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  1. Zeit, aufzuatmen, Zeit, sich wieder mal richtig „auf die Socken“ zu machen. Douglas Henshall als Detective Inspector Jimmy Perez macht in der Serie „Mord auf Shetland“ Lust, seine Heimatinseln zu erkunden. Bedeutet natürlich, daß der Carpassion wegen der Wiesmann dazu herhalten muß. Nächste Idee: Wir fliehen vor der für den Hochsommer nach letztjährigen Erfahrungen zu erwartenden Hitze und ziehen uns in den kühlen Norden des Vereinigten Königreiches zurück. Dort war’s dann auch teilweise sogar kalt, leider zuhause aber auch ... man kann nicht alles haben. Die Streckenauswahl und die Planung waren nicht ganz ohne - zumal wir unbekanntes Terrain unter die Räder nehmen wollten und man sich doch gerade mit einem tiefliegenden Sportwagen über manche Gegebenheiten vorher vergewissern sollte. Logische Quellen sind Reiseblogs über die Gegenden, Rezensionen bei Google und z.B. booking.com und alles, was Tante Google sonst so hergibt. Zwei Besonderheiten aber dazu: YouTube hilft echt weiter. So gibt es einen Nutzer dort, der unter „Driving Shetland“ ernsthaft bis zu eine Stunde lange (!!) Videos einstellt, in denen er einfach seine Fahrten auf der Insel tonlos wiedergibt. Straßenzustand perfekt erkennbar! Und für Großbritannien für uns unverzichtbar: die App CAMRA Good Beer Guide. Wo auch immer man unterwegs is(s)t, es findet sich ein sehr brauchbarer und höchst verläßlicher Tip zu einem Pub. Außerdem eine Extremübung für die 806: Sie muß insgesamt elfmal Fähre fahren in den kommenden 16 Tagen dieser Reise. Völlig problemlos, sie hat sich nichts anmerken lassen vom Eingesperrtsein auf Schiffen. Die große Runde verlief über Amsterdam - Fähre nach Newcastle upon Thyne - Edinburgh - Fähre nach Orkney -Orkneys - Fähre nach Shetland - Shetland - Fähre nach Aberdeen - Newcastle - Fähre nach Amsterdam. Die Fährnutzung ab Holland spart eine enorme Fahrerei im Vergleich zur Kanalquerung ab Calais. Bis dorthin sind’s schon 200 km mehr als nach Amsterdam von uns aus, in England spart man pro Richtung weitere ca. 450 km, so daß hin und zurück ein Vorteil von rund 1.300 km winkt. Die Zwischenübernachtung dafür verbringt man in komfortabler Kabine statt unterwegs im Hotel, so daß die Bilanz zugunsten der Fähre ausfällt. Frühmorgens los und mit geräumig Luft als einer der ersten in der Warteschlange am Terminal in Amsterdam - das verspricht ja, wie ein Länderspiel zu laufen. Na gut, keines der Deutschen, aber das Sprichwort ist ja landesneutral. Ruhige Überfahrt, frühe Ankunft in Newcastle und flott gut ausgeschildert aus der Stadt raus. Alle möglichen Routen nach Norden haben wir schon erprobt, nur durch den Northumbria National Park sind wir noch nicht gekreuzt. Wird jetzt nachgeholt. Sogar sonnig, also Dach auf. Wunderschöne Landschaft mit Hügelketten, verwunschenen Dörfchen und teilweise schon anspruchsvoller Straßenführung. „Blind Summit“ heißt, daß man wirklich nicht einmal eine Ahnung vom weiteren Verlauf hat, man stürzt manchmal regelrecht zu Tale, wo einen dann auch überraschende Kurven erwarten. Dem Wiesmann gefällt’s, der Beifahrerin nicht immer so. Leider trübt die bis Edinburgh immer schlechter werdende Straßenqualität den Genuß in deutlicher Weise. Schlaglöcher, tief abgesenkte Kanaldeckel, Frostaufbrüche - was auch immer man sich an Schaden vorstellen kann: hier gibt’s das auch neben seltenen neu geteerten Abschnitten. Das „levelling up“ hat sich vor allem in Schottland nicht so recht durchgesetzt! Edinburgh ist uns schon gut vertraut, dieses Mal sollte die Altstadt näher inspiziert werden. Der Horden von Touristen wegen haben wir das aber schnell sein gelassen und uns auf eine besondere Spezialität der Insulaner verlegt: historic pubs. Schon teilweise kultig angeschmuddelt, teilweise in bestem Erhaltungszustand sind sie immer wieder gerne aufgesuchte Plätze nicht nur zum Bestaunen und dort etwas Trinken, sondern auch Gelegenheit zum Plausch mit anderen Besuchern. Eine sehr entspannte und als schutzwürdiges Kulturgut einzuschätzende Einrichtungen sind das. Wir wohnen dieses Mal in South Queensferry, dessen Altstadt sich unter der berühmten Eisenbahn-Brücke über den Firth of Forth befindet. Damit ist man zwar relativ weit aus der Stadt weg, aber die Buslinie 43 erlaubt im oberen Geschoß eine Sightseeing-Tour bis vor die Tore des Hauptbahnhofs am Fuße der Altstadt. Perfekt! Sollte uns aber nur als Zwischenziel dienen, weiter geht’s nordwärts. Die A9 (so heißen im Königreich die Landstraßen erster Ordnung) führt entlang der Haupttouristenorte bis nach Wick an der Ostküste, dort quert sie nun als Single Track die Landschaft und endet in Thurso an der Küste mit Blick auf die Orkneys. Hier ein Wort zum Fahren auf englischen Landstraßen: es gilt Tempo 96 km/h, aber die Einheimischen fahren wohl unter dem Eindruck der Spritpreise eher 80. Und sie überholen nicht gerne, sondern nehmen landestypisch Schlangenbildung in Kauf. Beim Überholen sind sie dann auch etwas unroutiniert - erst bei meilenweiter Sicht wird mit nicht allzu übermäßiger Mehrgeschwindigkeit das Passieren eines vorausfahrenden Fahrzeuges eingeleitet. Menschenskinder! Unbeeindruckt von dieser Lahmheit nimmt die 806 es mit den Vorausfahrenden auf - zügig und eindeutig ansetzen, flott vorbei und beim Wiedereinscheren langsam wieder Richtung Limit ausrollen. So kommt man erstaunlich zügig voran, allzuoft wird auch dort oben nicht geblitzt, so daß sich eine schöne Reisegeschwindigkeit fahren läßt. Immer wieder eine Freude, mit dem satt anziehenden Motor als willigem Gehilfen im 3. Gang loszulegen und derartige Manöver in Sekunden zu absolvieren. Raserei ist das noch lange nicht, nur italienisch-elastisches Fahren. Um jeden Zeitdruck zu nehmen, habe ich noch vor der Fährfahrt ab Scrabster nach Stromness eine Zwischenübernachtung eingeplant. Gute Idee, die nur einen Nachteil hat: Ich wußte noch von der letzten Wiesmann-Tour in den Norden, daß dort winzige Stechmücken ihr Unwesen treiben. Midgets heißen sie. Stecknadelkopfgroß sind sie. In Schwärmen treten sie auf. Ich dachte. „nur an der Westküste“. Die hielten sich da nicht dran. Fünf Minuten reichen, und „am Koppe“ sind 45 Stiche zusammen. Leider reagiere ich darauf wenig tolerant und entwickle leidige pustelartige Beulen, die fast bis zum Schluß der Reise brauchen, um endlich abzuheilen. Sieht ulkig aus, dieser „Silberrücken mit Pubertätspickeln“. Orkney kennen wir schon aus 2018, die Idee war, dieses Mal mit dem Roadster offen die Inseln zu genießen. Nicht alles klappt auf so einer Reise. Hier stimmt’s mit den Temperaturen nicht. Saukalt und stark windig fühlt sich das meist winterlich an. Also bleibt der Deckel eben zu. Wir müssen aber raus. Ein einmaliges Erlebnis ist die Führung durch die Ausgrabungsstätte Ness of Brodgar. Erst seit kurzem lebhafte Grabungen ergaben eine steinzeitliche Siedlung mit einer Vielzahl an Gebäuden auf einer mehrere Fußballfelder großen Fläche. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich, wozu das alles wohl gedient haben mag. Von baulicher Eleganz war’s wohl nicht so direkt, eher planlos und vor allem statische Erfordernisse ignorierend wurde recht flott alles errichtet. Gehalten hat’s dank dicker Wände, aber man sieht, wie’s mangels Fundament und wegen ignorierter Lastabtragungen immer schiefer und schließlich auch immer kaputter wurde. Das Besondere: Die Mittel reichen nicht, um die Ausgrabung fortzusetzen. Zum Schutz des Entdeckten vor der Witterung und damit dem Verfall wird’s alles in 2024 wieder kontrolliert zugeschüttet. Muß man auch erst mal drauf kommen. Die Orkneys machten jüngst von sich reden, weil sie eine Initiative zum Anschluß an Norwegen gestartet haben. Nicht ganz grundlos. Anders als Shetland haben die Orkneys kein Öl und nehmen deswegen selber nicht wirklich was ein. Sowohl Schottland wie Großbritannien halten sie kurz und das stinkt den Insulanern. Man merkt’s auch, denn die an sich wunderbar fahrbaren Straßen sind oft in denkbar schlechtem Zustand. Man kann dennoch sehr flott unterwegs sein, denn: Hier gibt’s kaum Verkehr, kaum Lastwagen und vor allem keine Schwärme von „Bikern“, die immer wieder alles strubbelig machen mit erratischem Fahren. Jetzt aber auf zu den Shetland-Inseln, das wäre ja dann das Neue! Nachtfähre ab Kirkwall nach Lerwick und dort morgens eintreffen für’s Inselabenteuer „zweiter Teil“. Unser Hotel erwartet uns erst ab 15.00 Uhr, wir haben also Zeit. Im Süden liegen gleich zwei Highlights für Touristen: Die historische Ausgrabungsstätte Jarlshof und den Leuchtturm von Sumburgh. Also gleich mal dorthin. Die schneidende Kälte von Orkney ist wieder da und verleidet doch ein wenig den fußläufigen Besuch. Lohnt sich aber auf jeden Fall. Jarlshof ist über tausende Jahre genutzt worden bis zum 16. Jahrhundert, es ist schon berührend, wenn man von der Stein- über die Eisen- bis in die Neuzeit in einer Stunde alle Baugeschichte des Fleckens durchschreitet. Der Leuchtturm wiederum ist auch geschichtsträchtig geworden, weil hier die Radarstation einen deutschen Luftangriff beizeit erkannte und das Bombardement im zweiten Weltkrieg vermieden werden konnte. Ach ja - und im Café des Leuchtturms spielt eine Episode von „Mord auf Shetland“. im nahegelegenen Hotel spielt auch eine - aber das wird auf den Inseln noch ein paar Mal vorkommen. Am Flughafen von Sumburgh ist zu erkennen, daß hier die Uhren anders gehen. Die Ölindustrie sorgt für lebhaften Verkehr, die Verbindungen reichen mit Direktflügen bis auf europäische Festland. Beeindruckend moderner Bau, es war echt was los bei Starts und Landungen! Noch an andere Stelle wird der relative Reichtum der Insel deutlich: Die Straßen sind in optimalem Zustand über nahezu alle Strecken. Schlaglöcher gibt es keine - und wir waren viel auf kleinsten Nebennenebnsträßchen unterwegs. Die Insel Mainland ist länglich, also gibt es keine Rundstrecke, sondern das Straßennetz ähnelt einem Fischskelett: Von der Wirbelsäule gehts rippenweise ab, man fährt oft hin- und zurück. Macht aber nichts, denn das bereitet richtig Spaß. Die Hauptroute A 970 ist teilweise meilenweit einsehbar, vom Flughafen in die Hauptstadt Lerwick habe ich sie „die einzige einspurige Autobahn der Welt“ genannt. Die sehr breit ausgebaute Straße nutzen die Einheimischen hier statt mit 60 mph auch gerne mit 90, also etwas über 140 km/h. Da keiner blitzt und die Polizeipräsenz ehr nicht existent ist, kommen da ganz erstaunliche Fahrzeiten zustande. Ein Paradies für echte Carpassion ist ein Fahrtag im Bereich Westmainland. Eine Halbinsel, die nahezu unbewohnt ist und von einem Netz an B-Roads durchzogen. Die sind zumeist perfekt asphaltierte Einspurstraßen mit Überholplätzen. „Wenn man da wüßte, daß einem keiner entgegen kommt ....“ Weiß man aber leider nicht, die Strecken schmiegen sich in einen stark hügelige Torflandschaft und verlaufen wie eine Achterbahn. Ein Traum. Der Wiesmann singt sich im dritten Gang bis zum Eingreifen des menschlichen ESP rechts vom Fahrer in Stimmung und genießt die Abfolge von Kurven, Senken, Anstiegen und Kuppen. Gegenverkehr ist ernstzunehmen, die Fahrbahn ist exakt ein Auto breit und die Ränder nicht befahrbar. Ein Einschub zum Befahren von single-track-roads: Früher war alles besser. Begegneten sich routinierte Fahrer, so konnten sie mit Übung und Erfahrung ihre Geschwindigkeiten so aufeinander anpassen, daß sie ohne anzuhalten in den "passing places" an einander vorbeikamen. Cool! Leider sind die Routiniers wohl alle ausgewandert. Der sich stets rücksichtsvoll gebende Brite nimmt der Sache die Behendigkeit, indem er entweder viel zu früh zum Durchlassen anhält und so alle aufhält oder - wenn er der Durchgelassene ist - einfach nicht flotter wird, sondern seinerseits eher zögerlicher auf den Wartenden zukommt. Es könnte so schön sein, wenn’s nicht s wär, wie’s ist! Was mich beim Buchen im Januar 2023 schon verwunderte: Die Insel ist ausgebucht. Nahezu komplett. Dabei sind die Folk- und sonstigen Festivals gar nicht. Alles Krimi-Liebhaber? Nö. Weit gefehlt. „Tall Ships“ ist die Lösung. Eine Oldtimerregatta von Dreimastbaken im Alter von 75 bis 150, in Lerwick eine Zwischenstation von vier Tagen hat. 1.300 Mann Besatzung insgesamt, teilweise wird die hier gewechselt. Besonders interessiert haben mich Schiffe nie, aber diese Ansammlung von teilweise riesigen Seglern ist schon ein Ding, mein lieber Schwan! Den einzigen Regenvormittag des ganzen Urlaubs verbringen wir beim Auslaufen der Schiffe und sind nachhaltig beeindruckt. Was darf nicht fehlen bei einem Besuch dort oben? Drei Dinge, ganz klar: Besuch auf der nördlichsten der britischen Inseln, Unst. Dort insbesondere das nördlichste Pub Großbritanniens und die berühmte Bushaltestelle „bobby’s bus shelter“, die jährlich nach einem bestimmten Motto gestaltet ist. Been there, done that! Pub leider noch geschlossen, aber immerhin: Dran war ich wenigstens, wenn schon nicht drin. Die Anreise ist in der Hauptsaison manchmal schwierig, denn es sind zwei Fähren je hin und zurück nötig. Von Mainland nach Yell und von dort nach Unst. Nicht teuer (Ölindustrie halt ...), 19 Pfund fürs Auto und zwei Passagiere hin und zurück. Die Schiffchen sind aber klein und es hieß „Vorbuchen ist in der Hauptsaison ratsam“. Für uns nur unbrauchbar, denn: wir wollen doch offen bei gutem Wetter fahren. Das kann man aber nicht vorbuchen. Also bei bestem Sonnenschein einfach drauf los. Klappt hier wider Erwarten gut. Im Reiseführer stand etwas von einem „Ferry run“, den die Einheimischen quer durch das nahezu völlig unbewohnte Yell veranstalten. Ziel ist es, so schnell wie möglich den Anleger nach Unst zu erreichen, um dort weiter vorne in der Warteschlange zu stehen. Das hatte ich mir gemerkt. Als einer der letzten von der Mainland-Fähre runter. Über die - erwähnte ich das schon? - bestens ausgebaute Straße ist der Anleger sehr zügig erreicht, ich schaffe es auf Platz 3 in der Warteschlange. Wir dürfen mit dem kurzen Auto rauf nach Unst, der Trip ist gerettet. Über Unst stromern wir herum, außer „das nördlichste wasweißichnichtalles“ gibt’s dort nichts besonderes zu sehen. Die Ausgrabungen sind zu rudimentär, da haben uns Ness of Brodgar und Jarlshof versaut, wir werden quasi zu Archäologie-Snobs. Um die Verpflegung unterwegs muß man sich nur bedingt Gedanken machen. Die findigen Insulaner haben statt erwartbar nicht rentablen Cafés die Idee der „honesty fridges“ erfunden. Eines davon ist sogar Touristenattraktion und eigentlich schon viel zu etabliert. Normal steht irgendwo im Nirgendwo ein ausgedienter Kühlschrank oder eine Kühlbox, in der sich Snacks und Getränke finden. Man zahlt durch Einwurf in eine Kasse. Naja, so ganz trauen sie dem Braten nicht: „You’re on CCTV“ ist der Hinweis auf eine mehr oder weniger versteckt angeordnete Webcam. Auch Ehrlichkeit will überwacht werden. Also beizeit die Rückfahrt angetreten. Beim Abstieg zum Fähranleger sehe ich aus dem Augenwinkel, daß da eine angelegt hat. Wir haben noch ein bißchen Strecke vor uns - also jetzt aber behende! Eine Schafherde sieht das anders und lungert auf der Straße herum. Hupen? Ist den Viechern wurscht. Also muß Krach helfen. Runterschalten - 3. Gang und Gas. Zu leise, sie gucken nur auf, machen aber keine Anstalten, die Fahrbahn freizugeben. also zweiter Gang, die Airbox erhebt die Stimme. Und zwar deutlich. Das sitzt! Man spritzt auseinander, eine Furt für den Wiesmann öffnet sich. Erfahrung aus vielen tausend Kilometern in Schottland zahlt sich irgendwann einfach aus ... Angenehmer Nebeneffekt: Ich war wohl unten am Anleger mehr als deutlich zu hören. Dort ist die Neugier auf „what the fucking hell was that“ groß und läßt sie auf unser Eintreffen warten. Wie James Bond aufs Schiff und sofort legt das ab. „Wenn et läuf, dann läuftet!“ Auf dem Schiff treffen wir einen Autonarren wieder, mit dem wir auf Mainland in der ersten Schlange warteten. Er hatte das mit dem Ferry Run nicht verstanden und kam nicht mehr nach Unst ... Noch etwas zum Schafanteil an der Bevölkerung: Sie sind überall, außer in Orten. Frei laufend, also eigentlich immer eine Gefahr für den Verkehr. Vor allem bei kühlerer Witterung, dann ist der wärmere Asphalt gerne genutzte Heizung. Leben sie an verkehrsreicheren Straßen, lernen sie schon in frühester Jugend: „Wenn ein Auto kommt, betritt das Schwarze nicht.“ Nur in selten befahrenen Gegenden kann mal etwas Rücksicht bzw. Lärm nötig sein. Ist aber die seltenen Ausnahme. Keine Ausnahme ist, daß diese Viecher sich bei jeder Gelegenheit erleichtern. Überall. Alles. Den Häufchen kann man nicht immer ausweichen und dann richtet man sein Fahrzeug schon recht zu. Ist aber weniger schlimm als Kuhmist, der klebt viel heftiger und stinkt auch deutlich mehr. Hier oben (wir sind nördlicher als Anchorage, etwa auf einer Höhe wie der Mitte zwischen Bergen und den Lofoten) gerät das Zeitgefühl etwas aus dem Tritt. Es ist wird etwa zwei Stunden später dunkel als bei uns zu Hause und etwa zwei Stunden früher wieder hell. Der Blick auf die Uhr ist manchmal die einzige logische Verbindung von Gefühl und Echtzeit. Unser Hotel ist auf Shetland ein Kuriosum: Das St. Magnus Bay Hotel ist ursprünglich ein Ausstellungspavillon des Staates Norwegen auf einer Weltausstellung in Glasgow gewesen. Zwei Transportunternehmer aus Orkney und Shetland haben’s dann abgebaut und in Hillswick auf Mainland wieder aufgestellt. Seitdem ein Hotel, früher sogar mit adeligem oder gar königlichem Gästeklientel. Nette Anfahrt dorthin, die A 970 ist ab der Abzweigung zum Hotel einspurig geworden und unterhaltsam zu befahren. Vor allem, weil ich nach fünf Tagen Streckenkenntnis gewonnen hatte! Lustiges Detail: Auf den Inseln gibt’s nur 95 Oktan-Sprit. Auf Orkney immerhin E5, E10 gibt’s gar nicht. Auf Shetland ist’s noch schräger: „In Shetland we have E Zero.“ Schieres Benzin, überhaupt kein Ethanol drin. Der 806 hat’s geschmeckt. Die schönen Tage auf Shetland neigen sich dem Ende zu, das Wohnhaus des DI Perez haben wir gesehen, die Polizeiwache ebenso, ein Hotel in Lerwick diente wohl auch mal als Kulisse der Krimiserie. Wir schließen das Kapitel, die Fähre bringt uns über Nacht von Lerwick nach Aberdeen. Das kuriose kleine Auto darf im Schiffsbauch die Pole Position einnehmen. Aberdeen ist nicht wirklich schön, wir kommen dort auch zu früh an. Um 7.00 morgens hat halt noch nichts auf ... also fahren wir gleich weiter. Zwischenstop wäre eigentlich nicht weit in Arbroath gebucht, das sind nur runde 100 km. Also müssen wir die Fahrt dorthin etwas ausdehnen. Über den Cairngorns National Park Richtung Braemar (vorbei an Belmoral Castle, der Queen ihr Sommerhäuschen) erlaubt die Sonne sogar Offenfahren. Eine Traumroute auf wenigstens meist halbwegs erhaltenen Straßen versüßt uns den Abschied von den „Highlands und Islands“. Abends in einem heimeligen Pub das letzte Abendessen bestellt - für mich nach zwei Wochen zum ersten Mal wieder Fleisch statt des sonst vorgezogenen Fischgerichts. Die schon einmal vorgestellte Idee von „drive and dine“ haben wir durchhalten können. Auf der Speisekarte standen Steinbeißer, Seeteufel, Kabeljau, Heilbutt, Hering, Scholle und Jakobs- und Miesmuscheln. Leute, das ist in der Frische dort oben schon für Inlandseuropäer wie uns eine neue Welt. Und gar nicht mal teuer, mehr als 25 Pfund haben wir nur einmal für ein Hauptgericht bezahlt. Die Portionsgrößen sind erschlagend, meine perfekt gerade noch glasig gebratene Scholle z.b. wäre an der Nordsee nur halb so groß gewesen und hätte dasselbe gekostet. Klar: Feinste Küchentechnik gibt’s nicht, aber die Materialien sind in der Regel von sehr guter Qualität, wenn man weiß, wo man suchen muß. Und die Köche geben sich bei Garpunkten und Würzung schon sehr viel Mühe, so daß man schmackhaft und reichlich versorgt ist. Die Schlußetappe nach Newcastle nehmen wir schließlich auf kürzestem Wege unter die Räder - die Fähre dürfte dieses Mal nicht wegen uns warten und ich hasse es, irgendwo auf den letzten Drücker angehetzt zu kommen. Dundee liegt am Wege, wir vertreten uns in einer doch unerwartet heruntergekommenen Innenstadt ein wenig die Füße und dann kann’s schon heimwärts gehen, bzw. schwimmen. DFDS bietet auch Upgrades auf komfortable Zweibett-Kabinen an, die dann die Größe eines guten Hotelzimmers haben. Sehr angenehm und jeden Euro wert, den es mehr kostet! 16 Tage und knappe 3300 km (trotz des ersparten Weges ab Amsterdam) haben uns mit Eindrücken und Erlebnissen versorgt, die mit einem anderen und „gewöhnlicherem“ Auto so nicht vorgekommen wären und lassen uns erneut tief beeindruckt zu Hause in Erinnerungen schwelgen. Ein besonderer Dank gilt der 806, die uns wieder einmal ohne Mucken und Zucken sicher über alle Wege gebracht hat! Markus
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  2. Maadalfa

    Portofino Reisebericht

    Die Tage 1 und 2 meiner Slowenien Reise mit meiner Tochter sind rum. Tag 1: Basel via Schwarzwald und Bodensee ins Engadin. 2. Tag: Ofenpass, Umbrailpass, Stelvio (hin und zurück weil es Spass macht), Meran, Bozen, Passo di Pordoi, Arabba. Was gibt es zum Auto zu sagen: Eine Granate. Genug Platz fürs Gepäck, selbst mit einer 16-jährigen, wenn es geradeaus geht komfortabel, wenn es krachen soll kracht es. Genialer Dachmechanismus und das Infotainment ein Quantensprung.
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  3. So, wir sind zurück aus Norwegen! Da ich nach wie vor nicht verstehen kann, daß es mir niemand gleich tut - nämliche Pässe schrubben, dachte ich mir, daß ich mit einem kleinen Reisebericht ein bißchen Werbung für dieses wunderschöne Süd-Norwegen schreibe. 1.200km, 1.000 Wasserfälle, 100 Tunnel, 12 Fähren und nur 10 Überholvorgänge! Die Wetterprognosen für den ersten Tag in Norwegen waren sehr düster, 20mm Regen und 100% Regenwahrscheinlichkeit sind nicht das, was man sich mit einem Speedster wünscht, aber der Reihe nach: Am letzten Samstag sind wir um 18:00 Uhr auf Sylt los, um die Fähre um 23:45 Uhr ab Hirtshals nach Kristiansand zu erwischen. Offen von der Insel runter und im Sonnenschein bis Flensburg, für die Autobahn haben wir das Verdeck dann zugemacht, auf den 370km dänischer Autobahn haben uns hunderte von Mittsommer-Feuern begleitet, die Autobahn war so leer, daß es letztendlich ein 128km/h-Schnitt ergab und wir zum frühest möglichen Check-In-Zeitpunkt am Verladeterminal standen. Achso, noch mal schnell vorher vollgetankt, denn in Norwegen kostet Benzin 40 Cent pro Liter mehr. Erstaunlicher Weise waren wir dennoch das dritt-letzte Fahrzeug, alle anderen waren noch früher da. Dennoch sehr positiv für uns, man fährt nämlich vorwärts auf die Schnellfähre drauf und rückwärts wieder runter. Somit hatten wir dann später einen schönen Vorteil. Die Fjordline-Fähre ist schnell (2,5 Stunden), sehr günstig (EUR 43 für 2 Personen + 1 Auto) und in dieser Nacht heftig wackelig. Wir hatten 50km/h Wind, bei einem so großen Katamaran hätte ich dennoch nicht bis zu 20° Schräglage erwartet. Mir war es egal, meiner Sabine leider nicht, also galt es Händchen halten und Tüten holen... Um kurz vor zwei hat die Fähre dann in Kristiansand angelegt, der Zoll wollte nichts von uns und wir waren in kürzester Zeit im 300m-entfernten Clarion-Hotel. Zunächst gab es ein großes Erstaunen, die Stadt war voll mit Menschen, offensichtlich wird auch hier Mittsommer ausgiebig gefeiert, das Hotel hatte sogar Security am Eingang, zum Glück hatten wir auch einen Tiefgaragen-Stellplatz gebucht. Das Hotel ist ein altes Gebäude, innen aber super stylisch ausgebaut, jetzt aber erst mal schnell und tief schlafen. Am nächsten Morgen um 9:00 Uhr waren wir beim Frühstück und das war absolut top! Gerade im Ausland hatte ich bisher nur ganz selten so eine Qualität und das heißt was! Insgesamt ist das Hotel also eine echte Empfehlung, einziges Manko war für mich, daß man die Fenster nicht öffnen konnte, für mich persönlich eher ein Nogo... Und ab ging es auf die Landstraße, leider stimmte die Wetterprognose auf den ersten 150km dieser langen 550km-Etappe nach Balestrand. Starker Dauerregen, so stark, das in den Spurrillen echte Bäche flossen, da durfte ich nur im Schritttempo rein kommen, da wir nahezu alleine auf der Straße waren, war dies auch kein Problem. Die Landschaft war hier eher so wie im Allgäu mit deutlich mehr Seen. Als es dann schroffer wurde, hörte glücklicher Weise der Regen auf, die Berge hingen aber noch in den Wolken. Die Bundesstraße A9 war teilweise so schmal, daß sie mit Landstraßen dritter Ordnung in Deutschland vergleichbar ist, ein kurzer Zwischenstop an einem Wasserfall und ab in die Ski-Gebiete des Hochlandes. Hier gab es noch heftig viel Schnee, teilweise waren sogar noch die Seen zugefroren, die Straßen waren aber trocken und die Außentemperatur-Anzeige hat nie unter 10° angezeigt. Nach weiteren 100km ging es schnell bergab zum Hardangerfjord in den schmalen Tälern haben die reißenden Flüsse oftmals so viel Platz eingenommen, daß die Straße gerade noch daneben paßte. Nach einigen Kilometern auf Meereshöhe ging es dann auf die erste "Binnen-Fähre" (112 Kronen). Am Fähranleger war die Sonne dann so stabil, daß wir das Verdeck auf gemacht haben, der Fahrplan ist meist so regelmäßig, daß man nicht wirklich auf die Abfahrtzeiten achten muß. Auf der anderen Seite mußten wir noch mal über ein Bergmassiv, also in den Schnee, um dann in den Sognefjord fahren, das Verdeck blieb offen, obwohl es noch mal eine Handvoll Tropfen gab. Der Sognefjord hat übrigens ein so warmes Mikroklima, daß hier Äpfel und Kirschen angebaut werden und das 1.000km nördlich vom alten Land. Um 19:00 und einer weiteren Fähre (112 Kronen) sind wir dann endlich am Ziel angekommen. Das Örtchen Balestrand ist international bekannt geworden, weil hier vor über 100 Jahren der letzte deutsche Kaiser regelmäßig die Sommerfrische gesucht hat, im Gegensatz zu meinem schnöden Porsche reiste er allerdings immer mit seiner kaiserlichen Yacht und einem Begleitschutz von 2 Zerstörern an. Hier waren wir wieder im Altbau des Hotel Kviknes, schön historisch, tolles Buffet, aber auch ein bißchen angestaubt und touristisch (zu viele Japaner und Amerikaner). Hier habe ich dann neben einem schönen 911SC Cabrio geparkt, der erste Porsche in Norwegen bislang überhaupt. Am nächsten Morgen gibt es nur tiefblauen Himmel, 20°C, kein Wind, echtes Geburtstagswetter in Norwegen. Nach dem guten Frühstück geht's Richtung Bergen als Tagesziel. Wir fahren den Sognefjord fast 2 Stunden Richtung Westen, also zum Atlantik, dabei wählen wir extra nicht die erste Fähre in Lavik, sondern die zweite in Rutledal (112 Kronen). Diese fährt zwar nicht sehr häufig (Fahrplan beachten), dafür ist die Strecke aber deutlich leerer und auf der Hauptstrecke Richtung Bergen sind dann doch zu viel Tunnel. Außerdem muß ich heute dann doch tanken, nach 670km das erste Mal. Das Thema "Tunnel" ist sowieso spannend, alle sind in den rohen Stein gehauen, ca. 10% haben die Beleuchtung eines deutschen Tunnels, 80% haben zwar Licht, das ist aber so mager, daß es nicht ausreicht und bei weiteren 10% ist das Licht einfach abgeschaltet. Wir hatten einen Tunnel (8.200m) ohne Licht mit vielen Kurven und keinem einzigen Auto, weder auf unserer Seite noch im Gegenverkehr, da ist die Litronic komplett unterdimensioniert. Es gibt Tunnel, die unter Fjorden durch führen (-280m NN) und es gibt Tunnel, die 360° Kreise im Berg machen, um Höhenunterschiede auszugleichen. Die spinnen die Norweger... Bergen ist für mich eine Traumstadt, sie ist auf einem Level mit Kapstadt. Die Kombination aus Wasser, Bergen, historischer Altstadt, netten Menschen und guter Gastronomie bilden einen Flair, welcher einfach genial ist. Hier haben wir wieder im Raddisson Blu (am Hafen, es gibt zwei) gewohnt, das Hotel ist in erster Linie wegen seiner Lage genial, direkt am Hafen und der Innenstadt, auf der Rückseite geht's ins historische Treppenviertel und per Zahnradbahn auf den Hausberg. Außerdem hat es eine Tiefgarage, zu bezahlen per Kreditkarte, man checkt sich mit der Kreditkarte ein, legt die Quittung hinter die Windschutzscheibe, bei Checkout nutzt man wieder die selbe Karte, welche dann auch belastet wird. Dieses System gibt es häufiger. Die Innenstadt von Bergen finde ich sehr schön, allerdings ist sie nicht wirklich optimal für sportliche Autos, öfter ist das Kopfsteinpflaster so wellig, daß man wirklich aufpassen muß. Mit meinem 993 (-20mm) geht es aber. Immerhin haben wir hier dann den zweiten 911er gesehen, einen silbernen 996 MKI. Am Abend waren wir sehr gut Sushi essen, direkt am Fischmarkt, gemessen an der sehr guten Qualität, einer guten Flasche Wein und einem tollen Blick, waren die EUR 160 eigentlich ok. Das hätte es in Hamburg auch kosten können. Und weiter geht es, heute fahren wir über Stavanger nach Sogndals-Strand, dafür müssen wir zwei mal Fähren bemühen (208/112 Kronen) um von Insel zu Insel zu springen, hier kommen wir auch an den einzigen Tunnel, der noch eine manuelle Mautkasse hat (32 Kronen). Ansonsten ist die Maut (hier: Toll) vollautomatisiert, die Norweger haben einen Transponder an der Windschutzscheibe, den Touristen empfiehlt sich einfach zu fahren, angeblich kommt dann per Post eine Rechnung über die Maut, bei mir kam in den letzten Jahren nie etwas an. Wenn es eine manuelle Kasse gibt sollte man aber unbedingt anhalten und zahlen, ansonsten gibt es wohl richtig Ärger. Nach 4 Stunden gibt es einen Stadtbummel durch die schöne Altstadt von Stavanger. Allerdings kein Vergleich zu Bergen und dazu gefühlt noch teurer. Also geht es nach 90 Minuten weiter über die Nebenstrecke Richtung Flekkefjord. Hier gibt es tatsächlich ein paar Quadratkilometer flaches Land, offen zum Atlantik, fast langweilig, zur Abwechslung aber auch ok. Das Meer ist hier erstaunlich ruhig und die Bauweise der Häuser deutet auch nicht darauf hin, daß der Ozean auch anders kann, irgendwie komisch, nach 50 Kilometern wird es fahrerisch wieder sehr kurzweilig. Die Höhendifferenzen liegen zwar nur bei 200m, dafür ist es Kurve an Kurve und macht richtig Laune. So zoomen wir uns nach Sogndals-Strand, einem historischen Örtchen an einer Flussmündung. Das "Kulturhotell" ist direkt am Wasser, vom Bett aus hört man die Lachse springen, einfach unglaublich, hatte ich nicht so gut erwartet. Der historische Ort besteht nur aus einer Straße, mehr Platz ist auch nicht, das Hotel verteilt sich über 10 alte Gebäude, die aber gefühlvoll renoviert wurden. Essen kann man hier nur im Hotel. Heute geht es nach Hause, leider. Das Wetter ist viel zu schön, wie am Montag, 20° und tiefblauer Himmel, für die 150km nach Kristiansand gibt das Navi 2,5h Fahrzeit vor, Checkin-Zeit ist 12:30 Uhr also geht es um 10:00 los. Die ersten 80km sind wieder Fahrspass pur, viele Kurven gehen im Drift, Verkehr nahe Null. Nach 650km habe ich noch eine Restreichweite von 80km, bis Kristiansand sind es zwar nur 75km, das ist mir dann aber doch zu heiß, also wechseln wir das restliche Kleingeld in ein paar Liter Benzin. Später wird es leider etwas voller, die letzten 70km schwimmen wir im Verkehr mit und sehen noch mal einen silbernen 996 MKI, immerhin den dritten 911er überhaupt. Mehr Polizei-Fahrzeuge gab es übrigens auch nicht. Pünktlich um 12:20 Uhr sind wir in Kristiansand und wieder als eines der letzten Fahrzeuge. Wir legen pünktlich um 13:30 ab, der Skagerak ist komplett ruhig und die Fähre ähnlich günstig (EUR 63). Wir kommen um 15:45 in Dänemark an, das Wetter ist nach wie vor toll, einmal voll tanken und es geht offen nach Hause, ab der deutschen Grenze ist es bewölkt, um 20:15 Uhr sind wir wieder auf der Insel. Fazit: Ein bißchen Hardcore für 4 Tage, dennoch geil, wenn man Spaß am Autofahren hat. Norwegen ist sauteuer, die Hotels kosten ca. das Doppelte von Hamburg, oder das dreifache von Berlin; Essen kostet ca. das Doppelte bei guter Qualität, Benzin kostet 40 Cent pro Liter mehr, dafür ist der Verbrauch deutlich günstiger, Maut und Fähren kommen ontop. Ein weiterer Malus sind die Verkehrsregeln, 80km/h auf der Landstraße sind nicht schnell, die meisten Norweger fahren knapp 100km/h nach Tacho, nie mehr!!! Die stationären Blitzer werden immer vorher per Schild angekündigt, außer in den Tunnels, da stehen sie auch mal ohne Schild. Ich möchte gar nicht wissen, was es kostet, wenn man mit echten 120km/h erwischt wird. Allerdings habe ich auf insgesamt 10.000km in Norwegen bislang nicht einen mobilen Blitzer gesehen. Positiv ist, daß viele Kurven so sind, daß man auch legal megamäßig viel Spaß haben kann, auf den Geraden muß man sich ein wenig disziplinieren. Die Straßen sind sehr, sehr leer, auf der Gesamtstrecke habe ich ca. 10 Fahrzeuge überholt und wurde selber einmal überholt (Honda S2000). Die Landschaft ist ein einziges und ununterbrochenes Highlight, spannender und exotischer als die Alpen und für Norddeutsche schneller/bequemer zu erreichen. Ich bekomme den Kopf hier besser frei, als in Mitteleuropa. Auch wenn das Wetter in Norwegen ein wenig riskanter ist, werde ich in regelmäßigen Abständen dort wieder Kurven räubern. Dabei war der Speedster übrigens deutlich angenehmer, als mein turbo, der ist leistungsmäßig einfach überdimensioniert, die Selbstdisziplin raubt dann zu viel Spaß.
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  4. Huschijunior

    Portofino? Noch nie gehört

    Als der Ferrari Portofino erschien, hatte ich zu meiner Schande noch nie etwas von Portofino gehört. Ich habe dann Bilder von der Präsentation in Portofino gesehen und ich war von dem kleinen Fischerdorf beeindruckt. Italien wie aus dem Bilderbuch. 455km Entfernung? Das ist ja nichts zu so einem Ort. So entstand die Idee, dieses Jahr, so bald der Sommer da ist, an unseren 2 freien Tagen mal kurz das süsse Leben zu geniessen. Das stand nun schon seit einem Jahr auf unserer to do Liste und Mittwoch war es endlich soweit. Ein Hotel im Nachbarort Rapallo war gebucht, der Koffer gepackt, die Sonne bestellt und das Cabrio war bereit. Wir fuhren gegen Mittag bei strahlenden Sonnenschein und leeren Strassen über den Grossen St. Bernhard rüber nach Rapallo. Dort gegen 18:00 Uhr angekommen ging es direkt zur Promenade Pizza essen und einen Aperol Spritz geniessen. Am nächsten Morgen ging es dann endlich mit dem Boot nach Portofino. Mit dem Auto ist es erstens viel zu voll, man steht im Stau und hat ziemlich hohe Parkkosten. Ausserdem hat man mit dem Boot eine fantastische Anreise. Nach ca. 25 Minuten mit dem Boot sahen wir Portofino und ich bekam Gänsehaut.So richtig glauben, dass ich jetzt hier bin konnte ich noch nicht. Italien von seiner schönsten Seite. Dieses kleine Fischerdorf ist unglaublich schön. Wir genossen einen Apero nach dem Nächsten und überall gab es etwas zu sehen. Der Lifestyle der Italiener ist einfach schon cool. Wir bummelten durch die kleinen Gassen in Richtung Al Faro di Portofino Lounge Bar https://www.tripadvisor.ch/ShowUserReviews-g187825-d5861871-r401976195-Al_Faro_di_Portofino_Lounge_Bar-Portofino_Italian_Riviera_Liguria.html und wurden mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Ich kann Ferrari für die Namensgebung nur danken und jedem Italienfan empfehlen dort einmal hinzureisen. Freitag Nachmittag ging es dann wieder mit jeder Menge italienischen Spezialitäten zurück in die Schweiz. Die Tage waren ein Erlebnis, was wir so schnell nicht vergessen werden und wir waren nicht das letzte Mal in Portofino.
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  5. Ein Roadtrip - für dieses Wort gibt es keine treffende deutsche Übersetzung. „Rundreise“ trifft es nicht, denn es geht nicht um das Aufsuchen bestimmter Ziele an sich, sondern um das Fahren. Erst beim schnellen Aneinanderreihen von Landschafts- und Kultureindrücken ohne besonderes Augenmerk auf touristische „Beichtigungserlebnisse“, das Treibenlassen in einer Gegend oder mehreren Gegenden nacheinander ergibt sich ein ganz eigentümlicher Reiseeindruck. Die Idee stammt aus den USA. Dort ist das ganze auch ein recht langwieriges Unterfangen, denn anders als in Europa ist die landschaftliche Gliederung nicht so kleinteilig. Man kann problemlos acht Stunden unterwegs sein und alles draußen sieht aus wie beim Losfahren. Das ist in Zentraleuropa so nicht möglich, hier wechseln Landschaftstypen, Kulturen und sogar Staaten in recht schneller Folge. Hinzukommt ein anders als in den USA deutlich dichteres Straßennetz mit sehr vielen Abstufungen von mehrspurigen Autobahnen bis zu eng verwinkelten einspurigen Landsträßchen dritter Ordnung. Also muß die Idee für Europa modifiziert werden. Die Tagesetappen müssen kürzer werden und tunlichst soll auf die Bandbreite der Straßenformen zurückgegriffen werden. Sie sollen und können zumeist in einer dann durchaus auch touristisch interessanten Umgebung enden, nur ist das bei einem Roadtrip keine Bedingung. Gerne gesucht ist Kontakt zu anderen Touristen oder gerne auch dort wohnenden Menschen, damit der Eindruck der Vielfalt auch hier ergänzt wird. Letzen Endes bringen wir die absolute Traute zum „ungeplanten Reisen“, wie sie zu einem Hardcore-Roadtrip gehört bis hin zu wildem Camping nicht auf. Weder ist das unser Geschmack noch sind wir mit unserem Gefährt in der Lage, für alle solchen Fälle geeignete Ausstattung mitzuführen. Es geht nicht anders als halbwegs sinninge Planung in Buchung unserer Unterkünfte im Voraus münden zu lassen. Wir sind schließlich 17 Tage unterwegs und möchten 15 verschiedene Übernachtungsstationen anfahren. Das ist viel zu stressig, wenn quasi täglich ab 16.00 Uhr nach Unterkunft und späterer Verpflegung gesucht werden muß - da sind die Möglichkeiten im dicht besiedelten und touristisch weitgehend vollständig erschlossenen Europa deutlich anders als in den USA oder auch Australien, die vor allem „in ihrer Mitte“ vorwiegend aus viel Nichts bestehen! Die ob ihrer Neuheit für uns langwierigere Planung hatte dann eine einfache Regel: Am Tag nicht mehr als 400 km, wenn ausschließlich Landstraße gefahren wird bzw. 800 km, wenn ausschließlich Autobahn benutzt wird. Ggf. „anteilig“. Alles andere schlaucht zu sehr, bei uns wird das Fahren schon deutlich anstrengender als in den USA, wo es nicht selten tunlichst kerzengeradeaus geht und das Fahren insgesamt deutlich langsamer als bei uns ist. Unser Reisetempo folgte dennoch der und nicht dem Gedanken „Sprint“, obwohl wir mit einem übermotorsisierten kleinen Roadster unterwegs waren. Man kann nicht 6.300 km lang durch die Gegend bolzen und soll das auch gar nicht - es steht der Freude am Einsaugen der Eindrücke entgegen und streßt statt die eigentümliche Entspannung eines solchen Roadtrips zu ermöglichen. Ganz schön akademisch, was? Alles aus einem solchen Urlaub in einem Bericht zusammenzufassen, ist eh nicht möglich. Zu vielschichtig sind die Erlebnisse (Kulinarik, Kultur, Kuriosa). Deswegen hier nur der Hauptgesichtspunkt „carpassion“, also alles im Zusammenhang mit dem Fahren und dem Erleben des Fahrens.
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  6. In den letzten Jahren ist es für mich eine schöne Tradition geworden, in Mai die Alpen zu überqueren um in Italien die Mille Miglia zu besuchen. Dabei auch immer ein paar Tage in Maranello zu verbringen, macht diesen kleinen Autoliebhaber-urlaub natürlich noch schöner. Dieses Jahr sollte die Reise zum ersten Mal im eigenen Ferrari stattfinden. Mein Vater war nur allzu gerne bereit, für fünf Tage den Beifahrersitz zu belegen, was für ihn gleichzeitig die erste Begegnung mit meinem 360 Modena wurde. So fuhren wir voller Vorfreude am frühen Morgen aus München los und wurden leider schon nach wenigen Kilometern mit leichten Regen begrüßt. Dieser leichte Regen wurde dann schon schnell durch starken Regen ersetzt, die uns hartnäckig bis zur Italienischen Grenze verfolgte. Kaum waren wir aber über die Grenze, brach die dichte Wolkendecke auf und die Sonne zeigte sich immer kräftiger. Wesentlich besser gelaunt als vorher steuerten wir unser erstes Ziel an, der offizielle Ferrari Händler Motor SpA in Modena. Leider war dieser Händler aber geschlossen und so fuhren wir gleich weiter die Via Emilia Est runter zum zweiten Reiseziel: das kleine Pagani-Werk. Dabei gerieten wir zufällig in einer Kolonne französischen Ferrari, die wie sich herausstellte mit dem gleichen Ziel unterwegs waren. Die französischen Ferraristi hatten eine Werksführung gebucht, woran wir selber leider zu spät gedacht hatten. Immerhin konnten wir zumindest bis zur Eingangshalle mit rein, wo ein schöner Zonda Cinque ausgestellt stand. Die Empfangsdamen waren mit den vielen Besuchern etwas überfordert, aber letztendlich gelang es mir doch noch, eine davon zu überzeugen, mir ein Exemplar des schönen Buches „Pagani, The Story of a Dream“ zu verkaufen. Als dann auch noch ein hellgrüner Huayra für eine Testfahrt rausgefahren kam, war unser kurzer Besuch schon ein toller Erfolg. Mein Vater fühlte sich aber immer weniger wohl und so entschieden wir, das restliche Programm für den Tag abzubrechen und direkt unser Hotel „Maranello Village“ anzusteuern.Dort rächte sich dann, dass mein Vater am Vorabend gemeint hatte, durchaus zwei großen Tellern Schnitzel mit Pommes essen zu können. Nachdem einen großen Teil davon mein Vater wieder in umgekehrter Richtung verlassen hatte, ging es ihm schon wesentlich besser. Vorsichtshalber entschieden wir aber trotzdem, am nächsten Tag nicht wie geplant nach Brescia zu fahren um dort die Mille Miglia Autos in der Innenstadt zu sehen. Stattdessen verbrachten wir den Vormittag in Maranello, wo wir am großen Kreisverkehr hinter dem Ferrari-Werk den vielen ab- und anfahrenden Ferrari fotografierten.Dabei waren auch schon einige LaFerrari, was natürlich besonders interessant war. Am Nachmittag fuhren wir dann zur – auch schönen – Konkurrenz in Sant’Agata Bolognese, wo wir den Ferrari sogar auf dem Lamborghini Werks-Kundenparkplatz abstellen durften. Nach einem Besuch im Werksmuseum haben wir den Rest des Tages auch hier mit dem Fotografieren der ganzen an- und abfahrenden Lamborghini verbracht. Neben einigen Aventadór waren auch schon viele Exemplare vom neuen Huracán dabei, was für uns die erste Gelegenheit war, dieses Auto live zu sehen und hören. Weil man ja nie genug Ferrari Fotos haben kann, verbrachten wir den ganzen folgenden Tag wieder auf dem großen Kreisverkehr in Maranello. Diesmal kamen sogar zwei gelben LaFerrari vorbei und als besonderes Highlight ein weißes Exemplar. Die außergewöhnlichste Farbkombination des Tages fand sich aber auf einen FF, der in HY-KERS-Grün lackiert war, mit komplett roter Innenausstattung! Später erfuhr ich, dass dieses Fahrzeug für den arabischen Markt bestimmt war, wo die Scheichs bekanntermaßen gerne einen etwas „individuelleren“ Geschmack an den Tag legen. Nachdem ich bei Luca vom sehr empfehlenswerten Laden „Shopping Formula 1“ meine Literatursammlung wieder um einige schöne Bücher erweitert hatte, besuchten wir das Museo Ferrari. Hier nimmt der Massentourismus mittlerweile leider immer schlimmere Formen an und der große Parkplatz vor dem Museum ist jetzt komplett für Reisebusse reserviert. Dass nicht alle Touristen gleich viel Respekt für die im Museum ausgestellten Ferrari mitbringen, zeigt sich an einem Beispiel, wovon wir vor Ort erfuhren: An dem Morgen hatte eine recht übergewichtige Inderin versucht, sich in einem der ausgestellten älteren F1 Autos rein zu zwängen, während sie sich dabei an den plexiglas Seitenfensterchen abstützte... Wenn man das Museum aber erst gegen 18:00 Uhr besucht, sind die Touristenmengen zum Gluck schon verschwunden und geht es drinnen wesentlich angenehmer zu. Die Sonderausstellung „California Dreaming“ zeigte viele sehr interessanten hochgradigen Klassiker, teils präsentiert wie auf dem Golfplatz von Pebble Beach. Von einem immer noch sichtlich erstaunten Museumsmitarbeiter erfuhren wir, dass der ausgestellte silberne 275 GTS/4 NART Spider an dem Tag von einem Museumsbesucher spontan telefonisch vom Besitzer gekauft worden war... für 25 Millionen Dollar! Nach dem Museumsbesuch trafen wir uns auf der Terrasse vom „Maranello Cafe/Made in Red“ mit einer netten Gruppe niederländischen Ferraristi, viele davon alte Freunde von mir. Es wurde ein langer und unterhaltsamer Abend, wo viele Erlebnisse und weitere Reisepläne ausgetauscht wurden. Schön zu sehen, wie viele meiner alten Ferrari-Freunde sich den Traum vom ersten eigenen Ferrari schon verwirklicht haben! Am nächsten Morgen fuhren wir nach Modena, um dort das Museo Casa Enzo Ferrari zu besuchen.Dabei standen wir an einer roten Ampel direkt neben einer Grundschule, wo sich gerade mehrere Gruppen Kinder auf dem Weg nach Hause machten. Unser rote Ferrari wurde natürlich sofort bemerkt und mit begeisterten „WOOOOOOOOOOOOW,FERRARIIIIIIII“-Rufe begrüßt. Da mussten wir natürlich zurück grüßen, was mit ein paar Gasstösse geschah – die Bambini bedankten sich mit ausgelassenen Freudeschreie. Immer wieder schön, was so ein Auto für Emotionen auslösen kann– bei klein und groß. Bei unserer Ankunft am Museum war es eine nette Überraschung, den Platz vor dem Eingang voller Alfa Romeo 4C und 8C vorzufinden. Da war so zu sehen ein internationals Treffen im Gange – für uns die erste Gelegenheit, den neuen 4C „live“ zu sehen. Durchaus auch ein nettes Auto geworden, obwohl mir persönlich die anwesenden 8C noch mehr zusagten. Nachdem wir die schönen Autos im Museum angeschaut und natürlich fotografiert hatten, ging die Reise weiter nach Bologna. Hier wollten wir am Abend die Ankunft der Mille Miglia sehen und vorher ein wenig durch die schöne Innenstadt bummeln. Leider kamen die ersten Teilnehmer mit zwei Stunden Verspätung, wodurch das Fotografieren in der zunehmenden Dunkelheit immer schwieriger wurde. Die nächste Möglichkeit, die Autos zu sehen, ergab sich aber schon am folgenden frühen Morgen, als die letzte Mille Miglia Etappe gefahren wurde – von Bologna nach Brescia. Über die Autostrada überholten wir das ganze Feld und fanden am Ortseingang von Modena ein geeigneter Kreisverkehr zum Fotografieren. Kaum waren wir dort angekommen, rauschten die ersten Teilnehmer auch schon vorbei, also unser Timing war perfekt. Zwei Stunden dauerte es, bis die über 400 Klassiker vorbeigefahren waren, mal alleine, mal in kleineren Grüppchen. Damit neigte sich unsere schöne Reise langsam dem Ende zu. Wir konnten es aber doch nicht lassen,noch ein letztes Mal zum Mittagessen nach Maranello zu fahren. Dort kamen kurz nach uns noch zwei weitere Ferrari auf dem Parkplatz an – ein schooner italienischer 308 GTS QV in grau/rot und sogar ein englischer BB 512i indunkelblau/beige. Damit hatte sich der kleine Umweg also schon wieder rentiert! Auf dem Heimweg wurden wir auf der Autostrada noch von einem 360 Spider in Grigio Alloy, sowie von einem 458 Spider in Grigio Silverstone überholt. In beiden Fälle mit Lichthupe und freundlichem gegenseitigen Winken. Da das Wetter immer noch sehr schön war, fuhren wir von der Autostrada runter und stattdessen die schöne Strasse am Gardasee entlang. Hier fanden sich ein paar unwiderstehlichen Fotogelegenheiten direkt am See, wo der 360 wieder eine „Bella Figura“ abgeben konnte. Wir haben uns sehr gefreut, als wir beim weiteren Verlauf unserer Reise einen roten 360 Modena auf einen Autobahnparkplatz entdeckten. Es war ein rechtsgelenktes Exemplar, mit innen schwarzes Leder und Handschaltung, so wie unser eigenes Auto. Die Freude ließ aber schnell nach, als wir den englischen Besitzer und seine Frau sprachen: Das Auto war gerade mit einem Getriebeschaden liegengeblieben und musste abgeschleppt werden. Zusammen mit zwei Polizisten haben wir dann noch geholfen, den armen 360 von seinem Parkplatz raus zum Abschleppwagen zu schieben. Mehr konnten wir leider auch nicht machen und so verfolgten wir nach einer Weile unsere Reise. Etwa eine Stunde später steuerten wir erneut eine Tankstelle an und siehe da... schon wieder ein roter 360 Modena! Und schon wieder auch mit schwarzer Lederausstattung und Handschaltung! Dieses Exemplar kam aus Deutschland und der Besitzer und seine Beifahrerin haben sich genau so gefreut wie wir, als Sie unseren 360 neben sich entdeckten. Die weitere Reise verlief ohne besondere Ereignisse und so kamen wir am Abend müde aber glücklich wieder in München an. Es waren fünf intensive Tage gewesen, wo unser 360 über etwa 2.000 km ein völlig problemloser Begleiter war. Stadtverkehr, Bergpässe, Autobahn – das Fahren mit diesem Auto war überall eine Freude. Mit dem Ferrari nach Italien – La Dolce Vita pur! ----- Für das Clubmagazin vom Ferrari Model Club hatte ich voriges Jahr diesen Artikel über meine Reise zur Mille Miglia geschrieben. Vielleicht ist es auch für die CP'ler net zu lesen, deswegen poste ich es hier auch mal. Ciao, Lars
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