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2009er - GT-R -Taxi überholt in Dijon auf der Zielgeraden Corvette!


Hans Rudolf

Empfohlene Beiträge

Dijon Prenois: Taxi (GT-R) überholt Corvette!

bzw.

ungeplanter Ausflug nach Dijon Prenois.

Es begann so:

Schweiz

Kanton St. Gallen, Toggenburg.

Ca. 15.00 Uhr

Sonnenschein.

Meine Holde und ich klettern gerade aus dem Auto, das vor der

Gastwirtschaft steht, als das Natel klingelt.

Eigentlich will ich den Anruf ignorieren,

weil mein Geist schon genüsslich eine grosse Portion

Erdbeer- Vanilleeis mit

gehöriger Rahmdekoration und Waffel verzehrt,

bzw. am Kaffeeschlürfen ist.

Etwas missmutig schaue ich dann doch mal aufs Display… mein Sohn.

Der ist heute und morgen ja in Dijon Prenois, am flotten

Herumkurven mit dem Grauen, durchzuckt es den alten

Vater, … was passiert?

Nein, nein, nichts passiert, beschwichtigt Sohnemann,… ist bis anhin ganz flott gelaufen,

die Karre geht ganz ordentlich, …nein habe nicht am Ladedruckrad gedreht,

ist noch nicht alles, wie es sein sollte, fahre auf Stufe Null, …ca. so 600 PS denke ich, nur, …

nein, nein, nichts verbeult,…

hab seit einigen Stunden keinen Zündschlüssel mehr,…alles Suchen und …

ja, ja, hab unter dem Teppich, unter dem Sitz, …etc., ja, ja,

überall haben wir, … ja, … ist wie verhext, …nein, auch nicht in der Hose,…

nein auch nicht am Boden vor Yokobo‘s Pneu Service, … etc., etc…,

die Karre steht jetzt schon etwa vier Stunden lang blockiert,…

mit offenem Fenster, wie ein Monument neben der Tanke,…

doch, …konnte noch von Yokobo zum Tanken fahren, … Motor aus,

tanken, … Feierabend. Jemand hat wohl den Schlüssel geklaut.

Vaters Pumpe wird ganz weich.

Natürlich,… klar,…ich bring den Ersatzschlüssel, …wo liegt er denn überhaupt?

Gut, …ich hol ihn, komme nach Dijon, so schnell es halt geht, ist bereits Feierabendverkehr,

nein, sind jetzt nicht im Zürcher Oberland,

wir sind noch oben im Toggenburg, stehen vor dem Restaurant, … etc.

Meine Holde nickt freundlich lächelnd, hat alles mitbekommen,

findet es gut, was Vater spontan zu tun gedenkt, verzichtet ebenfalls freiwillig auf Eis, Creme, Waffel + Kaffee.

Ca. 18.00 Uhr

Stau um Zürich. Stau auf der gesamten Autobahnstrecke Zürich – Basel.

Stehe beim Glattzentrum mitten drin.

Schöne Sch….., da komm ich ja nie nach Dijon.

Erinnere mich plötzlich, dass es früher ohne AB auch ging,

ich in guten alten Zeiten immer am Rhein entlang

an die Basler Mustermesse fuhr. Sofortige neue Rutenplanung im Kopf.

Oerlikon, Kloten, Bülach, … etc.

Funktioniert fabelhaft. Fahre meist mit eingeschaltetem Tempomaten,

bei herrlicher Abendstimmung, auf fast leerer Hauptstrasse,

dem Sonnenuntergang und der Grenze bei Basel entgegen.

Frankreich

Ca. 20.00 Uhr

Zahlstelle.

Der alte H.R. hat wieder einmal falsch eingespurt.

Vorne geht’s nicht weiter, …Barriere zu.

Höre im Lärm eine kaum zu verstehende Frauenstimme, die auf Französisch erklärt,

ich solle sofort zurücksetzen,

wie andere ohne Spezialkarte, die Spur ganz rechts nehmen, dort könne man

dann Geld einwerfen, …oder so was.

Zurücksetzen,…leicht gesagt. Zurücksetzen, …wie denn?

Hinter mir steht ein langgezogenes Gebirge, ein gigantischer Lastwagenzug aus Portugal.

Der Chauffeur schaut von seinem Adlerhorst, also von sehr weit oben auf mich herunter, hebt und senkt mehrfach seine Arme, dabei unablässig milde lächelnd und langsam den Kopf schüttelnd.

Tote, peinliche Hose, Hans, denke ich hilflos blockiert zwischen geschlossener Barriere und Bergkette.

So hebe ich halt ebenso mehrmals die Arme, zum Zeichen, er möge doch bitte

ein wenig zurücksetzen, hüte mich jedoch davor, auch den Kopf zu schütteln.

Irgendwann, nach unendlich langen Minuten + Sekunden, beginnt das gigantische Gefährt ganz langsam, aber stetig, unbeeindruckt vom einsetzenden, fürchterlichen Protestgehupe

der bereits dahinter entstandenen, langen Autoschlange, sachte zurückzusetzen.

Das „Gehupe“ bricht schlagartig ab, die Rückwärtsgänge werden jetzt blitzartig eingelegt,

man setzt zurück, um „Rempeleien“ mit andern Fahrzeugen zu vermeiden.

Die Schlange löst sich in Windeseile in Luft auf. Na also. Immerhin.

Endlich setze auch ich zurück, winke dem freundlichen Portugiesen

nochmals dankbar zu, er winkt –es scheint mir, jetzt eher schadenfreudig grinsend- lässig zurück.

Ich mach‘s dann richtig, so wie‘s mir die Frauenstimme erklärt hat.

Die Barriere öffnet sich.

Ca. 23.00 Uhr.

Dijon Prenois.

Ich stehe vor der geschlossen, grossen Eingangsschiebetüre.

Alles stockfinster…

fahre erschreckt zusammen, weil plötzlich eine dunkle, männliche Gestalt neben mir

steht, freundlich guten Abend sagt und fragt,

ob ich der Vater des schlüssellosen CH-GT-R -Fahrers sei, …

ich bejahe erleichtert, etc. …

Das grosse Tor schiebt sich gemächlich zur Seite, …

bald fährt der Mann –er hat die ganze Zeit auf mich gewartet, so freundlich sind die Franzosen

nun mal- mit seinem Auto voraus zum dunklen,

verlassenen Fahrerlager, wo der einsame „Graue“, mit nach links eigeschlagenen

Vorderrädern, offenem linkem Fenster, vorsorglich eingeklemmt zwischen

orange / weissen „Markierungshüten“, seit bereits mehreren Stunden reglos auf

mich wartet.

Sohn lächelt erleichtert, … Vater ist zufrieden, dass er wieder einmal echt

auf dem Rennplatz gebraucht wurde, sei‘s auch nur als Schlüsselträger oder so ähnlich.

Der Graue erwacht jetzt endlich wieder, lautes Gebrüll ertönt …mit elegantem Schwung wird er

sofort in die gemietete Boxe eingeparkt.

Linkes Fenster zu, Türe abschliessen, … gemeinsam geht’s im „Julchen“ zum Hotel.

Anderntags.

Rennplatz.

Der Graue erwacht mit Gebrüll.

Ich schau mich etwas um. Betrachte die Herumstehenden und Herumeilenden.

Es scheint mir, dass einige Gesichter mit ungläubigem Ausdruck in die Runde gucken,

es nicht fassen können, nicht an die rasche „Genesung“ des bereits totgesagten GT-R glauben wollen…

Der Ersatzschlüssel wird jetzt den ganzen Tag sehr gewissenhaft gehütet, dass Gleichartiges wie gestern, keinesfalls sich wiederhole.

GG führt den ganzen zweiten Tag ungestört recht flotte Taxifahrten durch.

Zufrieden denke ich im Stillen:

Na, also, gar nicht so übel, der unerwartete Ausflug nach Dijon.

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Mein Alptraum...Schlüssel weg und dies irgendwo am A....sch der Welt, weit weg vom Ersatzschlüssel.

Übersetzung Natel..steht für nationales Autotelefon = Handy O:-)

Daran erkennt man sofort die Schweizer :-))!

Freude dem der solche Eltern hat...und ohne Zögern gleich los düsst. Respekt und Daumen hoch.

Grüsse aus der Schweiz

Dijon Prenois: Taxi (GT-R) überholt Corvette!

bzw.

ungeplanter Ausflug nach Dijon Prenois.

Es begann so:

Schweiz

Kanton St. Gallen, Toggenburg.

Ca. 15.00 Uhr

Sonnenschein.

Meine Holde und ich klettern gerade aus dem Auto, das vor der

Gastwirtschaft steht, als das Natel klingelt.

Eigentlich will ich den Anruf ignorieren,

weil mein Geist schon genüsslich eine grosse Portion

Erdbeer- Vanilleeis mit

gehöriger Rahmdekoration und Waffel verzehrt,

bzw. am Kaffeeschlürfen ist.

Etwas missmutig schaue ich dann doch mal aufs Display… mein Sohn.

Der ist heute und morgen ja in Dijon Prenois, am flotten

Herumkurven mit dem Grauen, durchzuckt es den alten

Vater, … was passiert?

Nein, nein, nichts passiert, beschwichtigt Sohnemann,… ist bis anhin ganz flott gelaufen,

die Karre geht ganz ordentlich, …nein habe nicht am Ladedruckrad gedreht,

ist noch nicht alles, wie es sein sollte, fahre auf Stufe Null, …ca. so 600 PS denke ich, nur, …

nein, nein, nichts verbeult,…

hab seit einigen Stunden keinen Zündschlüssel mehr,…alles Suchen und …

ja, ja, hab unter dem Teppich, unter dem Sitz, …etc., ja, ja,

überall haben wir, … ja, … ist wie verhext, …nein, auch nicht in der Hose,…

nein auch nicht am Boden vor Yokobo‘s Pneu Service, … etc., etc…,

die Karre steht jetzt schon etwa vier Stunden lang blockiert,…

mit offenem Fenster, wie ein Monument neben der Tanke,…

doch, …konnte noch von Yokobo zum Tanken fahren, … Motor aus,

tanken, … Feierabend. Jemand hat wohl den Schlüssel geklaut.

Vaters Pumpe wird ganz weich.

Natürlich,… klar,…ich bring den Ersatzschlüssel, …wo liegt er denn überhaupt?

Gut, …ich hol ihn, komme nach Dijon, so schnell es halt geht, ist bereits Feierabendverkehr,

nein, sind jetzt nicht im Zürcher Oberland,

wir sind noch oben im Toggenburg, stehen vor dem Restaurant, … etc.

Meine Holde nickt freundlich lächelnd, hat alles mitbekommen,

findet es gut, was Vater spontan zu tun gedenkt, verzichtet ebenfalls freiwillig auf Eis, Creme, Waffel + Kaffee.

Ca. 18.00 Uhr

Stau um Zürich. Stau auf der gesamten Autobahnstrecke Zürich – Basel.

Stehe beim Glattzentrum mitten drin.

Schöne Sch….., da komm ich ja nie nach Dijon.

Erinnere mich plötzlich, dass es früher ohne AB auch ging,

ich in guten alten Zeiten immer am Rhein entlang

an die Basler Mustermesse fuhr. Sofortige neue Rutenplanung im Kopf.

Oerlikon, Kloten, Bülach, … etc.

Funktioniert fabelhaft. Fahre meist mit eingeschaltetem Tempomaten,

bei herrlicher Abendstimmung, auf fast leerer Hauptstrasse,

dem Sonnenuntergang und der Grenze bei Basel entgegen.

Frankreich

Ca. 20.00 Uhr

Zahlstelle.

Der alte H.R. hat wieder einmal falsch eingespurt.

Vorne geht’s nicht weiter, …Barriere zu.

Höre im Lärm eine kaum zu verstehende Frauenstimme, die auf Französisch erklärt,

ich solle sofort zurücksetzen,

wie andere ohne Spezialkarte, die Spur ganz rechts nehmen, dort könne man

dann Geld einwerfen, …oder so was.

Zurücksetzen,…leicht gesagt. Zurücksetzen, …wie denn?

Hinter mir steht ein langgezogenes Gebirge, ein gigantischer Lastwagenzug aus Portugal.

Der Chauffeur schaut von seinem Adlerhorst, also von sehr weit oben auf mich herunter, hebt und senkt mehrfach seine Arme, dabei unablässig milde lächelnd und langsam den Kopf schüttelnd.

Tote, peinliche Hose, Hans, denke ich hilflos blockiert zwischen geschlossener Barriere und Bergkette.

So hebe ich halt ebenso mehrmals die Arme, zum Zeichen, er möge doch bitte

ein wenig zurücksetzen, hüte mich jedoch davor, auch den Kopf zu schütteln.

Irgendwann, nach unendlich langen Minuten + Sekunden, beginnt das gigantische Gefährt ganz langsam, aber stetig, unbeeindruckt vom einsetzenden, fürchterlichen Protestgehupe

der bereits dahinter entstandenen, langen Autoschlange, sachte zurückzusetzen.

Das „Gehupe“ bricht schlagartig ab, die Rückwärtsgänge werden jetzt blitzartig eingelegt,

man setzt zurück, um „Rempeleien“ mit andern Fahrzeugen zu vermeiden.

Die Schlange löst sich in Windeseile in Luft auf. Na also. Immerhin.

Endlich setze auch ich zurück, winke dem freundlichen Portugiesen

nochmals dankbar zu, er winkt –es scheint mir, jetzt eher schadenfreudig grinsend- lässig zurück.

Ich mach‘s dann richtig, so wie‘s mir die Frauenstimme erklärt hat.

Die Barriere öffnet sich.

Ca. 23.00 Uhr.

Dijon Prenois.

Ich stehe vor der geschlossen, grossen Eingangsschiebetüre.

Alles stockfinster…

fahre erschreckt zusammen, weil plötzlich eine dunkle, männliche Gestalt neben mir

steht, freundlich guten Abend sagt und fragt,

ob ich der Vater des schlüssellosen CH-GT-R -Fahrers sei, …

ich bejahe erleichtert, etc. …

Das grosse Tor schiebt sich gemächlich zur Seite, …

bald fährt der Mann –er hat die ganze Zeit auf mich gewartet, so freundlich sind die Franzosen

nun mal- mit seinem Auto voraus zum dunklen,

verlassenen Fahrerlager, wo der einsame „Graue“, mit nach links eigeschlagenen

Vorderrädern, offenem linkem Fenster, vorsorglich eingeklemmt zwischen

orange / weissen „Markierungshüten“, seit bereits mehreren Stunden reglos auf

mich wartet.

Sohn lächelt erleichtert, … Vater ist zufrieden, dass er wieder einmal echt

auf dem Rennplatz gebraucht wurde, sei‘s auch nur als Schlüsselträger oder so ähnlich.

Der Graue erwacht jetzt endlich wieder, lautes Gebrüll ertönt …mit elegantem Schwung wird er

sofort in die gemietete Boxe eingeparkt.

Linkes Fenster zu, Türe abschliessen, … gemeinsam geht’s im „Julchen“ zum Hotel.

Anderntags.

Rennplatz.

Der Graue erwacht mit Gebrüll.

Ich schau mich etwas um. Betrachte die Herumstehenden und Herumeilenden.

Es scheint mir, dass einige Gesichter mit ungläubigem Ausdruck in die Runde gucken,

es nicht fassen können, nicht an die rasche „Genesung“ des bereits totgesagten GT-R glauben wollen…

Der Ersatzschlüssel wird jetzt den ganzen Tag sehr gewissenhaft gehütet, dass Gleichartiges wie gestern, keinesfalls sich wiederhole.

GG führt den ganzen zweiten Tag ungestört recht flotte Taxifahrten durch.

Zufrieden denke ich im Stillen:

Na, also, gar nicht so übel, der unerwartete Ausflug nach Dijon.

Ich muss ja sagen, dass ich kein Freund von der GTR Schüssel bin. Aber deine Berichte lese ich sehr gerne. Auch muss ich den Hut ziehen, wie Du deinen Sohn Unterstützt und die Passion teilst.

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