Mit dem Peugeot 208 T16 Pikes Peak kehren die Franzosen zu einem Ort in Colorado zurück, an dem sie in den 1980er Jahren bereits zweimal siegreich das „Rennen zu den Wolken“ beendeten. Am Steuer wird in diesem Jahr der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb sitzen, der sich mit dem Pikes Peak-Sieg eine neue Medaille anstecken lassen möchte. Das Rennen auf den 4.301 Meter hohen Berg findet am 30. Juni statt.

Peugeot 208 T16 Pikes Peak

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Der Anblick des Peugeot 208 T16 Pikes Peak macht deutlich, dass es bei der Entwicklung in erster Linie um Leistung in Kombination mit viel Abtrieb ging.

„The Race to the Clouds“, das Bergrennen am Pikes Peak in Colorado, ist das zweitälteste Motorsportevent der USA. Bereits seit 1916 bestreiten die wagemutigsten Fahrer dieses höchste Bergrennen der Welt, bei dem rund 1.500 Höhenmeter überwunden, 156 Kurven durchfahren und 20 Kilometer Strecke in der kürzesten Zeit zurückgelegt werden müssen. Spätestens seit den 1980er Jahren gelangte der Pikes Peak auch in Europa in den Fokus der Öffentlichkeit, da sich die Werksteams aus der Rallye-Weltmeisterschaft nach neuen Betätigungsfeldern für ihre Gruppe B-Monster umsahen, nachdem diese von der FIA für normale Rallyes verboten worden waren. So kam es in der offenen Klasse des Pikes Peak zum Showdown zwischen Walter Röhrl und Michele Mouton auf Audi Sport quattro, sowie Ari Vatanen und Robby Unser im Peugeot 205 T16 und 405 T16.

Die Franzosen werden in diesem Jahr nach Colorado zurückkehren und haben in Rekordzeit ein Fahrzeug für die offene Klasse vorbereitet, die am meisten Veränderungen am Auto erlaubt. Erst im November letzten Jahres waren erste Ideen skizziert worden, der Beschluss des Vorstands, der den Bau des Wagens absegnete, erfolgte sogar erst im Februar. Wenn jedoch fast alle Möglichkeiten offen stehen und am Ende eigentlich nur die Fahrzeugsilhouette nebst Höhe und Räderposition an ein Serienauto erinnern muss, werden Motorsport-Ingenieure nicht nur erfinderisch, sondern auch schnell. Das Geschoss, das nun präsentiert wurde, teilt sich mit seinem Namensgeber wirklich nur Teile des Schattens, den es auf den Boden wirft. Dennoch ist er als entfernter Verwandter des Peugeot 208 zu erkennen. Der volle Name des Einsatzgerätes lautet Peugeot 208 T16 Pikes Peak und erinnert damit an die siegreichen Fahrzeuge auf Gruppe B-Basis aus den Jahren 1988 und 1989.

An Front und Heck der komplett aus Kohlefaser gefertigten Karosserie sorgen riesige Flügelleitwerke für viel Abtrieb. Den kann man auf dem Weg nach oben auch bestens gebrauchen, immerhin ist die frühere Schotterstrecke inzwischen vollständig asphaltiert worden und erlaubt damit zwischen den Kehren sehr hohe Geschwindigkeiten. Die absolute Bestzeit von 9:46,146 Minuten wurde im Vorjahr durch Rhys Millen auf einem Hyundai Genesis Coupé errungen und ist mehr als doppelt so schnell als die ersten gemessenen Zeiten aus der Frühzeit des Pikes Peak-Bergrennens. Der Heckflügel des 208 T16 Pikes Peak wurde innerhalb der Peugeot Motorsportabteilung abgezweigt und tat vorher auf dem 908 Dienst, mit dem die Franzosen das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen haben.

Speziell beim Blick in den Innenraum wird deutlich, dass der 208 T16 Pikes Peak nichts mit den Serien-208ern zu tun hat, die man beim Peugeot-Händler bekommt. Ein massives Geflecht aus Rohren sorgt für Steifigkeit und Sicherheit zugleich. Fahrersitz und Lenkrad sind wie in einem Monoposto aus Gründen der Gewichtsverteilung in die Mitte verlegt worden. An dieser Stelle wird während der Pikes Peak-Woche vom 25. bis 30. Juni niemand geringerer als der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb Platz nehmen. Nach Ausflügen auf die Rundstrecke möchte er sich nun auch in die Siegerliste dieses weltbekannten Bergrennens eintragen.

Quelle: Peugeot

Autor: Matthias Kierse