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Was haltet ihr von der Privatisierung der Autobahn?


Thorsten0815

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Ja, was haltet ihr davon? Bitte ohne Politik, sondern bezogen auf freie Fahrt, Strassenverkehr, Recht, Strassenqualität und vor allem Kosten.

 

Was gibt es denn für Vor- und Nachteile?

 

Mir fällt als erstes ein Nachteil ein. Ca. 40% höhere Kosten gemäss Bundesrechnungshof.

 

Quelle: http://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/gutachten-berichte-bwv/gutachten-bwv-schriftenreihe/langfassungen/2016-bwv-gutachten-organisationsformen-und-finanzierungsvarianten-fuer-die-bundesfernstrassen

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Eigentlich erwarte ich nur eine Kostensteigerung in Verbindung mit der Hoffnung, dass Baustellen schneller abgeschlossen werden, damit der Verkehrsdurchsatz schnell wiederhergestellt wird und die Mauteinnahmen fließen.

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Ich könnte mir in Zukunft auch ein Abo vorstellen: Selbstfahrendes Auto plus Nutzungsgebühr, Versicherung und Betriebskosten.

Es hat also auch Potential. Rechtlich und für den Verbraucher. Um mal was positives an zu führen.

 

Für die Investoren ist es auch ein fast risikofreies Investment, dass die niedrigen Zinsen kompensieren hilft.

Also ich würde eine Privatisierung der Autobahnen ganz klar befürworten.

 

Euch ist sicherlich klar, wie die ganzen Dauerbaustellen entstehen? Wenn das bewilligte öffentliche Geld in diesem Jahr nicht vollständig verwendet wird, gibt es nächstes Jahr eben weniger Etat. Darum wird einfach drauf los gebaut was das Zeug hält, um möglichst wenig Überschuss anzusparen. Und wenn dann die Leitplanke zunächst von Silber auf Gold und danach wieder zurück auf Silber umlackiert wird. Mit Baustellenblitzern lässt sich dann nebenher gemerkt auch noch wunderbar Geld scheffeln ;-) Ein Schelm ...

 

Darüber hinaus wäre ich auch offen für interessante Kostenmodelle - etwa eine kleine Gebühr für die Benutzung einer "Fast Lane", wenn es doch mal schneller gehen muss. Jeder, der schon einmal in Stuttgart Auto gefahren ist, versteht vermutlich was ich meine.

 

Klar, eine Privatisierung hat nicht immer nur Vorteile (siehe Privatisierung der Bahn / Post) und die Wahrscheinlichkeit zur "Servicewüste" zu degradieren ist hoch. Aber wenn man sich den Status Quo mal auf der Zunge zergehen lässt (Milliarden an Einnahmen mit KFZ Steuer, Benzinsteuer, Steuer der Automobilkonzerne, ...), dann kann man bei dem desolaten Zustand der Straßen, den endlosen Blechlawinen, den Dauerbaustellen ohne Boden und den permanenten (von der Spritlobby gewollten?) Stau einfach nur mit dem Kopf schütteln.

 

Jedes Konzept ist besser als ein Fehlgeschlagenes.

vor 57 Minuten schrieb Erprobungsträger:

...wenn man sich den Status Quo mal auf der Zunge zergehen lässt (Milliarden an Einnahmen mit KFZ Steuer, Benzinsteuer, Steuer der Automobilkonzerne, ...), dann kann man bei dem desolaten Zustand der Straßen, den endlosen Blechlawinen, den Dauerbaustellen ohne Boden und den permanenten (von der Spritlobby gewollten?) Stau einfach nur mit dem Kopf schütteln.

ich kenne noch die zeiten als wir wirklich das beste strassennetz hatten,,,aber dann kamen andere prioritäten wie"blühende landschaften"...

Hi Thorsten,

bei diesem Thema kommst Du um die Politik nicht ganz herum... Ich denke, das eine freie Privatisierung und anschließende Nutzung der BAB für den durchschnittlichen Verdiener oder darunter als Luxusgut mutiert und irgendwann mal nicht mehr genutzt wird, der Verkehr weicht auf die Landstraßen aus... Jetzt könnten wir sagen...super... mal endlich die linke Spur frei ?...

Nein, Spaß beiseite, ich halte nicht so viel davon, wenn freie Unternehmen oder Investoren darüber entscheiden, ob sie eine "fast lane" einführen und somit über meine Reisegeschwindigkeit bestimmen. Die Folge, gerade im Ländle der sparsamen Schwaben, wäre doch eine überfüllte "slow lane", während die Schönen und Reichen mit Ihrem 458 grinsend vorbeifahren. Grässlicher Gedanke. (nicht der 458 ?)

 

Und ich glaube auch nicht daran, dass gewinnorientierte Unternehmer ? die Erhaltung der Qualität als höchste Priorität haben oder ggf. Upgrades zum Wohle einer näheren zivilen Bebauung (beispielsweise Flüsterasphalt) investieren. 

Zumindest im Moment käme von mir ein Veto, auch wenn der Dissens vorprogrammiert ist. 

Lg Andreas

 

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Gast Kurt_Kroemer

Meiner Meinung nach führt jede Privatisierung zu einer Kostenerhöhung zu Lasten der Verbraucher.

Zum einen muss man bedenken, dass die von uns gedanklich mit der Finanzierung des Strassennetzes verbundenen Steuern (KFZ- und Mineralölsteuer) zur Finanzierung des gesamten Staatshaushalt beitragen, zum anderen, dass Investoren Gewinne sehen wollen.

 

Der zweite Punkt wird noch verschärft, da zudem noch Monopolstellung geschaffen werden; ich kann mir keine parallelen Autobahnen vorstellen.

 

Im übrigen bin ich noch immer ein Verfechter der Solidargemeinschaft.

 

Für mich gehört das Thema zur Grundversorgung, und diese dürfen wir uns nicht aus der Hand nehmen lassen.

 

Die nächste Privatisierung wäre dann die Wasserversorgung.

Ich möchte das nicht erleben.

 

Grüße

 

Kurt

Am 2.6.2017 um 23:04 schrieb emuman:

Eigentlich erwarte ich nur eine Kostensteigerung in Verbindung mit der Hoffnung, dass Baustellen schneller abgeschlossen werden, damit der Verkehrsdurchsatz schnell wiederhergestellt wird und die Mauteinnahmen fließen.

Es wird auf alle fälle Teurer weil jetzt ja noch ein Gewinn erwirtschaftet werden muss.

 

Zum anderen kenne ich bisher keine Mautstrasse bei der die Einnahmen des Mautstrassenanbieter vom Quality of Service abhängt, also das man die Maut reduziern darf bzw. gar nicht bezahlen muss wenn man trotz Maut im Stau war und somit gar keinen Gechwindigkeitsvorteil gegenüber Alternativroute hatte. Genauso diese unsäglichen Mautstationen z.B. in Italien mit ihren Wartezeiten. Oder unnötigen Runterbremsen damit ein Kennzeichen oder Aufkleber erfasst werden kann, oder irgendwelche Boxen (on board units) die man in die verschiedenen Autos einbauen muss damit man die fast lane bei der Mautstation verwenden darf.

 

in meinen Augen ist diese vereinfachte Fern-Mobilität in Deutschland mit ein Grund warum manches hier wirtschaftlich gesehen besser funktioniert als in anderen Ländern. Ok an den Staus müste man arbeiten, aber wer schon mal um Mailand herum unterwegs war weis das es durch Mautstrassen alleine auch nicht besser wird

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Ich sehe es ähnlich wie Kurt. Es ist ein heikles Thema und ich denke auch, dass eine Privatisierung zum Nachteil der Gemeinschaft führen wird (bzw. könnte). Teilweise kann man das schon in USA (vor allem in Florida) erkennen.

Gar nichts, weil es keine echte Privatisierung wäre. Sinnvolle Privatisierung bedeutet für mich nicht nur formelle Privatisierung (Überführung in eine GmbH, AG oder SE), sondern vor allem eine materielle Privatisierung, dh echter Wettbewerb. Das hat z.B. bei Telekommunikation und bei Strom funktioniert, weil der Verbraucher Auswahlmöglichkeiten wegen echter Konkurrenz hat. Bei der Bahn funktioniert es nicht, unter anderem schon deshalb nicht, weil man der Bahn auch das Netz gegeben hat. Privatisierung funktioniert bei Straßen im Grundsatz eher schlecht, weil es eben kaum Auswahlmöglichkeiten für Verbraucher gäbe.

Ansonsten bin ich aber schon dafür, dass alles formell und materiell privatisiert wird, was sinnvoll ist, einschließlich des Geldwesens :P. Ich glaube aus einer Vielzahl von Gründen nicht, dass der Staat mit seinem Personal irgendwas besser hinbekäme als Private bei ausreichender Konkurrenzsituation. 

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Hallo Thorsten0815,

 

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Infrastruktur (Straßen- und Bahnnetz, Wasserleitungen, Brunnen, Fernmeldeleitungen, Stromnetz etc.) MUSS zwingend Sache des Staates sein, bleiben oder wieder werden!

Wo die Privatisierungen hingeführt haben lässt sich ja vielerorts sehen. Da wo es besser wurde, wurde es teurer, wobei der Mehrwert nicht im Verhältnis zur Verbesserung steht.

Ein Staat denkt an die Zukunft und Entwicklung seiner Bürger und des Landes (so sollte es zumindest sein :-( ). Ein Unternehmen an den nächsten Quartalsbericht.

 

Beispiele:

Internet / TK-Netz: Statt in Glasfasertechnik zu investieren wird die millionste "Innovation" gefeiert um aus teilweise 80 Jahre alten Kupferleitungen noch etwas mehr Bandbreite herauszukitzeln. Über Glasfaser bekäme man stellenweise mit bewährter Technik vom Stand weg ein Hundertfaches aus der Leitungen... Weiter wird ein stabiles und weltwei hervorragendes Telefonnetz (analog und ISDN) abgeschaltet. Primär um Kosten einzusparen. Ersetzt durch "moderne" VOIP Technik. Super! Ein Teil der durch unsere Steuern finanzierten Infrastruktur wird einfach eingestampft, um sich ein paar Schnittstellen zu sparen und die Abrechnung (Kommunikationsüberwachung!) zu vereinfachen. Schon mal ohne Strom einen Notruf übers Telefon abgesetzt? Mit einem analog/ISDN Telefon der vom Netzsztom gespeist wird, da geht sowas...

 

Wasserversorgung: Klamme Städte verhökern Ihrer Wasserleitungen um kurzfristig etwas Geld in die Kassen zu bekommen. Die neuen Betreiber versprechen irrsinnige Vorteile für Kommunen und Kunden. Was passiert wenn dann verkauft wurde? Preisanpassung, weil bla bla bla. Man merkt dass immer mehr Wasser in den Leitungen verschwindet (übrigens ganz normal ab gewissen Größen und Alter). Eine am Bürgerwohl orientierte Kommune geht nun die Lecks suchen, baggert und setzt instand. Was machen die neuen Besitzer? Ist doch egal, Wasser kommt genug aus den Brunnen, etwas mehr chloren an den Impfstellen (dann ists auch egal ob durch die Lecks was eindringt) und den Mehraufwand (Pumpleistung, Labor, Chemie...) wird einfach dem Verbraucher aufgedrückt. Als Monopolisten können sie es so bunt treiben wie sie wollen....

 

Straßenbau: Ein Teil einer vielbefahrenen Autobahn soll ausgebaut werden. Bundesland kann es sich nicht leisten oder verfilzte Strohmänner lassen die Entscheider mitverdienen. Der Streckenabschnitt wird privatisiert, in Rekordzeit ausgebaut und die Betreiber bekommen "nur" einen Teil der Mauteinnahmen. Was anch der LKW Maut kommt wissen wir nun ja alle. Ob das Zufall ist? ;-) Glaubt ernsthaft jemand die Strecken werden genau so gut instandgehalten wie sie ausgebaut wurden?

 

Kurz: Stoppt das verhökern unserer Infrastruktur.

 

Ja, mir ist bewusst was ich dagegen tun kann... Weißes Einhorn auf grüner Wiese...

Zu meinen Lebzeiten werden von den derzeit 13tkm Autobahn in DE schon noch ein paar übrig bleiben die für einen ferrariwürdigen Ausritt taugen :lol2:

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Gast
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