Ab April diesen Jahres wird ein neuer Aston Martin ausgeliefert, der ein völlig neues Geschäftsfeld für den britischen Sportwagenhersteller erschließt. Der Kleinstwagen Cygnet kommt zuerst in zwei Launch Editions in Weiß und Schwarz auf den Markt. Mit seinem 98 PS starken Motor ist der Cygnet sowohl für die Stadt als auch für die Landstraße gut gerüstet. Ob wohl auch Geheimagent James Bond auf den Cygnet umsteigen wird?

Aston Martin Cygnet

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In zwei Farben bringt Aston Martin die Launch Edition des Kleinstwagen Cygnet auf den Markt.

Bereits im vergangenen Jahr konnte das CPzine auf dem Genfer Automobilsalon den Aston Martin Cygnet in Augenschein nehmen und musste neidlos anerkennen, dass die Verarbeitungsqualität und die Ausstattung eher der eines luxuriösen Mittelklassewagens, als der eines Kleinstfahrzeugs entspricht. Nun nähert sich mit großen Schritten die Markteinführung des neuen Miniatur-Astons. Passend dazu hat die britische Traditionsmarke eine Einführungsvariante – „Launch Edition“ genannt – in zwei Farben aufgelegt.

Um das Wichtigste vorab zu sagen: Ja, der Aston Martin Cygnet basiert technisch und optisch auf dem Toyota iQ. Das sieht jeder, der mit zwei gesunden Augen gesegnet ist und wird von Aston Martin auch keinesfalls verleugnet. Allerdings erhält die Sportwagenfirma die Rohkarosserie nebst Motor ins eigene Werk nach Gaydon, wo er von hochqualifizierten Technikern zusammengebaut und lackiert wird. Dabei sind alle Farben aus dem bekannten Aston-Programm möglich. Auch die Innenausstattung wird in gewohnter Qualität mit feinsten Materialien ausgestattet.

Für die Markteinführung Anfang April stellt Aston Martin zwei exklusive Launch Editions zur Verfügung. Wie das bekannte Jing und Jang-Symbol sind diese Fahrzeuge entweder in Weiß oder Schwarz gehalten und zum Preis von umgerechnet rund 36.600,- € in Großbritannien erhältlich. Wieviel die Launch-Fahrzeuge hier in Deutschland kosten werden, ist bislang noch nicht bekannt. Der normale Cygnet startet bei 37.995,- €. Die Aston Martin-Händler nehmen ab jetzt Bestellungen entgegen. Von der ursprünglich angedachten Geschäftspraxis, den Cygnet nur für bestehende Aston Martin-Kunden anzubieten, ist man inzwischen abgerückt. Auch Neukunden dürfen zugreifen.

Die Cygnet Launch Edition White ist in Schneeweiß lackiert und erhält zwei mattweiße Längsstreifen. 16 Zoll große, diamantpolierte Leichtmetallräder mit weißen Akzenten stellen den Kontakt zur Straße her. Die Außenspiegelkappen sind in Chrom gehalten, während die Flügel des Aston Martin-Logos ebenfalls weiß lackiert wurden. Der Innenraum wird durch perlweißes Leder mit schwarzen, perforierten Alcantara-Einsätzen dominiert, die silber unterlegt sind. Satinierter Chrom wertet die Dekorstreifen in Mittelkonsole und Armaturenbrett auf.

Den Kontrast dazu bildet die Launch Edition Black. Magic Schwarz metallic ziert die Karosserie und wird durch zwei mattschwarze Längsstreifen abgerundet. Auch hier kommen 16 Zoll große Leichtmetallräder zum Einsatz, die diamantpoliert wurden. Allerdings sind hier die Akzente schwarz lackiert. Der Innenraum ist komplett mit schwarzem Leder ausgekleidet, das in der Sitzmittelfläche in Diamantenform perforiert ist. Die Dekorflächen tragen schwarzen Chrom und die Aston Martin-Logos schwarze Flügel.

Um den Cygnet bekannt zu machen, wird Aston Martin eine Werbeaktion starten, deren erster Ausläufer bereits im berühmten Londoner Kaufhaus „Harrods“ zu begutachten ist. Dort steht ein orange lackierter Cygnet gut sichtbar in einem Schaufenster, um vorbeilaufende Passanten auf den neuen Kleinstwagen aufmerksam zu machen. Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob eine Marke wie Aston Martin solch einen Wagen wirklich nötig hat. Die Antwort lautet: Ja. Grund dafür ist dabei jedoch nicht, dass die Modelle V8 Vantage, DB9, DBS und One-77 sich zu schlecht verkaufen würden, sondern die Gesetzgebung der verschiedensten Länder, die in naher Zukunft einen Flottenverbrauchswerte und vor allem CO2-Grenzwerte fordern, die über den Durchschnittswert aller angebotenen Modelle ausgerechnet werden. Hier haben Marken, die an großen Konzernen hängen – wie Porsche oder Ferrari – eindeutig Vorteile, da sie von ebenfalls im Konzern angebotenen Kleinwagen profitieren können. Eigenständige Marken, wie eben Aston Martin, werden jedoch zum Handeln gezwungen und müssen das Beste aus ihrer Lage machen. Genau das dürfte mit dem Cygnet unzweifelhaft gelungen sein. Einzig die Optik lässt wie üblich Raum für Diskussionen, aber das gilt bekanntlich für jedes Auto.

Quelle: Aston Martin

Autor: Matthias Kierse