Wer dem bislang stärksten jemals gebauten Straßen-Porsche noch mehr Leistung einflößt ist entweder verrückt oder jammert auch sonst stets über zu wenig von allem. Wimmer RST aus Solingen hat sich tatsächlich dem Porsche 997 GT2 RS angenommen und den Turbomotor mittels feinster Zutaten auf 703 PS aufgepustet. Dass bei 820 Newtonmetern Drehmoment die Hinterreifen beim Beschleunigen wimmern, ist bisher nur ein Gerücht.

Wimmer 997 GT2 RS

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Da limitieren die Zuffenhausener ihr bestes Gerät schon auf lediglich 500 Exemplare weltweit und geben ihm das Beste mit, was man aus dem Sechszylinder-Boxer machen kann und dann sind einigen Kunden offenbar die gelieferten 456 kW/620 PS immer noch nicht genug. Aus genau diesem Grund ging ein RS-Besitzer zu Wimmer RST in Solingen. Das Kürzel im Namen von Tuner und Fahrzeug ist damit ja schonmal fast deckungsgleich.

Die Auffassung darüber, was „Patient GT2 RS“ fehlt, offenbar ebenso: Leistung! Klingt aberwitzig, ist aber für Wimmer RS tägliches Geschäft und so machte man sich auch im 3,6 Liter Boxermotor auf die Suche nach versteckten Leistungsreserven. Und siehe da: es gab sie und sogar in ordentlicher Menge.

Wimmer tauscht die werksseitig verbauten Turbolader gegen größere Exemplare aus und erneuert im gleichen Atemzug die gesamte Abgasanlage inklusive Katalysatoren gegen eine staudruckoptimierte und klappengesteuerte Sportanlage mit 200-Zellen-Rennkats. Zwei Fächerkrümmer sorgen für optimalen Abgasabfluß aus den sechs Brennräumen. Im Oberstübchen des Motors werden die Zylinderköpfe bearbeitet und mit schärferen Nockenwellen versehen. Nach einer Anpassung der Motorelektronik an die neuen Gegebenheiten ging es schließlich auf den Leistungsprüfstand.

Die Ergebnisse sind beeindruckend. Wimmer RST erreicht beim Porsche 997 GT2 RS eine Gesamtleistung von 517 kW/703 PS und bringt 820 Newtonmeter Drehmoment auf die beiden angetriebenen Hinterräder. So gerüstet sinkt das Leistungsgewicht auf unter 2 kg pro PS und ermöglicht Beschleunigungswerte von 3,3 und 9,5. Gemeint sind die Sekunden aus dem Stand auf 100, beziehungsweise 200 km/h. Bei genug Auslauf sind über 350 Stundenkilometer machbar.

Wimmer bezeichnet die Leistungsoptimierung nüchtern als „Stufe IV“. An der Optik des 997 GT2 RS wird dabei keinerlei Hand angelegt, immerhin ist der Wagen bereits serienmäßig mit seiner Carbon-Fronthaube und dem großen Heckflügel äußerst sportlich aufgestellt. Wer weiß, vielleicht zählt Wimmer RST ja eines Tages bis „V“ und überrascht uns mit noch mehr? Präsentation feierte der Wimmer 997 GT2 RS Stufe IV jedenfalls auf der Motorshow in Essen, die Sie noch bis zum 5.12. besuchen können.

Quelle: Wimmer RST

Fotograf und Autor: Matthias Kierse