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Warum ausgerechnet Finnland???


HighSpeed 250

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In Finnland hat ja Porsche eine neue Fabrik gebaut und fertigt dort den neuen Boxster.

Warum zum Teufel gerade Finnland? Am Ars... der Welt?

Dort werden die Löhne kaum niedriger sein als hier. Und Förderungen kanns auch nicht endlos geben, da Finnland auch EU-Land ist mit entsprechenden Beschränkungen.

Die hätten vielmehr gerade die Produktion des Boxsters nach Österreich verlegen sollen. Das Heimatland der Porsches und das Urland des ersten Porsche. Der Boxster wäre der unmittelbare Nachkomme des legendären 356 Roadsters und somit auch die historische Verbindung hergestellt.

Ich glaube kaum, daß die Löhne in Österreich höher sind als in Finnland und Förderungen hätte es mindestens genau so viel gegeben. Da waren die Ösis schon immer großzügig.

Bundeskanzler Kreisky hat sich seinerzeit (in den 70ern) eingesetzt für den Bau eines Austro-Porsche, hat aber damals nicht geklappt. Als Porsche später dann mit der Produktion auch ins Ausland ging, gabs leider Kreisky nicht mehr ...

Vielleicht hats ja auch familiäre Hintergründe, da Porsche Österreich ja ohnehin schon größer ist bzw. mehr Umsatz macht als Porsche Deutschland ...

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Glaube mir-Porsche hat dermaßen weitreichende Subventionen erhalten, daß es sich rechnet. So weit ich weiß handelt es sich um das Valmet Werk-dort wird schon seit Jahren der Boxster gebaut....

Kostenloses Grundstück, kostenlose Infrastruktur, keine Steuern für die nächsten 1000 Jahre, keine mächitgen Gewerkschaften-kurzum alles, was den shareholder-value orientierten Manager glücklich macht.

Hallo Jungs,

das ist wohl so nicht richtig. Wenn ich das richtig weiss gehört das Werk weiterhin Valmet (eine finnische Firma). Die haben schon lange Erfahrung,

was den Bau von Cabrios angeht. Vorher haben sie Saab und Volvo Cabrios gefertigt. Daraus ist die Entscheidung gefallen dort die zusätzlichen Boxster Kapazitäten aufzubauen um in Zuffenhausen flexible die 11er Varianten fertigen zu können. Der Nachfolge Boxster läuft dort auch vom Band, weil sie flexible sind und inzwischen Erfahrung mit dem Boxster haben. Zudem sind

die Fahrzeuge qualitativ sehr gut.

Andere Varianten zur Erstentscheidung weiss ich nicht, aber Österreich mit Steyr-Puch geht nicht, weil die mit Mercedes (G-Modell, G-Modell NF) und BMW (X3) voll ausgelastet und vertrglich gebunden sind.

Donutsdreher

Glaube mir-Porsche hat dermaßen weitreichende Subventionen erhalten, daß es sich rechnet.

Das glaube ich eigentlich nicht. In Deutschalnd macht Porsche damit Werbung, daß sie ohne Subventionen erstaunliche Rentabilität erreichen. Es ist wohl die Firmenpolitik von Porsche Subventionen nicht zu nutzen, auch wenn sie angeboten werden.

In dieser Hinsicht stellt Porsche auch einen absoluten Sonderfall da. Auch wenn ich selber absoluter Kapitalist bin, muß man dem eher sozialistisch eingestellten Wiedeking hier alle Hochachtung entgegen bringen.

Was somit aber immernoch keine Erklärung ist, daß Porsche Autos in Finnland produziert. Porsche hat auch in Deutschland das Knowhow, wie gute Cabrios gebaut werden, siehe 911 Cabrio.

Ja, das ist wohl war. :-))!X-)

aber keine Kapazitäten. Zu Zeiten der 996 / 986 Produktion war das Werk in Zuffenhausen mit der Nachfrage des 11ers und seiner Derivate mehr als ausgelastet (Max. Stückzahl ca. 120 glaube ich). Daher die Suche nach einem Partner, den Valmet dann darstellte.

Jetzt, das 986 gut bei Valmet lief und 987 kam stellte sich die Anschlussfrage und die rechnete sich wohl. Ausserdem erhält sich das Werk in Zuffenhausen die nötige Flexibilität für weitere Derivate und Varianten. Wobei jetzt mehr Fahrzeuge in Zuffenhausen produziert werden können, weil sicherlich die Produktivität zur neuen Baureihe stieg. Daraus resultieren jetzt dann auch kürzere Lieferzeiten.

Donutsdreher

Moin

Das Werk Valmet gehört zu Thyssen-Krupp, von daher fließen die Gelder wieder in die Deutsche Wirtschaft, was glaube ich auch mit ein Grund ist, warum Porsche gerade dieses Werk ausgesucht hat. Als es Porsche schlecht ging, und Wiedeking an die Macht kam, sprach er damals mit Toyota, die in Stuttgart eine Vollautomatische Produktion erstellen sollten, da sie das Know-How von Vollautomatischen Maschinen zum Herstellen von Autos haben. Dabei wurde so kalkuliert, dass bereits ab einer geringen Stückzahl sich die Produktion in Deutschland rentiert (falls wieder schlechte Jahre kommen sollten) Porsche verlagerte die Produktionen ins Ausland (Tschechien- Cayenne und 911 Karosserie) um günstiger Produzieren zu können, nur noch der Motor wird noch in Deutschland gebaut und "verheiratet"!

Zurück zu Valmet. Porsche hat es so geplant, dass Valmet auf anfrage Produziert. D.h. falls die Nachfrage zurück gehen sollte (was eigentlich in einer Wirtschaftlichen depression der Fall ist) bleibt Porsche nicht auf den Kosten der nicht ausgelasteten Maschinen sitzen!

Würde Porsche hohere Stückzahlen, wie z.B. BMW (Die noch in den Standort Deutschland investieren!) bauen, würde es sich wieder für Porsche lohnen, in eigenen Werken zu produzieren, statt wie in Valmet ihr Know-how preiszugeben. :wink:

Moin

Porsche verlagerte die Produktionen ins Ausland (Tschechien- Cayenne und 911 Karosserie) um günstiger Produzieren zu können, nur noch der Motor wird noch in Deutschland gebaut und "verheiratet"!

Know-how preiszugeben. :wink:

Das ist so aber nicht richtig.

Die Cayenne Karossen werden in Bratislava (Slovakei) gefertigt, und dies auch nur aus dem Grund weil VW dort produziert , und Porsche aufgrund dess gemeinschafts- Projekts mitziehen musste, bzw. aufgrund der niedrigen kosten sicherlich für Wiedeking zu verschmerzen ist.

Die 911er Karossen werden aber definitiv weiterhin in Zuffenhausen produziert und somit ist und bleibt der 11er 100% "Made in Germany"

Korrigiert mich wenn ich völlig falsch liege. :wink2:

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Geschrieben

Hallo HighSpeed 250,

 

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Das ist so aber nicht richtig.

Die Cayenne Karossen werden in Bratislava (Slovakei) gefertigt, und dies auch nur aus dem Grund weil VW dort produziert , und Porsche aufgrund dess gemeinschafts- Projekts mitziehen musste, bzw. aufgrund der niedrigen kosten sicherlich für Wiedeking zu verschmerzen ist.

Die 911er Karossen werden aber definitiv weiterhin in Zuffenhausen produziert und somit ist und bleibt der 11er 100% "Made in Germany"

Korrigiert mich wenn ich völlig falsch liege. :wink2:

servus!

Mit VW hast Du recht. War mir nicht sicher ob Tschechien oder Slovakei :oops:

Aber mit den 911ern glaube ich nicht dass 100% "Made in Germany" ist, was die Forschung und Entwicklung angeht Ja! Soweit ich weiss wird nur ein teil der Produktion (auch vom Boxster) in Deutschland gefertigt (also Karosserie gegossen, assembliert etc.) Nur das verpflanzen des Motors und die Entwicklung des Motors geschieht noch zu 100% in good old Germany! :) Wie gesagt ist das Werk in Stuttgart so ausgelegt dass dort alles Vollautomatisiert läuft und alle Baureihen (incl der 4ten) dort laufen könnten!

Aber auch wieder alle Angaben ohne Gewähr. :wink2:

(..)

Die 911er Karossen werden aber definitiv weiterhin in Zuffenhausen produziert und somit ist und bleibt der 11er 100% "Made in Germany"

Korrigiert mich wenn ich völlig falsch liege. :wink2:

Der 911'er erfährt bei Porsche eine Fertigungstiefe von 20%, der Rest wird zugeliefert. Das die Zulieferindustrie(Hauptarbeitgeber) mittlerweile auch gen Osten geht ist kein Geheimnis.

(..)

In Deutschalnd macht Porsche damit Werbung, daß sie ohne Subventionen erstaunliche Rentabilität erreichen. Es ist wohl die Firmenpolitik von Porsche Subventionen nicht zu nutzen, auch wenn sie angeboten werden.(..)

(..)

Nicht immer der Werbung glauben X-)

Nach Professor Jarass ist Porsche der am meist subventionierte PKW-Hersteller in Deutschland. Das ergibt sich aus der indirekten Subvention der abschreibungsfähigkeit von Firmenwagen. 62% aller in der BRD verkauften Porsche sollen nach ihm von der Steuer subventionierte, Firmenfahrzeuge, sein.

Quelle:

http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=672&sid=126

Vielleicht wollen sich einige Porschefahrer hier dazu äußern?

Ein Porsche eignet sich immer wieder gut, um eine idiotische und ideologische Diskussion vom Zaun zu brechen.

Würdest du nun deine Bewerkung noch mit guten Argumenten untermauern, wäre das toll!

Nein! Denk einfach mal nach. Du schaffst das schon.

Dein "Argument" ist schwach.

Es geht hier keinem darum die PorscheSau durch das Dorf zu treiben.

Es interessiert schon, ob wirklich so viele(62%) Porsche als Firmenwagen abgeschrieben werden. Falls das stimmt, wird Porsche beträchlich subventioniert.

Für dich: Ich werte die mögliche Subvention nicht, es geht mir um die Fakten.

Das ist so aber nicht richtig.

Die Cayenne Karossen werden in Bratislava (Slovakei) gefertigt, und dies auch nur aus dem Grund weil VW dort produziert , und Porsche aufgrund dess gemeinschafts- Projekts mitziehen musste, bzw. aufgrund der niedrigen kosten sicherlich für Wiedeking zu verschmerzen ist.

Die 911er Karossen werden aber definitiv weiterhin in Zuffenhausen produziert und somit ist und bleibt der 11er 100% "Made in Germany"

Korrigiert mich wenn ich völlig falsch liege. :wink2:

servus!

Mit VW hast Du recht. War mir nicht sicher ob Tschechien oder Slovakei :oops:

Aber mit den 911ern glaube ich nicht dass 100% "Made in Germany" ist, was die Forschung und Entwicklung angeht Ja! Soweit ich weiss wird nur ein teil der Produktion (auch vom Boxster) in Deutschland gefertigt (also Karosserie gegossen, assembliert etc.) Nur das verpflanzen des Motors und die Entwicklung des Motors geschieht noch zu 100% in good old Germany! :) Wie gesagt ist das Werk in Stuttgart so ausgelegt dass dort alles Vollautomatisiert läuft und alle Baureihen (incl der 4ten) dort laufen könnten!

Aber auch wieder alle Angaben ohne Gewähr. :wink2:

So, um der Fertigungsdiskussion ein Ende zu bereiten!!

Die Elfer werden KOMPLETT in Zuffenhausen gefertigt und montiert. Die Karrosserie wird neben dem Porsche Zentrum hergestellt. Da kann man auch die Rohkarossen über die Brücke über die Strasse laufen sehen. Wie tief die Fertigungstiefe ist weiss ich nicht. Sicher werden viele Module angeliefert und nicht bei Porsche selber gebaut. Übrigens AKSmith, eine Karosse wird nicht gegossen, sondern aus tiefgezogenen Blechteilen verschweisst. Der 11er wird so produziert. Alufahrzeuge werden anders hergestellt.

Das Werk ist nicht auf die Produktion aller Baureihen ausgelegt.Cayenne geht dort nicht und auch ne 4. Baureihe wohl kaum.

Die Motoren kommen alle aus Zuffenhausen. Sowohl B6 Motoren, als auch V8. Originalton Wiedeking:"Das Herz eines Porsche wird immer aus Zuffenhausen kommen!"

Soweit, wars das

Donutsdreher

Nicht immer der Werbung glauben X-)

Nach Professor Jarass ist Porsche der am meist subventionierte PKW-Hersteller in Deutschland. Das ergibt sich aus der indirekten Subvention der abschreibungsfähigkeit von Firmenwagen. 62% aller in der BRD verkauften Porsche sollen nach ihm von der Steuer subventionierte, Firmenfahrzeuge, sein.

Quelle:

http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=672&sid=126

Vielleicht wollen sich einige Porschefahrer hier dazu äußern?

Nicht immer so typisch proletarisch denken... X-)

Fakt ist, daß Porsche schon mehrmals Subventionen ausgeschlagen hat, die sie hätten bekommen können!

Die indirekte steuerliche Subvention durch die Nutzung der Kunden kann man wohl kaum Porsche zum Vorwurf machen. Außerdem liegt dieser Faktor bei S-Klasse, 7er oder A8 miit Sicherheit noch höher, das liegt einfach an der Preisklasse dieser Fahrzeuge. Das gemeine Volk wird nie Porsche fahren, es wird aber auch nie ein Auto steuerlich gelten machen können. :wink:

Seckbacher hat nicht unrecht mit seinen Bemerkungen. Der stets erhobene Zeigefinger von Herrn Wiedeking bzgl. Subventionen fordert schon Widerspruch...

Zum einen ist - wie bereits gesagt - die Fertigungstiefe bei Porsche so ziemlich die niedrigste der ganzen Branche. Das ist genau das Rezept, mit dem Wiedeking Porsche saniert hat, das ist ja kein Geheimnis - er hat ja seinerzeit sogar die 911er-Lackiererei rausgegeben.

Rein formal betrachtet kann man dem Wiedeking nichts vorwerfen, de facto wird Porsche natürlich mächtig subventioniert - über die Zulieferer. Sich für die selbst produzierten unsubventionierten 20% Fertigungstiefe einen Heiligenschein umzuhängen ist einfach fragwürdig.

Die Dienstwagen-Argumentation sehe ich aber nicht so. Seit Einführung der Besteuerung dieser ist der Effekt weitgehend weg. Wenn ein Porsche-Fahrer auch nur 15km von seinem Arbeitsplatz entfernt wohnt, versteuert er 1% + 15*0.03%=1.45% des Listenneupreises PRO MONAT. Das ist schon ziemlich heftig - für einen mittelmäßig ausgestatteten 911 sind das 1200-1300 Euro im Monat geldwerter Vorteil. Wie sich das netto auswirkt, hängt natürlich vom eigenen Steuersatz ab - der bei den typischen 911er-Fahrern hoch ist.

Im Grunde ist es jetzt so: eine echte Subventionierung entsteht bei Dienstwagen jetzt nur noch dann, wenn man einen Wagen mit einem relativ niedrigen Grundpreis, aber utopischen Unterhaltskosten und hohem Wertverlust fährt... Also z.B. einen M3 oder einen Maserati...

P.S.: Das Ansinnen von Herrn Wiedeking, Industriesubventionen zu verdammen, teile ich durchaus - nur den Heiligenschein trägt er nicht zu recht.

@amc:

Wunderbar auf den Punkt gebracht!

Nicht immer so typisch proletarisch denken... X-)

Unterstellung, so oft denke ich nun auch wieder nicht an deine Person :D

Die indirekte steuerliche Subvention durch die Nutzung der Kunden kann man wohl kaum Porsche zum Vorwurf machen.

Wie schon geschrieben, ich nehme keine Wertung vor. Die Tatsachen interessieren.

@Donutsdreher:

Kommt der V6 im Cayenne denn auch aus Zuffenhausen? O:-)

Wie schon geschrieben, ich nehme keine Wertung vor. Die Tatsachen interessieren.

Die Tatsache ist, das Porsche Autos verkauft. PUNKT UND SCHNITT.

Wie der Kunde das Auto finanziert und eventuell nutzt ist dann sekundär. Erst recht dann, wenn man noch dem Argument von amc folgt, daß über den Eigenverbauch dieser indirekte Vorteil für den Staat mehr als ausgeglichen wird.

Die Tatsache ist, das Porsche Autos verkauft. PUNKT UND SCHNITT.

Das ist doch überhaupt nicht die Frage.

Wie der Kunde das Auto finanziert und eventuell nutzt ist dann sekundär.

Eben nicht. Denn es gibt auch indirekte Subventionen und das war der Punkt.

Erst recht dann, wenn man noch dem Argument von amc folgt, daß über den Eigenverbauch dieser indirekte Vorteil für den Staat mehr als ausgeglichen wird.

Dazu kann ich wenig sagen, ich kenne mich mit der Materie nicht aus.

Professor Jarass wird sich sicher was bei seiner Aussage gedacht haben.

Jarass ist zumindest nicht niemand!

Wenn ein Porsche-Fahrer auch nur 15km von seinem Arbeitsplatz entfernt wohnt, versteuert er 1% + 15*0.03%=1.45% des Listenneupreises PRO MONAT.

Solltest aber schon die anteiligen Werbungskosten (§9 Abs. 1 S. 3 EStG)wieder von den Fahrten zwischen Wohnung<->Arbeit abziehen - sonst macht das keinen Sinn. Die 0,03% beziehen sich auf die positive Differenz, die nach Verrechnung stehen bleibt. Ist sie negativ, bleibt es bei den 1%. Wer das nicht macht ist selber schuld.

Dazu kann ich wenig sagen, ich kenne mich mit der Materie nicht aus.

Professor Jarass wird sich sicher was bei seiner Aussage gedacht haben.

Jarass ist zumindest nicht niemand!

Ich habe mir den Beitrag jetzt einmal angesehen. Das ist das übliche tendenziöse "Monitor"-Gemache. Sorry, aber die Sendung ist in den letzten 10 Jahren immer mieser geworden. Früher habe ich mal was davon gehalten.

Das Thema wird auf das gröbste vereinfacht und es kommen irgendwelche Phantomzahlen aus dem luftleeren Raum. Dazu Kostenvergleiche zum Ausland. Sehr witzig, ein 911er kostet in Belgien alleine schon deshalb sehr viel mehr als in Deutschland, weil da eine spezielle Luxussteuer ab einer gewissen Fahrzeugklasse erhoben wird. Das ist wirklich Äpfel mit Birnen verglichen.

Wenn in Deutschland z.B. der Inhaber einer Firma geschäftlich unterwegs ist, dann wird er dafür irgendwann ein geeignetes Fahrzeug benötigen. Ein Corolla ist aber NICHT das geeignete Fahrzeug, um an einem Tag 800km entspannt zu fahren, dabei erreichbar zu bleiben und gleichzeitig zwischendrin ein geschäftsentscheidendes Meeting zu haben, bei dem man alle Sinne beisammen haben muß.

Die Firma wird also bestimmten Mitarbeitern zweckdienliche Fahrzeuge hinstellen zur geschäftlichen Nutzung. Ob ein 911er dazugehört, sei mal dahingestellt. Sinnvollerweise verbindet man das damit, daß der Mitarbeiter auf seinen Privatwagen verzichtet. Der Mitarbeiter bekommt nun im Schnitt einen etwas besseren Wagen als er sich sonst privat leisten würde. Bei einem Mitarbeiter bei uns wäre das der Schritt von einem mittelprächtigen Neugolf auf einen 3er-Diesel mit eher wenig Ausstattung gewesen. In unserem Fall hätte er dann aber ungefähr das an Steuern gezahlt, was er jetzt insgesamt für seinen Golf bezahlt. Für den Staat wäre das ein feines Geschäft gewesen.

Jetzt geht der Staat leer aus, denn er fährt aus Kostengründen seinen Golf weiter und bekommt für Langstreckenfahrten meinen 5er. Ist das nun Subvention oder staatliche Dummheit? Der normale Arbeitnehmer fährt unterm Strich meist besser, wenn er 2 Jahre alte gebrauchte fährt statt einen Firmenneuwagen. Je weiter er entfernt vom Arbeitsplatz wohnt, desto wahrer ist das.

Eine Subvention kann man die Prozentregelung nur dann nennen, wenn jemand einen für die betrieblichen Bedürfnisse völlig unangemessenen Wagen kauft. Zudem kommt noch eines hinzu: gerade bei den Selbständigen und Inhabern muß man ja auch rechnen, daß nicht irgendeine abstrakte Firma die Betriebskosten übernimmt, sondern die eigene. Und die Kosten zahlt MITNICHTEN der Staat, wie im Beitrag suggeriert wird.

Nehmen wir einmal den schlimmsten Fall an: eine Firma würde Gewinn machen, aber dank des 911ers für den Chef hat sie im Monat 800 Euro mehr Kosten als bei einer einfachen E-Klasse, die man ihm wohl allgemein zugestehen würde, kommt der Gewinn auf 0, und der Staat erhält weniger Steuern. In diesem Fall mindert sich der Betriebsgewinn um 9600 Euro im Jahr. Das ist zunächst Sache der Eigentümer, nicht die des Staates. Diesen betrifft nur die entgangene Steuer. Die Steuerquote liegt so im Schnitt bei etwa 40% - wenn man annimmt, daß der Gewinn ausgeschüttet würde - was ja auch nicht sein muss. Dem Staat entgehen also 3.840 Euro an Steuern - im Prinzip. Davon muß man jedoch das abziehen, was der Arbeitnehmer an geldwertem Vorteil *zusätzlich* gezahlt hat, sind in diesem Fall etwa 2.800 Euro (bei geschätztem 40Teuro Kaufpreisdifferenz, 15km Entfernung zum Arbeitsplatz und 40% Steuerquote). Es bleiben 1.840 Euro. Nun hat aber der Staat davon auch etwas, denn in diesem Fall hat Porsche Gewinne an dem Fahrzeug gemacht, die versteuert werden, und der Staat verdient entlang der gesamten Wertschöpfungskette bei den Betriebskosten. Das wird jetzt alles ziemlich kompliziert, aber die große Subvention kann ich da nicht sehen - das womöglich schon in die andere Richtung. Übrigens, wenn die Firma gerade ohnehin Verluste macht, ist die Auswirkung auf den Staat NUR positiv.

Große Namen in irgendwelchen Kommissionen hin oder her: auch diese erzählen häufiger mal Unsinn, weil sie nicht alle Aspekte durchdacht haben. Wer selbst einen Firmenwagen versteuert und gleichzeitig Firmeninhaber ist, kennt die Implikationen recht gut und muß das nicht lang nachrechnen... er sieht es ja in der betrieblichen Auswertung, die ihm regelmäßig vorgelegt wird.... :D Übrigens: manchmal machen sonst honorige Leute ein paar flotte Sprüche, um von den Medien gebracht zu werden...

Übrigens, vor den ganz großen Mißbrauch wurde ja ohnhin ein Riegel geschoben: die Finanzämter prüfen, ob der Firmenwagen angemessen ist. Mit einem Ferrari würde ich hier nicht durchkommen, obwohl die Firma es einwandfrei zahlen könnte ohne in die Miesen zu rutschen...

Es gibt übrigens auch unter den Selbständigen einige die sich in die Tasche lügen und glauben, ein Schnäppchen gemacht zu haben. Bei nüchterner Betrachtung stellt man dann eben fest, daß sie letztlich doch nicht den 911er zum 3er-Preis fahren...

Die Prozentregelung ist eine Pauschalierung, die insgesamt ganz ok ist, für beide Seiten.

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