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Wer ist die Zielgruppe von Jaguar?


test0815

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Das wirklich Lustige an unserer Zielgruppendebatte ist ja, daß wir sie mit so großem Ernst führen und dabei nähert man sich Jaguar-seitig vielleicht einfach wieder der Zielgruppendefinition an, über die man sich im anno dazumal hoch konservativen britischen Königreiche ein wenig mokiert hatte: damals, in den 60er und auch noch 70er Jahren, insbesondere zur Zeit der Mk1 und Mk2-Limousinen und ihrer Derivate (S-Type u.ä.) betrachtete man aus Sicht des Establishments die "Jag-Driver" ja als eher ein wenig zwielichtige Emporkömmlinge; noch nicht wirklich "nouveau riche", aber auf jeden Fall als "parvenu". Das zwielichtige Element damals natürlich nicht zuletzt verstärkt durch die seltsam häufige Verwendung der Mk2-Limousine als "Standard-Gangster"-Auto in Film und Fernsehen. O:-)O:-)

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Da ist schon was dran.

Aber wir sprechen hier von der deutschen Sicht auf Jaguar, und die war schon immer anders als im Herkunftsland. Jaguar war in Deutschland früher eine exklusive Marke, wenn das auch in Großbritannien nicht der Fall war.

Der E-Type beispielsweise wurde ja seinerzeit vergleichsweise günstig angeboten, erheblich billiger als ein zeitgenössischer Bristol, die Hälfte des Preises oder noch weniger.

Gruß

Markus

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Ich kannte auch hier den Spruch, einen Jaguar zahlt man in bar. Etwas zwielichtig war Jaguar in den 80ern bei uns in Norddeutschland auch. Selbst Ende der 90er mußte ich mir noch anhören, dass so ein Auto gar nicht geht, weil es nur "halbseidene" Gestalten fahren.

Ich kannte auch hier den Spruch, einen Jaguar zahlt man in bar. Etwas zwielichtig war Jaguar in den 80ern bei uns in Norddeutschland auch. Selbst Ende der 90er mußte ich mir noch anhören, dass so ein Auto gar nicht geht, weil es nur "halbseidene" Gestalten fahren.

Das habe ich völlig anders erlebt, im Hamburg der siebziger und achtziger Jahre war die klassische Fahrzeugkombination in den besseren Stadtteilen sehr oft ein Jaguar XJ und ein Käfer Cabriolet oder 911 Targa, später 911 Cabriolet, jedenfalls bei den Leuten, die ihre Fahrzeuge frei von Firmenhierarchien wählen konnten.

Als halbseiden galten vor allem amerikanische Autos - Siegfried Lenz über einen bekannten Hamburger Kaufmann: "Er fuhr einen amerikanischen Wagen, man machte ungern Geschäfte mit ihm." - und Exoten wie Lamborghini, Ferrari, Rolls Royce. Und getunte S-Klassen, die Lieblingsautos von "Neger-Kalle" und seinen Kollegen.

Nur der viel zu früh wegen der Hafenstraße zurückgetretene Erste Bürgermeister fuhr und fährt bis heute Saab Turbo.

Hanseatische Grüße, Hugo.

Als halbseiden galten vor allem amerikanische Autos - Siegfried Lenz über einen bekannten Hamburger Kaufmann: "Er fuhr einen amerikanischen Wagen, man machte ungern Geschäfte mit ihm." - und Exoten wie Lamborghini, Ferrari, Rolls Royce. Und getunte S-Klassen, die Lieblingsautos von "Neger-Kalle" und seinen Kollegen.

Vergessen wir bitte nicht, daß Siegfried Lenz kein hanseatischer Kaufmann und damit auch kein Intimus dieses doch recht eigenwilligen sozialen Milieus war (bzw. ist, er lebt ja noch), sondern Schriftsteller. Und Papier ist bekanntlich geduldig, insbesondere wenn man mit obigem Zitat die hanseatischen Kreise als Frontmänner seriösesten Wirtschaftens porträtieren wollte... ...wenngleich er das von Dir bemühte Sprachbild natürlich trefflich in Szene gesetzt hat.

Auf besondere Seriösität und Kaufmannsehre pochende Kreise flößen doch stets ein leises Mißtrauen ein. 8-)

In diesem Sinne: mißtrauische Grüße O:-)

Alex

Lieber Alex,

grundsätzlich hast Du natürlich Recht.

Nur:

In diesem speziellen Fall kenne ich die betreffende Familie.

Und:

Ich hätte auf Lenz hören sollen!

Aber:

Der einzige andere Besitzer eines amerikanischen Wagens, den ich kenne, ist zwar kein hanseatischer aber auch ein Kaufmann und mit ihm ist es auf jeden Fall eine Freude, befreundet zu sein. Und ich nehme an, daß meine Menschenkenntnis mich nicht trügt und auch Geschäfte mit ihm zu machen mit höchst angenehm sein dürfte.

In diesem Sinne: Flexible Grüße, Hugo. :wink:

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Das habe ich völlig anders erlebt, im Hamburg der siebziger und achtziger Jahre war die klassische Fahrzeugkombination in den besseren Stadtteilen sehr oft ein Jaguar XJ und ein Käfer Cabriolet oder 911 Targa, später 911 Cabriolet, jedenfalls bei den Leuten, die ihre Fahrzeuge frei von Firmenhierarchien wählen konnten.

Als halbseiden galten vor allem amerikanische Autos - Siegfried Lenz über einen bekannten Hamburger Kaufmann: "Er fuhr einen amerikanischen Wagen, man machte ungern Geschäfte mit ihm." - und Exoten wie Lamborghini, Ferrari, Rolls Royce. Und getunte S-Klassen, die Lieblingsautos von "Neger-Kalle" und seinen Kollegen.

Nur der viel zu früh wegen der Hafenstraße zurückgetretene Erste Bürgermeister fuhr und fährt bis heute Saab Turbo.

Hanseatische Grüße, Hugo.

Ich komme aus der Provinz, da waren wir früher nicht so weltoffen wie am Tor zur Welt.

Ammerländische Grüße

Eric

  • 11 Monate später...
  • 11 Monate später...
Am 26. Dezember 2013 um 02:20 schrieb Bodania:

Auf autoscout.ch sind derzeit 117 Jaguar F-Type zu Preisen zwischen 82'000 und 164'000 Franken gelistet. Teilweise Neuwagen, Vorführwagen und Langstreckenfahrzeuge.

Erfolg schaut anders aus. Leasingraten liegen hier in der Schweiz bei 3,99%, die Frey-Gruppe macht’s möglich...

 

Dazu noch eine Geschichte von früher. Ein langjähriger Ostschweizer Fahrer von Jaguar Zwölfender Limousinen (Kunde von Heidegger) geriet bei der Meldung über die Produktionseinstellung derart in Rage, dass er extra nach England flog, das Jaguar Direktionsgebäude aufsuchte, dort intensivst nach John Eagan verlangte und diesem anschliessend die Leviten verlas. Das gipfelte im Ausspruch „Ihr zwingt mich jetzt Ferrari zu fahren“ Tatsächlich legte er sich einen 412 zu, denn Achtzylinder waren ihm zu gewöhnlich...

 

Inzwischen fährt er Bentley, nach Aussagen seiner geschätzten Frau Gemahlin „das einzig richtige Auto für längere Strecken“

 

Derartige Leute gibt es höchstens noch als Fahrer von XK-8, das andere moderne „Geschmeiss“ wird nicht in Betracht gezogen.

Was für eine wunderbare Geschichte. A friend of a friend...so entstehen urbane Legenden.

 

Eagan verliess Jaguar jedoch schon 1989. Der 12er wurde erst 1997 eingestellt, mit der Einführung des Super V8.

 

Daher: nette Story, aber nur geeignet für die anglophilen Märchenstunde ("Als ich mal mit Prince Charles zu Abend aß...").

Nun, erstens hieß der Mann John Egan, zweitens war mit der Einstellung der Serie III auch die Einstellung des V12 angekündigt worden, da dieser für den XJ40 ursprünglich nicht vorgesehen war. Die Produktion der Serie III endete jedoch tatsächlich erst 1992, der XJ81 bezeichnete Nachfolger mit Zwölfzylinder folgte ein Jahr später. 

 

Korinthenkackerhafte Grüße ;-) 

Max

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vor einer Stunde schrieb Max A8:

Nun, erstens hieß der Mann John Egan, zweitens war mit der Einstellung der Serie III auch die Einstellung des V12 angekündigt worden, da dieser für den XJ40 ursprünglich nicht vorgesehen war. Die Produktion der Serie III endete jedoch tatsächlich erst 1992, der XJ81 bezeichnete Nachfolger mit Zwölfzylinder folgte ein Jahr später. 

 

Korinthenkackerhafte Grüße ;-) 

Max

Absolut richtig, außerdem war die Karrosserieform der Serie III natürlich neben dem Zwöfzylinder einer der Hauptgründe für den Erwerb dieses Autos -

und so gab es einige Personen, die sich ein solches Auto kurz vor Produktionseinstellung zusätzlich "auf Vorrat" kauften, weil ihnen die Form des XJ40 nicht zusagte.

Was Herr Kauder sicher auch gleich wieder mit angelernter Schnoddrigkeit zu kommentieren versuchen wird...

 

Ergänzende Grüße, Hugo.

Verglichen mit heutigen Jaguar kann ich inzwischen auch dem XJ40 etwas abgewinnen.

Wenngleich das Design beim Übergang zum X300 im Grunde nur durch einige Details stark verbessert wurde.

 

Am schönsten von den 12-Zylinder-Limousinen finde ich allerdings weder den X300 noch den Series III, sondern die allerersten Double Six Vanden Plas von 1972.

 

Gruß

Markus

 

vor 2 Stunden schrieb Markus Berzborn:

 

Verglichen mit heutigen Jaguar kann ich inzwischen auch dem XJ40 etwas abgewinnen

 

Verglichen mit heutigen Jaguaren kann man auch einem Corsa B oder einem Eselsfuhrwerk etwas abgewinnen.

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Na,na,na... wer von den hier Anwesenden versteht denn mehr von Autodesign, als Sir Ian Callum?

 

Moderne Jags sind eben modern, können also per Definition nicht gleich sein mit 20-30-40 Jahre alten Fahrzeugen.

 

Wer das immer noch nicht kapiert hat, kann sich mit dem Gedanken trösten, das er diese Autos aus biologischen Gründen wahrscheinlich nicht mehr lange ertragen muss...

 

 

vor 1 Stunde schrieb Thrawn:

Wer das immer noch nicht kapiert hat, kann sich mit dem Gedanken trösten, das er diese Autos aus biologischen Gründen wahrscheinlich nicht mehr lange ertragen muss...

 

 

welch' dämliche Theorie...

So ein unfassbarer Schwachsinn. Moderne Jags sind einfach sehr schlecht gezeichnet. Deshalb muss man auch einen 4 Meter grossen Jaguar draufgkleben, sonst wuerde sie keiner erkennen. Das passiert beim x300 sicher nicht.

  • Gefällt mir 1
vor 4 Stunden schrieb Thrawn:

Na,na,na... wer von den hier Anwesenden versteht denn mehr von Autodesign, als Sir Ian Callum?

 

Ganz klar: Ich.

Und noch einige andere Anwesende hier.

 

Ian Callum hat zu Beginn seiner Karriere durchaus einige sehr gute Entwürfe abgeliefert, aber die Autos, die er in den letzten Jahren für Jaguar entworfen hat, sind Zeugnisse stetigen Verfalls, ganz furchtbar ist seine Verschlimmbesserung des MK II. 

 

Nein, Jaguar hat sich von einem feinen, eleganten Luxusautos für Intellektuelle wie Siegfried Unseld, Alan Clark, Max Frisch, Anthony Snowdon zu einem billigen Footballplayerswifes-Car (F-Type) und einer Leasingschlurre für Strukturvertriebler (X-Irgendwas) entwickelt, es ist einfach vorbei, das Thema ist durch, die Kunden sind andere und nicht aus meiner Welt. Schade, aber so ist es, Winds of Change.

 

Melancholische Grüße, Hugo.

  • Gefällt mir 2
vor 5 Stunden schrieb hugoservatius:

 

Ganz klar: Ich.

Und noch einige andere Anwesende hier.

 

Ian Callum hat zu Beginn seiner Karriere durchaus einige sehr gute Entwürfe abgeliefert, aber die Autos, die er in den letzten Jahren für Jaguar entworfen hat, sind Zeugnisse stetigen Verfalls, ganz furchtbar ist seine Verschlimmbesserung des MK II. 

 

Nein, Jaguar hat sich von einem feinen, eleganten Luxusautos für Intellektuelle wie Siegfried Unseld, Alan Clark, Max Frisch, Anthony Snowdon zu einem billigen Footballplayerswifes-Car (F-Type) und einer Leasingschlurre für Strukturvertriebler (X-Irgendwas) entwickelt, es ist einfach vorbei, das Thema ist durch, die Kunden sind andere und nicht aus meiner Welt. Schade, aber so ist es, Winds of Change.

 

Melancholische Grüße, Hugo.

Man muss ja nicht immer mit Hugo einer Meinung sein, aber die schön formulierte Diskussion hat einen Wert an sich... Jederzeit Danke für die Lektüre, auch wenn der F Type mit neuen Image es vermutlich der Marke erlaubt zu überleben.

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