Mit dem Brabus Bullit Coupé rollt die C-Klasse der Superlative aus Bottrop auf den Genfer Salon. Es handelt sich um die schnellste, kraftvollste und zugleich teuerste C-Klasse, die in Kleinserie entstehen wird. 800 PS und ein auf 1.100 Newtonmeter limitiertes Drehmoment treffen auf den Heckantrieb und machen das Coupé über 370 km/h schnell. Die Leistungsexplosion ist einem 6,2 Liter großen V12 mit Biturbo-Aufladung zu verdanken.

Brabus Bullit Coupé

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Als Mitte der 90er Jahre mit dem EV12 T-Modell erstmals ein Kombi aus Bottroper Produktion die 320 km/h-Barriere mühelos erklomm, war die Weltpresse aus dem Häuschen. Aus heutiger Sicht sieht die damalige Leistungsangabe von 582 PS aus einem 7,3 Liter großen Saugmotor jedoch bereits beinahe lächerlich gering aus – speziell wenn man den aktuellsten Sproß vor Augen hat, der auf dem Genfer Salon seine Weltpremiere feiern wird. Nach der E-Klasse verlegte sich der Fokus in Bottrop recht bald auch auf die C-Klasse. Warum nicht auch dort den V12 einbauen? In Genf geht es erneut einen Schritt weiter: Die aktuelle Ausbaustufe des V12 steckt nunmehr im C Coupé und lässt dieses zum Brabus Bullit Coupé werden.

Wehe, wenn Sie losgelassen… Die Bottroper Brabus-Ingenieure sollte man nicht in die Nähe ihrer Maschinen lassen, wenn man kein Fan von äußerst aufregenden Ergebnissen ist. Dieses Mal konnte ein C-Klasse Coupé nicht rechtzeitig flüchten und wurde seiner werksseitig verbauten Technik größtenteils beraubt. Stattdessen verbauen die Bottroper einen V12-Motor, der zwar in seinen Grundzügen auch von Mercedes-Benz stammt, im Ruhrgebiet jedoch von 5,5 auf 6,2 Liter Hubraum aufgebohrt und mit zwei größeren Turboladern versehen wird. Die Leistungsausbeute dieser Umbaumaßnahme ist beachtlich: 588 kW/800 PS und ein maximales Drehmoment von 1.420 Newtonmetern werden auf die Kurbelwelle gestemmt. Oder sagen wir besser: Könnten dorthin gestemmt werden. Mangels eines Getriebes, das diese massiven Kräfte lange aushalten würde, reduziert Brabus das Drehmoment elektronisch auf 1.100 Newtonmeter.

Das Ergebnis reicht immer noch locker aus, um das Bullit Coupé in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 zu katapultieren. Weitere 6,1 Sekunden später stehen bereits 200 Stundenkilometer auf dem Tacho und bis zur 300 km/h-Marke vergehen insgesamt lediglich 23,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit muss erst noch ausgefahren werden, wird von Brabus allerdings bereits selbstbewusst mit „mehr als 370 km/h“ angegeben. Der angegebene Normverbrauch von 15,1 Litern pro 100 Kilometer darf hingegen als netter Versuch abgehakt werden.

Der V12 versteckt sich beim Bullit Coupé in der Rohkarosserie des C 63 AMG Coupé, das mehr Platz im Motorraum bietet als seine Serienbrüder. Dazu gibt es an der Front eine sportlich-aggressiv gestaltete Schürze mit großen Frischluftzuführern und senkrecht angeordneten Tagfahr-LEDs. Das mittig im Grill angeordnete Brabus-Logo macht im Rückspiegel unmißverständlich klar, dass hier kein normales C Coupé anfliegt. Auf dem Kofferraumdeckel sorgt ein feststehender Heckflügel für zusätzlichen Abtrieb. Ausatmen darf der Zwölfender durch vier Auspuffendrohre, die links und rechts vom Diffusor in der Heckschürze hervorlugen.

Während sich die Karosserie des Präsentationsfahrzeugs in auffälligem Mattschwarz zeigt, sind natürlich für die Kunden wie immer alle Farben des Regenbogens machbar. Das Gleiche gilt für den Innenraum, der sich hier in schwarzem Leder mit roten Kontrastnähten zeigt. Der Fußraum und die Fußmatten sind mit gestepptem Leder ausgelegt.

Ein weiteres Superlativ neben Leistung und Tempo stellt der Preis des Brabus Bullit Coupé dar. Dieses in Kleinserie in Bottrop gefertigte C-Klasse Coupé kostet mindestens 449.820,- € inklusive Steuern. Wenn Ihnen das zu teuer sein sollte, sie aber nicht auf einen Brabus in der Garage verzichten möchten: Wenige Meter weiter wird in Genf der Smart Brabus electric drive vorgestellt.

Quelle: Brabus

Autor: Matthias Kierse