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Zündkerzen - oder weshalb Lehrlinge leichter vom Himmel fallen als Meister, Teil 1


vespasian

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Vorausgeschickt: ich beschreibe diese ersten Handgriffe und ihre Vorbereitung so ausführlich, weil ich bei der Recherche – ob online oder in Büchern – immer wieder dasselbe Phänomen beobachtete: die Ratgeber richten sich meist an Leute, die zumindest etwas praktische Schraubererfahrung haben. Blutige Einsteiger ohne handwerklichen Hintergrund dagegen werden auf Schritt und Tritt mit Hürden konfrontiert, die sich aus stillschweigend als „selbstverständlich“ vorausgesetztem Wissen ergeben. Alle Fortgeschrittenen & Experten bitte ich dies zu berücksichtigen! :oops:

Meinem Blogtitel mache ich derzeit alle Ehre: „Schrauberlehrling“ ist schon beinahe eine Ehrenbezeichnung für jemanden, der bei jeder Umsetzung seines theoretischen, angelesenen Wissens in die Praxis vor ungeahnten Hürden steht...

...der Plan für gestern Abend, theoretisch eigentlich recht gut durchdacht und vorbereitet, war folgender:

Nach langer Recherche hatte ich mich entschlossen, beim in Kürze vorzunehmenden Ölwechsel dem Motoröl das Öl-Additiv „Mathy Universal M“ beizumischen. Das Additiv hat (Zitat TU Hamburg) „einen starken Einfluss auf die Schmierfähigkeit und das Verschleißschutzvermögen der Öle und führt zu einer signifikanten Absenkung des mittleren Reibungskoeffizienten sowie einer signifikanten Absenkung des Verschleißvolumens“. Zahlreiche Test u.a. durch Technische Uni Hamburg, Tüv Nord etc. belegen dies, Details sind hier zu finden (Link).

 

Zur Vorbereitung vor dem Ölwechsel empfiehlt Mathy, zunächst dem alten Motoröl 10% Additiv beizumischen (also 10% der Ölmenge ablassen, mit Additiv auffüllen) und dann den Motor 8h oder 500km zu bewegen.

Was lag also näher, als mit dem frisch erworbenen Endoskop (siehe hier) einen „vorher – nachher“-Test zu machen? Wie würde ein Zylinder vor und nach der 500km-Vorreinigungsphase aussehen?

Also lautete der Plan für gestern Abend:

  • Zündkerze eines gut zugänglichen Zylinders ausschrauben
  • Zündkerze begutachten
  • Mit dem Endoskop den Brennraum begutachten und filmen
  • Mit der "Colortune"-Testzündkerze die Verbrennung begutachten (dazu in einem späteren Beitrag mehr!)
  • Elektrodenabstand der Zündkerze einstellen oder aber bei schlechtem Zustand die Zündkerze wechseln.

Gesagt, getan … doch vor der Arbeit steht die Arbeitsvorbereitung.

Was bei mir hieß: einen nicht existenten Werkzeugpool aufzubauen…

...das Werkzeug:

Zum Lösen der Zündkerze hatte ich mir einen langen, am Kopf beweglichen sowie mit Haltefeder (damit die Zündkerze sicher im Schlüssel sitzt) ausgestatteten 20,8mm Zündkerzenschlüssel besorgt (gute Qualität von Gedore, knapp € 30):

 

Für das Einschrauben hatte ich mir Keramikpaste zurechtgelegt (Liquimoly, temperaturstabil bis 1.400°, bessere Wärmeabführung über das Gewinde) sowie einen teuren Drehmomentschlüssel (10-60 NM, Walter Werkzeuge 2391/60A, € 82,95 - schien mir eine gute Alternative zu den noch teureren Edelvarianten von Hazet und Co.) besorgt:

blogentry-86584-14435861001805_thumb.jpg

Dazu benötigte ich natürlich noch einen Steckschlüsseleinsatz für das 20,8mm Zündkerzengewinde, Kosten € 17,30, gleichfalls von Gedora.

EloraSteckschluesseleinsatzSteckschluesseleinsaetzeEinsatzEinsaetzeZuendkerzeneinsatzZuendkerzeneinsaetze_9.jpg

Quelle: Baufachhaus.de

Eine Verlängerung zwischen Drehmomentschlüssel und Einsatz hatte ich glücklicherweise im eigenen Werkzeugkoffer. Eine LED-Stirnlampe verbesserte die Sicht auf die tief liegenden Motorteile.

Teuer: die beschriebene „Arbeitsvorbereitung“ oder Werkzeug-Ausstattung rund um die Zündkerze kostete also knapp € 140,- ! :-o

Die Zündkerzen selbst, von NGK, kosteten bei eurospares.co.uk je Stück nur 1,50 Pfund – also etwa € 1,90. Bei deutschen Anbietern lag der Stückpreis um die € 5,-.

Das Werkzeug zusammengesammelt, geht es in die Garage...

…Fortsetzung folgt, das nachträgliche Beschreiben artet ja in mehr Zeit als die eigentlichen Arbeiten :wink:X-)...

 

Kommentare? Bitte im Thread posten!

...und hier geht es direkt zurück zum Diskussionsthread "Ferrari 400GT: schrauben und verschönern"...

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