Auf dem Concours d’Elegance an der Villa d’Este stand er vor wenigen Wochen noch unter dem Decknamen AM310, ab Ende des Jahres löst er den DBS als Spitzenmodell ab: Der neue Aston Martin Vanquish wurde heute offiziell vorgestellt. Sein 6 Liter großer V12-Motor bringt es auf 573 PS und macht den Wagen bis zu 295 km/h schnell. Dazu gibt es eine ausgefeilte Aerodynamik und Sichtcarbonteile außen, sowie edles Leder im Interieur.

Aston Martin Vanquish

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Auf den ersten Blick als Mitglied der Familie zu erkennen und dennoch mit vielen neuen Details ausgestattet: Der Aston Martin Vanquish wird ab Ende des Jahres den DBS ersetzen.

Wenn James Bond in seiner Eigenschaft als Geheimagent ihrer Majestät in den letzten Jahren über die Leinwand flimmerte, so saß er endlich wieder in einem Fahrzeug der Marke, die er ursprünglich einmal bekannter gemacht hatte. Mit den ersten Fahrten im von Q präparierten DB5 hatte 007 sich und Aston Martin derartig im Gedächtnis der Filmfans verankert, dass die später gewählten Filmfahrzeuge von diversen Marken nie als wirkliche „Bondmobile“ anerkannt wurden. Erst als James im Film „Stirb an einem anderen Tag“ endlich wieder hinter einem Lenkrad mit dem Aston Martin-Logo Platz nahm, war die Filmwelt wieder in Ordnung. Auch nach erfolgte Schauspielertausch für den Film „Casino Royale“ fand der Dienstwagen, ein damals nagelneuer DBS V12, viel Beachtung – trotz nachhaltiger Kaltverformungen während der Filmhandlung. Auch in „Ein Quantum Trost“ muss der Aston Martin DBS einiges über sich ergehen lassen. Ob es seinem Nachfolger, der ab Ende des Jahres zu den Händlern rollen wird, auch so ergehen wird?

Zumindest bringt der neue Aston Martin Vanquish alle Zutaten mit, um ein erfolgreiches Filmfahrzeug zu werden. Optisch trägt er das bekannte Aston-Design mit sich, verfeinert es jedoch mit neuen Details. Der klassisch-geformte Grill an der Front wird durch einen breiten Kühlerschlund in der Schürze unterstrichen. Dieser endet nach unten hin in einem raffiniert ausgetüftelten Spoiler, durch den an der Vorderachse gezielt Abtrieb erzeugt werden soll. Aus der Strebe in den seitlichen Luftauslässen hinter den Vorderrädern entwickelt sich eine Sicke, die sich bis knapp unterhalb der versenkten Türgriffe zieht. Am Heck nehmen die geschwungenen Rückleuchten eine Idee des ausverkauften Supersportwagens One-77 auf. Passend zur Front findet sich ein im Kofferraumdeckel integrierter Heckflügel, durch den auch hinten Abtrieb anliegt.

Unter der langen Haube mit ihren beiden Luftauslässen arbeitet der bekannte, 6 Liter große V12-Motor, der für seine Arbeit im neuen Vanquish eine umfangreiche Überarbeitung erhielt. Als Ergebnis stehen 422 kW/573 PS und ein maximales Drehmoment von 620 Newtonmetern auf dem Messbogen. Dank Traktionskontrolle und Launch Control-System schnellt der Vanquish in 4,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht maximal 295 km/h. Seine Kraft wird über eine Touchtronic 2-Sechsgang-Automatik auf die 305 Millimeter breiten Hinterräder übertragen, bei der der Fahrer über Wippen am Lenkrad Einfluss auf die Gänge nehmen kann. Die Vorderräder bringen es immerhin auf 255 Millimeter Breite und sind wie die hinteren Kollegen auf 20 Zoll großen Leichtmetallrädern aufgezogen.

Innen gibt sich der neue Vanquish gewohnt Aston-like mit edlem Leder und bequemen Sportsitzen, die die Besatzung im Bedarfsfall ordentlich an Ort und Stelle halten. Interessenten können zwischen einem reinen Zweisitzer und einer 2+2-Sitzkonfiguration wählen. Gleichzeitig wuchs das Kofferraumvolumen gegenüber dem DBS um rund 60% auf nun 368 Liter, wodurch auch Kurzurlaube ermöglicht werden. Über Knöpfe und Drehregler auf der Mittelkonsole kann der Fahrer die Einstellung des adaptiven Fahrwerks zwischen den Modi „Normal“, „Sport“ und „Track“ verstellen.

Wie gewohnt entsteht auch der Aston Martin Vanquish zu fast 100% in reiner Handarbeit im Werk in Gaydon. Das relativiert ein wenig den Einstandspreis von 189.995,- GBP (rund 236.000,- €) in Großbritannien. Die Preise für den deutschen Markt sind bislang noch nicht bekanntgegeben worden.

Quelle: Aston Martin

Autor: Matthias Kierse