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MB pfuscht bei Stern TV Crashtest


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Das System erhöht den Bremsdruck (und steigert damit die Bremsleistung), sobald

- ein Hindernis erkannt wurde UND

- der Fahrer einen bestimmten Bremsdruck überschreitet UND

- dieser Bremsdruck nicht ausreichen würde, um eine Kollision zu vermeiden

Meines Wissens wird nicht immer eine Vollverzögerung ausgelöst.

Beispiel: Zum Vermeiden eines Hindernisses ist eine Verzögerung von 7 m/s² erforderlich, der Fahrer oder die Fahrerin bremst aber nur mit 5 m/s².

Dann regelt BAS plus den Bremsdruck auf 7 m/s².

Die maximale Verzögerung von ACC (adaptive Cruise Control = Distronic bei Mercedes) ist vor allem aus rechtlichen Gründen auf einen Wert zwischen 2,5 m/s² und 4 m/s² (je nach Hersteller) begrenzt. Reicht dieser Wert nicht aus, um eine Kollision zu vermeiden, oder ist ACC abgeschaltet, gibt es eben diesen akustischen Warnton.

Danke für Deine Erläuterungen :-))!

Habe ich also richtig verstanden, dass nur BASPlus in der Lage ist eine Vollbremsung einzuleiten und zwar auch nur dann,wenn der Fahrer selbst mit einem genügenden Bremspedaldruck in die Eisen steigt.

Ohne Beihilfe des Fahrers kommt Distronic Plus zum Zuge, kann das Fahrzeug aber nur mit maximal mit 4 m/s2 verzögern.

Reichen 4 m/s2 Verzögerung nicht aus um eine Kollision zu verhindern, wird akustisch ein Warnsignal ertönen, welches den Fahrer zum Bremsen auffordert, womit dann wieder der Bremsasisstent BASPlus in Aktion treten kann.

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Auto Bild fährt gegen die Wand

Es gibt eine Art Sprichwort; Wer am lautesten schreit hat unrecht.

Nach der gestrigen Sendung von stern TV könnte man schon fast behaupten, Mercedes ist mit einem blauen Auge davon

gekommen. Den Buhmann hat sich die AutoBild eingefangen. Gestolpert über das Holzbrett Specht hat Felske die

AutoBild an die Wand gefahren. Wie blamabel Herr Felske sich gestern versucht hat rauszureden und mit "Bollerrethorik"

den Jauch angegagen ist, kann man nicht wirklich glauben. Und Applaus bekommt er dafür auch noch - armes Deutschland.

Völlig zurecht hinterfragt sternTV, ob es eine Verbindung zwischen Herstellern und Journalisten gibt. Eigentlich hätte

Jauch sich die Frage als Journalist doch selber stellen können. Journallisten werden immer versucht zu schmieren. Das

fängt beim teuren Abendessen in den Gourmettempeln an, geht über lange Urlaubstrips, im Rahmen einer Produktpräsentation,

und hört bei vergünstigten Autos auf. Dass kein Hersteller dieser Welt bares Geld auf den Tisch legt ist ja klar.

Ich neige dazu dem Specht zu glauben. Sein Statment deckt sich mit meiner Vermutung, welche ich hier auch schon gepostet habe.

Der ist da, überzeugt vom System, mit reingerutscht und hat dann die Nerven verloren, weil er sich verbrüdert fühlte.

Juristisch gesehen ist der gedruckte AutoBild Artikel rund und sicher. Der wurde schnell zu einer stabilen Plattform umgeschrieben,

dass Felske darauf seine Kanonen aufstellen konnte. Sinngemäßes Zitat: "Auto Bild hat die Wahrheit geschrieben und nichts geschönt"

Tja, aber weggelassen. Warum hat man nicht erwähnt, dass andere Journalisten getäuscht werden sollten,

-wenn doch alles in Butter ist, warum mußte Specht dann gehen, obwohl er die "Wahrheit" geschrieben hat.

Wollen die uns glauben lassen, dass sie den Artikel nicht anders gedruckt hätten, wäre der Test gut verlaufen und

wenn man nicht in die Mikrofalle getappt wäre. Entschuldigung, - dass nehme ich denen nicht ab.

Und selbst dann hätte man es noch auf Specht schieben können.

Ich ärge mich darüber, dass die ganze Sache so abgelaufen ist. Aber nachher ist man immer schlauer. Man hätte die DC und AB

ihr Ding durchziehen lassen können. Man hätte warten sollen, bis AutoBild ihren "ungeschönten" Artikel verkauft hätte

um dann die Konfrontation zu starten. Die Erklärungsversuche hätte ich gerne gesehen.

AutoBild hat Mist gebaut und Felske steht nicht dazu. Bin mal gespannt, was morgen in der AB steht und wie sie es da drehen.

SternTV einen Vorwurf zu machen halte ich für falsch. Schlechte Verlierer - trotz Bildung

Danke für Deine Erläuterungen :-))!

Habe ich also richtig verstanden, dass nur BASPlus in der Lage ist eine Vollbremsung einzuleiten und zwar auch nur dann,wenn der Fahrer selbst mit einem genügenden Bremspedaldruck in die Eisen steigt.

Ohne Beihilfe des Fahrers kommt Distronic Plus zum Zuge, kann das Fahrzeug aber nur mit maximal mit 4 m/s2 verzögern.

Reichen 4 m/s2 Verzögerung nicht aus um eine Kollision zu verhindern, wird akustisch ein Warnsignal ertönen, welches den Fahrer zum Bremsen auffordert, womit dann wieder der Bremsasisstent BASPlus in Aktion treten kann.

Korrekt, wobei ich leider die maximale Verzögerung von Distronic plus nicht exakt weiß.

Unter Umständen werden mit dem Warnsignal noch Maßnahmen ergriffen, die - im Falle einer Bremsung - zu einem verkürzten Bremsweg führen. Hierzu zählt z.B. das Anlegen der Bremsscheiben (ohne das der Fahrer etwas davon merkt).

Grüße,

Björn

Stimme Christian zu 100 % zu und habe mich für das vollkommen angepisste Auftreten Felskes doch sehr wundern müssen :evil:

Ebenso fand ich, daß Jauch das ganze ein wenig zu leicht hingenommen hat, ist zwar vielleicht seine Art, aber ein wenig mehr Kontra bei einem solch polterndem Auftritt hätte ich mir schon gewünscht :???:

Völlig zurecht hinterfragt sternTV, ob es eine Verbindung zwischen Herstellern und Journalisten gibt. Eigentlich hätte Jauch sich die Frage als Journalist doch selber stellen können. Journallisten werden immer versucht zu schmieren.

Ich stimme Dir insgesamt ja zu, aber diese Frage war schlicht scheinheilig. Ist ja nicht gerade so, als wäre Herrn Jauch Themen wie "Product Placement" fremd, um das mal ganz freundlich zu formulieren. Dies und seine zahllosen Werbeverträge im Lauf der Zeit machen ihn natürlich vollkommen unabhängig von Produktherstellern... Objektivität ist garantiert. :D:D

Den Gestus des kritisch-besorgten Journalisten kann sich Herr Jauch von mir aus irgendwo hinstecken.

Abgesehen davon:

Wer hier im Forum oder sonstwo die vollkommen neutrale Presse sucht, der sucht nach einer fixen Idee. Deine Vermutung bzgl. Herrn Specht halte ich für überzeugend. Bei jedweder Zusammenarbeit gibt es Beziehungen die gut laufen und solche die es nicht tun. Wenn ein persönliches Vertrauensverhältnis da ist, wird man Beteuerungen eher glauben schenken als wenn diese nicht da ist - das ist ganz normales miteinander, das für alle Beteiligten, auch für die Verbraucher, in Ordnung ist. Die Gratwanderung ist aber schwierig. Beispiel: Porsche möchte im Winter einen neuen Sportwagen vorstellen, und geht für die Pressevorstellung wegen des Wetters natürlich in wärmeres Land, z.B. nach Spanien. Natürlich will man die Presse komplett dabeihaben. Da natürlich nicht jedes Blatt für sowas den Redakteuren Reise und Hotel zahlen kann, macht es der Hersteller, sonst kommen nur ein paar Hansel. Ist das nun völlig legitimes wirtschaftliches Verhalten, oder wird der Presse hier schon was zugeschoben und zarte Abhängigkeiten geschnürt? Schwer zu sagen. Und umgedreht passiert es gar nicht selten, daß verantwortungslose Journalisten nur an ihre Karriere denken und mit völlig überzogenen Berichten Ängste schüren und wirtschaftlichen Schaden anrichten. Das ist kein Stück besser als das ebenfalls weitverbreitete Gunstgeschreibe.

Wenn ein Herr Specht mit den Mercedes-Leuten gut kann und er von dem Produkt überzeugt ist, dann kann er es auch durchaus verteidigen und dem Hersteller "helfen". Der bessere Freundschaftsdienst wäre aber gewesen, den Mercedes-Leuten zu sagen: so geht das nicht, wenn es rauskommt, wird es für alle peinlich. Laßt uns den Fernsehleuten sagen, daß wir den Nebelversuch inszenieren müssen, oder sie müssen die Bilder von draußen, ohne Nebel, nehmen.

Wenn ein Herr Specht mit den Mercedes-Leuten gut kann und er von dem Produkt überzeugt ist, dann kann er es auch durchaus verteidigen und dem Hersteller "helfen". Der bessere Freundschaftsdienst wäre aber gewesen, den Mercedes-Leuten zu sagen: so geht das nicht, wenn es rauskommt, wird es für alle peinlich. Laßt uns den Fernsehleuten sagen, daß wir den Nebelversuch inszenieren müssen, oder sie müssen die Bilder von draußen, ohne Nebel, nehmen.

ja, stimmt. Aber nacher ist man schlauer.Hätte jeder von uns dran gedacht?

Ich glaube, es hätte mir auch passieren können, wenn ich ganz ehrlich bin.

Korrekt, wobei ich leider die maximale Verzögerung von Distronic plus nicht exakt weiß.

Unter Umständen werden mit dem Warnsignal noch Maßnahmen ergriffen, die - im Falle einer Bremsung - zu einem verkürzten Bremsweg führen. Hierzu zählt z.B. das Anlegen der Bremsscheiben (ohne das der Fahrer etwas davon merkt).

Grüße,

Björn

Naja, wenn Distronic Plus schon verzögert... eben mit jenem Maximalwert von besagten 4m/s² und zusätzlich nun das Signal gegeben wird, kann man schon die Annahme treffen, das die Bremsbeläge schon an die Scheiben angelegt sind... weil woher sollen die 4m/s² denn kommen?

Aber was du meinst sind sicher diese Presafe Maßnahmen wie Sitz gerade stellen.... aufpolstern, Gurtstraffer, Fenster zu....

ja, stimmt. Aber nacher ist man schlauer.Hätte jeder von uns dran gedacht?

Ich glaube, es hätte mir auch passieren können, wenn ich ganz ehrlich bin.

"Im Gefecht" ist immer was anderes als "nach dem Gefecht", da hast Du wohl Recht.

Ich muß jetzt zu diesem interessanten Thema auch noch meinen Senf abgeben.

1) Was die Journalisten von Stern TV betrifft:

Die Journalisten von Stern TV sind m.E. nach schadenfroh, daß sie ihren Kollegen von Autobild ans Bein pinkeln können. Nichtsdestotrotz war es richtig, den ersten Beitrag in dieser Ausführlichkeit so zu bringen, da der Vorgang an sich schon ganz ungeheuerlich ist. Allerdings war mir das Nachhaken von Herrn Jauch und Co. in der zweiten Sendung dann deutlich zu handzahm, man hätte sich keinesfalls von einem Herrn Felske so die Wurst vom Brot nehmen lassen dürfen. Sieht fast ein wenig danach aus, daß alle um Schadensbegrenzung bemüht sind und versuchen, jetzt noch einigermaßen heil aus der Sache rauszukommen.

2) Was die Jounalisten von Autobild betrifft:

Sowohl die Aktion von Herrn Specht bei der gestellten Nebelfahrt, als auch die jämmerliche Vorstellung von Herrn Felske werfen ein denkbar schlechtes Licht auf die AB. Die Reaktion von Herrn Specht kann ich insofern noch verstehen, da er nach der Panne wohl gedacht hat "mitgehangen, mitgefangen". Wie hätte er sich auch herausreden sollen in dieser Situation? Am besten wäre es gewesen, im unmittelbaren Anschluß gar nichts zu sagen.

Was Herrn Felske betrifft, ist dessen Reaktion aber wohl der Gipfel der Frechheit. Als ob die AB diesen seriösen Ruf in der Branche hätte, sie mag zwar über die Jahre besser geworden sein, aber das wars dann auch schon. Und der Abgang von Herrn Specht ist ganz klar ein Bauernopfer, um von dem Dillentantismus der AB abzulenken. Außerdem hat Herr Felske gelogen. Laut seinen Aussagen war das System während der Nebelversuche in der Halle komplett deaktiviert. Dann frage ich mich aber, wieso die dunkle S-Klasse im Moment des Aufpralls diesen ominösen dreifachen Warnton gebracht hat (wir erinnern uns, das "optische Piepsen" :D ). Also sagt er jetzt immer noch nicht die Wahrheit, sondern versucht seinen Kopf, bzw. den stark ramponierten Ruf der AB zu retten.

3) Was die Rolle von Daimler Chrysler betrifft:

Es mag ja sein, daß das System unter realen Bedingungen, also nicht in der Halle, einwandfrei funktionieren mag, dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Die Frage ist doch letztendlich, gibt es auch in der freien Natur Situationen, in denen sich das viel gepriesene System so verhält, wie beim Modellvesuch in der Halle? Und die Frage bleibt auch, woran das Versagen des Systems letztendlich lag? Gibt es eine Situation auf der Autobahn, in der das System genauso stumm bleibt? Okay, man könnte jetzt argumentieren, daß man in diesem Fall halt in das nicht erkannte Stauende rauscht. Das wäre dann schließlich nichts anderes, als wenn man in einem normalen Auto ohne diese segensreiche Technik unterwegs wäre. Der Punkt ist aber ein anderer: DC versucht uns glauben zu machen, sie hätten ein System, daß vor einem liegende Hindernisse zuverlässig und früher erkennt als der Fahrer und durch Ausführen einer angemessenen Bremsung den Fahrer vor eben diesen Gefahren sicher und in jedem Fall schützt. DC gaukelt dem Kunden damit eine trügerische Sicherheit vor und auch wenn die Verantwortlichen jetzt beteuern, daß das System in der Realität absolut zuverlässig ist, ein Restzweifel bleibt.

Und in meinen Augen ist es äußerst unseriös, zum Kunden nicht ehrlich zu sein, ihn nicht über mögliche Fehlfunktionen des Systems zu informieren und ihm unter diesen Umständen 2700 Euro aus der Tasche zu ziehen.

Ich sah gerade die Wiederholung von Stern-TV und mußte schmunzeln:

1. Der Herr Felske war ziemlich geladen und hatte wohl einiges am Herzen O:-)

...und war sichtlich bemüht, alle "Vorwürfe" und "Verdächtigungen" gegenüber AB möglichst wirkungsvoll abzuschmettern. Ob ihm das wirklich gelungen ist??

2. Ob Herr Specht "Einzeltäter" oder Teil eines Systems ist, wage ich nicht zu beurteilen. Das wissen andere besser. Ein bißchen ins Grübeln kommt man aber schon...

3. Nach der Brett-Schummel-Nummer von letzter Woche bin ich mir nun nicht sicher, ob der schwarze Styropor-Kubus nicht unerlaubte Signale ausgesendet hat, damit im Wagen nun endlich der Piepston zu hören ist. Oder stand ein DC-Mitarbeiter in der Nähe und hat das mittels Fernbedienung erledigt? Bei öffentlichen DC Tests kann man gar nicht vorsichtig genug sein... s045.GIF

P.S.: Sie können sich gleich HIER ein Prospekt dieser absolut zuverlässigen Fernbedienung anfordern :D:D:D

LG Jackpot

Da ich ja von Natur aus neugierig bin, habe ich mal geschaut, ob denn Auto-Bild auch ein Forum hat und mich in selbigem mal umgeschaut,

Was die Verantwortlichen der Zeitung da lesen können/müssen, dürfte ihnen keineswegs gefallen.

Anscheinend waren die KOmmentare der erbosten und reihenweise ihr Abo kündigenden Leser so heftig, daß sich die AB-Redaktion zu einer Stellungnahme genötigt sah, die sich wie folgt liest:

Nebel-Crash Mercedes S-Klasse

Brett vorm Kopf

Ein TV-Bericht und seine Folgen: Vieles am Nebelcrash mit der S-Klasse bleibt nebulös. Eine Stellungnahme von Karl-August Almstadt, Chefredaktion AUTO BILD.

Was geschah wirklich in der Sindelfinger Crashhalle von DaimlerChrysler am 11. November 2005? Die Antwort steht in AUTO BILD, Heft 46, vom 18. November 2005, dem Heft also, das zwei Tage vor Ausstrahlung von Stern-TV (16.11.) in den Druck ging – und zwei Tage danach am Kiosk lag. Dem ist im Grunde nichts hinzuzufügen.

Gäbe es da nicht jenen Fokus im typischen Boulevard-TV auf ein kleines Brett am Rande der Bahn, das auch einige der Crash-Verantwortlichen ebenso wie der AUTO BILD-Redakteur temporär vorm Kopf hatten. Und einen Fernsehsender, der zugunsten von spektakulären Bildern nicht wirklich an Aufklärung interessiert war. Doch der Reihe nach: Einer unserer Chefreporter, Michael Specht, war eingeladen, die Wirkungsweise des radargestützten Sicherheitssytems BAS Plus und Distronic Plus in der neuen S-Klasse zu testen.

Ein Job wie jeder andere. Beim Testtermin auf einer abgesperrten Teststrecke unter freiem Himmel funktioniert die Technik stets einwandfrei (wie inzwischen auch bei der "Nachdrehe" von Stern-TV zu sehen war). Selbstbewußte Mienen also bei den Ingenieuren, Kompliment vom grundsätzlich kritischen Redakteur: Die S-Klasse setzt einen Meilenstein in Sachen Sicherheit. Hoffen wir mal, daß dieses elektronische System auch unter allen Bedingungen funktioniert ... Na ja, in einer überwiegend aus Stahl hergestellten Halle natürlich nur begrenzt, lauteten die Bedenken der Techniker, die Radarstrahlen könnten deshalb stärker gestreut werden und ihr Ziel, den für das Bremsmanöver entscheidenden Piep-/Warnton im Auto auszulösen, durchaus verfehlen.

Und genau hier sind wir an dem entscheidenden Punkt: Warum gingen bei Mercedes spätestens an dieser Stelle nicht alle Alarmglocken an? Warum guckten sie zu Boden, als die Kameras von Stern-TV in Position gebracht wurden? Auf einen Boden, der im übrigen den Reibwert eines Küchentisches hat? Warum "zog keiner den Stöpsel raus", wie es selbst Mercedes-Sprecher Johannes Reifenrath gegenüber AUTO BILD formulierte?

Wir wissen es nicht und können auch nicht nachvollziehen, warum sich unser Redakteur auf die optische Bremskrücke in Form eines simplen Bretts am Rande der Bahn eingelassen hat. War es der James Dean in ihm, der den Overthrill suchte? Der unbedingt vor laufender Kamera den perfekten Fahrer mimen wollte? Fügten sich Ehrgeiz, Kameragier und Nervosität zu einem unheilvollen Ego-Antrieb? Die Gründe bleiben nebulös, der Hintergrund klar: Specht ist integer, vermutlich überdreht, und Nebel mußte sein an diesem Tag in der Halle; Kunstnebel natürlich, nur damit kriegte Stern-TV die Kiste – jahreszeitlich korrekt – in den Kasten.

Mercedes spielte mit. Und unser Redakteur ließ sich als lebender Dummy mißbrauchen. Viel schlimmer: Kein Wort an die Chefredaktion, daß diese Hallen-Szene nur nachgestellt war. Stattdessen: "Ich hab's verpatzt, den Bremspunkt nicht getroffen."

Doch noch während die Verantwortlichen bei AUTO BILD die spannendere Geschichte witterten ("funktioniert Distronic Plus doch nicht so perfekt?"), lichtete sich der Nebel: Das ganze Theater war – nur für die Kamera! Dies ist als solches kein ungewöhnlicher Vorgang: Fernsehsender arbeiten so – mehr oder weniger. Bewegte Bilder, die bewegen sollen, brauchen eben Nachhilfe. Warum aber die Choreographen von Sindelfingen die Dinge vor Ort nicht offen angingen, bleibt ihr Geheimnis. Genügend Selbstbewußtsein hätten sie aus den positiven Tests unter freiem Himmel tags zuvor jedenfalls ziehen können. Alles hatte wie am Schnürchen geklappt. Warum uns der eigene Mitarbeiter nicht sofort, sondern erst auf beharrliche Nachfrage, die ganze Wahrheit des Hallencrashs vom 11. November erzählt hat, kann der arg durchgeschüttelte Kollege nicht wirklich schlüssig erklären.

Die Folgen: Unser Bericht über das S-Klasse-Radar mußte neu geschrieben werden, von unserem Kollegen Michael Specht haben wir uns getrennt. Die Chance, sich vor laufender Kamera zu erklären (und zu entschuldigen), haben ihm die RTL-Verantwortlichen genommen. Seine Anwesenheit im Studio wurde ohne Angabe von Gründen abgelehnt. Statt dessen bestand das Team um Moderator Günther Jauch acht Stunden (!) vor Ausstrahlung des Beitrags (16.11.) auf die Studio-Präsenz des AUTO BILD-Chefredakteurs Peter Felske, der zwar bereit war, seine Termine für einen Kommentar vor der Kamera umzuschichten, nicht aber den Live-Charakter einer Sendung unbekannten Inhalts und zweifelhafter Tendenz akzeptierte.

Sollte hier ein funktionierendes System der S-Klasse unsinnigerweise gebrandmarkt werden? Oder brauchte es einen Terminator-Interpretator, der seinen Mitarbeiter spätabends via Boulevard-TV feuert? Wie auch immer, die RTL-Theatralik war inszeniert, das Programm stand, der rechtzeitig vorab übermittelte AUTO BILD-Artikel störte da nur. Und auch der Wunsch nach einem Telefonat mit Günther Jauch verhallte bis Redaktionsschluß ungehört. Am Ende war unser Chefredakteur natürlich bereit, am darauffolgenden Mittwoch vor die Kamera zu treten. Nur noch mal zur Erinnerung, lieber Herr Jauch: Sämtliche Enthüllungen, auch in Sachen Mercedes: Das waren wir!

Und sind sind sie nicht heroisch, die Mannen der AB, wurde ihnen von der Spiegel TV Mannschaft um Günther Jauch nicht übel mitgespielt?

Nein, sie haben es genauso versemmelt, wie DC, nur stehen sie nicht dazu und jammern aufgebracht rum und verschieben den schwarzen Peter abwechslend zwischen DC, SternTV und dem Specht.

Was für eine armselige, mich anwidernde Nummer :evil:

Quelle: Auto-Bild Forum

EDIT:

beim weiterlesen, bin ich noch über eine, meineserachtens, sehr lesenswerte Antwort eines Users gestolpert.

Offener Brief :-))!

Im Zuge des leseflashs, dem ich mich heute morgen ausgesetzt sehe, habe ich auch nochmals den online Bericht auf autobild.de über den Versuch gelesen :???:

Wenn man sich mit dem ganzen Hintergrundwissen diese Zeilen durchliest, kann man sich auch im Nachhinein nur an den Kopf packen.

Nachdem erklärt wird, daß es sich ja quasi nur um einen Fototermin für Stern TV handelt, da das System bei Freiluftversuchen seine Funktion ja bereits eindeutig unter Beweis gestellt hätte, wird auch erwähnt, daß es ein Brett auf dem Hallenboden gäbe, welches als Bremsorientierungshilfe diene, da das System in der Halle nicht einwandfrei funktioniere.

Den Hammer finde ich aber folgende abgedruckten Aussagen, die in der Chronologie nach dem Crash liegen:

Mit Kuller-Restgeschwindigkeit von geschätzten zehn km/h trifft der W 221 den Heckstoßfänger seines Vorgängers. Nicht heftig, aber eben reparaturbedürftig. Lag es an der glatten Fahrbahn? Vorführeffekt? Anspannung? Vielleicht von allem etwas. Ich fahre den Versuch ein weiteres Mal, mit einer anderen S-Klasse. Auf den Nebel verzichten wir. Der Bremspunkt war okay. Auch ein drittes und viertes Mal klappt alles einwandfrei. Der Wagen übersteht die Prozedur ohne Schrammen im Lack. Selbst auf glattem Hallenboden. So langsam kriege ich volles Vertrauen in die Technik. Und bin überzeugt: Das Abstandsradar Distronic Plus ist die S-Klasse unter den Sicherheitssystemen unserer Zeit. Und womöglich die wichtigste Erfindung nach Airbag und ABS.

Quelle:AutoBild

Wie kann man solch eine Aussage abzeichnen, wo doch das System nachweislich überhaupt nicht funktioniert hat??

Für mich bleibt ganz klar haften:

Die Auto-Bild hat ihre Inkompetenz und Unglaubwürdigkeit mit dieser Aktion eindrucksvoll unter Bweis gestellt und verfügt über ein Krisenmangement, welches genauso gut funktioniert, wie das Dsitronic Plus in der Halle. Schlimmer geht nimmer!

Diese Stellungnahme ist ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit! Alle sind Schuld nur die AB nicht. Und sie haben ja auch alles aufgeklärt. Eine bodenlose Frechheit. Hoffentlich schlägt sich das in den Absatzzahlen dieses Schmierblattes nieder! :evil:

Für mich bleibt ganz klar haften:

Die Auto-Bild hat ihre Inkompetenz und Unglaubwürdigkeit mit dieser Aktion eindrucksvoll unter Bweis gestellt und verfügt über ein Krisenmangement, welches genauso gut funktioniert, wie das Dsitronic Plus in der Halle. Schlimmer geht nimmer!

Richtig, ganz meine Meinung.

Erst durch die merkwürdige und widersprüchliche Reaktion und das polemische Getöse rutscht AB immer weiter in die Sch****.

Der Hauptakteur Mercedes rückt hingegen in der Wahrnehmung weiter und weiter in den Hintergrund, obwohl ich diese Herrschaften nicht ungeschoren davonkommen lassen will! Für mich ist auch Mercedes unten durch.

Ich erwähne das nur, damit sich bei Mercedes jetzt keiner zu früh freut, dass die gesamte mediale Empörung nur AB abbekommt.

LG Jackpot

Ich find das ganze System im Grundsatz falsch weil man sieht es ob es Nebelig ist und fährt dann entsprechend.

Hier wird man nur in Trügerische Sicherheit gewiegt und die Risikobereitschaft steigt letzendlich aller "Hey fahr mal rein das System sagt schon rechtzeitig ob da was ist".

Es bestätigt doch eigentlich nur eins: hinter den Kulissen wird geschoben, was das Zeug hält. Wer glaubt eigentlich der AutoBild? Das ist ein Ableger der Bild-Zeitung.

Zum Thema Distronic: Dieses System ist kontraproduktiv. Es suggeriert, daß man auch bei Nebel ohne Sicht fahren kann und verstärkt das Gefühl, daß einem auch bei noch so riskanter Fahrweise bei unmöglichen Bedingungen garnichts passieren kann.

Die Autos heutzutage nehmen einem eh zu viel ab-und wenn die Grenzen der physikalischen Gesetze auftreten gibts den Mega-Abflug mit dem 2,5 Tonnen Dickschiff.

Es bestätigt doch eigentlich nur eins: hinter den Kulissen wird geschoben, was das Zeug hält. Wer glaubt eigentlich der AutoBild? Das ist ein Ableger der Bild-Zeitung.

Zum Thema Distronic: Dieses System ist kontraproduktiv. Es suggeriert, daß man auch bei Nebel ohne Sicht fahren kann und verstärkt das Gefühl, daß einem auch bei noch so riskanter Fahrweise bei unmöglichen Bedingungen garnichts passieren kann.

Die Autos heutzutage nehmen einem eh zu viel ab-und wenn die Grenzen der physikalischen Gesetze auftreten gibts den Mega-Abflug mit dem 2,5 Tonnen Dickschiff.

Im Prinzip hast du recht. Nur könnte man das auch für das ESP (Ich kann so shcnell fahen wie ich will, der fängt des schon ab) sagen oder dem ABS (ich kann da auch bei Eis drum herum lenken, was solls) usw usw. Das ist dann letzlich die Naivität / Dummheit des Fahrers, wenn er sich in einer solchen Sicherheit wägt... sicher wird es einige solcher Fahrer geben...nur sind die dann wirklich selbst schuld und nicht das System an sich. Wer es normal benutzt kann normalerweise nur Vorteile drauß ziehen (solang er nicht in eienr Metallhalle steht X-) )

@Peter

Das ist wie bei Einführung von Allradantrieb und ABS.

Statt mehr Sicherheit gab es anfangs sogar viele Unfälle, weil die Kunden dadurch noch weiter ans Limit gegangen sind.

Das ist bei den neuen Systemen von DC ebenfalls zu befürchten. Letztendlich werden sie in Zukunft aber erheblich zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer beitragen können.

LG Jackpot

Im Prinzp wird es so sein-wenn die Käufer ihr Fahrverhalten beibehalten. Aber es ist häufig so, daß die Fahrer meinen sie können die Sicherheit des neuen Features durch mehr Risiko "ausgleichen".

Zum Thema Neuerungen: Mercedes hat einen zwanghaften Drang neue Sicherheitsgimmicks zu erfinden-z.B. die elektronischen Bremsen-und ist damit auch schon gut auf die Nase gefallen.

Leute meint ihr das Ernst ? Ihr findet neue Sicherheitselemente im Auto eher Negativ :???: ???

Wer ist den mit Absicht in der Stadt 150 gefahren und hat gedacht "Ach ich hab ja eh Airbag,ABS,BA,ESP usw."

Jetzt hört aber mal auf,sollen die Autos etwa genauso gebaut sein wie vor nem halben jahrhundert oder wie.Natürlich muss man sich an neue Erfindungen gewöhnen,aber wer ist denn so bekloppt und fährt extra schnell in ein nebelfeld? Jeder der überhaupt ne Ahnung hat von dem System weiß das das System dich lediglich warnt,du musst trotzdem reflex zeigen und selbst Bremsen,danach bremst dich das System erst so ab das keine gefahr mehr entsteht aufzufahren.

Jetzt bezeichnen viele die neuerungen in der S Klasse als Schnick schnack,und Daimler will ja krankhaft neue Sachen Erfinden...

Ich sag nur ABWARTEN.Bald werden viele Autohersteller sowas kopieren(Distronic,Nachtsicht usw)

Verstehe nich wie man so auf Diamler einreden kann obwohl diese Menschen versuchen das Autofahren so sicher zu machen wie noch nie.

Bist du sicher das Distronic von MB erfunden wurde? Nachtsicht kommt meines Wissens von GM.

Die Adaptive Cruise Control (ACC, bei Mercedes heißt sie Distronic) wurde 1999 erstmals von Mercedes-Benz auf dem europäischen Markt eingeführt. Wer sie erfunden hat, kann ich nicht genau sagen (vielleicht war es auch ein Zulieferer von MB). Die erweiterte Distronic Plus (also ACC mit Stop-Go-Funktion) wurde auch von Mercedes-Benz eben in der aktuellen S-Klasse eingeführt.

Das erste Nachtsichtsystem stammt tatsächlich von GM, wurde 2000 in irgendeinem Cadillac eingeführt. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Nightvision und Nightvision. GM hat das passive System erstmals eingeführt (also nichts anderes als eine Wärmebildkamera), Mercedes-Benz das aktive System (Infrarotscheinwerfer leuchten das Gebiet vor dem Fahrzeug aus). Beide Systeme haben Vor- und Nachteile, beim aktiven überwiegen die Vorteile... Letzteres System hat im Übrigen auch nicht Mercedes erfunden, sondern stammt von Bosch.

Im Prinzp wird es so sein-wenn die Käufer ihr Fahrverhalten beibehalten. Aber es ist häufig so, daß die Fahrer meinen sie können die Sicherheit des neuen Features durch mehr Risiko "ausgleichen".

Zum Thema Neuerungen: Mercedes hat einen zwanghaften Drang neue Sicherheitsgimmicks zu erfinden-z.B. die elektronischen Bremsen-und ist damit auch schon gut auf die Nase gefallen.

Falsch, die Unfallzahlen sind seit Einführung des ESPs auch zurück gegangen obwohl sich ein paar Leute wohl denken sie könnten jetzt schneller durch die Kurve fahren. Das gleiche wird bei der neuen Distronic der Fall sein.

Und ein Gimmick sind die Neuerungen von Mercedes sicherlich nicht, sie haben auch einen echten Mehrwert.

Ja-2.700 Euro. Der Rückruf von EBC z.B. hat Millionen gekostet, am Ruf von DC hat das tiefe Schrammen hinterlassen. Als Aktionär wäre es mir deutlich lieber, wenn solche Sachen wie mit diesem Test nicht mehr vorkommen. Es ist zwar nicht mehr so schlimm wie nach dem Elchtest-aber mir reicht es. Wenn ich sowas in einer Halle aus technischen Gründen nicht reell testen kann mache ich es erst garnicht in der Halle. Ob Stern-TV Bilder haben will oder nicht sollte mir als seriösem Unternehmen egal sein...

Und ich bleibe dabei: ein System, das mir suggeriert auch in der dicksten Nebelsuppe noch "sehen" zu können ist ein Sicherheitsrisiko.

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