Traditionell wurde Halle 2 des Frankfurter Messegeländes, die sogenannte „Festhalle“, und das dazugehörige Foyer auch in diesem Jahr wieder von Mercedes-Benz und den dazugehörigen Marken AMG, Smart und Maybach genutzt. Gegenüber früheren IAAs wurde diesmal jedoch nur eine Etage in die Kuppel des Festsaales gebaut, wo in früheren Jahren die Besucher auf bis zu drei extra angefertigten Zwischenetagen die Fahrzeuge betrachten konnten.

IAA 2009 - Mercedes-Benz

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Mercedes-Benz selbst stellte seinen Messeauftritt in diesem Jahr ins Öko-Rampenlicht und präsentierte neben dem Studienfahrzeug BlueZERO E-Cell Plus und dessen Schwesterfahrzeug BlueZERO F-Cell auch gleich die S-Klasse als S400 Hybrid und S500 Plug-In Hybrid vor. Dazu gesellte sich das neue E-Klasse T-Modell, das für wohlhabendere Familienväter wohl wieder die Messlatte im Segment der Oberklasse-Kombis hochlegen dürfte. Beiläufig wurde der 30ste Geburtstag des G Modells gefeiert, eine beispiellose Erfolgsserie für einen Geländewagen, der beinahe unverändert seit 1979 vom Band läuft.

Im oberen Stockwerk fand sich das neue ESF Concept-Fahrzeug, ein Beweis für die umfassende Unfallforschung bei Mercedes-Benz. Anhand dieses Forschungsautos werden Sicherheitssysteme getestet, die eventuell in naher oder ferner Zukunft in den Serienfahrzeugen zu finden sein werden. Auch die B-Klasse mit Brennstoffzelle wurde im oberen Rundgang präsentiert. Dieses Fahrzeug wird in Kürze zu den Händlern rollen und verbraucht 0,0 Liter Benzin. Mercedes hauseigener Veredelungsbetrieb Designo ließ es sich nicht nehmen, einige Fahrzeuge mit erweitertem Ausstattungsumfang zu präsentieren. So fanden sich ein CL 4matic, ein SL, ein SLK und eine S-Klasse mit besonderen Lackierungen und einem Interieur in Sonderfarben und, im Falle der S-Klasse, mit absoluter Vollausstattung in Wunschoptik. Bereits im Foyer wurde man durch eine Übersicht von modernen und klassischen Mercedes-Fahrzeugen begrüßt, die nebeneinandergestellt den jeweiligen Brückenschlag von der Tradition in die Moderne verdeutlichen sollten. So fand sich das erste Automobil von Carl Benz neben dem Konzeptfahrzeug F Cell Roadster und der 300 SLR Rennsportwagen von 1955 stand neben seinem modernen Urenkel, dem SLR Stirling Moss, von dem nur 75 Stück entstehen sollen.

Auch beim Kleinstwagenhersteller Smart stand die IAA 2009 unter dem Ökobanner. Neben der Präsentation des neuen Smart Electric Drive stand die komplette Flotte der angebotenen Fahrzeuge als lange Reihe in der Halle, jeweils mit Aufdruck, wie hoch CO²-Ausstoß und Treibstoffverbrauch beim jeweiligen Modell sind. Je weiter man in Fahrtrichtung der Fahrzeuge ging, umso kleiner wurden diese Zahlen. Als einzige Ausnahme des Ökowahns stand ein weißer Brabus Smart mit auf dem Stand, der aufzeigt, dass man die Winzlinge auch optisch und technisch ein wenig sportlicher machen kann.

Am Stand von Maybach gab es lediglich die Deutschlandpremiere des Sondermodells Zeppelin. Da dieses Fahrzeug jedoch schon durchaus bekannt ist und auch schon einige Exemplare ausgeliefert worden sind, fiel die Begeisterung entsprechend eher gering aus.

Beim Haus- und Hoftuner von Mercedes-Benz, AMG aus Affalterbach, ging es schließlich, wie gewohnt, um die sportlichen Speerspitzen des Konzerns. Das Facelift der S-Klasse wird nun auch bei den AMG-Modellen umgesetzt und wurde auf der IAA anhand eines komplett ausgestatteten S65 gezeigt. Dazu gesellte sich das neue E63 T-Modell. Beide Fahrzeuge waren in einer neuen AMG Lackierung, einem matten grau, gehalten.

Der absolute Star von Halle 2 war jedoch definitiv der neue Mercedes-Benz SLS AMG, der erste Sportwagen, der von AMG allein entwickelt werden durfte und ohne Bindung an ein vorhandenes Modell entstehen konnte. Mit seiner Formensprache und den Flügeltüren zitiert er ein weltberühmtes Fahrzeug, das ebenfalls den Stern im Kühlergrill trug: den 300 SL. Für das Jahr 2013 wurde eine weitere Version des SLS mit Hybridantrieb angekündigt. Ein erstes Chassis war bereits ausgestellt.

Soweit zur Halle 2.

Autor und Fotograf: Matthias Kierse