Rechtzeitig zur neuen GT-Saison rollt der überarbeitete Lotus Evora GTC aus der Boxengarage, um im Feld der MSA Endurance Series oder der Grand-Am GTC das Konkurrentenfeld aufzumischen. Der V6-Motor hinter dem Fahrer bringt es dazu auf 450 PS. Radhausverbreiterungen schaffen Platz für breite Rennslicks, um die Kraft auf die Rennstrecke bringen zu können. Den GTC gibt es als Komplettfahrzeug oder als Umbaukit für den GT4-Renner.

Lotus Evora GTC

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Durch seine angenieteten Kotflügelverbreiterungen fällt der überarbeitete Lotus Evora GTC direkt ins Auge. Daran könnte natürlich auch die klassische Lotus-Rennlackierung Schuld sein.

Was wäre die Motorsportwelt ohne Lotus? Auf jeden Fall ein gutes Stück ärmer. Die urbritischen Kreationen, mit denen Colin Anthony Bruce Chapman bereits in den 50er Jahren die Rennstrecken dieser Welt unsicher machte, gehören heute genauso zur Rennsporthistorie, wie die GT-Rennfahrzeuge der 90er oder der Formel 1-Namensstreit der letzten Jahre. Solche Geschichten machen das Salz in der Suppe aus. Für die neue Saison in der British GT Championship, der Grand-Am GTC und der MSA Endurance Series haben die Briten nun eine neue Waffe im Feuer geschmiedet, den überarbeiteten Lotus Evora GTC.

Dieses Rennfahrzeug gibt es bereits, doch es wird Zeit für ein umfassendes Update, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Dabei wird es den GTC sowohl als Komplettfahrzeug ab Werk, als auch als Umbaukit für Besitzer der kleineren GT4-Rennversion geben. Der 4 Liter große V6-Motor bleibt dabei unverändert an Ort und Stelle, während das restliche Fahrzeug gezielt auf Diät gesetzt wird. Im Gegensatz zum GT4 bestehen beim Evora GTC Dach und Heckklappe aus glasfaserverstärktem Kunststoff, die Türen werden gegen Kohlefaserbauteile ausgetauscht und anstelle von Glas schaut man durch Plexiglas. Somit wird das Leergewicht je nach Reglementsspezifikation auf 1.130 bis 1.140 Kilogramm gesenkt, was gegenüber dem Enduro GT4 eine Ersparnis von 30 Kilogramm bedeutet. Das Triebwerk bringt es auf 450 PS und 460 Newtonmeter Drehmoment, die über ein sequentielles Sechsgang-Getriebe auf die Hinterräder übertragen werden.

Während Gewicht eingespart wird, erhält der Fahrer ein Renn-ABS von Bosch und eine Traktionskontrolle, um den Boliden besser unter Kontrolle halten zu können. Beide Systeme wurden im britischen Regen dauergetestet, um auch unter schwierigen Wetterbedingungen gute Fahrdynamik garantieren zu können. Die 18 Zoll großen Räder sind vorn 10 und hinten 12 Zoll breit und bieten somit genug Grip auf der Rennstrecke. Um sie problemfrei unterbringen zu können, wurden an die Radhäuser Verbreiterungen angenietet, die dem Lotus Evora GTC ein aggressiveres Aussehen geben.

Das Lotus Testteam verbrachte nach erfolgtem Rollout gleich mehrere Tage auf der hauseigenen Teststrecke in Hethel, um dem überarbeiteten Evora GTC eine ordentliche Grundabstimmung zu verpassen. In dieser Zeit fand sich auch bereits das erste Kundenteam ein, das mit dem Wagen in der amerikanischen Grand-Am-Serie in der GTC-Klasse an den Start gehen möchte: McMahon Raceworks zusammen mit Condor Motorsports. Ihr Topfahrer Armando Trentini verbrachte zusammen mit wichtigen Team-Ingenieuren zwei Tage auf dem Lotus-Testkurs, um sich an den Neuwagen zu gewöhnen. Ein zweites Team, Bullrun, hat bereits einen Evora GT4 zur Umrüstung zu Lotus geschickt und wird den fertigen Renner schließlich in der British GT Championship einsetzen. Dort führt die vorige Ausbaustufe des Evora GTC unter den Bullrun-Fahrern Richard Adams, David Green und Martin Byford momentan das Klassement an. Des weiteren lässt sich der Wagen bei Rennen der CREVENTIC Endurance Serie einsetzen, zu denen beispielsweise die 12h von Bathurst in Australien oder das 24h Rennen von Dubai zählen. Sollten Sie also Interesse haben, melden Sie sich bei Lotus.

Quelle: Lotus

Autor: Matthias Kierse