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Assistenzsysteme - Fluch oder Segen? Ein kurzer Erfahrungsbericht


Eno

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Hallo zusammen,
Soeben komme ich von von einer beruflichen Reise über die deutschen Autobahnen zurück. Insgesamt 1000 km.
Da die Flottenwagen alle schon gebucht waren, gabs einen Golf Kombi vom örtlichen Vermieter. Soweit ganz netter Wagen 136 Diesel kW, die für nicht ganz so einschläfernden Vortrieb sorgen und eine riesen Litanei an Zusatzausstattungen.

Da wären wir also schon beim Thema Assistenzsysteme. Auch hier hat der Autovermieter nicht allzuviele Haken in der Ausstattungsliste offen gelassen, näher eingehen möchte ich hierbei auf:


1. Müdigkeitserkennung:
Ich gebe zu, der Abend vor der Abreise war etwas länger und eine 5h Fahrt schlaucht dann doch irgendwann. Ich hatte so auch ein zwei Phasen, in denen ich mir gedacht habe, ob ich nicht mal eine Pause einlege. Noch keinen Sekundenschlaf, aber doch deutliche Anzeichen von Müdigkeit...
Bei der Rückfahrt soeben war ich die ganze Fahrt über fit. Zu meiner Verwunderung fing aber ausgerechnet mit einsetzen der Dämmerung die Müdigkeitserkennung des Golfs zu meinen, dass ich eigentlich schon schlafe und fing an, mich anzupiepen. "Müdigkeit erkannt" - ich weiss wirklich nciht, was ich gemacht habe, aber er bestand mehrmals darauf, dass ich müde sei...

Fazit: Das System ist den Namen nicht wert. Auf der Hinfahrt 3 Tage vorher war ich wirklich müde - nichts. Rückfahrt topfit -> Warnung ausgelöst... Da muss noch einige Logik einfließen.

Bewertung: 4/10 Punkten, eine Pause ist auch, wenn man nicht müde ist, gut.

2. Notbremsassistent in Verbindung mit Crashwarnung:
Dass der Wagen so etwas hat, habe ich bei der Hinfahrt bemerkt und war zuerst positiv überrascht. Ich bin (mittlerweile - man wird ja erwachsen) jemand, der so ziemlich immer einen recht großzügigen Sicherheitsabstand einhält. Dann gabs ein Szenario, dass in einer 3er Kolonne der erste recht langsame Fahrer auf die rechte Spur zurück wechselte, und wir zwei dahinter entsprechend beschleunigen konnten.
Etwas weiter vorn setzte dann ein anderer Fahrer zum Spurwechsel an, woraufhin mein Vordermann kurz auf die Bremse trat. Da ich noch beim Beschleunigen war, änderte sich der Abstand plötzlich und es gab einen Pieps mit entsprechendem Symbol im Armaturenbrett.
Fuss vom Gas und die Gefahr war gebannt, da der Ausscherende (offenbar meinen Vordermann bemerkend) wieder zurueck schwenkte und der Bremsvorgang meines Vordermanns entsprechend abgebrochen und wieder in Beschleunigung umgewandelt wurde - ich selbst musste also nicht bremsen.
Super dachte ich, der Wagen hat die potenziell gefährliche Situation einen Tick schneller erkannt, als ich mit dem Fuß vom Gas bin. Sehr gut! (Ich denke, dass es auch eine "Bremslichterkennung" gibt, denn allein durch eigentlich zu geringen Abstand löste der nicht aus...)
Wie auch immer, auf der Rückfahrt gabs dann eine ähnliche Situation, wieder wurde der Weg frei, beschleunigt, und dann ist ein 7,5to LKW ausgeschert, woraufhin mein Vordermann wieder bremste. Zuverlässig erfolgte der pieps bei mir, aber diesmal reichte mein Fuss vom Gas nicht aus und ich musste auch bremsen.
Was dann geschah (wird euch staunen lassen, klickt bitte hier...) hat mir einen riesen Schreck eingejagt - mein "Fuss vom Gas lupfen und auf die Bremse gehen" löste eine Vollbremsung aus, die nicht nötig gewesen wäre. ABS im vollen Regelbereich und habe aufgrund der ungewollt harten Bremsung den Fuß wieder gelöst. Die Situation vor mir hatte sich nämlich damit mehr als entschärft. ABER: Mein Hintermann hatte deutlich zu rudern, es war schon recht gefährlich, mit besseren Bremsen / Reifen auf dem Golf wäre der mir reingefahren... sein Abstand war zwar nicht riesig, aber es war auch keine "Drängel Situation."

Sofort hat sich meine Einstellung zu diesem System drastisch geändert! Wenn sich das Auto plötzlich anders verhält, als erwartet (auf mittlere Bremspedalbetätigung mit Vollbremsung reagieren), führt das nahezu immer zu eher gefährlichen Situationen.

Fazit: Pieps gut, scheint zu funktionieren, aber Vollbremsung auslösen: absolut gefährlich, löst einen Schreck beim Fahrer aus und führt zu gefährlichen Situationen.
Bewertung: 1/10 Punken - Gefahrenerkennung findet im Gehirn eine Zehntel später statt, Vorteil durch den Pieps also nicht vorhanden - man ist dann eh schon am reagieren. Hochgradig gefährlich ist aber die extreme Bremsauslösung wenn man nach einem Pieps bremst. Wenn einer der M3s so etwas machen würde, nicht auszudenken, wieviele AUffahrunfälle ich damit schon provoziert hätte, weil der Hintermann nicht mit einer Vollbremsung und so guten Bremsen rechnet...

3. Start Stop Automatik

Während ich das beim E92 auf "bleibt wie es war statt: nach jedem Start wieder aktiv" umkodieren hab lassen damit der V8 nicht dauernd aus und an geht, ist die Umsetzung im Golf dahingehend gut, da er wie ich im Stau bemerkt habe, nach Abstellen des Motors erkennt wenn der Vordermann wieder los fährt und dann den Motor wieder startet, ohne dass man den Fuß von der Bremse genommen hätte. -> gute Lösung!
Kleiner Nachteil in der Stadt schaltet er zu schnell aus - an eine Kreuzung fast zum Stillstand kommen -> Motor aus, gas geben / Motor muss erst wieder gestartet werden -> doof.
Weiterhin ist das Motor Abstellen nicht ganz konsistent. Gefühlt geht er manchmal sehr schnell aus und manchmal bleibt er strotz warmem Motor und aufgeladener Batterie trotzdem an...

4. Ausblick:Auswirkungen auf Versicherungen:
Vor allem die (schlecht funktionierende) Müdigkeitserkennung könnte am Ende zu einem Problem führen, falls wirklich mal etwas passiert. "Ihr Auto hat sie 3 mal aufmerksam gemacht und 20 min später hatten Sie einen Unfall, wir zahlen deshalb nicht - sie sind im Halbschlaf unterwegs gewesen!"

Genauso die sicher auch mitgezählten Piepser und Vollbremsauslösungen - das wird irgendwann alles gegen einen verwendet.

Gesamtbewertung: So einen Schwachfug will ich in keinem Auto haben, welches ich fahre.

 

Gruß,
Eno.

P.S.: Mir ist bewusst, dass sich mit noch weiterer Erhöhung und extrem konsequenter Einhaltung eines sehr großen Abstandes solche "Piepser" und damit verbundene mögliche Vollbremsungen auch komplett vermeiden lassen.

Das ist aber unrealistisch - mir fahren jetzt schon dauernd Leute in die Lücke... Wie schon angedeutet war erste Situation nicht wirklich gefährlich und zweite Situation wäre auch ohne Vollbremsung samt ABS mehr als locker handhabbar gewesen und das ohne jemanden zu gefährden.

Genauso gefährlich schätze ich übrigens Spurhalteassistenten ein. v.a. aktive Systeme, die sich auf die Lenkung auswirken... hier kann ich aber nicht aus eigener Erfahrung sprechen.

PPS: Ohje, so kurz ist es dann doch nicht geworden. also:

tldr; Notbremsassistenten sind gefährlich und die Daten von Assistenzsystemen werden im schlimmsten Fall sicher gegen einen verwendet! -> :default_abgelehnt:

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Gast Kurt_Kroemer

Gutes Thema.

Ähnliche Situationen habe ich auch schon erlebt.

Hier handeln zwei Systeme unabhängig voneinander.

Zum einen der Fahrer, welcher das Fahrzeug steuert,

zum anderen das Fahrzeug selbst, welches in "erkannter Gefahrensituation" autark handelt.

Da im Gefahrenfall nur eine einseitige Kommunikation vom Fahrer zum Fahrzeug gegeben ist,

muss man den "Überraschungseffekt" durch das Fahrzeug hin nehmen.

Ich persönlich verlasse mich keinesfalls mehr auf Assistenzsysteme.

Selbst die primitive Einparkhilfe in Form von Abstandssensoren hat mich schon im Stich gelassen.

Mein heftigstes Erlebnis war jedoch im Winter auf abschüssiger glatter Strecke im Schleichgang.

Offensichtlich beim Bremsen gleichzeitiger Stillstand aller 4 Räder.

Das ABS hatte nichts zu Regeln; meinte wohl der Wagen stünde.

Folge war "Motor aus" durch Start-Stop Automatik.

Ausfall der Lenkunterstützung und des Bremskraftverstärkers waren die Folge.

Wenn dann die Bremse gelockert wird, und der Wagen weiter rollt, meint das System wohl, es müsse den Wagen nicht mehr starten.

Versuch über Startknopf geht dann auch nicht, zuerst versteht das System "Zündung aus".

Erst danach kann neu gestartet werden.

Das alles, während man eine Strasse herunter schlittert.

Das ganze kann ich mittlerweile beliebig reproduzieren.

Ich habe das bei BMW moniert; interessiert aber keinen.

Ich schalte den Mist jetzt immer aus.

 

Das DTC ist im Winter auch der grösste Krampf.

Das System regelt den Wagen am glatten Berg aufwärts bis zum Stillstand herunter.

Konsequenz für mich: DTC im Winter immer komplett aus und mit Gefühl bergauf.

 

Schöne neue Welt.

 

 

Ich gebe zu, bei deinem Bergab Szenario musste ich mit jeder Zeile mehr grinsen und bei "Motor neu Starten per Knopf, der macht aber beim ersten Druck: Zündung aus" fast schon lachen. Obwohl das ja eigentlich traurig ist.

Das mit dem StartStop Knopf hatte ich irgendwann schon in einem anderen Thread bemägelt - das ist einfach Murx, da mit "Intelligenz" bzw. Logik erkennen zu wollen, was der User will - wo es vorher eine mechanisch perfekte Lösung mittels Zündschlüsselstellungen gab... Aber irgendwer muss irgendwann mal gesagt haben:
"Wir ersetzen das 3 Zündschlüsselpositionen einfach mit EINEM Knopf - und eine Logik macht dann schon irgendwie das Richtige" das kann gar nicht (für alle Szenarien) funktionieren...

Gruß,
Eno.

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Das einzige Assistenzsystem, das seinen Namen verdient hat und das ich wirklich hilfreich finde, ist der Totwinkelwarner. Zwar gibt es auch hier massive Unterschiede zwischen einzelnen Herstellern, aber alle anderen haben - ähnlich wie bei Dir, @Eno, einen eher zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Egal bei welchem Hersteller - hundertprozentig überzeugen konnten bisher weder Auffahrassistent, noch Spurhalte- bzw. Spurwechselassi oder ähnliche Systeme. 

 

Ich mache mein Beispiel immer am Regensensor fest. Solange ein Hersteller nicht in der Lage ist, Wassertropfen vernünftig von einer Glasscheibe wischen zu lassen, möchte ich auch nicht, dass das Auto für mich mit „denkt“, geschweige denn handelt. 

 

Grüße von der Selbstfahrerfraktion,

Max

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Gast Kurt_Kroemer
Am 19.10.2017 um 23:00 schrieb Eno:

Ich gebe zu, bei deinem Bergab Szenario musste ich mit jeder Zeile mehr grinsen und bei "Motor neu Starten per Knopf, der macht aber beim ersten Druck: Zündung aus" fast schon lachen. Obwohl das ja eigentlich traurig ist.

So, damit Du wirklich lachst:

Lenkradschloss rastete auch ein ?

Hat mich aber Gott sei Dank nur den linken Außenspiegel gekostet. ?

Ich bin ja mit Totwinkelwarnern nicht so vertraut, aber reicht denn kein Rückspiegel ohne toten Winkel?

Vor Jahren schon habe ich mich gewundert, warum nicht alle Fahrzeuge einen Rückspiegel ohne toten Winkel haben.

Das kann doch nicht so teuer sein.

Es gibt schon nützliche Dinge - wie der Warnblinker hinten bei drohender Kollision zusammen mit Gurtstraffer & Co. im letzten Moment.

 

Weniger gefallen mir die Features die dazu führen daß ich selber weniger aufmerksam bin - Kategorie Spurhalteassistent.

vor 2 Stunden schrieb Sailor:

Ich bin ja mit Totwinkelwarnern nicht so vertraut, aber reicht denn kein Rückspiegel ohne toten Winkel?

Ich fürchte die "hidden Agenda" bei den Totwinkelwarnern ist daß die Leute gar nicht mehr richtig schauen beim Spurwechsel. 

Beim Nachdenken fallen mir zwei Gründe für einen Totwinkelwarner ein:

1. Mit dem Älterwerden nimmt der mögliche Drehwinkel des Kopfes ab, Schulterblick ist nur noch eingeschränkt möglich.

2. Zunahme von Frauen mit Kopftüchern und Kleidungsstücken, die die Sicht noch mehr einschränken.

vor 12 Minuten schrieb amc:

wie der Warnblinker hinten bei drohender Kollision zusammen mit Gurtstraffer & Co.

Ja, das sehe ich auch so - Anzeige usw. auch flackernde Bremslichter bei starker Bremsung sind i.O.
Bei einem abrupten Ampelhalt habe ich meine Warnblinker aber auch schon ausgelöst...

Das ist alles so lang OK, wie das Auto nicht selbständig "übervorsichtig" Lenk oder Bremseingriffe unternimmt, die dann beim Fahrer zu Erschrecken und ggf. Gegenaktionen führen. Diese machen alles nur schlimmer als die ursprüngliche Situation.
Fuss vom Gas und in Erwartung einer mittleren Bremsung sicher die Geschwindigkeit anpassen ist durch diesen Bremsassistenten nicht mehr möglich - man legt ungewollt eine Vollbremsung aufs Parkett...

Gruß,
Eno.

Hallo,

 

das erinnert mich an die Worte des Instruktors beim Fahrsicherheitstraining.

Die Assistenzsysteme sind Vorreiter auf dem Weg zum autonomen Fahren und wir sind die Versuchskaninchen.

Gilt nicht für alles, aber ein Stück Wahrheit ist da schon drin.

 

In meinem Firmenwagen hat schon mehrfach auf freier Strecke die Kollissionswarnung angeschlagen, ausgelöst wodurch?

Zum Glück ist da (meine ich) keine Notbremsfunktion damit verbunden. Da hätte ein Hintermann wahrscheinlich dann schlechte Karten.

 

Gruß,

Winfried

vor 10 Minuten schrieb winni_328:

Zum Glück ist da (meine ich) keine Notbremsfunktion damit verbunden. Da hätte ein Hintermann wahrscheinlich dann schlechte Karten.

Es gibt reine Warner, Teilbremser und auch Notbremser bis zum Halt. Die Systeme die auch eine Vollbremsung hinlegen können arbeiten abgestuft. Erst warnen und Bremse vorkonditionieren, dann verhalten bremsen, und wenn aus Sicht des Systems der Aufprall unvermeidlich ist Vollbremsung.

 

 

 

Ich hatte den Eindruck, als wäre das Szenario beim Golf die Warnung + Vorkonditionierung gewesen. - Von selbst hat er (noch?) nicht gebremst, aber als er festgestellt hat, dass ich wirklich vom Gas auf die Bremse steige, gabs die Vollbremsung schon kurz nach antippen des Bremspedals.

Das war so unschön - da man ein Gefühl für die Bremswirkung hat und dann kommt plötzlich diese unerwartet harte Bremsung... Das war mindestens genau so komisch, wie wenn man auf die Bremse geht und gar nichts passiert (längere Regenfahrt Probelamatik)

Gruß,
Eno.

vor 55 Minuten schrieb Eno:

aber als er festgestellt hat, dass ich wirklich vom Gas auf die Bremse steige, gabs die Vollbremsung schon kurz nach antippen des Bremspedals

Das ist aber kein generelles Problem des Auffahr-Assistenten, sondern das gibt es schon sehr lange und heißt (je nach Hersteller unterschiedlich) Notbrems-Assistent. Wenn ein abrupter Wechsel zwischen Beschleunigung (Gas geben) und Bremsen erfolgt, löst die Bremse statt des gedrückten Pedalwegs deutlich mehr Bremsdruck im System aus. Das gibt es schon seit den Brake-by-wire-Systemen, demnach vermutlich so um die selbe Zeit wie ABS-Einführung.

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Am 19.10.2017 um 22:36 schrieb Kurt_Kroemer:

Ausfall der Lenkunterstützung und des Bremskraftverstärkers waren die Folge.

Normalerweise startet ein Lenkeingriff den Motor wieder. Auf jeden Fall wird der Motor aber bei Verlust des Unterdrucks (für den Bremskraftverstärker) gestartet!

 

Wenn das bei Dir nicht passiert, ist an Deinem Fahrzeug etwas faul.

Gestern mal den Abstandstempomaten im aktuellen Mini Clubman auf der Autobahn ausprobiert. Fazit: ich fahre dann auch weiter lieber selbst. 

 

Die Erkennung des Vordermanns erfolgt noch sehr zuverlässig, auch das Annähern über Gaswegnahme ist schön gelöst. Aber: egal bei welcher Einstellung des Abstands lässt er die „Verbindung“ abreißen, der Abstand vergrößert sich, man bummelt mit den 87 Km/h des Vordermannes auf der linken Spur umher, obwohl der Tempomat auf 110 eingestellt ist. Bis er „merkt“, dass der Vordermann beschleunigt hat bzw von der linken Spur verschwunden ist, vergeht laaaange Zeit. Das führt zu einer Fahrweise, die Verkehrsfluss behindert und mich als Hintermann (und auch als aktiver Fahrer) in den Wahnsinn treibt. 

 

Weiterer Punkt: trotz freier Bahn bei eingestelltem Tempomaten geht das Gefährt auf einmal aus unerfindlichen Gründen auf die Bremse. Und das wiederholt, obwohl kein Fahrzeug vor ihm erkannt wurde. Nicht nachvollziehbar, sehr ärgerlich und zudem gefährlich, weil niemand damit rechnet. 

 

Grüße

Max

Gerade hier bei CP kann das doch nur Kopfschütteln auslösen.

 

Mir wird ganz schlecht wenn ich an die „normalen“ Autofahrer denke die uns mit solchen Systemen zusätzlich noch gefährden.

 

Ich habe keine solchen Systeme, daher eine Frage:

wie bei jedem gute Autofahrer wird selbstverständlich bei einer „Notbremsung“ auch der Abstand zum Hintermann berücksichtigt und die Bremse, so weit möglich und nötig gelockert um die Situation hinter mir zu entschärfen.

Geht das dann nicht mehr?

 

Am 19.10.2017 um 21:40 schrieb Eno:

1. Müdigkeitserkennung:
Ich gebe zu, der Abend vor der Abreise war etwas länger und eine 5h Fahrt schlaucht dann doch irgendwann. Ich hatte so auch ein zwei Phasen, in denen ich mir gedacht habe, ob ich nicht mal eine Pause einlege. Noch keinen Sekundenschlaf, aber doch deutliche Anzeichen von Müdigkeit...
Bei der Rückfahrt soeben war ich die ganze Fahrt über fit. Zu meiner Verwunderung fing aber ausgerechnet mit einsetzen der Dämmerung die Müdigkeitserkennung des Golfs zu meinen, dass ich eigentlich schon schlafe und fing an, mich anzupiepen. "Müdigkeit erkannt" - ich weiss wirklich nciht, was ich gemacht habe, aber er bestand mehrmals darauf, dass ich müde sei...

Könnte mir vorstellen, daß du in der Abenddämmerung ohne Sonnenbrille evtl. die Augen etwas zugekiffan hast und das System es als Müdigkeit gewertet hat.

Was macht das System, wenn man mit Sonnenbrille einpennt?

 

Ich sehe die ganzen Helferlein auch eher als überflüssige Verkaufsargumente und Einnahmequellen.

vor 20 Minuten schrieb K-L-M:

ch habe keine solchen Systeme, daher eine Frage:

wie bei jedem gute Autofahrer wird selbstverständlich bei einer „Notbremsung“ auch der Abstand zum Hintermann berücksichtigt und die Bremse, so weit möglich und nötig gelockert um die Situation hinter mir zu entschärfen.

Geht das dann nicht mehr?

Die meisten Systeme der heutigen Zeit machen (noch) keine Notbremsung bis zum Stillstand, die Vollbremsung wirkt nur einleitend und für kurze Zeit. In der Regel lässt sich ein unerwünschtes Verhalten auch notfalls mit einem Gasstoß übertölpeln... :huh:

 

Die aktuelle S-Klasse kann, soweit ich weiß, mittlerweile auch den rückwärtigen Verkehr erkennen und je nach Situation dürfte die Bremsung demnach individuell erfolgen. Ob das System allerdings tatsächlich „kalkulieren“ kann, wer bzw was da hinter mir fährt und wie groß die Wahrscheinlichkeit eines Aufpralls auf den Vordermann ist, möchte ich lieber nicht ausprobieren...

 

Zum Müdigkeitssensor: im Golf (und generell in den VW) dürfte keine Kamera zur Überwachung des Fahrers eingesetzt werden. Stattdessen arbeiten die Systeme mit unterschiedlichen Parametern (Lenkeinschlag, ruckartige Lenkbewegungen, Widerstand am Lenkrad selbst, Gas/Bremse etc.). Ich bin gar nicht sicher, ob überhaupt bisher auf Kameratechnik gesetzt wurde, was ja ohnehin einige Probleme (Stichwort: Sonnenbrille) mit sich bringen würde.

 

 

Ich sehe das so:

Solange bis es ein wirklich "selbst" fahrendes Auto geben wird, sind wir in diesen Autos mit ihren neuen Features nur Versuchskaninchen und finanzieren auch noch die Entwicklung mit. 

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