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F355 besichtigt, nun tauchen Fragen auf


equus

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

seit Jahren fahre ich im Sommer meinen Lotus Elise S1 und werde den Wagen weiterhin behalten. Der Kaufwunsch nach einem Ferrari soll hier jedoch nicht verschwiegen werden: Es gibt ein bisschen Angespartes welches nur "herumliegt" und an Wert verliert. Hauptsächlich aus diesem Anlass bin ich auf der Suche nach einem 1995-1996 F355 GTS Schalter. Hier bin ich auf einen Händler gestoßen welcher einen, auf den ersten Blick, günstigen F355 GTS 2.7er Schalter anbietet. Nun wurde ein Termin ausgemacht und das Fahrzeug besichtigt. Aufgefallen sind mir folgende Sachen, die teilweise Ungereimtheiten hervorrufen:

 

- Der Händler hatte um die 20-30 hochpreisige Fahrzeuge in der Halle stehen, darunter einen SLR Stirling Moss. Der mit hohem Abstand günstigste Wagen war der besagte F355. Es kam das Gefühl auf, dass dieser Ferrari etwas Stiefmütterlich vom Händler behandelt wird. Auch stand er, bevor wir zur Besichtigung gekommen sind, mit Sicherheit draußen (es hat vom Wagen leicht Regenwasser getropft).

Frage: Wird es evtl. des relativ geringen Preises wegen (70K) vom Händler völlig unterschätzt?

 

- der Wagen soll 70TSD kosten, bei einer (durch Serviceheft und Reparaturen) nachweislichen Laufleistung von knapp 45.000KM. Der Vorbesitzer sei ein Bekannter des Händlers und soll ein Sammler sein, welcher das Fahrzeug seit 13 Jahren nur 5.000 KM gefahren ist, da an die 15 Sportwagen im Repertoire und dementsprechend keine Zeit für den "alten" F355, daher auch der Verkauf. Insgesamt hatte der Wagen 5 (!!!) Vorbesitzer, darunter das Autohaus Tamsen. Über 35.000Km seien die Vor-Vorbesitzer damit gefahren.

Frage: Glaubwürdig? Und ist die Laufleistung (obwohl der Papiere welche ich selbst vorgelegt bekommen habe) dennoch irgendwie zu verschleiern? Angemeldet war das Fahrzeug jedenfalls durchgehend.

 

- Der Wagen hatte einen Heckaufprall erlitten, wodurch Reparaturkosten lt. Belege i.H.v. 4000€ angefallen seien.

Nebenfrage: Daher evtl. der etwas geringere Preis?

Frage: Jemand von euch kennt sich mit der Materie sicherlich mehr aus: Ist so ein reparierter Unfall in Zukunft (15-20Jahre) stark wertmindernd für den Wiederverkauf als Oldtimer? Ich habe das Gefühl, dass ordentlich hergerichtete Oldtimer, selbst mit nachgebauten Teilen, dennoch hoch gehandelt werden, wogegen Youngtimer auf absolute Originalität und Unfallfreiheit setzen müssen. Korrigiert mich wenn dies ein Trugschluss ist.

 

- Der Zustand des Wagens auf den ersten Blick ist gut (hier und da ein Paar kleine Lackschäden resp. Steinschlag, Leder von Innen noch sehr schön, Motorraum sauber). Dennoch war der Händler nicht in der Lage den Motor zu zünden, da angeblich die Batterie der FB leer war und wir die Alarmanlage somit nicht abstellen konnten. Ein anstehender ZR-Wechsel und große Inspektion bei Ferrari ist im Kaufpreis enthalten, daher mache ich mir da keine Sorgen dass der Motor evtl. nicht in Ordnung ist. Nur hat das Regenwasser noch leicht getröpfelt und der Wagen Stand neben einem Tor, irgendwie ist er ja dahin gekommen, vielleicht haben sie ihn geschoben?

Frage: Ist es nicht komisch, dass man den Motor einem Kaufinteressenten nicht präsentiert? Ist da doch an der KM-Leistung was nicht in Ordnung und man möchte etwaige Fehler verdecken?

 

Und nun kommt´s:

Ich möchte niemanden von den F355-Fahrern beleidigen, aber von der Verarbeitungsqualität der Karosserieteile scheint mir das besichtigte Modell auf dem Niveau meines Lotus S1 zu sein. Fast auf ganzer Linie sind Wellen im Alukleid zu sehen, Motorhaube, seitliche Schulterpartie, vom Targadach (wohl aus GFK und stark eingedrückt) ganz zu schweigen ist überall ein leichtes Wellenmuster statt ebener Flächen zu sehen, so als ob der Wagen gespachtelt wurde und zwar überall! Ich selbst hätte es nicht bemerkt, zumal in der Halle keine optimale Beleuchtung zum Besichtigen herrschte, jedoch hatte ich einen Restaurator dabei, welcher moderne Fahrzeuge herrichtet und hochwertige Spachtelarbeit erledigt, einen Ferrari jedoch noch nie zu Gesicht bekommen hat. Der sehr penible Restaurator meinte: "Ich weiß nicht wie die F355 aus dem Werk kamen, jedoch würde ich angesichts der Karosserieteile bei einem heutigem, Fließbandgefertigtem KFZ von einem repariertem Überschlag ausgehen, da der Wagen rundum diese "Wellen" aufweist". Ich meine der Wagen stammt aus den 90ern, eventuell war die Verarbeitungsqualität bei Ferrari damals so. Der Händler meinte, der Wagen sei in Handarbeit gefertigt worden und daher sei es "normal" dass einige Wellen zu sehen seien, ein Unfall an entsprechenden Stellen hat nicht vorgelegen.

Frage: Ist an euren F355 bei genauem, flachem Hinschauen auf die hintere Schulterpartie mit einer dahinter aufgebauten Lichtquelle, mehrere leichte Wellenformen im Lack spiegelnd zu sehen? Ich kenne das von meinem Lotus, dieser hat jedoch eine GFK-Karosse...

 

Nun ist mir klar, dass ich mir noch weitere Fahrzeuge anschauen werde um auch untereinander vergleichen zu können, jedoch möchte ich auch auf die Erfahrungen der Besitzer zurückgreifen. Ist für euch nach dem Geschilderten der Wagen eher suspekt, oder dreht sich das ganze im Rahmen des "normalen" beim F355? Der Händler war jedenfalls zuversichtlich, was den Zustand und Historie des Wagens betrifft.

 

Ich würde mich sehr über Antworten freuen und hoffe dass ich mich doch irgendwann als Ferrari-Fahrer bezeichnen kann.

Vielen herzlichen Dank

V.

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Man bekommt den Eindruck, daß der Verkäufer sich mit dem Scheitern des Motorstarts elegant aus diesem Verkaufsgespräch mit  einem alles hinterfragenden Interessenten samt eines begleitenden Spezialisten, der noch nie einen Ferrari in den Fingern hatte, verabschieden wollte, bevor die Zeitverschwendung größere Ausmaße angenommen hätte oder man dem Interessenten gegenüber ausfallend hätte werden müssen.

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Schalter mit Motor 2.7 und noch dazu ein GTS....   "Gut"!

 

"5 Vorbesitzer" (waren wahrscheinlich alles nur Sammler ;)) und nachweislich keine 45.000 KM gelaufen, in über 20 Jahren? :lol:.... mit einem instandgesetzten Heckschaden für einen Verkaufspreis von 70.000.- Euro? :lol: :lol: :lol:....und und und, was immer du noch alles aufgelistet hast?....   "Finger weg"!

 

Denk gar nicht weiter über diesen 355 nach!

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Moin zusammen,

 

...sehe ich auch so - wäre bei solchen Parametern sofort raus aus der Auswahl. Nicht w/Laufleistung und Anzahl der Vorbesitzer aber w/Batterie der Fernbedienung (Pfennigteil und und auch ohne wäre der Wagen zu starten gewesen), den Wellen im Stahlblech (sicher war die damalige Fertigungsqualität nicht immer 'Audi-like' - aber so war sie sicher auch nicht)etc.

Gruß

Klaus

 

p.s. sende mir mal bitte via PN Deine e-mail - ich habe da eine sehr umfangreiche 355er Checkliste...hat mir auch sehr geholfen wenn der Bauch drohte den Verstand auszuschalten

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Hallo @equus,  einige Karosserieteile sind Aluminium z.B. Motorhaube. Solche, von Dir geschilderten Wellen in der Karosserie kenne ich bei meinem nicht. Allerdings sind perfekte Spaltmaße nicht zu erwarten.  Die Sache mit der Fernbedienung deutet auf einen lustlosen Händler hin. Heckschaden kann schnell den Rahmen betreffen. Scheinbar gibt es außer den Belegen keine Bilder. Nach Deiner Schilderung würde ich ebenfalls weitersuchen und mir die Liste von @asterix@lux geben lassen.

Grüße André 

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Nach meinem Empfinden passt der F355 exzellent zur Elise! Die Konzepte der beiden Fahrzeuge könnten unterschiedlicher kaum sein und folglich deckst Du einen sehr breiten Bereich im Sportwagensegment ab. Die Elise ist wie ein Turnschuh (leicht, wendig, spartanisch). Und der F355 ist wie ein Dampfhammer (breit, komfortabel, luxuriös und mit einem irren Motorklang). Insbesondere Letzteres war der Grund, weshalb ich mir neben meiner Elise (fahre selbst eine S2) meinen F355 gekauft habe.

 

Wenn Du Dir nun nach dem F355 noch einen modernen Porsche 911 (oder ggf. Aston Martin DB11) zulegst, gibt es nichts, was Du nicht hast ;)

 

 

Zu Deinen Fragen fällt mir Folgendes ein.

vor 12 Stunden schrieb equus:

- Der Händler hatte um die 20-30 hochpreisige Fahrzeuge in der Halle stehen, darunter einen SLR Stirling Moss. Der mit hohem Abstand günstigste Wagen war der besagte F355. Es kam das Gefühl auf, dass dieser Ferrari etwas Stiefmütterlich vom Händler behandelt wird. Auch stand er, bevor wir zur Besichtigung gekommen sind, mit Sicherheit draußen (es hat vom Wagen leicht Regenwasser getropft).

Frage: Wird es evtl. des relativ geringen Preises wegen (70K) vom Händler völlig unterschätzt?

Vielleicht, vielleicht nicht. Aber warum machst Du Dir die Gedanken Deines Händlers?

 

Für Dich gilt: Wenn Du bei Deinem Fahrzeugerwerb ein tolles Erlebnis suchst, kauf Dir einen Neuwagen. Dort wirst Du mehr umworben und (vermeintlich?) wertgeschätzt als auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Die Marke ist dabei übrigens (fast) ohne Belang.

 

 

vor 12 Stunden schrieb equus:

- der Wagen soll 70TSD kosten, bei einer (durch Serviceheft und Reparaturen) nachweislichen Laufleistung von knapp 45.000KM. Der Vorbesitzer sei ein Bekannter des Händlers und soll ein Sammler sein, welcher das Fahrzeug seit 13 Jahren nur 5.000 KM gefahren ist, da an die 15 Sportwagen im Repertoire und dementsprechend keine Zeit für den "alten" F355, daher auch der Verkauf. Insgesamt hatte der Wagen 5 (!!!) Vorbesitzer, darunter das Autohaus Tamsen. Über 35.000Km seien die Vor-Vorbesitzer damit gefahren.

Frage: Glaubwürdig? Und ist die Laufleistung (obwohl der Papiere welche ich selbst vorgelegt bekommen habe) dennoch irgendwie zu verschleiern? Angemeldet war das Fahrzeug jedenfalls durchgehend.

Bei Exoten ist es häufig schwer, schlüssige Laufleistungen einzuschätzen. Beim Vertreter-Diesel rechnest Du mit 30-40 tkm/a oder beim Stadtauto mit 8-12 tkm/a - das geht beim Sportwagen so nicht. Manche fahren ihn beinahe wie einen Alltagswagen, bei anderen steht er die meiste Zeit in der Garage.

Aber um eine Rechnung aufzumachen: Wenn der Wagen in 13 Jahren 5 tkm gefahren wurde, sind die übrigen 40 tkm in 6-7 a auf den Tacho gekommen. Das klingt für mich plausibel. Allerdings ist für eine sichere Abschätzung eine gute Dokumentation unerlässlich (Werkstattrechnungen, TÜV-Berichte usw.). Hast Du denn die Kontaktdaten der Vorbesitzer (insbesondere die des Sammlers)? Ruf da kurz an. Manchmal freuen sich die Vorbesitzer, von ihren alten Autos zu hören und werden an die schöne Zeit, die sie mit ihnen hatten, erinnert. Das wird dann ein sehr angenehmes Telefonat.

 

 

vor 12 Stunden schrieb equus:

- Der Wagen hatte einen Heckaufprall erlitten, wodurch Reparaturkosten lt. Belege i.H.v. 4000€ angefallen seien.

Nebenfrage: Daher evtl. der etwas geringere Preis?

Frage: Jemand von euch kennt sich mit der Materie sicherlich mehr aus: Ist so ein reparierter Unfall in Zukunft (15-20Jahre) stark wertmindernd für den Wiederverkauf als Oldtimer? Ich habe das Gefühl, dass ordentlich hergerichtete Oldtimer, selbst mit nachgebauten Teilen, dennoch hoch gehandelt werden, wogegen Youngtimer auf absolute Originalität und Unfallfreiheit setzen müssen. Korrigiert mich wenn dies ein Trugschluss ist.

Das ist unerfreulich, mehr aber ggf. auch nicht: Wer hat die Reparatur denn durchgeführt? Wenn es die Vertragswerkstatt war, war der Schaden nämlich nicht hoch. Für 4.000 € bekommst Du (geschätzt) eine Stoßstange inkl. Lackierung plus vielleicht noch ein Rücklicht. Wenn das zutrifft und die Reparatur dokumentiert ist, wird so etwas nur schwach wertmindernd sein. Suchst Du denn überhaupt eine Wertanlage?

 

Bei Youngtimern wird übrigens deshalb auf absolute Originalität geachtet, weil es der Markt noch hergibt. Bei Oldtimern bist Du manchmal froh, überhaupt etwas in angemessener Zeit zu finden.

 

 

vor 12 Stunden schrieb equus:

- Der Zustand des Wagens auf den ersten Blick ist gut (hier und da ein Paar kleine Lackschäden resp. Steinschlag, Leder von Innen noch sehr schön, Motorraum sauber). Dennoch war der Händler nicht in der Lage den Motor zu zünden, da angeblich die Batterie der FB leer war und wir die Alarmanlage somit nicht abstellen konnten. Ein anstehender ZR-Wechsel und große Inspektion bei Ferrari ist im Kaufpreis enthalten, daher mache ich mir da keine Sorgen dass der Motor evtl. nicht in Ordnung ist. Nur hat das Regenwasser noch leicht getröpfelt und der Wagen Stand neben einem Tor, irgendwie ist er ja dahin gekommen, vielleicht haben sie ihn geschoben?

Frage: Ist es nicht komisch, dass man den Motor einem Kaufinteressenten nicht präsentiert? Ist da doch an der KM-Leistung was nicht in Ordnung und man möchte etwaige Fehler verdecken?

Bei der Besichtigung muss der Motor gestartet werden. Wenn er das nicht wurde, hattest Du keine Besichtigung (oder nur eine halbe). Also, wenn Du es dem Händler nicht krumm nimmst, wiederkommen. Ob der Händler damit Fehler verdecken wollte oder nicht, siehst Du dann ja. Das Ganze spricht aber erstmal gegen den Händler, nicht gegen das Auto.

 

Tipp: Bei Besichtigungen ist es meist vorteilhaft, sofort zu sagen, was einem in den Kopf schießt. Frag den Verkäufer, wie der Wagen denn neben das Tor gekommen ist. Dann warte auf seine Antwort und beobachte währenddessen seine Mimik.

 

 

vor 12 Stunden schrieb equus:

Ich möchte niemanden von den F355-Fahrern beleidigen, aber von der Verarbeitungsqualität der Karosserieteile scheint mir das besichtigte Modell auf dem Niveau meines Lotus S1 zu sein. Fast auf ganzer Linie sind Wellen im Alukleid zu sehen, ...

 

Der Händler meinte, der Wagen sei in Handarbeit gefertigt worden und daher sei es "normal" dass einige Wellen zu sehen seien, ein Unfall an entsprechenden Stellen hat nicht vorgelegen.

Frage: Ist an euren F355 bei genauem, flachem Hinschauen auf die hintere Schulterpartie mit einer dahinter aufgebauten Lichtquelle, mehrere leichte Wellenformen im Lack spiegelnd zu sehen? Ich kenne das von meinem Lotus, dieser hat jedoch eine GFK-Karosse...

Keine Sorge, schlechte Verarbeitungsqualität ist weniger Beleidigung als mehr Kompliment. Gewöhn Dich daran, ebenso wie an aufwändige, technische Lösungen, die irre viel Geld kosten oder an kleine Eigenheiten. Speicher es in Deinem Kopf unter "Leidenschaft" ab (klappt gut bei italienischen Produkten) und fang an, Dein Auto als "Diva" wahrzunehmen. Diven sind deshalb so kompliziert, weil sie es sich erlauben können. Bei Ferrari ist das ebenso.

 

Grundsätzlich gilt wohl für Ferraris aus dieser Zeit: Wenn die schlechte Verarbeitung erst auf den zweiten Blick auffällt, ist es gut möglich, dass es ab Werk so war. Bei Lotus nennt man das "TADTS" (kennst Du, oder?).

 

 

vor 12 Stunden schrieb equus:

Nun ist mir klar, dass ich mir noch weitere Fahrzeuge anschauen werde um auch untereinander vergleichen zu können, [...]

Eine ausgezeichnete Idee!

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Dann fahr mal eine Lotus Elise :lol:

 

Natürlich, der 991 ist eine komplett andere Welt. Aber für einen Sportwagen der 90er finde ich den F355 doch sehr komfortabel. Je nach Abstimmung waren die nämlich sehr hart und mehrere Hundert Kilometer unterbrechungsfrei zu fahren nicht möglich. Beim F355 geht das dagegen problemlos!

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Guten Morgen!

an dieser Stelle erst einmal vielen Dank für die rege Anteilnahme und die auf jeden Fall sachlichen und somit hilfreichen Kommentare. Ich muss mich entschuldigen, dass für mich Tagsüber leider keine Zeit bleibt im Forum zu reagieren, da ich Selbstständig bin und somit meist nur Nachts neben den Vorbereitungen für den nächsten Arbeitstag etwas Zeit finde. 

Besonders bedanken möchte ich mich bei asterix@lux für die Checkliste, diese werde ich mir zu Herzen nehmen. Vielen Dank!

 

vor 17 Stunden schrieb Alaska:

Die Sache mit der Fernbedienung deutet auf einen lustlosen Händler hin.

Das ist das Wort nach dem ich gesucht habe "LUSTLOS", der Händler machte genau diesen Eindruck. Aber da bin ich wohl selbst schuld dran, denn es war Samstags nachmittags (für den Händler eigentlich komplett freier Tag) und er blieb wegen mir länger als er wollte in der Wagenhalle. Er macht die Sache mit den Supersportlern seit den 90ern und hat dem Anschein nach wohl so einiges bereits erlebt, da er sehr, sagen wir mal "emotionslos" rüberkam.
 

 

vor 15 Stunden schrieb JazP:

Nach meinem Empfinden passt der F355 exzellent zur Elise! Die Konzepte der beiden Fahrzeuge könnten unterschiedlicher kaum sein und folglich deckst Du einen sehr breiten Bereich im Sportwagensegment ab. Die Elise ist wie ein Turnschuh (leicht, wendig, spartanisch). Und der F355 ist wie ein Dampfhammer (breit, komfortabel, luxuriös und mit einem irren Motorklang). Insbesondere Letzteres war der Grund, weshalb ich mir neben meiner Elise (fahre selbst eine S2) meinen F355 gekauft habe.

Also für mich gab es da auf den ersten Blick nicht SOOO viele Unterschiede zwischen den beiden Fahrzeugen. Klar die Elise ist wesentlich kleiner (ich habe die knapp 750kg MMC Elise) und hat weniger (fast gar keinen) Leder, jedoch empfand ich den F355 als ebenso "leer" und spartanisch aufgebaut, vor allem im Motorraum. Aber ich durfte ihn ja noch nie hören geschweige den Fahren. Der Einstieg in den F355 ist mit meinen 183cm eine Eleganz in Perfektion im Vergleich zur Elise (da steige ich meist über die Fahrertür um hinaus und herein zu kommen, mit Verdeck wird auf dem Asphalt gekrochen).

Interessieren würde mich wie Du, lieber JazP, die Fahrzeuge anmeldest: Alle gleichzeitig, nacheinander innerhalb einer Saison, oder zu verschiedenen Jahren? Ich hatte eigentlich nicht vor beide Fahrzeuge gleichzeitig anzumelden, zumal der F355 bei meinen Absichten nur selten bewegt werden soll (<2000Km im Jahr, ich bin Selbständig und hätte dafür auch keine Zeit).

 

vor 15 Stunden schrieb JazP:

Wenn Du Dir nun nach dem F355 noch einen modernen Porsche 911 (oder ggf. Aston Martin DB11) zulegst, gibt es nichts, was Du nicht hast

Na, wir möchten mal auf dem Boden bleiben, so gut verdiene ich nicht, schon 2 Autos sind purer Luxus meiner Meinung nach. Außerdem habe ich den Alfa GT V6 BJ 2004 als Alltagswagen der wirklich ausreichend Spaß bietet um zur Firma zu fahren. 

 

vor 15 Stunden schrieb JazP:

Hast Du denn die Kontaktdaten der Vorbesitzer (insbesondere die des Sammlers)? Ruf da kurz an. Manchmal freuen sich die Vorbesitzer, von ihren alten Autos zu hören und werden an die schöne Zeit, die sie mit ihnen hatten, erinnert. Das wird dann ein sehr angenehmes Telefonat.

Der Händler hatte keinerlei Anstand gemacht mir die Briefe mit den Adressen zu zeigen, ich sollte sogar Fotos machen, was ich dann vom letzten, langjährigen Besitzereintrag auch gemacht habe. Weitere Fotos zu machen war mir unangenehm. Den letzten Besitzer anzurufen halte ich persönlich für eine Zeitverschwendung da dieser a) das Fahrzeug nicht umsonst durch den Händler verkauft und b ) ein Bekannter des Händlers ist, die werden sich zur Not abgesprochen haben. Ich würde eher anrufen wenn sich meine Kaufabsicht konkretisieren würde.

 

 

vor 15 Stunden schrieb JazP:

Wer hat die Reparatur denn durchgeführt?

Was den Heckschaden betrifft, es wurde von einem der Vorbesitzer in eigener Werkstatt (Firmennamen habe ich blöderweise nicht gemerkt) repariert, hatte mit Ferrari-Werkstatt nichts zu tun. Die Inspektionen wurden aber alle bei Ferrari gemacht. Es wurde der hintere "Schlossträger" ausgetauscht und ich denke dann wohl auch die hintere Stoßstange. Bilder habe ich keine gesehen, die Rechnungen waren da, zusammen mit einer Reihe weiterer Papiere, welche die Laufleistung (seiner Meinung nach) beglaubigen sollten. Spaltmaße waren sehr gut, wenn auch natürlich für heutige Maßstäbe zu groß, die Türen lagen leicht am Schloss auf (ließen sich etwas schwer ins Schloss drücken), was dem Alter und den massigen Türen entsprechend normal sein sollte.

Jedenfalls lege er seine Zitat: "Hand ins Feuer" dass die Laufleistung so stimme. Die Pedale hatten an den Rändern ca. 3 -5mm breite und ca. 3cm lange "Polierungen" durch Schuhsole erfahren, hiernach auf die Laufleistung zu schließen scheint für mich unmöglich, da mir die Erfahrungswerte für die F355 Pedale fehlen ;). Das Leder war jedenfalls bis auf zu vernachlässigende, kleine Schäden schön und das Wageninnere roch auch nach Leder, da gibt es aber sicher Tricks. Der Fahrersitz ist allerdings mit den typischen, stärkeren Einstiegsfalten versehen.

 

 

vor 15 Stunden schrieb JazP:

Suchst Du denn überhaupt eine Wertanlage?

Ich denke zu wissen wie kontrovers das Thema behandelt wird, habt daher bitte Nachsicht und klärt mich auf falls ich mich total irre. Ich habe seit 2 Jahren nach diversen Immobilien gesucht (völlig überteuert und alles vergriffen), diverse andere Geldanlagen ins Auge gefasst (macht andere reicher, nur nicht mich) und bin zum Entschluss gekommen, dass es das Beste ist in etwas zu investieren was einem, erstens am Herzen liegt und zweitens man sich mit der entsprechenden Materie (hier KFZ) zumindest besser auskennt als die große Maße. So bin ich beim F355 gelandet, was einer Eingebung glich (andere Geschichte, jedenfalls ist die Kaufabsicht aus einer Emotion heraus, aus dem nichts entstanden). Ich bin noch relativ jung (37) und kann warten bis der Wagen in meinen Händen zum Oldtimer wird, bis dahin wird fleißig weiter nach einer Immobilie gesucht und weiter gearbeitet. Irre ich mich wenn ich behaupte "Es ist nicht richtig 70TSD (mehr oder weniger ist nicht relevant) unter dem Kopfkissen zu horten und zu beobachten wie die Inflation das Angesparte jährlich mindert"? Irre ich mich wenn ich behaupte "Der F355 wird in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich stabiler im Preis bleiben als die Inflationsrate den reinen Geldbetrag minimiert"? Irre ich mich wenn ich behaupte "... und wenn schon, man hat immer noch einen Ferrari in der Garage". Kurzum: Ich habe bereits einen puristischen Sportwagen (Lotus Elise, ich mag dieses Auto) und kaufe den Ferrari hauptsächlich als Wertanlage und den puren, laut diversen Recherchen wohl "unvergesslichen Genuss" beim jährlichen Ausritt. Natürlich wäre es Blödsinn wenn ich die Passion zum schönen Sportwagen leugnen würde, jedoch ist ein Ferrari bisher nie mein Favorit gewesen, was sich aber sicher ändern wird wenn man erst einen besitzen darf.

 

 

vor 15 Stunden schrieb JazP:

Bei Lotus nennt man das "TADTS" (kennst Du, oder?).

Kannte ich nicht, gerade gegoogelt :D

 

 

Bezüglich des Themas "Start des Motors" ist mir noch etwas eingefallen:  Auch hier hat der Händler keinerlei Anstand gemacht als ich nach dem Zünden des Motors gefragt habe: Er setzte sich ins Auto, bat uns unter der bereits geöffneten Motorhaube (Pardon, Kofferraum) auf der Beifahrerseite einen schwarzen Drehschalter (wohl Trennschalter) zu drehen. Dieser klemmte stark, also ist der gute Mann ausgestiegen und hatte diesen mit Zuhilfenahme seines Seidenschals "umgelegt". Da die Türen alle offen standen als der Trennschalter betätigt wurde, ging die Alarmanlage los, der Händler versuchte die AA auszumachen indem er auf den Knopf der FB drückte. Ich sah selbst dass diese kein LED-Licht von sich gab und auch er versuchte das LED-Licht zu sehen indem er die Hallenbeleuchtung mit seiner Hand über der FB auszublenden versuchte. Daraufhin versuchte er noch im Wageninneren wohl mittels WFS-Transponders (falls der Wagen einen hat) die AA auszuschalten was auch misslang. Weitere Versuche sind mitunter aus Ratlosigkeit und der heulenden Alarmanlage ausgeblieben. Für mich sah es in keinem Fall so aus als ob er den Wagen nicht starten wollte. Suspekt ist es trotzdem etwas, da der Wagen ja irgendwie bewegt werden musste und man erwarten kann dass ein Interessent den Motor starten wollen wird.

Abgemeldet ist das Auto übrigens seit Juli (komisch auch dass es 13 Jahre lang angemeldet blieb und nur 5000Km bewegt wurde, aber wer kennt die Gebaren wirklich reicher Leute), zum Verkauf angeboten seit 1 Monat.

 

Es ergeben sich für mich noch folgende Fragen:

- Könnt ihr mir sagen ob man die Fahrzeuge bereits vom Werk aus gespachtelt hat, sodass dann ja eine Schichtmessung des Lacks zwecks Feststellung möglicher Spachtelarbeiten und Referenzmessungen unmöglich wären?

 

- Könntet Ihr mich aufklären was es mit den "dringend" notwendigen 2 Schlüssen auf sich hat? Habe bei diesem Fahrzeug nicht so genau auf die Schlüssel geachtet, nur gesehen dass die FB beim Betätigen des Knopfes kein LED-Licht von sich gegeben hatte.

 

Es tut mir leid dass ich wieder so viel geschrieben habe und danke euch für jegliche Hilfestellung!

Vielen Dank

V.

Ein 355 der auch bewegt werden möchte taugt mMn mittlerweile nicht mehr dazu Geld zu machen. Die Unterhaltskosten sind doch nicht ganz ohne und der Wert wird bei einem Fahrzeug mit höherem km-Stand keine riesigen Sprünge mehr machen.

 

Kauf Dir lieber eine Immobilie und wenn Du danach das Spielgeld hast um Dir so ein Fahrzeug ohne „Anlagegedanken“ zu kaufen schlag zu.

 

Tipp: Wenn Du noch keinen 355 gehört hast lass‘ es, sonst bist Du wenn Du auch nur einen Tropfen Benzin im Blut hast angefixt...

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vor 7 Stunden schrieb equus:

Kurzum: Ich habe bereits einen puristischen Sportwagen (Lotus Elise, ich mag dieses Auto) und kaufe den Ferrari hauptsächlich als Wertanlage und den puren, laut diversen Recherchen wohl "unvergesslichen Genuss" beim jährlichen Ausritt.

Dann wirst Du zwei Ansprüche erfüllen müssen: Deine eigenen und die der anderen. Solche Fahrzeuge zu finden ist schwer und sie haben  ihren Preis. Du wirst auf Deiner Suche Fahrzeuge finden, die technisch gepflegt sind. Du wirst welche finden, die optisch gut erhalten sind. Ein paar werden auch noch  ihr vollständiges Zubehör besitzen (Bordwerkzeug, Pannenset, gestanzte Schlüsselkarte, Radiocode, Bordbuch). Aber nur wenige werden die übrigen Formalitäten einhalten (bspw. durchgehende Wartung nach Vorschrift bei Ferrari, lückenlose Dokumentation). Und noch weniger die sekundären Kriterien (geringe Laufleistung, wenige Vorbesitzer, Unfallfreiheit). Von Farbe und Ausstattung, die ein Auto erst richtig begehrenswert machen, haben wir da noch kein Wort verloren (Sportsitze, Challenge-Grill, Speedline-Felgen, GTS Faltdach).

 

Und wenn Du so einen Wagen gefunden hast, ist es an Dir, ihn in diesem Zustand zu erhalten! Also nichts vom Zubehör verlieren, keine Kratzer machen, nicht zu viel (aber auch nicht zu wenig!) fahren. Vor allem aber musst Du die Wartung durchgehend in der Ferrari-Werkstatt durchführen lassen. Nicht nur nach Kilometern, sondern auch nach Zeit. Das ist natürlich vergleichsweise teuer!

 

Als wenn das noch nicht genug wäre, wird eines schönen Tages mangelnde Ersatzteilversorgung Dein Auto stilllegen. Ferrari wird das Teil als "nicht lieferbar" listen und Du wirst Dich selbst auf die Suche begeben. Das Ersatzteil wird möglicherweise mit Gold aufgewogen werden, aber dennoch wirst Du dankbar sein, dass Du es überhaupt gefunden hast!

 

Ich muss nicht erwähnen, dass das von Dir besichtigte Auto hierfür kaum geeignet ist.

 

 

Allgemein gibt es zum Thema automobile Wertanlage schon einige Diskussionen im Forum. Insbesondere bei Ferrari hat nicht nur die Marke, sondern bald jedes Modell einen eigenen Thread dazu. Schau dich ruhig mal um. Ein Nutzer liefert da auch Fakten (ich glaube, es war @Vienna355?).

Etwas, was dort meines Wissens noch nicht gesagt wurde: Denk bitte daran, dass die Automobilbranche gerade umbricht. Und zwar gleich an zwei Fronten: Elektromobilität und autonomes Fahren. Es ist unklar, was dies für gesetzliche Regulatorien nach sich ziehen oder allgemein für die Bedeutung des Sportwagens ausmachen wird. Das klingt im Jahr 2017 vielleicht überzogen, aber da Du einen grossen Zeithorizont ins Spiel gebracht hast, ist es relevant.

 

 

vor 7 Stunden schrieb equus:

- Könntet Ihr mich aufklären was es mit den "dringend" notwendigen 2 Schlüssen auf sich hat? Habe bei diesem Fahrzeug nicht so genau auf die Schlüssel geachtet, nur gesehen dass die FB beim Betätigen des Knopfes kein LED-Licht von sich gegeben hatte.

Es gibt zwei Arten von Fernbedienungen, die Rote und die Schwarze. Wichtig ist die Rote: mit ihr kannst Du neue Fernbedienungen anlernen. Bei Verlust galt lange Zeit, dass das komplette Alarmsystem ausgetauscht werden muss. Inzwischen ist es aber (inoffiziell) möglich, auch die rote Fernbedienung nachzumachen. Das Thema hat seitdem etwas an Brisanz verloren.

 

 

 

vor 7 Stunden schrieb equus:

Interessieren würde mich wie Du, lieber JazP, die Fahrzeuge anmeldest: Alle gleichzeitig, nacheinander innerhalb einer Saison, oder zu verschiedenen Jahren? Ich hatte eigentlich nicht vor beide Fahrzeuge gleichzeitig anzumelden, zumal der F355 bei meinen Absichten nur selten bewegt werden soll (<2000Km im Jahr, ich bin Selbständig und hätte dafür auch keine Zeit).

Ich persönlich habe alle meine Fahrzeuge angemeldet, die Elise und den F355 dabei auf Saison. Und glaube mir, ich zähle im Winter die Tage, bis endlich der Monat auf dem Kalenderblatt zu dem auf dem Saisonkennzeichen passt! Das Fahren macht den Reiz aus, nicht (nur) das Besitzen. Dabei bin ich mit meinem F355 vergangene Saison viel weniger gefahren, als Du es vorhast. Aber ich bin immer gefahren, wann ich es wollte. Das war für mich unbezahlbar schön!

 

Aber wie so vieles ist es eine Geschmacksfrage. Du wirst da Deine eigene Entscheidung treffen.

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vor 5 Stunden schrieb WuerttRene:

Ein 355 der auch bewegt werden möchte taugt mMn mittlerweile nicht mehr dazu Geld zu machen. Die Unterhaltskosten sind doch nicht ganz ohne und der Wert wird bei einem Fahrzeug mit höherem km-Stand keine riesigen Sprünge mehr machen.

 

Kauf Dir lieber eine Immobilie und wenn Du danach das Spielgeld hast um Dir so ein Fahrzeug ohne „Anlagegedanken“ zu kaufen schlag zu.

 

Tipp: Wenn Du noch keinen 355 gehört hast lass‘ es, sonst bist Du wenn Du auch nur einen Tropfen Benzin im Blut hast angefixt...

"Wertanlage" muss ja nicht unbedingt auch "Wertsteigerung" beinhalten. Aufgrund vieler Porsches in meinem Leben weiß ich, dass ich ebenso viel Spaß damit hatte, wie ich damit Geld verloren habe. Das mag bei anderen Marken noch schlimmer sein, bei Ferraris aber eben nicht. Klar, Kosten für Unterhalt und Teile sind wesentlich höher, aber mit einem Ferrari hat man doch mehr Freude als mit einer Immobilie! 
Ich würde mir jedenfalls noch weitere 355er anschauen und nicht enttäuscht sein, wenn die Suche länger dauert. Aber dann hat man irgendwann ein Fahrzeug, dass bereits Freude macht, wenn man das Garagentor öffnet! :-))!

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Ich hoffe doch nicht, dass Du Dir das selbst verschreibst? :D

 

Hat übrigens auch den positiven SSRI-Nebeneffekt, dass die Freude am Ferrari nicht so schnell wieder verschwindet! :lol2:

Sorry für den internen Off-Topic-Insiderwitz! 

Guten Morgen und nochmals vielen Dank für eure, investierte Zeit,

 

vor 19 Stunden schrieb WuerttRene:

Ein 355 der auch bewegt werden möchte taugt mMn mittlerweile nicht mehr dazu Geld zu machen. Die Unterhaltskosten sind doch nicht ganz ohne und der Wert wird bei einem Fahrzeug mit höherem km-Stand keine riesigen Sprünge mehr machen.

Was meinst Du mit "mittlerweile", war es denn früher mehr tauglich? Und zum Thema "bewegt werden" gehe ich von vornherein davon aus, dass der Wagen nur "das Nötigste" an Bewegung erhalten sollte, hauptsächlich fahre ich die Elise in der Saison.

 

 

vor 19 Stunden schrieb WuerttRene:

Kauf Dir lieber eine Immobilie und wenn Du danach das Spielgeld hast um Dir so ein Fahrzeug ohne „Anlagegedanken“ zu kaufen schlag zu.

Meiner Meinung nach generiert eine Immobilie erst recht kein Geld, nicht umsonst rät mir ein bekannter Makler vom Kauf einer Mietwohnung in den nächsten 5 bis 7 Jahren ab (wobei die Folgejahre natürlich auch ungewiss sind). Ein Eigenheim zu heutigen Preisen ist ein sicherer Geldverlust, sobald man das erste Mal auf´s Klo geht ist der Wert gesunken. Ich rede hier natürlich von unserer Gegend, wo selbst heruntergekommene Bauernhöfe außerhalb der Stadt um die 350K gehandelt werden. Grundstückspreise erreichen 150 bis 250€/qm was für meine Verhältnisse eindeutig zu viel ist. Kaufe ich mir jetzt ein Haus für sagen wir 400K, so besteht die Gefahr, dass nach Ablauf der besagten 7 Jahre die Preise stark in den Keller gehen, dann schaut man zu wie das eigene Geld den Bach unter geht und das bewegt sich dann nicht im Rahmen von nur 70K€...

 

vor 15 Stunden schrieb JazP:

Aber nur wenige werden die übrigen Formalitäten einhalten (bspw. durchgehende Wartung nach Vorschrift bei Ferrari, lückenlose Dokumentation). Und noch weniger die sekundären Kriterien (geringe Laufleistung, wenige Vorbesitzer, Unfallfreiheit). Von Farbe und Ausstattung, die ein Auto erst richtig begehrenswert machen, haben wir da noch kein Wort verloren (Sportsitze, Challenge-Grill, Speedline-Felgen, GTS Faltdach).

Sind das nicht alles Kriterien die, wie wir zuvor angesprochen haben, einen Youngtimer betreffen? Ich habe vor das Auto mit dem Ziel zu behandeln, dass es zu einem Oldtimer wird, für lange Zeit, sagen wir 20 Jahre. Und ich denke, da beißt sich nicht viel wenn man das Fahrzeug hegt und pflegt und TROTZDEM Sonntags mal ausfährt zum nahe gelegenem Segelrevier.

Wenn Du mir den Thread finden könntest wo es um das Thema geht und dort davon abgeraten wird, das Fahrzeug als eine Wertanlage zu sehen, so werde ich es auf jeden Fall in die Entscheidung einfließen lassen. Insgesamt sehe ich ein, dass, zumindest hier im Forum, eher davon abgeraten wird und nehme es sehr ernst.

 

vor 15 Stunden schrieb JazP:

Vor allem aber musst Du die Wartung durchgehend in der Ferrari-Werkstatt durchführen lassen. Nicht nur nach Kilometern, sondern auch nach Zeit. Das ist natürlich vergleichsweise teuer!

Genau das war immer eine meiner Fragen zum Thema "Werterhalt" beim F355. Wenn dem tatsächlich so ist, dann kann man erstens: wohl 99% der Inserate als Wertanlage vergessen (ich glaube die meisten waren nicht alle 3 Jahre bis zum heutigen Tage bei Ferrari) und zweitens: das Fahrzeug bei den hohen Wartungskosten als Kapitalanlage als nicht geeignet abstempeln. Ich denke die Kosten bei Ferrari zzgl. Unterhaltskosten werden die nächsten 10 Jahre höher ausfallen als der Wertanstieg bzw die Stagnation, was danach kommt ist zu spekulativ.

 

Auch Spekulation und nicht böse gemeint: Wenn wir davon ausgehen, dass der reine Menschenverstand eines Sammlers begreift, dass die Wartungsstätte bei einem 40 Jahren alten "Anschauungsobjekt (den nicht viel mehr wird es dann sein)" völlig egal ist und eher "Fanboy"-Gequatsche ist (á la: "ich habe ja über die Jahre so viel Geld für den Ferrari-Dienst ausgegeben, das muss ja am Ende was zählen") und nur die Ahnung einer Werkstatt zählt, so wäre es doch möglich den Wagen zum Verkaufszeitpunkt (falls dieser je kommen sollte) in einem perfekt hergerichteten Zustand gut zu verkaufen? Auch wenn der Vergleich etwas hinkt: man denke an die Fahrzeuge die nach 50 Jahren aus dem Meer gefischt wurden, oder in der Scheune des verstorbenen Opas standen. Wer hat da über die Jahre der Abstinenz die Inspektion gemacht? Trotzdem werden sie für teilw. Millionen verkauft. Was denkt Ihr?

 

vor 14 Stunden schrieb Spyderman:

"Wertanlage" muss ja nicht unbedingt auch "Wertsteigerung" beinhalten. Aufgrund vieler Porsches in meinem Leben weiß ich, dass ich ebenso viel Spaß damit hatte, wie ich damit Geld verloren habe. Das mag bei anderen Marken noch schlimmer sein, bei Ferraris aber eben nicht. Klar, Kosten für Unterhalt und Teile sind wesentlich höher, aber mit einem Ferrari hat man doch mehr Freude als mit einer Immobilie! 

Eben! Es geht mir in erster Linie NICHT um einen Wertanstieg, sondern darum die Inflationsrate zu kompensieren welche eindeutig vorhanden ist und auch garantiert nicht geringer wird. Man kann Geld auch so anlegen, dass die MOMENTANE Inflation den Geldbetrag nicht schmälert. Von diesem Geld habe ich allerdings nichts, es macht mich nicht satter, zufriedener oder bereitet mir Spaß, eine "Sache" vor allem eine "rote Sache" kann das!

 

vor 15 Stunden schrieb JazP:

Etwas, was dort meines Wissens noch nicht gesagt wurde: Denk bitte daran, dass die Automobilbranche gerade umbricht. Und zwar gleich an zwei Fronten: Elektromobilität und autonomes Fahren. Es ist unklar, was dies für gesetzliche Regulatorien nach sich ziehen oder allgemein für die Bedeutung des Sportwagens ausmachen wird. Das klingt im Jahr 2017 vielleicht überzogen, aber da Du einen grossen Zeithorizont ins Spiel gebracht hast, ist es relevant.

Meine Meinung ist da anders. ich denke für einen Enthusiasten ist genau dieser Aspekt der Modernisierung ein entscheidendes Kriterium FÜR einen Kauf eines historischen Fahrzeugs, eben Passion. Ich spreche weder von Sportwagen, noch von modernen Autos, sondern bewusst von einem >40 Jahre alten Automobil. Vielleicht habe ich aber auch nicht ganz verstanden was Du meinst.

Ich jedenfalls kann Automatikgetriebe, ESP und einige andere el. Helferlein nicht ausstehen und fahre bewusst ein Fahrzeug welches mir meine Fähigkeiten vermittelt und mich lobt oder eben tadelt, eben Passion.

 

vor 14 Stunden schrieb Spyderman:

Ich würde mir jedenfalls noch weitere 355er anschauen und nicht enttäuscht sein, wenn die Suche länger dauert.

Du hast natürlich Recht, aber es ist auch so eine Sache mit der Warterei. Eure Fahrzeuge sind laut meiner eigenen Recherche, welche nicht den Tatsachen entsprechen muss, in den letzten 3 Jahren um 20K€ im Preis gestiegen (eher mehr), obwohl die Qualität schlechter wurde, die Laufleistung höher und der Wagen älter. Ich habe nicht vor zwei Jahre zu suchen um dann noch teurer zu kaufen. Ein Dilemma!

 

 

vor 5 Stunden schrieb Spyderman:

Ich hoffe doch nicht, dass Du Dir das selbst verschreibst? :D

 

Hat übrigens auch den positiven SSRI-Nebeneffekt, dass die Freude am Ferrari nicht so schnell wieder verschwindet! :lol2:

Sorry für den internen Off-Topic-Insiderwitz! 

Ihr macht es mir aber auch echt nicht leicht... Ich brenne fast darauf in die Welt eurer "Ferrari-Insiderwitze" irgendwann einzutauchen, so wie es aber momentan noch tendiert, sieht es eher schlecht damit aus, dass ich meine Absichten mit dem Kauf des F355 vereinbaren kann :(

 

Ich hoffe ich konnte zumindest irgendwelche, relevante, nicht völlig ahnungslose, Aspekte einstreuen, die vielleicht, vielleicht aber auch nicht, jemanden zum Sinnieren anregen werden. Ich danke jedenfalls allen, die hier teilnehmen und mir auf jeden Fall die Sache Stück für Stück näher bringen.

V.

 

Also das Intervall zur Berichtigung der Fehler des Postings ist echt kurz gehalten,

hier noch eine ausführlichere Korrektur zum o.g. Immobilien-Thema:

 

vor 21 Stunden schrieb WuerttRene:

Kauf Dir lieber eine Immobilie und wenn Du danach das Spielgeld hast um Dir so ein Fahrzeug ohne „Anlagegedanken“ zu kaufen schlag zu.

Meiner Meinung nach generiert eine Immobilie erst recht kein Geld, nicht umsonst rät mir ein bekannter Makler vom Kauf einer Mietwohnung in den nächsten 5 bis 7 Jahren ab (wobei die Folgejahre natürlich auch ungewiss sind). Die Bedürfnisse unserer Studenten nach einer Wohnung wurden von der Stadt gestillt und attraktive und erschwingliche Wohnungen, wurden wirklich alle von den "Haien" abgekauft, ich bin da viiiiiel zu spät. Ein Eigenheim zu heutigen Preisen (die ich nicht bereit bin zu zahlen, ganz nebenbei) ist ein sicherer Geldverlust, sobald man das erste Mal auf´s Klo geht ist der Wert gesunken. Ich rede hier natürlich von unserer Gegend, wo selbst heruntergekommene Bauernhöfe außerhalb der Stadt um die 350K gehandelt werden. Grundstückspreise erreichen 150 bis 250€/qm was für meine Verhältnisse eindeutig zu viel ist. Kaufe ich mir jetzt ein Haus für sagen wir 400K auf Kredit, so besteht die Gefahr, dass nach Ablauf der besagten 7 Jahre die Preise stark in den Keller gehen, dann schaut man zu wie das eigene Geld den Bach unter geht und das bewegt sich dann nicht im Rahmen von nur 70K€...

 

Besonderer Dank geht an dieser Stelle an JazP für seine Sachdienlichen Kommentare (kann man da ein "Danke"-Knopf drücken oder sowas? Hab kein Social-Media-Kram)

 

Danke euch!

V.

vor 1 Stunde schrieb equus:

Auch wenn der Vergleich etwas hinkt: man denke an die Fahrzeuge die nach 50 Jahren aus dem Meer gefischt wurden, oder in der Scheune des verstorbenen Opas standen. Wer hat da über die Jahre der Abstinenz die Inspektion gemacht? Trotzdem werden sie für teilw. Millionen verkauft. Was denkt Ihr?

Dabei handelt es sich dann aber um spezielle oder sehr seltene Fahrzeuge.

Die werden neu aufgebaut, was in Kosten und Qualität gerne den Neuwert eines Ferrari überschreitet. 

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Ein kurzer Hinweis noch zu Funktion und Bedienung der Forensoftware, im rechten, oberen Feld sind ein roter Punkt und ein stilisierter, roter Briefumschlag, wenn einer von beiden blinkt einfach mal drauf klicken.

Hab Dir eine private Nachricht , hier im Forum auch "PN" genannt wegen einem 355er geschickt, der in meinem Umfeld verkauft wird und so meine ich, genau Deinen Suchkriterien entspricht.

Also, up to you, stelle den Kontakt gerne her, bin kein Zwischenhändler alles, wie heisst es immer so schön in den Anzeigen für vermischtes "Finanz interessenlos":D.

 

Herzlichst

S.R.

 

Rückansicht des angebotenen Fahrzeugs ohne reparierten Heckschaden:wink:

IMG_1671_LI.jpg

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  • Haha 1
vor 3 Stunden schrieb equus:

Grundstückspreise erreichen 150 bis 250€/qm was für meine Verhältnisse eindeutig zu viel ist

:lol2:

 

Wenn ich wieder aufstehen und normal atmen kann antworte ich vielleicht auf den Rest.

 

Trotzdem viel Erfolg bei Der Suche! :-))!

  • Haha 6

Ich lese, dass Du eine Wertanlage suchst, die Dir die Rendite in Form von Fahrspaß auszahlt und gleichzeitig die Inflation ausperformt. Das ist eine schöne Sache, aber ich fürchte, sie existiert nicht. Automobile sind grundsätzlich ein finanzielles Verlustgeschäft, da Du hohe laufende Kosten hast (Wartung, Reparaturen, Versicherung). Natürlich gibt es auch Glückstreffer, bei denen das eben doch stimmt. Aber wenn wir über Glück reden würden, würde ich jedem empfehlen, auf dem klassischen Anlagemarkt nach dem nächsten "Bitcoin" zu suchen. Da profitiert man von einer irre hohen Rendite und kann sich hinterher beliebig viel Fahrspaß kaufen.

 

Eventuell möchtest Du aber auch einen emotionalen Ferrari haben und hoffst, im F355 ein Modell gefunden zu haben, das eine günstige Kostenbilanz hat. Die laufenden Kosten würden also von der Wertsteigerung aufgefangen. Aber wie Du oben selbst schon bemerkt hast, funktioniert das nicht. Besonders nicht beim F355.

In der Tat steigt der F355 im Wert. Allerdings zählt er gerade zu den Modellen, deren Pflege und Wartung äußerst aufwändig ist. Du bist sicher schon darüber gestolpert, dass bspw. für den Zahnriemenwechsel der gesamte Antrieb ausgebaut werden muss.

Vielleicht passen ja andere Modelle besser zu Deinem Vorhaben. Beim Nachfolger, dem F360, geschieht der Zahnriemenwechsel bspw. schon über eine Serviceklappe. Vielleicht kann es aber auch eine ganz andere Marke sein, die Dir bietet, was Du suchst.

 

Möglicherweise bist Du aber auch zufällig über den F355 gestolpert und warst überrascht, wie günstig er in der Anschaffung ist. Das wird aber, wie eben geschrieben, vollständig durch die laufenden Kosten relativiert.

 

Zusammengefasst wird das, was Du nach meinem Verständnis vorhast, so nicht funktionieren. Wenn Du einen F355 haben möchtest, ist mein Rat an Dich: kaufe ihn Dir trotz und nicht wegen des Geldes.

 

 

vor 8 Stunden schrieb equus:

Wenn Du mir den Thread finden könntest wo es um das Thema geht und dort davon abgeraten wird, das Fahrzeug als eine Wertanlage zu sehen, so werde ich es auf jeden Fall in die Entscheidung einfließen lassen.

Das große Orakel wird hier angerufen: 

 

 

vor 8 Stunden schrieb equus:

Meine Meinung ist da anders. ich denke für einen Enthusiasten ist genau dieser Aspekt der Modernisierung ein entscheidendes Kriterium FÜR einen Kauf eines historischen Fahrzeugs, eben Passion. Ich spreche weder von Sportwagen, noch von modernen Autos, sondern bewusst von einem >40 Jahre alten Automobil. Vielleicht habe ich aber auch nicht ganz verstanden was Du meinst.

Nur ansatzweise. Es geht dabei nicht mehr um Evolution, sondern um Revolution. Denk daher in anderen Maßstäben.

Drei Anregungen, mal nur zur Elektromobilität:

Wenn sich Elektromobilität durchsetzt, ...

...werden konventionelle Antriebe in der Gesellschaft dann aus der Mode kommen oder unwillkommen sein oder gar geächtet sein?

...wird es Gegenden geben, in denen der Gesetzgeber die Einfahrt verbietet (Wohngebiete, Stadtkerne, Gebiete mit hoher Emissionsbelastung)?

...welche Auswirkungen wird es auf den Treibstoff haben (Erhältlichkeit? Preis? Qualität?)

 

Aber am Besten, Du machst Dir Deine eigenen Gedanken.

 

 

vor 7 Stunden schrieb equus:

Besonderer Dank geht an dieser Stelle an JazP für seine Sachdienlichen Kommentare (kann man da ein "Danke"-Knopf drücken oder sowas? Hab kein Social-Media-Kram)

Ein geschriebenes "Danke" ist mir mehr wert als der Knopf.

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Hallo V. (oder habe ich deinen richtigen Namen überlesen?)

 

ein paar Gedanken bzw. Erfahrungen von meiner Seite.

 

Zunächst einmal habe ich selbst mehrere Jahre gesucht, bis ich meinen gefunden hatte. Und diesen musste ich sogar in Deutschland kaufen, da in Österreich nur fragwürdige Exemplare angeboten wurden.

 

Die Zahl der Vorbesitzer im Zusammenspiel mit einer geringen Laufleistung müssen kein Ausschließungsgrund sein, das sollte man aber plausibel nachvollziehen können. Zunächst einmal wäre es  gut, wenn zu den Einträgen im Serviceheft die Rechnungen verfügbar wären. Servicehefte kannst du im Internet kaufen, Stempel sind leicht herzustellen, Tachos einfach zurückzudrehen. Je höher die Wertdifferenz, desto größer die Verlockung zum Tricksen (oder nennen wir es korrekt beim Namen – zum vorsätzlichen Betrug).

 

Auf den Rechnungen sind in der Regel die Kilometerstände zu sehen, womit man Plausibilität und mögliche Widersprüche herausfinden kann. Dabei würde ich auch schauen, ob der Wagen regelmäßig bewegt wurde oder zwischendurch längere Standzeiten hatte.

 

Ansonsten sieht man schon sehr rasch, was von einem bestimmten Fahrzeug zu halten ist. Ob es gepflegt wirkt, sofort anspringt, alles dabei ist, wie es sich fährt (Lenkung, Bremsen), etc. Ich hatte Fahrzeuge, da wusste ich beim ersten Sehen oder zumindest beim Fahren, dass das nichts wird. Und bei meinem wusste ich seinerzeit im ersten Moment, dass dieser perfekt ist. Ich war dann noch extrem pingelig mit allen möglichen Überprüfungen, aber der erste Eindruck hat nicht getäuscht.

 

So wie du das Fahrzeug beschrieben hast wäre ich nicht allzu optimistisch. Ich bin da ganz bei einem meiner Vorschreiber – die Zahl der Vorbesitzer würde mich am wenigsten stören. 45.000 km lassen bei mir allerdings die ersten Alarmglocken schrillen, denn das ist seit vielen Jahren der „gängigste“ km-Stand (die Alternative sind 55.000 km). Das liegt scheinbar daran, dass die meisten gerne einen in diesem Bereich hätten. Darunter ist es unplausibel bzw. könnte es Standschäden geben exakt 50.000 ist zu glatt. Dass es auch in Bereich von 45-55.000 km seriöse Exemplare gibt bezweifle ich nicht (bitte daher jene ehrlichen Kollegen nicht auf den Schlips getreten fühlen), aber man muss diese halt einmal erst identifizieren.

 

Eine kleine Beschädigung bei den Stoßfängern – und das wären bereits die besagten 4.000 Euro – ist zu vernachlässigen. Fachgerechte Instandsetzung ist wichtig und natürlich ebenso, dass der Rahmen bei einem Aufprall nichts abbekommen hat.

 

Was die Kosten insgesamt betrifft haben wir die eigentlichen (teuren) Schwachstellen des F355 noch nicht angesprochen. Da wären vor allem die beiden Krümmer, die Vescovinis sowie die originalen Keramik-Kats, die irgendwann zerbröseln.

 

Für wirklich fragwürdig halte ich deine Beschreibung der Karosserie, die von dir skizzierten Wellen habe ich so noch nie gesehen. Allenfalls bei den Targadächern kann da eine leichte „Unebenheit“ vorhanden sein, aber auch diese sieht man im Alltag in der Regel nicht. Und stark eingedrückt hat nichts mit mangelnder Fertigungsgüte zu tun… ;-)

 

Die Verarbeitungsqualität beim F355 war und ist durchaus gut, da gab es zum Vorgänger seinerzeit einen wirklich großen Sprung unter Montezemolo. Qualität und Verlässlichkeit des F355 haben mich ehrlich gesagt zunächst einmal überrascht und letztlich vollends überzeugt.

 

Mein Wagen hat übrigens inzwischen 87.000 km, ich selbst bin davon in den letzten 6 oder 7 Jahren mehr als ein Drittel gefahren – also ziemlich viel und das in einem schon fortgeschrittenen Alter des Wagens. Der Wagen hat mich bis auf eine entleerte Batterie nach der Winterpause (da hatte ich den Batterieschalter nicht umgelegt) nie im Stich gelassen! Wir haben mit unserem F355 zahlreiche Pässetouren durch Europa gemacht, alle völlig problemlos. Gleiches kann ich von Porsche nicht sagen, wo ich schon in den ersten beiden Jahren regelmäßig  Probleme hatte. Einmal hatte es ein Pfeifgeräusch bei großer Hitze, das mich genervt hat, sich aber letztlich als völlig harmlos herausgestellt hatte und beseitigt wurde.

 

Was die Wertanlage betrifft: Zunächst einmal muss man sagen, dass die Preise gebrauchter Ferrari generell wieder etwas zurückgegangen sind (ausgenommen seltene Sammlerstücke und Exoten). Viel verlieren kannst du aber mit einem gepflegten Ferrari kaum. Bewusst sein sollte dir, dass die Kosten für die Erhaltung nicht auf Golf-Niveau liegen. Vielleicht gut für dich zu wissen, dass die einzelnen Baujahre andere Intervalle beim ZR-Wechsel haben. Diese variieren zwischen 2, 3 und 4 Jahren, ersichtlich im Serviceheft das mit dem jeweiligen Fahrzeug ausgeliefert wurde. Die von dir ins Auge gefassten frühen Baujahre mit Mot 2,7 haben meines Wissens noch die zweijährigen Intervalle, womit es hinsichtlich der großen ZR-Services doppelt so teuer gegenüber anderen Modellen wird.

 

Den F355 halte ich nach wie vor für deutlich unterwertet und erwarte mittelfristig gerade bei diesem eine überproportionale Wertsteigerung. Das liegt zunächst an klassischen Zyklen, denen alle Modelle unterliegen. So sind vor 2-3 Jahren 308 und 328 stärker angezogen, aktuell kann man das sogar bei den 348 sehen, nun kommt der F355 dran. Aber ganz abgesehen davon ist der F355 sehr speziell – er ist vom Design wie vom Sound ein zeitlos schöner Sportwagen der Neuzeit, ich habe noch niemanden (!) gefunden dem der Wagen nicht gefällt. Mit einem F1-Weltmeistertitel könnten die Ferraripreise zudem generell einen zusätzlichen Schub nach oben erfahren ;-)

 

Abschließend noch ein Hinweis, den ich seinerzeit vom wahrscheinlich fachkundigsten Ferrari-Experten in Österreich erhalten habe, als ich noch auf der Suche und zeitweise verunsichert war. Lass dich nicht von Horrorgeschichten abschrecken, auch ein Ferrari ist nur ein Auto (wenngleich ein sehr begehrenswertes). Und am F355 lässt sich das meiste noch schrauben. Das regelmäßige Service bei einem Experten ist das Um und Auf, die Laufleistung ist eher ein psychologischer Faktor. Die höheren Kilometerstände verlieren mit zunehmenden Alter an Wichtigkeit, dann zählt primär der Erhaltungszustand.

 

Ich wünsche dir viel Spaß und letztlich Erfolg bei deiner weiteren Suche.

 

CU

Wolfgang

 

@ JazP: Ein faltbares Targadach gab es meines Wissens nur beim 348, aber nicht beim F355. Oder?

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