Der Dance on Snow (DOS) hat sich dieses Jahr bereits zum fünften Mal zugetragen, ein Event welches also schon als etablierter CP-User-Event betrachtet werden kann. Zu diesem Jubiläum trafen sich die Autoverrückten bereits am Mittwochabend im schönen österreichischen Walchsee. Beim gemeinsamen Essen wurde die obligatorische Sicherheitseinweisung vorgenommen und es wäre kein DOS gewesen, hätte sich das Orgateam nicht wieder ein intellektuell anspruchsvolles Quiz ausgedacht.

Dance on Snow 2011

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Letztes Jahr war es die theoretische Führerscheinprüfung, dieses Jahr der Einbürgerungstest der Bundesrepublik Deutschland. Da gab es Multiple Choice Fragen wie zum Beispiel:
„Es gehört nicht zu den Aufgaben des deutschen Bundesrates…“
– an der Verwaltung des Bundes mitzuwirken
– die Interessen der Länder zu wahren
– den Bundeskanzler/die Bundeskanzlerin zu wählen
– an der Gesetzgebung des Bundes mitzuwirken

Hätten Sie’s gewusst? Soviel sei gesagt, viele von uns hätten die deutsche Staatsbürgerschaft nach dem Test eigentlich abgeben müssen, aber dauerhaft in Österreich zu bleiben war dann auch keine Alternative.

Als kleine Aufmerksamkeit gab es noch ein DOS Survival Paket, bestehend aus Heftpflaster, Aspirin und Gehörschutz, sowie eine goldene Felge als Schlüsselhändler, gesponsert von unserer hoch geschätzten Metalloberflächenveredlungsspezialistin.

Nach einer kurzen Nacht fand dann am nächsten Morgen bei schönstem Sonnenschein und -13°C die gemeinsame Abfahrt zur Strecke nach Kössen statt. Ein statistischer Auszug aus dem Fahrzeugregister der DOS Teilnehmer lässt eindeutige Präferenzen erkennen: 13x BMW, 5x Audi, 1x Porsche, 1x Maserati und 1x Ültje Buggy.

Nach kurzer Instruktion durch das rennerprobte Streckenpersonal ging es auch gleich zur Sache. Die Streckenführung war diesmal sehr abwechslungsreich und bestand aus mehreren, farblich unterschiedlich gekennzeichneten Sektionen. Ein Manko gab es dennoch. Durch den zur Seite geschobenen Schnee gab es teilweise sehr harte Streckenbegrenzungen, welche bereits die Kampfspuren unserer Vorgänger aufwiesen. Somit konnte man nicht immer so, wie man eigentlich gerne wollte.

Am Ende des Tages überstanden die Autos und ihre Fahrer das Event aber ohne größere Schäden, das Blech blieb heile, nur ein wenig Kunststoff musste dran glauben. Die seitliche Streckenbegrenzung ist ein Punkt, dem die Streckenbetreiber nächstes Jahr mehr Beachtung schenken sollten. Dennoch kam der Spaß nicht zu kurz.

Der DOS wäre kein DOS ohne Rahmenprogramm. Nachdem sich alle Teilnehmer im Hotel wieder frisch gemacht hatten, ging es zum Skilift, wo jeder mit einem Rodelschlitten bewaffnet wurde. Nach einer Liftfahrt zur Skihütte und einem gemeinsamen Abendessen dort, ging es wagemutig talabwärts in die dunklen Tiefen. Auch hier hat das Orgateam die DOSsis nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, sondern vorher Knicklichter verteilt, damit man die Rodler anschließend leichter wieder findet. Zum Glück blieb aber auch diese Gaudi ohne ernsthafte Verletzungen und Verluste.

Später abends wurde in der Wein-Bar Rosseeo kräftig der Abschluss des Tages gefeiert, wobei spirituose Köstlichkeiten wie Caipirinha und U-Boot (ein Bier mit einem versenkten Glas Obstler drin) kredenzt wurden. Auch die zweite Nacht war also wieder relativ kurz.

Erstmalig dieses Jahr gab es zum Jubiläum ein Extra Paket – den DOS Plus. Wer noch länger Lust und Laune hatte, konnte den Tag in Kitzbühel beim Schlendern und Shoppen genießen. Ein paar DOSsis entschieden sich für eine gemeinsame Kutschfahrt durch den malerischen Ort, wobei es auch einiges zu Lernen gab. So fuhren wir nicht nur am Haus vom Hansi Hinterseer in bester Lage vorbei, sondern auch lernten auch etwas über den einheimischen Immobilienmarkt. Soviel sei gesagt, da wo der Hansi wohnt, kostet der m² Bauland 48.000 €.

Im Abendprogramm haben wir es dann nicht minder spektakulär krachen lassen. Neben der DOS-Strecke gibt es eine Snowtube Anlage. Ein Snowtube ist ein LKW-Schlauch, eingewickelt in bunter Plane, welcher aufgrund seiner Symmetrie und des geringen Reibwertes zu abenteuerlichen Kamikaze Abfahrten einlädt. Mit vereinten CP-Kräften wurden unter Flutlicht die außergewöhnlichsten Formationen gebildet, mit denen es dann geschwind den Berg hinunter ging.

Nachdem am nächsten Morgen alle gestärkt durch das gute Frühstück des Walchsseer Hofes die Heimreise angetreten sind, war das Resümee einstimmig: Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der alles harmonisch und zwanglos verlief. Dabei war der eigentliche Fahrevent für die meisten gar nicht mal das Wichtigste, sondern vielmehr das ganze Drumherum. Das war also mit Sicherheit nicht der letzte Dance on Snow.

Autor und Bilder: Stefan Schnuse