Bitter – dieser Name steht seit den 1970er Jahren für individuelle Fahrzeuge mit GM-Großserientechnik. In den 90ern wurde es recht ruhig um die Marke, doch Erich Bitter arbeitete stetig weiter und kommt nun nach dem Vero mit seiner neuesten Kreation auf den Markt. Der 260 PS starke Opel Insignia by Bitter mit Allradantrieb und Vollausstattung soll den Individualitätsdrang von Kunden im Mittelklasse-Segment befriedigen.
Fahrzeuge wie das Bitter CD Coupé oder der Bitter SC dürften bei Lesern, die in den 70er und 80er Jahren bereits Autofans waren, unvergessen sein. Stets bemühte sich Erich Bitter sehr individuelle Fahrzeuge mit Großserientechnik anzubieten, doch es gab auch viele Rückschläge. Ob nun der Entzug von technischer Unterstützung oder Entwicklungen, die aus verschiedenen Gründen nicht in Serie gehen konnten, aber viel finanziellen Rückhalt gefressen hatten – Erich Bitter ließ sich niemals entmutigen und machte weiter. Hut ab vor soviel Engagement!
Anfang des neuen Jahrtausends machte er mit einem neuen Coupé auf den Automessen Schlagzeilen, das jedoch das Schicksal von vielen weiteren Entwicklungen mit dem Bitter-„B“ im Kühlergrill teilte und nicht in Serie ging. Es folgte der Vero auf Basis eines Holdens aus Australien. Immerhin rund 10 Fahrzeuge konnten abgesetzt werden, allerdings gestaltete sich sowohl die Beschaffung des Basisfahrzeugs, als auch die Ersatzteilversorgung als schwierig.
Nun rollt die neueste Kreation aus der Garage von Erich Bitter. An der Versorgung mit Ersatzteilen sollte es hier wohl kaum mangeln, immerhin sitzt der Hersteller in Rüsselsheim und baut vom Basisauto einige tausend im Jahr. Bitter nahm sich den Opel Insignia 2.8 4×4 zur Brust und veredelte ihn aufs allerbeste.
Die Technik wurde für gut befunden. 191 kW/260 PS und ein Allradantrieb sind ja streng betrachtet auch ein durchaus guter Wert in der Mittelklasse. Daher wandte man sich dem Exterieur und dem Innenraum gezielt zu. Eine neue Frontschürze mit typisch-großem Bitter-Haifischmaul, tief heruntergezogene Seitenschweller, eine Heckspoilerlippe, aerodynamische Abdeckungen an der Oberkante der Rücklichter und speziell geformte Bitter-Auspuffendrohre lassen den Insignia deutlich sportlicher daherkommen. Serienmäßig sind Fünfspeichen-Leichtmetallräder in 19 Zoll verbaut, auf Wunsch können jedoch auch die auf den Pressebildern gezeigten 20 Zoll-Räder geordert werden. Sie bilden zusammen mit einem Schiebedach die einzigen zwei Punkte auf der Sonderausstattungsliste.
Dafür ist der Umfang der Serienausstattung umso umfangreicher. Im Innenraum kommt feinstes Leder auf Sitzen, Türverkleidungen und Armaturenbrett zum Einsatz. Der Dachhimmel und die Sonnenblenden werden mit Alcantara bezogen. Dazu gibt es Echtholzapplikationen in der Armaturentafel, eine Mobiltelefon-Einbindung via Bluetooth und Sprachsteuerung, eine Einparkhilfe und adaptive Scheinwerfer.
Der Umbau vom normalen Opel Insignia in einen individuellen Bitter kann sowohl auf Basis eines Neuwagens, als auch mit einem bereits gut eingefahrenen Exemplar vonstatten gehen. Dazu wird das Fahrzeug zu Bitter nach Ennepetal gebracht und je nach Wunsch des Kundens umgerüstet. Inspektionen und sonstige Service-Dienstleistungen sind weiterhin über jeden Opel-Händler möglich.
Als Komplettfahrzeug kostet der Opel Insignia by Bitter 65.998,- € (inkl. MwSt.). Nähere Informationen erhalten Sie unter www.bitter-automotive.de.
Quelle: Bitter
Autor: Matthias Kierse
Schade daß E.Bitter nur noch Veredelungen zweifelhafter Art vornimmt.Der Innenraum sieht ja nicht schlecht aus,aber von außen:???:
Ich frag mich nur wer sich für das Geld einen Opel Insignia holt, der nicht mal mit besonderen äußeren oder inneren Werten aufwarten kann. Da ist man bei der Konkurrenz von BMW, Alpina, Audi oder gar Mercedes besser dran.
Der Innenraum ist super, gefällt mir sehr gut. Aber das äußere? Ist halt nur ein gepimpter Opel…
Wo bleiben die genialen Entwürfe aus der Vergangenheit? Z.b. einen Bitter CD, DAS waren noch eigenständige Autos, heute kann ich nichts besonderes mehr an einen aktuellen Bitter finden.
Mit dem letzten eigenständigen Entwurf, dem CD-II, hat Bitter keine Käufer und vor allem keine Finanziers gefunden. Und so eine selbst entwickelte Karosserie kostet richtig Geld, mal von mittlerweile vorgeschriebenen Crashtests und so einem Kram abgesehen. Dank der heutigen Bauweise der modernen Autos ist es auch nicht damit getan, schlicht eine neue Karosserie für ein bestehendes Grundgerüst zu entwickeln, da dies in den allermeisten Fällen schlicht nicht möglich ist. Also beschränkt sich Erich Bitter darauf, auf Basis von vorhandenen Fahrzeugen Individualisierungen anzubieten, erst mit dem Vero auf Basis eines Holden (dessen Beschaffung jedoch, wie im Text beschrieben, nicht ganz einfach war) und nun auf Basis des Insignia. Zugegeben, der Wagen könnte mehr Leistung gegenüber dem Basisfahrzeug bekommen, aber andererseits hat Bitter auch bei CD und SC Standardmotoren verwendet.
Wirklich bitter!
Nur 10 Veros verkauft? Das ist wirklich bitter. Ich fand den zwar optisch nicht unbedingt überzeugend, hätte mir aber trotzdem etwas mehr Erfolg gewünscht.
Beim Bitter SC gab es übrigens auch einen 3.9 Liter-Motor, ich glaube in Zusammenarbeit mit dem Opel-Tuner Mantzel. Sowas könnte auch dem Insignia-Projekt helfen, ein Bitter sollte schon etwas schneller sein als die Opel-Basis
Bitter muss mehr Geld mit Masse machen, nur mit 10 Bitter Vero kommt ja kein Geld in die Kasse (btw.: der wird also wirklich nicht mehr angeboten?). Wenn der Design-Umbau genügend Leuten gefällt und Bitter somit Geld macht, kommt vielleicht auch dann wieder etwas Eigenständigeres. Und der Umbau selbst ist doch so schlecht nicht.
Nun, der Vero, ich habe ihn gefahren , war auch nur ein zu groß geratener Vectra und konnte trotzt großer Serienausstattung einem Alpina oder AMG nicht das Wasser reichen!
Den CD als großen Entwurf darzustellen finde ich auch etwas fragwürdig, sind doch CD und SC nur Kopien von Maserati Ghibli und Ferrari 400GT mit einem schwächelnden Opelmotor!
Selbst der der 3.9 in meinem Bitter hat Leistungstechisch und von der Laufkultur nicht mit dem damaligen Presigeumbauten anderer Hersteller mithalten können!
Alles in allem sind es interessante Autos und den Mut und die Kraft immer wieder von vorne anzufangen absolut bewunderungswürdig!
Bei der Wahl eines Klassikers würde ich trotzdem immer wieder auf AMG oder Alpina zurückgreifen, da sie ausgereifter sind, Ersatzteile liefer und bezahlbar sind und sich im Preis einfach besser entwickelt haben und auch weiter werden!
Es gibt eine große Liebhaber und Fangemeinde für Bitter Fahrzeuge, aber so lange diese Leute nur darüber reden und schwärmen, verkauft Erich Bitter kein Fahrzeug!
Nirgendwo erfährt man etwas von seiner Familie und was aus Ihr bzw. seinen weiteren 2 Frauen und den Töchtern geworden ist.