Sieben Jahre nachdem der Vorgänger zuletzt vom Band rollte scheint sich im Hause Honda wieder etwas Sportliches zu tun. Auf der Detroit Motor Show zeigt man mit dem Acura NSX Concept einen Mittelmotorsportwagen mit Hybridtechnik, der sich gegen europäische Mitbewerber, aber natürlich auch die mittlerweile aufgetauchten japanischen Gegner durchsetzen soll. Rund 400 PS werden dem Wagen angedichtet.

Als Honda Ende der 80er Jahre mit der Information herauskam, man plane den Bau eines Sportwagens, gab es bei den Europäern allenfalls ein breites Grinsen. Was war schon aus Japan zu erwarten? Viel Zuverlässigkeit vielleicht, aber Sportlichkeit? Als man dort jedoch den legendären Formel 1-Fahrer Ayrton Senna für die Fahrwerksabstimmung einstellte, merkten einige Leute bereits, dass man es offenbar ernst meinte. Auch die Auslegung als Mittelmotorsportwagen deutete eindeutig darauf hin, dass der Honda NSX nicht zu unterschätzen sein sollte. Allein die damals noch gültige Selbstbeschränkung der Japaner auf 286 PS unterband den nachhaltigen Erfolg des NSX im Endeffekt. Dennoch konnten zwischen 1990 und 2005 rund 18.000 Fahrzeuge weltweit abgesetzt werden.

Lange Zeit hieß es dann „Da kommt nichts nach!“, wenn man Honda-Verantwortliche auf einen Nachfolger für den NSX ansprach. Wirklich? 2007 zeigte Honda mit dem „ASCC“ (Advanced Sports Car Concept) eine potenzielle V10-Rakete, die es bis in den Fahrversuch auf der Nürburgring Nordschleife schaffte, dann jedoch als Folge der globalen Finanzkrise Ende 2008 unvollendet ins Depot geschoben wurde. Offensichtlich haben Fahrzeuge wie der Nissan GTR oder der Lexus LFA nun jedoch Wunder bewirkt, denn auf der gerade eröffneten Detroit Motor Show steht ein komplett neuer Mittelmotorsportwagen mit den drei passenden Buchstaben am Heck. Allerdings prangt auf dem Messestand und dem Auto der Markenname „Acura“, was jedoch nicht verunsichern sollte, immerhin handelt es sich dabei um eine amerikanische Tochterfirma von Honda, unter deren Namen auch der originale NSX in den USA verkauft wurde.

Anstelle des V10-Aggregats, das im ASCC werkelte, steckt im neuen Acura NSX Concept ein V6-Benzinmotor in Verbindung mit zwei Elektrotriebwerken, wodurch der Neuling zum vollwertigen Hybridsportwagen wird. Während der Sechszylinder ganz klassisch die Hinterräder antreibt, senden die E-Motoren ihre Kraft an die Vorderräder und machen den NSX zum Allradler. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Doppelkupplungsgetriebe. Wieviel Gesamtleistung zur Verfügung steht, ließen sich weder Acura, noch Honda entlocken. Es wird allerdings von rund 400 PS gemunkelt.

Neben der in Detroit gezeigten Coupé-Version könnte es in der angedachten Serie auch ein vollwertiges Cabrio geben. In rund drei Jahren soll zumindest die geschlossene Variante bereits vom Band laufen, ob als Hybrid oder reiner Benziner ist indes noch unklar. Ebenso ist bislang noch nicht final geklärt, ob es bei der hier gezeigten Karosserieform bleiben wird, oder ein Schritt Richtung Vorgänger gemacht wird, um den Fans einen wahren Nachfolger zu geben. Die kommende Zeit und weitere Automessen werden bestimmt Antworten geben.

Quelle: Acura

Autor: Matthias Kierse