehr zu verzichten. Ich habe sogar versucht ausgemustert zu werden. Als mir jedoch klar wurde, daß dieser Versuch ersten höchstwahrscheinlich scheitern wird, zweitens nur zu meinem persönlichen Vorteil (also egoistisch) und drittens illegal ist, habe ich die Zähne zusammen gebissen und es durch gezogen. Witziger Weise hat das Kreiswehrersatzamt diesen Meinungsumschwung bemerkt und mich schon ab dem Augenblick extremst gefördert.

Nur weil sie sich einem "Zwang" nicht beugen wollen?

Es ist ein Zwang, sich an die Gesetze zu halten. Genauso könnte ich argumentieren, wo denn das Problem wäre, wenn ich Deine Schwester vergewaltigen würde. :wink:

Wenn man jetzt beschlösse, dass jeder deutsche Staatsbürger der Gesellschaft zuliebe 2 mal im Monat die Klos der örtlichen Schulen, Universitäten, Krankenhäuser etc. reinigen sollte wäre das sicherlich auch in deinem Interesse und absolut gerechtfertigt, oder?

Wenn diese Pflicht eingeführt werden würde und jeder dieser Pflicht nachkommen müßte, fänd ich das sogar sehr gut. Soetwas kann nur über die Grenzen aller sozialen Schichten hinweg zum Vorteil der gesamten Gesellschaft sein. Ich würde dann sogar meinen inneren Schweinehund besiegen und Aufgaben übernehmen, die mir sicherlich nicht ganz angenehm wären.

Was man an Lebenserfahrung, an Wissen oder Werten aus der BW-Zeit oder beispielsweise einer Zivi-Stelle als "Hausmeister" mitnehmen soll ist mir ebenfalls schleierhaft. Unterwürfigkeit? Ich denke ein hilfsbereiter Mensch ist auch ohne BW oder Zivi hilfsbereit.

Unterwürfigkeit ist vielleicht etwas hart, viel mehr geht es darum aus dem sozialen Verbund heraus gelöst zu werden, Selbstständigkeit, Selbstbeherschung und Anpassungsfähigkeit zu erlernen. Es ist die Notwendigkeit zu erlernen über den eigenen Schatten zu springen, um Dinge tun zu müssen, die einem vielleicht unangenehm sind. Ich bin absolut überzeugt davon, daß der Wehr-, Wehrersatz- und Zivildienst Mankos aus der häuslichen Erziehung noch ausgleichen kann. Überspitzt, ein verzogenes, arrogantes Muttersöhnchen wird oftmals erst durch diese Erfahrung gesellschaftsfähig. Er erlernt einen wichtigen Teil der Realität, welcher ihm zuvor in seinem sozialen Umfeld abgegangen ist.

Aber es ist wohl müssig hier weiter zu schreiben. Scheint mir fast ein Generationenkonflikt zu sein. Die älteren Semester sind durch die Bank strikt dafür, die jüngeren dagegen.

Nicht ganz, das ist kein Generationenkonflikt, sondern ein Konflikt zwischen den Parteien "davor" und "danach". Der 20-jährige der gezogen wird, hat Angst vor der Veränderung, der Unbequemlichkeit, dem finanziellen Ausfall und wird tendenziell immer dagegen sein. Der 24-jährige der es "überlebt" hat, ist keine Generation weiter, aber eine Erfahrung reifer. Aus dieser Erfahrung heraus argumentiert er dann auch, daß es eben nicht sinnlos war. Erfahrung steht also gegenüber der Angst, welches Argument ist da wohl besser... :wink:

...aber um Gottes Willen keine Menschen aus Ausbildung, Studium oder sogar Festanstellung herausreissen. Das schadet der Gesellschaft nämlich mehr, als dass es ihr nützt...

Sehe ich anders. Dieser Teil der Lebenserfahrung ist für den Charakter in den meisten Fällen sehr wichtig. Charakterlich habe ich viele Beispiele, wo die fehlende Bundeswehr eindeutig negative Auswirkungen hat. Was nützt es also, wenn jemand das Bruttosozialprodukt gesteigert hat, dafür aber menschlich ein Ar$chloch ist. Da bewerte ich den cahrakterlichen Ausfall als schwerwiegender...

Auch wenn hier eigentlich schon alles gesagt wurde:

Ich habe bis zum April diesen Jahres ebenfalls meinen Zivildienst abgeleistet in einer Werkstatt für psychisch behinderte Menschen und möchte ehrlich gesagt keine Sekunde der Zeit missen. Und ich gehörte vorher durchaus auch zu den Leuten, die am Liebsten niemals auch nur in die Nähe einer Kaserne oder einer Zivildienststelle gehen wollten, aus ähnlichen Gründen, wie sie hier bereits geschildert wurden.

Ja, ich habe durch den Zivildienst ein Jahr "verloren", wenn man in den Lebenslauf schaut, aber meiner Meinung nach habe ich definitiv eher ein Jahr "gewonnen", und zwar in Bezug auf innere Reife, Kompetenz und Teamfähigkeit!

Ich habe mir nur die letzten 5 Seiten durchgelesen und einen Punkt in Eurer Diskussion vermisst:

Nämlich die Wehrungerechtigkeit.

Einige werden gezogen und an anderen geht der Kelch vorbei, obwohl die Musterung eine Tauglichkeit festgestellt hat.

Das passt halt nicht... und vor allem was ist mit der Gleichberechtigung ?

Wo ist die Wehrpflicht / Zivipflicht für Frauen ?

Das System gehört dringend reformiert..

Ist aber nicht gewollt, weil dann dem Staat jede Menge billige Arbeitskräfte fehlen.

Ich habe auch gedient, bin aus dem Job geholt worden (hatte zu dem Zeitpunkt schon meine Lehre 2 Jahre hinter mir), etc.

Außer das ich meine Außenbänder + Kapseln beim Bund gelassen habe, finanzielle Einbußen hatte und mich in meiner Heimatstadt von irgendwelchen Spinnern die mich in Uniform gesehen haben, beleidigen lassen musste, hat mir das ganze NULL gebracht.

Entweder alle oder keiner

oder aber komplett freiwillig

Amen

Sehe ich anders. Dieser Teil der Lebenserfahrung ist für den Charakter in den meisten Fällen sehr wichtig. Charakterlich habe ich viele Beispiele, wo die fehlende Bundeswehr eindeutig negative Auswirkungen hat. Was nützt es also, wenn jemand das Bruttosozialprodukt gesteigert hat, dafür aber menschlich ein Ar$chloch ist. Da bewerte ich den cahrakterlichen Ausfall als schwerwiegender...

Hi,

normalerweise stimme ich deinen Beiträgen zu aber ich denke langsam wird es hier auch etwas emotional. Ich denke mal nicht das jetzt Bund oder Zivildienst so viel am Charakter ändern. Wer vorher faul war wird sichs gemütlich machen und nicht als Super Nany heraus kommen. Depp bleibt meistens Depp :D. Das nur kurz zu diesem Punkt

Noch etwas bzgl. Zivi: Ich kenne ein paar Leute die im Zivi-Jahr angefangen haben zu kiffen und zu trinken. Aus langeweile.

Man hat dort meistens sehr wenig Verantwortung und geht gegen 15 Uhr mit leerem Kopf nach Hause. Achja und einige verdummen auch weil sie in dem Jahr geistig nicht gefordert bzw. gefördert werden und nach der Schulzeit auch keine Lust haben etwas von sich aus zu tun.

Sicher gibt es solche und solche Zivistellen / Einsatzgebiete für den Grundwehrdienst, jedoch gibt es genug Leute denen es (auch charakterlich) keinen Deut was bringt. Manchmal sogar im Gegenteil!

Pirat, ich gebe Dir recht, insgesamt habe ich es emotional etwas überspitzt formuliert. Dennoch vermisse ich bei einigen Personen, die eben nicht dienen mußten (egal welche Form) regelmäßig gewisse Feinheiten im Sozialverhalten. Diese Feinheiten im Bereich der Anpassungsfähgkeit, Tolleranz und Überwindung der eigenen Schwächen hätten sie "dort" möglicher Weise erlernt.

Mercedisto, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Wer so dumm und labil ist, daß er sich als Ersatzbeschäftigung Drogenkonsum aussucht, hätte früher oder später auch anderswo Probleme bekommen. Fortbildung aus Eigeninitiative wird nach meiner Erfahrung bei allen Diensten geduldet, wenn nicht sogar gefördert. Natürlich ist es bequemer nach Dienst Spindsaufen zu veranstalten, nur dies kann man nicht der Situation ankreiden, das ist selbst gestrickte Dummheit.

@ Marc, ich wusste genau dass der Spruch jetzt kommt :)

Aber er passt hier nur teilweise!

Leute in dem Alter gehen nunmal oft den Weg des geringsten Widerstands. Sie denken z.B.: "Nach dem Abi hab ich mir ein ruhiges Jahr verdient." Oder hättest du dich ernsthaft regelmäßig nach dem Zivi nachmittags noch hingesetzt und (komplett ohne Druck von aussen) gelernt? Sie denken, "nach dem Zivi hab ich noch genug Stress"...Ich kann das durchaus nachvollziehen, auch wenn es bei mir nicht so war, da ich ein FSJ gemacht habe und dabei durchaus gefördert wurde.

Und aus diesem Gesichtspunkt ist der Zivi für viele (nicht für alle) einfach verlorene Zeit.

Und der Spruch "jeder ist seines eigenen Glückes Schmied" ist generell mit Vorsicht zu genießen. Es spielen im Leben eines jeden so viele nicht steuerbare Faktoren mit rein dass man oft eben nicht mehr seines eigenen Glückes Schmied ist. Um ein paar Schlagworte zu nennen: Tod, Gewalt, Krankheit, schlechtes Umfeld, Ungerechtigkeit etc. Nur mal so als Denkanstoß.

Natürlich ist es bequemer nach Dienst Spindsaufen zu veranstalten, nur dies kann man nicht der Situation ankreiden, das ist selbst gestrickte Dummheit.

Ich fand es eigentlich immer lustig... :wink:

Mal kurz zum Thema:

Das der Eine oder Andere wegen dem verlorenen Jahr nicht zum Bund will, verstehe ich.

Aber haltet euch mal vor Augen, dass das in Deutschland noch eine echt humane Lösung ist. Mein Cousin in Polen musste 18 Monate Dienst leisten und die ersten 6 Monate gab es keinen einzigen Tag Urlaub (Vom Heimfahren ganz zu schweigen).

Ich persönlich bin der Meinung, dass die Zeit beim Bund, eine sehr interessante Erfahrung war. Ich würde den Job zwar nie auf Lebenszeit machen, aber für 9 Monate ist das Kein Beinbruch und eine klasse Erfahrung. Klar war es mal langweilig, aber es gab auch schöne Sachen (z.B. Wache von US Basis in Rammstein).

Es würde dem Einen oder Anderen hier ganz gut tun, seinen persönlichen Egoismus abzulegen, und stattdessen seine Eier in die Hand zu nehmen und es durchzuziehen. Ihr seid nicht die Einzigen, die eingezogen werden. Also tut nicht so, als ob ihr die ärmsten wärt, die es als einzige erwischt.

Beschweren könnt ihr euch höhstens dann, wenn es am Ende der Grundausbildung heißt:"Schütze Mayer aus Berlin, sie kommen ins Allgäu" Das ist ein Grund.

Und noch so als Info. Ich war einiege Monate lang als Soldat in einem Kreiswehrersatzamt. Mittlerweile bringt es euch garnix, gefakte Arztunterlagen zu bringen. Ich hatte Leute hier, die 2, 3 und mehr Termine in versch. BW Krankenhäusern hatten. Und oft genug hieß es am Ende... "T2, willkommen beim Bund". Denn jedes Attest wird überprüft.

Just my 2ct

Teilweise sind die Bundeswehrärzte aber auch unfähig wie nen Stück Toastbrot...

Kumpel von mir hatte als Kleinkind einen heftigen Unfall und dadurch begründet hat er im Innenohr einen dieser Knöchelchen (Hammer Amboß oder Steigbügel, keine Ahnung was man davon nachbilden kann, bin kein Arzt) künstlich und entsprechende OPs hinter sich. Irgendwie sind diese Dinger dann wohl auch nur begrenzt Lärm-resistent und daher hatte er von seinen Ärzten alles an Attesten und Röntgen-Aufnahmen und was man da alles so haben kann mit.

Langer Rede kurzer Sinn: er wurde erst ins eine, dann ins andere Bundeswehrkrankenhaus geschickt und nachher hieß es: T2, tauglich, spielen sie halt nicht die Memme.

Für ihn der Grund zu verweigern und den Zivildienst anzutreten, den er auch gerne gemacht hat.

Versteht mich richtig: er wollte durchaus seinen Dienst antreten, hat einfach nur zur Kenntnisnahme den ganzen Kram mitgebracht (steht glaube ich ja auch irgendwo in den Musterungsbescheiden, dass man wichtige OP-Unterlagen mitnehmen soll zur Musterung) und wurde dann von Hinz zu Kunz geschickt.

Hm, da muß ich gestehen, daß ich in meinem Leben noch nie Pech hatte.

Wobei das halt auch immer eine Definitionssache ist, für andere Leute ist eine Ehrenrunde in der Schule oder eben der Wehrdienst ein einschneidendes, negatives Erlebnis. Ich hatte immer das Glück oder vielleicht auch das Talent das Beste drauß machen zu können...

PS: einmal in den 9 Monaten mit den Stubenkameraden eine Sauftour zu machen ist ja auch ok, sich bei jeder Gelegenheit abzuschießen aber eben nicht. Das trennt die Dummen (die immer Pech haben) von den Intelligenten (die häufiger das Glück für sich beanspruchen können).

Archiviert

Dieses Thema ist archiviert und für weitere Antworten gesperrt. Erstelle doch dein eigenes Thema im passenden Forum.



×
×
  • Neu erstellen...