Auf der NAIAS in Detroit hat Porsche die Neuinterpretation des klassischen 911 Targa vorgestellt. Erstmals seit der Modellgeneration 964 gibt es beim 991 Targa 4 und Targa 4S wieder den typischen Targa-Bügel – hier jedoch in Kombination mit einem innovativen Dachsystem. Ab Mai steht der neue Targa beim Händler.

Porsche 991 Targa 4S

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Optisch erinnert der neue Porsche 991 Targa 4S sofort an den legendären Vorgänger von 1965.

Als Porsche 1965 den allerersten 911 Targa auf den Markt brachte, kam dieses Konzept genau zur richtigen Zeit. In den USA waren Sicherheitsdebatten entbrannt, laut denen konventionelle Cabrios ein zu großes Risiko im Straßenverkehr darstellen würden. Dennoch hatte man in Zuffenhausen nicht, wie vielfach behauptet, aus diesem Grund den Targa mit seinem Sicherheitsbügel entwickelt. Vielmehr war die Grundkarosserie des 901 der kurz nach seiner Präsentation zum 911 wurde nicht stabil genug, um auf dieser Basis ein Vollcabrio im klassischen Sinne aufzubauen. Somit war der Schritt zum Targa einerseits notwendig, andererseits sinnvoll und wurde von vielen Kunden weltweit dankbar angenommen. In der Urversion war man als Passagier gefühlstechnisch nicht weit von einem Cabrio entfernt, da sich in den ersten Jahren auch die Heckscheibe versenken ließ. Aus Stabilitätsgründen wurde diese jedoch bald durch eine feste Glasscheibe ersetzt, wodurch die heute bekannte Targaform mit herausnehmbaren Dachteil entstand.

Bis zur Modellgeneration 964 wurde am Grundkonzept nicht viel verändert, lediglich verfeinert. Dann jedoch überdachte Porsche das Konzept und brachte mit dem 993 Targa erstmals ein Modell mit großem Glasdach, das auf Knopfdruck nach hinten unter die Heckscheibe fuhr, heraus. Bei dieser Idee blieb man auch bei 996 und 997. Nun geht man optisch jedoch bewusst den Schritt zurück zum Anfang und lässt beim 991 Targa den breiten Sicherheitsbügel wieder auferstehen. Dahinter schließt sich eine umlaufende Heckscheibe ohne C-Säulen an. Der eigentliche Clou ist hingegen das Dachsystem. Anstelle eines per Hand zu entnehmenden Dachteils gibt es ein bewegliches Element über den Köpfen der Passagiere, das auf Knopfdruck unterhalb der hochklappenden Heckscheibe abgelegt wird. Dabei bleibt die 2+2-Sitzkonfiguration uneingeschränkt bestehen.

Die Basis für den neuen Targa bilden die Modelle Carrera 4 und Carrera 4S in der Cabrio-Version. Von ihnen stammen die Rohkarossen und die Technik, die wie bekannt im Heck ihren Dienst verrichtet. Beim Targa 4 ist es ein 3,4 Liter großer Sechszylinder-Boxermotor mit 257 kW/350 PS, während im Schwestermodell Targa 4S 294 kW/400 PS aus 3,8 Liter Hubraum geholt werden. So sind bis zu 292 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich, während der Durchschnittsverbrauch je nach Getriebe (manuell oder PDK) zwischen 9,2 und 10,0 Litern pro 100 Kilometern liegt.

Bei den Händlern stehen die beiden neuen Porsche 991 Targa Modelle ab dem 10. Mai zu Preisen ab 109.338,- € (Targa 4), beziehungsweise 124.094,- € (Targa 4S) (je inkl. MwSt.).

Quelle: Porsche