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30 Jahre G-Modell von Mercedes-Benz – Ein Erlebnisbericht


Flix

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Bereits letztes Jahr feierte das traditionsreichste Modell der Mercedes-Benz Produktpalette seinen 30sten Geburtstag. Im Vergleich zu seinen Brüdern und Schwestern hat der G seine grundlegende Karosserieform allerdings bis auf zwei, drei kleine Schönheitsretuschen vollständig beibehalten. Mit dieser jahrelangen Verlängerung der Bauzeit hat Mercedes ein Modell in der Baureihe, welches die Bezeichnung „Retro“ wirklich redlich verdient hat. Gepaart mit aktueller Technik und bestückt mit Aggregaten aus der aktuellen Motorenpalette versprüht der G einen unwiderstehlichen Charme eines reinrassigen Geländewagens der alten Schule. 1972 mit 72 Turbodiesel PS gestartet, beginnt heute das Einstiegsmodell beim 350 CDI, mit dem bereits aus anderen Modellen bekannten V6 Diesel und 224 PS. Basispreis 76.700 €.

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Doch nun genug müder Fakten. Wie fühlt er sich denn an, der moderne Automobil-Opa?

Schon beim ersten Druck auf den Öffner der Funkfernbedienung tönt mir das mechanische und sehr laute Klicken der Verriegelung in den Ohren. In meiner Vorstellung erscheint das Bild eines gigantischen Türriegels , der soeben beiseitegeschoben wurde.

Beim Öffnen der Tür erinnere ich mich an das öffnen einer LKW-Tür, das typische Schließgeräusch bestätigt dies absolut. Auch ohne das Fahrzeug zu sehen weiß man jetztschon: hier handelt es sich keinesfalls um einen ganz normalen SUV. Vor mir steht ein waschechter Old-School Offroader. Im Innenraum erwartet mich eine tolle Mischung aus nostalgisch anmutenden und aktuellen Bedienelementen. Zwischen den Lüftungsdüsen befinden sich die Schalter für die 3 manuell zu betätigenden 100% Differentialsperren.

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Der erste Blick nach vorne erstaunt mich. Ich sehe das Ende der Motorhaube! Zusätzlich habe ich die Blinker vorne als Peilstäbe zum Parken. Überhaupt fühlt man sich nicht wie in einem großen und unhandlich wirkenden Fahrzeug. Durch die (dünnen) Türen und die nicht vorhandenen wuchtigen Karrosserieanbauten moderner Autos kommt einem der G regelrecht schmal vor.

Los geht die Fahrt auf die ich mich schon so ewig freue. Der G war für mich seit der ersten Begegnung einer der vielen großen automobilen Ikonen. Nun ist es also endlich so weit. Ich werde damit fahren .Schlüssel rein und umgedreht.

Bereits nach den ersten Metern stelle ich fest, das hier ist anders als alles mir bisher bekannte in dieser Größenordnung. Das Fahrwerk aus schweren (Starrachsen) schaukelt einen ganz schön durch. Die Lenkung ist jedoch das interessanteste. Vor den ersten Kurven habe ich das Gefühl, ich müsse sehr früh anfangen zu Lenken um durchzukommen. Den richtigen Lenkeinschlag finde ich auf Anhieb nicht. Bei der Geradeausfahrt bin ich ständig am korrigieren, was durch das dezente Spiel in der Lenkung echt anstrengend werden kann. Aber das stört keinesfalls. Es macht hellwach ! Der G würde durch perfektes Handling irgendwo auch seinen eigenen Charme zerstören.

Ortsschild! Vollgas! Mal schauen was der Dicke so kann. Die Drehzahl schnellt hoch und was jetzt kam, hatte ich so nicht erwartet. Das tiefe Dieselschnurren ging über in ein orkanartiges Fauchen vergleichbar mit dem Geräusch, das ein heftiger Sturm verursacht, wenn er durch die Häuserschluchten pfeift. Man hört förmlich den Drehmomentberg von 540 NM, der das knapp 2,5 Tonnen schwere Gefährt auf einmal mit sanftem, aber nachhaltigem Druck nach vorne schiebt. Mir läuft es kalt den Rücken runter. Am liebsten würde ich dauerhaft unter Volllast fahren um dieses irre Rauschen hören zu können. Also ab auf die Schwäbische Alb um dem Verkehr zu entweichen und halbwegs artgerechte Fotolocations zu finden. Der sportlichste ist der G keinesfalls, doch mit gemächlichem Dahincruisen und gelegentlichen, berauschenden Vollgasschüben erlebe ich einen ganz eigenen Fahrspaß.

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Das Wort „praktisch“ ist jedoch ein Begriff der so gar nicht zum G passt. Da ist zum einen der riesige Wendekreis, der das Rangieren und Parken in Parkhäusern zu einer echten Herausforderung macht. Zum anderen sind Parkhäuser so oder so nichts für ängstliche Fahrer bzw. Mitfahrer. An der Decke angebrachte Schilder kommen einem auf einmal ziemlich nahe. Kann aber echt witzig sein um seine Mitfahrer in den Wahnsinn zu treiben: „Des langt neeeeeeet“, „ hätten wir doch lieber mal draußen geparkt“. Es langt natürlich doch! Nach etwas Gewöhnung entpuppt er sich doch tatsächlich auch als stadttauglich.

Das G-Modell ist extrem vielseitig, traditionsreich und hat tatsächlich so was wie einen eigenen Charakter. Mit zahlreichen Extras für den Einsatz im Gelände und dennoch sehr straßentauglich. Ist er also der perfekte Alleskönner? Ich würde sagen Ja! Und wenn man die Einfahrtshöhe beachtet ist auch das Parkhaus kein Problem :-))!. Also ihr ML, GL und GLKs da draußen! Es gibt nur einen wahren Stern auf diesem Gebiet!

Der G. Einfach g…!

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