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BMW Logo ist kein Propeller


double-p
Zur Lösung Gelöst von double-p,

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  • Lösung

Zur Bedeutung des BMW Logo Firmen- und Warenzeichens existieren zwei Traditionen, die sich im Wesentlichen um die Interpretation der blau-weißen Felder des Logos drehen. Die eine Geschichte und Deutung weist auf einen Zusammenhang mit einem rotierenden Propeller hin, die andere auf Bayern als Herkunftsort der Produkte. Betrachtet man die verfügbaren Quellen und den historischen Hintergrund genauer, erweist sich die eine als nicht belegbarer Mythos, die andere als historisch plausible Erklärung.

 

Gesamter Hintergrund im Text als PDF (756kB):

http://markenlexikon.com/d_texte/triebel_bmw_logo.pdf

 

Auch BMW selber stellt die Geschichte so dar (Video 4:00min):

https://www.youtube.com/watch?v=znBnNJ1Fv08

 

Allerdings sprechen die von weiss-blau :lol:

Man beachte, dass der Text von 2005 und das Video von 2009 ist.

Naja, ich nenn meinen eh "Dicken" und nicht Propeller - aber trotzdem mal sehr interessant. :-))!

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Ist das B M W Logo selber nicht egal?

BMW ist ein erfolgreiches Unternehmen, egal was für ein Logo. Und wenn sie damals ein Ei als Logo genommen hätten, mir wäre es egal. Wichtig ist, es müssen gute Autos von den Herstellern gebaut werden!

Ich dachte aus der Wappenkunde, daß die Farbe, die oben links angeschnitten ist, die Reihenfolge der Farbgebung hergibt und daher "weiß-blau" (bezogen auf dem bay. Wappen)?

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Sorry, ich hab mich sehr chaotisch ausgedrückt und vor allem deinen ersten Post nicht richtig gelesen. Ich habe die beiden Sätze ohne dem Hintergrund des BMW-Zeichens geschrieben.

 

Das korrekte Bayerische Wappen fängt oben rechts mit der weißen Raute an. Vom Betrachter aus gesehen ist es natürlich oben links. Wappen, Flaggen, Staatssymbole werden immer von der Seite des "Trägers" aus beschrieben.

 

Das BMW-Zeichen ist tatsächlich falsch rum, gar nicht aufgefallen, ich schätze man hat damals keine Erlaubnis für die Verwendung bekommen. Bei Staatsfarben war und sind Regierungen z.T. rigoros.

Entschuldige nochmal meine erste nicht gerade qualifizierte Antwort :oops:

Wo die blaue Ecke und wo die weiße ist lässt sich leicht merken bzw. wurde mir mal so erklärt:

B -> Blau

M -> Mitte

W -> Weiß

ganz easy... :wink:

PS Woher das Logo kommt, was es bedeutet etc....ist doch Wurst solange die Autos gut sind!

Wenn man nicht ledeglich alle Texte dieses Jahrzehntes zur Beurteilung heranzieht, sondern Originalbeschreibungen aller Jahre des vergangenen Jahrhunderts ab 1917 zusammenfasst, liest es sich wie folgt:

 

1917 wurden die 'Bayrischen Motoren Werke GmbH' -BMW- als Nachfolger der 'Rapp Motorenwerke GmbH' gegründet. Mit dem neuen Namen wurde auch das bisherige Firmen-Logo (Pferd als Schattenbild einer Schachfigur - Symbol für den Namen Rapp) aufgegeben.

 

Aus den Muster-Vorschlägen entschied man sich für ein aus dem Flugmotorenbau stammendes stilisiertes Propellerzeichen, welches noch in 4 Teilbereiche und mit den bayrischen Landesfarben (weiß & blau) abgesetzt wurde.

 

Weil der neue Firmenname zu lang war, ist das Markenzeichen mit der Anmeldung im Oktober 1917 auf die Kernbuchstaben "BMW" gekürzt, eingetragen worden. Mit dem Kauf der 'Fahrzeugfabrik Eisenach' in 1928 kam das Logo auch auf die Kraftfahrzeuge, <1928 stand es ledeglich für Flugmotoren und Krafträder.

 

Mit Grüssen, FrankWo

Nochmal grob zur etwas verwirrenden, frühen BMW-Geschichte:

1913 gründete Karl Rapp in München eine kleine Motorenfabrik und stellte Austro-Daimler Lizenzmotoren für die k.u.k. Marine(flieger) her. Österreich hatte zu jener Zeit noch einen Mittelmeeranschluss. Austro-Daimler´s Motorproduktion waren in jener Zeit weitgehend durch die Heeresflieger ausgelastet.

 

Der österreichische AEG-Union Diplomingenieur Joseph Popp wurde von der österreichischen k.u.k. Marine 1914 -Kriegsbeginn- als Abnahme-Ingenieur geschickt um die restliche Produktion der 224 Austro-Daimler-Lizenzmotoren zu überwachen.

 

Er stellte zusammen mit den angeworbenen Konstrukteur Max Friz die Qualitäts- und Produktionsmängel ab und suchte sich den Investor Kommerzialrat Camillo Castiglioni.

In den frühen Kriegsjahren arbeiteten die Rapp-Werke teilweise mit den Gustav Otto Flugmaschinenwerke zusammmen. Ebenfalls ein relativ junger Flugmotorenproduzent, der allerdings durch diverse gescheiterten Eigenentwicklungen Konkurs geht. Aus dem Konkurs enstehen am 6. März 1916 die BFW - Die Bayerische Flugzeugwerke. Und die produzieren bis Kriegsende weiter Lizenzmotore.

 

Derweil läuft es für die drei Neuen der Rapp-Werke -Popp, Friz und Castiglioni- phantastisch. Man hatte im April 1917 nicht nur Karl Rapp abgelöst und die Bayerische Motorenwerke GmbH (BMW) gegründet: Nein, unter Entwickler Friz lernt der BMW IIIa das Laufen, ein revolutionärer, unheimlich starker, überlegener Wundermotor. In der Fokker DVII wird die Maschine fast unbesiegbar. Nachdem die alten Rapp-Lizenzbauten sowohl bei den k.u.k.-Heeresfliegern wie auch bei den Heeres- u. Marinefliegern des dt. Reiches ehemals stets abegelehnt wurden, bestellte das preußische Heer nach dem geglückten Probelauf im September 1917 sofort 200 Stück dieser Wundermotore. Nur zwei Monate später erhöhte man die Bestellung auf 2.000 Motore.

 

Am 13.8.1918 entstand die Bayerische Motorenwerke Aktiengesellschaft mit einer Einlage von 12.000.000 Reichsmark. Die Firma zählte bei Kriegsende 3.500 Mitarbeiter.

 

Mit dem Versailler Vertrag durfte das Deutsche Reich fünf Jahre keine Flugmotore -weder militärisch noch zivil- herstellen. Der bis dahin reine Flugmotorenkonzern brauchte ein neues Betätigungsfeld.

Die Berliner Firma Knorr-Bremse AG suchte derweil in München einen Lizenzpartner für ihre Druckluftbremse, der Kunze-Knorr-Bremse, für Eisenbahnwaggons. Hintergrund dazu ist, dass das ehemalige Königreich Bayern nach wie vor teilweise Sonderstatus genoss, vor allem auch im Eisenbahnbereich. Diese Art gegebene Protektionismus nutzten Länder gerne um ihre enormen Arbeitslosenprobleme beizukommen. Die Knorr AG konnte an die "bayerische" Reichsbahn nur Druckluftbremsen verkaufen, wenn sie auch eine bayerische Produktion hatte.

 

Und dadurch produzierte die BMW AG ab Frühsommer 1919: Druckluftbremsen.

 

Ein knappes Jahr später verkauft BMW-Investor Castiglioni die gesamte BMW AG an die Knorr AG. Aus der BMW AG wird (bis heute!) die Süddeutsche Bremsen-AG. Von den Münchnern liebevoll ´Südbrems´ genannt.

 

Zwei Jahre später gehen die von Knorr nicht benötigten BMW-Reste wieder zurück zu Castiglioni. Im großen und ganzen bestehen die Reste aus der Flugmotorenfabrik in der Lerchenauer Straße und den Namensrechten BMW.

 

Er hatte sich inzwischen in ein anderes, ehemaliges Flugmotorenwerk eingekauft - die Bayerische Flugzeugwerke, dem alten Rapp-Partner.

 

Die BFW wird zur neuen BMW. Weshalb die jetzige BMW eigentlich seine Gründung am 6. März 1916 hat - dem Gründungsdatum der BFW.

 

Die neue (sehr kleine) Firma baut Stationärs- und Hilfsmotore und es entsteht mit der R32, im Jahr 1923, das erste BMW Motorrad. Nach Ablauf der Sperrfrist des Versailler Vertrages produziert man ab 1924 auch wieder BMW-Flugmotore. Die Firma erinnert in dieser Zeit mehr einem Kontruktionsbüro und Kleinproduzenten für alles was mit Motoren zu tun hat.

 

1924 kommt die Firma auch erstmals mit Automobile in Kontakt, man arbeitet mit der SHW zusammen, wo man auch Anteile hat (Schwäbischen Hüttenwerke AG). Im Herbst erwirbt man schließlich die Dixi-Werke in Eisenach. Am 1.10.1928 entsteht die "Zweigniederlassung Eisenach der Bayerischen Motorenwerke AG, München".

 

Es kommt auch ein neuer, vorerst weiterer Investor, die Deutsche Bank unter Dr. h.c. Emil Georg von Strauss. Die neue BMW wird dadurch ein sehr "staatsnaher" Musterbetrieb. Man hat jetzt auch einen weiteren, großen Vorteil: der Dt. Bank unter von Strauß gehört auch die Lufthansa. Desweiteren hat von Strauß blendende Kontakte mit den aktuellen Machthabern wie auch mit Aufstrebenden - allen voran einem jungen Herren namens Adolf Hitler.

 

BMW wird derweil wieder mit riesigen Geldern ausgestattet:

Für die Luftfahrt - in der Deutschland und die BMW bald wieder eine Führungsrolle einnehmen werden.

Wann, wo und ob es ein Propeller war? ...

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Wenn man nicht ledeglich alle Texte dieses Jahrzehntes zur Beurteilung heranzieht, sondern Originalbeschreibungen aller Jahre des vergangenen Jahrhunderts ab 1917 zusammenfasst, liest es sich wie folgt:

Quellen? :???:

... mehrere Buch-Titel zu® BMW- und allgemeinen Markenzeichen-Zeitgeschichte ..., ... sowie Werks-Propaganda-Unterlagen ...,

 

... sowie das eigene Gedächtnis - da ich Vieles (mengenbegründet) nur in mehrjährigen Abständen wieder zu sehen bekomme ...,

 

... alles in einem Satz zusammengefaßt:

Aus dem rotierenden Propeller in Stroboskop-Effekt im BMW Logo entstand das in weiß-blau unterlegte BMW-Markenzeichen.

 

... mit ergänzenden Grüssen von FrankWo

Hallo an Dich, double-p,

jenseits von Werksunterlagen bekomme ich monatlich <50kg an papiergestützten Datenträgern zu nichttechnischen Kfz-Themen aller Art, die Marke BMW ist mit <8% daran beteiligt. Nahezu hälftig ist es zeitaktuelles Material, der Rest behandelt Zeitgeschichte-Themen, gedruckt innerhalb der letzten 100 Jahre.

 

Unter Ersterem war bisher nichts, weswegen man Letzteres in Teilen umschreiben müßte. Deshalb der Rückgriff auf Bekanntes - welches bei mir mittlerweile zu einer 13-To-Sammlung gewachsen ist, zu meinen Wunschthemen also kaum erhebliche Lücken befürchten läßt ...,

... mit Grüssen von FrankWo.

  • 6 Jahre später...

Hallo, Stefan,

 

Wesentliche neue Erkenntnisse seit dem Ende des vergangenen Jahrzehnts (2010)  und meiner letzten Einmeldung zum Thema kann ich nicht ergänzen. Neuere Buch-Titel zu Kfz-Markenzeichen bedienen sich aus Quellen des vergangenen Jahrhunderts, aus welchem  auch unsere Erkenntnisse stammen.

 

Deshalb nochmal zusammengefasst:

Das Logo ist an jenes der Fa. Rapp angelehnt (1917). Weiß-Blau soll(te) die Landesfarben Bayerns darstellen. Die Beschreibung des Signums auf Andeutung eines sich drehenden Propellers kennt man seit 1929.

 

Mit Grüßen zu Dir und allen ebenfalls Interessierten ...,

 

... FrankWo.

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  • 2 Jahre später...

Die Bezeichnung "weiß-blau" stammt aus der Bayernhymne:

 

Gott mit dir, du Land der Bayern,
deutsche Erde, Vaterland!
Über deinen weiten Gauen
ruhe seine Segenshand!
|: Er behüte deine Fluren,
schirme deiner Städte Bau
und erhalte dir die Farben
seines Himmels - Weiß und Blau! ?

 

Gott mit uns, dem Bayernvolke, 
daß wir, unsrer Väter wert,
fest in Eintracht und in Frieden
bauen unsers Glückes Herd!
|: Daß mit Deutschlands Bruderstämmen
einig uns der Gegner schau,
und den alten Ruhm bewähre
unser Banner - Weiß und Blau! ?

 

Gott mit ihm, dem Bayernkönig,
Segen über sein Geschlecht!
Denn mit seinem Volk in Frieden
wahrt er dessen heilig Recht.
|: Gott mit ihm, dem Landesvater!
Gott mit uns in jedem Gau!
Gott mit dir, du Land der Bayern,
deutsche Heimat - Weiß und Blau! ?

 

Hoffe somit wäre die Bezeichnung geklärt ?

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  • 10 Monate später...

Was haltet ihr eigentlich von dem neuen transparenten BMW Logo?

 

Ich bin ja kein Freund der Moderne, aber mir gefällt das dennoch. Auf einem weißen oder hellblauen Auto dürfte es kontrastmäßig allerdings problematisch werden.

 

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(Foto Copyright: BMW)

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Ich find‘s furchtbar. Der seit Jahrzehnten gewohnte markante schwarze Rand geht flöten und damit die Hälfte dessen, was am BMW Logo so charakteristisch war. Moderner ist in meinen Augen nicht immer besser, gleiches gilt für mich auch für das verschlimmbesserte „neue“ VW Logo, auch wenn die Änderungen hier nicht ganz so drastisch ausfallen wie bei BMW.

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Zumindest in der Ankündigung heißt es, dass es für Kommunikationszwecke genutzt wird. Demnach also auf Pressemitteilungen (digital oder schriftlich), im Webauftritt und Social Media und natürlich auch auf Showfahrzeugen - denn sie sind auch Kommunikation bzw. Markenbildung. Auf normale Serienfahrzeuge wird's vermutlich mindestens nicht in transparent kommen - auch wenn ich das mal wirklich innovativ finden würde. Denn dann wird es sich mit einigen Lackfarben extrem beißen und wer kann das für sein Markenlogo wollen? Normalerweise ist im Styleguide alles mögliche definiert inkl. dem Logo auf (meistens) weißem Grund oder Alternativversionen auf schwarzem oder buntem Grund - in der Regel dann mit eigenem Hintergrund. Da glaube ich nicht, dass BMW das seinen Kunden überlässt, wie das Logo wirkt. Und bspw. auf Farben wie Estorilblau wird das neue blau... bescheiden aussehen.

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