Der Pagani Zonda war bisher nicht dafür bekannt, dass er zu wenig Leistung hätte oder auf den Rennstrecken dieser Welt nicht um die Kurven käme. Immerhin haben unlängst zwei Fahrzeuge sehr eindrucksvolle Zeiten auf der Nordschleife gezeigt (7:27,82 min im September 2007 und 7:24,44 min im Sommer 2008 im Rahmen des „Battle Royale“). Dennoch waren diese Leistungen für Firmengründer Horacio Pagani nicht genug. Ergebnis seiner Weiterentwicklungen sind 2.100 neue Komponenten und ein neues Auto mit dem Namen Pagani Zonda R – ein nicht-straßenzugelassener Rennwagen mit 552 KW/750 PS, angetrieben von einem 6-Liter V12 aus dem Hause AMG.

Pagani Zonda R

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Der Motor ist AMG-Kennern bereits aus dem Mercedes-Benz CLK GTR bekannt. Nach einer erfolgreichen Rennkarriere in den 90er Jahren (FIA GT Meistertitel 1998, alle Rennen der Saison gewonnen) darf dieser Motor nun im Zonda R noch einmal richtig brüllen. 750 PS und 710 Nm Drehmoment sorgen für einen gewaltigen Schub, der von zwei gewaltigen 335/30/20er Hinterrädern vom Typ Pirelli P Zero Zonda R auf den Boden gebracht wird. Wie auch die Vorderräder mit den Maßen 255/35/19 wurden sie speziell für den Pagani Zonda R entwickelt. Als Kraftübertragung zwischen Motor und Reifen arbeitet ein XTrac-6-Gang-Getriebe aus Magnesium mit sequenzieller Schaltung, die Schaltzeiten von 20 Millisekunden ermöglicht.

Der Wagen erreicht, je nach Getriebeübersetzung, eine Maximalgeschwindigkeit von 350 km/h und beschleunigt in 2,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Zu verdanken hat er das einem Leistungsgewicht von gerade einmal 1,43 kg pro PS, resultierend aus einem Leergewicht von 1.070 kg. Eine Motorsport-Traktionskontrolle inklusive Renn-ABS von Bosch mit 12 Einstellmöglichkeiten ermöglichen dem Fahrer, den Zonda R auf jede Rennstrecke individuell einzustellen. Ebenso lassen sich die Federn und Dämpfer und der riesige Heckspoiler anpassen, um die bestmögliche Rundenzeit herausfahren zu können. Das Chassis dieses Fahrzeugs besteht aus Carbon und Titan. Ein Novum: erstmals in der Geschichte des Automobils werden diese beiden Werkstoffe miteinander zu einem Monocoque vereint.

Der Heckspoiler erzeugt bis zu 1,5 Tonnen Abtrieb (je nach Einstellung), lässt sich jedoch auch so flach einstellen, dass einer Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h höchstens noch die Länge der asphaltierten Gerade im Wege steht.

Der Innenraum spiegelt die hohe Qualitätsliebe des Hauses Pagani wieder. Zwar wurde zugunsten der bestmöglichen Rundenzeiten auf unnötige Spielereien verzichtet, dennoch fühlt man sich auf Anhieb „wie zu Hause“. Die Rennsitze sind FIA-homologiert und können auch mit der neuesten HANS-Version (Head-And-Neck-Support, eine Halsstütze, die am Helm befestigt wird und im Falle eines Unfalls vor Schleudertrauma bewahrt) benutzt werden. Fünf-Punkt-Gurte und Carbon-Ceramic-Bremsen sorgen dafür, dass der Fahrer auch wieder gesund zum Stehen kommt. Übrigens: nicht nur der Fahrer, im Zonda R ist ein Beifahrersitz eingebaut.

Ihrem persönlichen Spaß mit dem Pagani Zonda R stehen nun eigentlich nur drei Dinge im Weg:
1.) das Fahrzeug erhält weder eine Straßenzulassung, noch ist es für irgendeine Rennserie dieser Welt homologiert. Sie können diesen Wagen also lediglich auf privaten Trackdays ausfahren. Aber vielleicht treffen Sie dort ja auf Fahrer eines Mercedes-Benz SLR McLaren 722 GT, Maserati MC12 Corsa oder Ferrari FXX?
2.) der Preis in Höhe von 1.460.000,- € – zuzüglich Mehrwertsteuer.
3.) die Tatsache, dass der Zonda R auf 15 Fahrzeuge limitiert ist und nach unseren Infos bereits alle verkauft sind.

Quelle: www.PaganiAutomobili.it

Autor: Matthias Kierse