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The Bentley Book. Eine Buchbesprechung


Ferrarinarr

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Liebe Mitforisten und Gäste,

wie wohl jeder weiß, der mich kennt, habe ich schon seit vielen Jahren einen großen Fimmel für die englische Automarke Bentley. Ich denke, daß ich diese fabelhaften Automobile, die für ihre zahlreichen Fans eine Traummischung aus Leistung, traditioneller britischer Eleganz und opulentem Luxus darstellen, hier nicht extra vorstellen muß :)

Somit können wir gleich in medias res gehen, was den erst kürzlich im teNeues-Verlag erschienenen Prachtband "The Bentley Book" betrifft, der das Objekt der folgenden Buchbesprechung sein soll :)

An dieses Werk gekommen bin ich durch unseren sehr sympathischen Mitforisten Thomas, dem für dieses äußerst großzügige Geschenk mein herzlichster Dank gebührt :applaus:

Womit habe ich das nur verdient? Mein Geburtstag ist doch erst in sieben Monaten :oops: und auch Weihnachten ist noch ein Weilchen hin. Um so mehr habe ich mich über dieses Geschenk gefreut.

Ja, um von vorne anzufangen: das Buch ist riesig (ca. 35 x 30 cm hoch bzw. breit und ca. 6 cm dick) und so schwer, daß man es kaum heben kann :wink: Das Gewicht erinnert schon ein wenig an einen leibhaftigen Bentley - aber auch die ungewöhnlich gute Qualität sowohl des Papiers als auch des Einbandes und der Bindung. Alles macht den Eindruck, als sei es für die Ewigkeit geschaffen.

Das Blättern ist - im Gegensatz zu vielen anderen Büchern, auch von allzuvielen teuren - dank des ausgezeichneten Papiers ein haptischer Genuß, der wohl nicht nur bibliophile Enthusiasten begeistern kann. Man muß es selbst fühlen - es ist fast wie das duftende, handschuhweiche Leder oder die gläsern-glatt funkelnden Hölzer im Innenraum eines Bentleys :)

Dieser exzellente Eindruck setzt sich beim Lesen fort: das Layout der Seiten ist sehr professionell, kein Text ist gestaucht und nirgends finden sich unästhetische Umbrüche oder ähnliches.

Das Vorwort des Werkes stammt von dem fünfmaligen Le Mans-Sieger Derek Bell, der nun als Markenbotschafter für Bentley tätig ist. Wenngleich er niemals für Bentley Rennen gefahren ist, da die Marke ja erst 2001 wieder in den Rennsport zurückkehrte, merkt man ihm an, wie sehr auch er die Wagen mit dem geflügelten B auf dem Kühler wertschätzt.

Das Buch ist ansonsten relativ wenig textlastig; die dreisprachig gehaltenen Kommentare beziehen nur relativ knapp Stellung zur Geschichte der Marke oder zu den Abbildungen des Buches.

Es ging den Machern dieses Werkes vielmehr darum, das wird dem Leser schnell klar, der ultimative Bildband zur Geschichte und Technik der Marke zu erschaffen - und diesem Anspruch wird das Buch vollkommen gerecht.

Die zahlreichen, meist ganzseitigen Abbildungen sind in die folgenden Themenbereiche gegliedert: nach einem Abschnitt zur allgemeinen Markengeschichte folgen Kapitel über Styling, Karosseriebau, Lackierung und Holz- sowie Lederverarbeitung. Die wundervollen großformatigen Bilder erlauben es, sowohl den Designern auf den Zeichentisch als auch den Handwerkern in den Abteilungen Karosseriebau, Lackiererei Holz- und Lederverarbeitung gewissermaßen direkt über die Schultern zu schauen. Die jeweiligen Arbeiten sind durch die ausgezeichnete Fotografie und die großformatige Darreichung wunderbar detailgetreu eingefangen. Auch die Qualität des Druckes der Bilder ist über jeden Zweifel erhaben. Ein echter Augenschmaus!

Dieser setzt sich auch in den folgenden Kapiteln fort, das sich Aufnahmen von Details der Karosserien und Innenräumen der Marke Bentley gewidmet hat. Hier liegt der Schwerpunkt auf den modernen Modellen der Marke, aber auch hier sind die Fotos atemberaubend gut gelungen.

Es folgt nun auch eine Reihe von historischen Großaufnahmen historischer Modelle, wie des ersten Prototypen von 1919, des Speed Six von Woolf Barnato oder des Embiricos-Bentleys; aber auch die tollkühnen Personen, die in Bentleys Renngeschichte vor 1931 eine Rolle gespielt haben, finden Erwähnung.

Mir fiel nur eins etwas negativ auf: nach all den Aufnahmen historischer Fahrzeuge, die mit dem legendären R-type Continental aus den Fünfzigern enden, kommt ganz unvermittelt ein Zeitsprung in die Jetztzeit bzw. ins Jahr 2013. Man merkt, daß den Herausgebern die Bentleys ab 1955, die sich von ihren Rolls-Royce-Schwestermodellen fast nur noch durch ihren anderen Kühler unterschieden, nicht sehr am Herzen lagen.

Es scheint dann auch zeitlich 'der rote Faden' etwas verlorenzugehen, denn sofort nach dem Flying Spur von 2013 werden Aufnahmen mehrerer Derby-Bentleys aus den Dreißigern gezeigt, woran sich Präsentationen des Blower-Bentley und des neuen Mulsanne anschließen. Ja, die Chronologie springt hier etwas hin und her, obwohl die Qualität der Darstellungen auch hier - wie gewohnt - ausgezeichnet ist.

Zu guter Letzt folgt ein Kapitel mit Bildern über Le Mans mit den Bentleys, die damals wie heute dort zu den 24-Stundenrennen antraten. Eigentlich logisch, daß an diese Traditionslinie stark angeknüpft wird.

Eine kurze Zeittafel zur Firmengeschichte schließt das Werk ab, nachdem man kurz vorher noch einige Bilder von Bentleys bei Testfahrten am Polarkreis bestaunen konnte.

Ja, mein Fazit ist: ein atemberaubend schöner und hochwertiger Bildband ist hier geschaffen worden, der mit seinen traumhaften Aufnahmen jeden Bentleyfan und Hobbyfotografen begeistern dürfte. In anderen Worten: ein gedruckter Bentley :wink:

Wer jedoch ein Buch mit viel informativem Text, insbesondere technischen Beschreibungen, sucht, ist mit anderen Büchern zu der Marke Bentley besser bedient. In 'The Bentley Book' geht es, wien gesagt, um die reine Ästhetik, und dieses Ziel ist den Machern des Buches absolut gelungen.

Vielen Dank.

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