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Das Auto künstlerisch interpretiert


matelko

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So wie die Oldtimerbewegung ihre Ursprünge in England hatte, so scheint auch das Sammeln von automobiler Kunst im Vereinigten Königreich wesentlich mehr verbreitet zu sein als auf dem europäischen Festland. Zu diesem Schluß kann man jedenfalls kommen, wenn man das reichhaltige Angebot sowie das große Interesse bei den zahlreichen in Großbritannien durchgeführten Auktionen zu diesem Thema beobachtet.

Unter den Autokunstsammlern sind einige Künstlernamen längst zum Begriff geworden. Hierunter fallen z.B. Dexter Brown, F. Gordon-Crosby, Bernard Reeves, Michael Turner, Nicholas Watts und natürlich Altmeister Walter Gotschke. Turners Originalgemälde etwa werden gut und gerne auf 1500 bis 3000 Britische Pfund geschätzt (ca. 2250 bis 4500 EUR) und erzielen manchmal noch weit mehr, wenn sich an Versteigerungen Liebhaber und Kenner den Zuschlag streitig machen. Anlagemäßige Preis-Dimensionen, wie sie z.B. einem echten Monnet innewohnen, erreichen sie allerdings bislang dennoch nicht.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß sich nicht selten professionelle Autodesigner dieses Themas in ihrer Freizeit widmen und entsprechend zum Pinsel greifen. So hat etwa Uwe Bahnsen, der einstige Chef-Designer von Ford und nachmalige Leiter des Transportation-Design bei der Art-Center-Schule in La Tour-de-Peilz, stilvoll-prächtige Gemälde geschaffen, die den Weg in Galerien fanden. Allerdings malte Bahnsen so ziemlich alles, nur nicht Autos...

Ganz anders zwei weitere Designprofis, die bei aller Ausrichtung auf ihren Job ihre Liebe zum eher historischen Automobil entdeckten: Paul Bracq und Andrew McGeachy. Man möchte meinen, daß diese künstlerisch orientierte Nebentätigkeit beiden zu einem Ausgleich zu ihrer der Wirklichkeit stets vorauseilenden Tätigkeit verhilft. Daß sie sich vor allem den Sport- und Rennwagen vergangener Zeiten verschrieben haben, dürfte kaum erstauenen, denn in diesen auf Geschwindigkeit ausgerichteten Fahrzeugen liegt jenes Maß an Dynamik, welches zu einer künstlerischen Interpretation geradezu herausfordert. Während Paul Bracq schon seit Jahrzehnten einen festen Platz im Umfeld der Autogemälde belegt, ist Andrew McGeachy erst seit Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bekannt geworden.

 

Bracq (Large).jpg

 

McGeachy-2 (Large).jpg

 

Der Gemäldestil von Paul Bracq und jener von Andrew McGeachy sind recht gegensätzlich. Während Bracq äußerst realistische Wiedergaben von Exklusiv-Autos aller Epochen mit stimmungsvollen, oft aus reinen Farbkompositionen bestehenden Hintergründen verbindet, bringt McGeachy unglaubliches Tempo in seine Bilder. Seine Autos stehen niemals still, sondern rasen sozusagen an den Augen des Betrachters vorbei aus dem Bild. Die Realistik der Formgebung ist hier mit einem Tempo symbolisierenden Strichverlauf und aufgewirbeltem Straßenstaub vermengt.

Einen in dieser Hinsicht besonders eigenwilligen Stil hat der französische Künstler Paul Bouvot entwickelt. Der Reiz liegt in der schemenhaften Schwarz/Weiß-Darstellung, die gleichwohl das gewählte Thema deutlich erkennen läßt.

 

Bouvot (Large).jpg

 

Eigentlich muß es aber verwundern, daß sich nur so wenige Kunstmaler der Faszination des Autos verschrieben haben. Man möchte fast meinen, daß ein Großteil unter ihnen die Existenz dieser "dynamischsten aller Gebrauchsgegenstände" bewußt zu ignorieren scheint.

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  • 3 Wochen später...
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  • 8 Jahre später...

Da ich keinen entsprechenden Thread finden konnte, mache ich hier mal einen neuen auf. Anlass sind drei Fotos, die mir ein Bekannter überlassen hat. Es handelt sich um "Kunstobjekte" aus einer Austellung im ZKM - Zentrum für Kunst und Medientechnologie - Karlsruhe, die wohl 2011 stattgefunden hat. Interessante Bilder von einem 997 und einem 3,2l Carrera Cabrio (?) in meiner Lieblingsfarbe "indischrot". Vielleicht hat der ein oder andere User noch ein paar Bilder von Kunstwerken auf der Festplatte, die weitere künstlerische "Überarbeitungen" von Autos, insbesondere Sportwagen, zeigen? Könnte mMn ein schönes Bilderbuch werden...

997.jpg

Cabrio1.jpg

Cabrio2.jpg

War das auch im Zusammenhang mit dieser Ausstellung? Ich hab das leider nicht mitbekommen, obwohl ich im Landkreis wohne.

Dann wäre die ja 2015 gewesen ?

Der darf hier auch nicht fehlen :)

Oh Lord, won´t you buy me a... Porsche?

 

Joplin2.jpg

  • 3 Monate später...

Ein sehr schöner Thread, der hier seit Jahren vor sich hinstaubt. Da hole ich doch mal das Staubtuch raus und sorge für neues Leben.

 

Kunst liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Für mich sind die Werke alter Meister zwar interessant, aber ich habe 1.) das Geld für Originale nicht und 2.) würden sie zu meinem aktuellen Einrichtungsstil (nach meiner Meinung) nicht passen. Allerdings hängen bei mir tatsächlich einige Automobile als Grafiken an der Wand, teilweise als Kunstdruck in einem Fall aber sogar als Original. Da ich von den meisten Bildern erst noch Fotos erstellen muss, zeige ich hier zumindest mal das Original. Es handelt sich um eine Handskizze des McLaren Designers Paul Howse, die er für mich vor etwa zwei Wochen erstellt hat und die den McLaren P1 zeigt, an dessen Exterieurdesign er beteiligt war.

IMG 021.jpg

  • Gefällt mir 9

Das Werk von Howse ist natürlich etwas exklusives, was man noch seinen Enkelkindern zeigen kann, da es ja für dich erstellt worden ist.

Ich kann nur einige Bilder beisteuern, die ich im Alter von 15 Jahren 90/91 gezeichnet habe. Leider habe ich davon nur einige Handyfotos. Irgendwann habe ich das Hobby dann nicht mehr weiterverfolgt.

 

"Bugatti"

image.jpg

 

"W196"

image.jpg

 

"Mercedes"

image.jpg

 

"Hebmüller Cabrio"

image.jpg

 

"Porsche 550"

image.jpg

 

 

  • Gefällt mir 14

Wow...

Darf ich fragen, welches Format die Bilder haben? Kannst Du vielleicht auch ein bißchen über die verwendeten Maltechniken sagen?

Verwendet wurden entweder Wasserfarbe, z.b. VW oder der Bugatti, Buntstifte beim Porsche oder eine Mischung aus beidem wie bei dem W196. Die Bilder sind in der Regel auf Tonpapier entstanden, bei den Wasserfarbbildern dann mit starker Beimischung von Deckweiß und mit hochwertigen Wasserfarben.

Angefangen hatte alles mit dem Hebmüller Cabrio. Ich habe das Bild in mehreren Etappen gemalt und nach längerer Pause das Beige der Seitenfläche fast nicht mehr nachgemischt bekommen. Da ich damals noch normales Zeichenpapier verwendet hatte, hat sich das Papier dann leider durch die Verwendung von vielen Farbschichten zum Zentrum hin gewellt, man erkennt es auch auf dem Foto. Daraus habe ich dann gelernt und die restlichen Bilder innerhalb von wenigen Tagen in mehrstündigen Sitzuungen gemalt und besseres Papier genommen.

Meine Kunstlehrerin hat bei einem Treffen einige Jahre nach meiner Schulzeit es missbilligt, dass ich das Thema Kunst nicht weiterverfolgt habe. Das Hobby Mahlerei wurde durch das Interesse an Computern verdrängt und heute bin der IT-Branche unterwegs. Aber wer weiß, vielleicht finde ich ja die Zeit und Muße für die Malerei wieder und das noch vor der Rente ;)

  • Gefällt mir 5

So, versprochen hatte ich es ja, dann wird es jetzt auch mal Zeit, die Bilder hier einzustellen, die meine Wände zieren.

 

Das Wohnzimmer erhielt zwei Porsche Kunstdrucke:
IMG 002.jpgIMG 003.jpg

 

Im Flur hängt eine alte Bugatti Blechtafel, die ich mal von meinem Bruder zu Weihnachten erhalten habe:

IMG 005.jpg

 

Und im Arbeitszimmer sind es alte Alfa Romeo Sportwagen, die die Wand zieren:

IMG 009.jpgIMG 010.jpgIMG 011.jpg

 

Wie man sieht war es nicht ganz einfach, die Bilder ohne Spiegelung abzufotografieren.

  • Gefällt mir 4

Ja das stimmt, ich musste sie aus dem Rahmen nehmen, da sonst nicht viel zu erkennen gewesen wäre. Übrigens sehr schöne Bilder, insbesondere die Alfas entsprechen auch dem Zeichenstil, an dem ich mich orientiert habe. Dazu vermitteln sie sehr schön Dynamik.

  • 4 Wochen später...

Ich selber bin künstlerischer Analphabet, mit eigenen Werken kann ich also nicht glänzen.

Über eine Städtepartnerschaft habe ich eine junge russische Künstlerin, Sofya Yechina ( www.sofyayechina.com ),  kennengelernt. Für schöne (starke, schnelle) Autos hat sie ein deutliches Faible. Nach einer kleinen Runde durch die Pfalz war der Eindruck vom Auto und vom Fahren darin so vertieft, daß ich um ein "Portrait" der 806 bitten konnte. Ein paar Handyfotos und die Erinnerung an unseren kleinen Ausflug reichten als Erinnerungsstütze. 

Das Bild ist etwas größer als DIN A3, gewählt wurde Pastellkreide auf Papier.

Ich bin froh, daß es endlich gerade hängt und habe es zum Fotografieren nicht abgenommen, im linken Bildrand ist also leider eine kleine unvermeidliche Spiegelung zu erkennen.

2016-06-28 08-37-40 201.jpg

  • Gefällt mir 2
  • 2 Wochen später...

Fotokompositionen historischer Rennszenen, deren Blickwinkel anno dazumal nicht möglich war:

http://www.unique-limited.com/

 

Teilmotive werden an originalen Schauplätzen fotografiert, dann zum vollwertigen 3D-Datensatz digitalisiert, anschließend zum Gesamtfoto mit der gewünschten (neuen) Perspektive kompositioniert.

Das "Making-Of" Video:

http://www.unique-limited.com/makingof/

 

Sensationell!

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