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Kurzer Bericht über Besuch im Porschewerk Zuffenhausen


Hami

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Servus,

Gestern waren wir (eine Horde Studenten) in Zuffenhausen bei Porsche.

Nachdem wir vom Personalmerketingleiter ein paar kurze warme Worte

über Bewerbungen und deren Aussichten aufgeklärt wurden, kam jemand und sprach über Elektronik in Automobilen.

Auch bei Porsche: Was geht wird gemacht!!!

Danach gings ab in die Kantine, die ist schonmal Klasse! :-))!

Auch wenns garantiert schon einige kennen versuche ich mal zusammenzufassen was mir noch nicht entfallen ist.

Porsche Weltweit hat ca. 10.000 Mitarbeiter, davon 4.000 in Zuffenhausen und 3000 in Weissach.

In Zuffenhausen selber ist die Produktion von fast sämtlichen 911ern und Boxster. Einige werden noch in Finnland zusammengeschraubt.

Der Cayenne wird in Leipzig gefertigt, wobei sämtliche Motoren aus Zuffenhausen kommen.

In Ludwigsburg ist zusätzlich ein Lager.

Bei der Werksführung konnten wir die Produktion der 911er und Boxster Modelle besichtigen, welche alle an einem Band und auch zeitgleich

gefertigt werden. Es kann passieren das an der Linie nen GT2 direkt vor oder nach einem Boxster kommt.

911 und Boxster:

Die Karosserieteile werden zugekauft (wenn ich das richtig verstanden habe kommt alles von BMW :D ) und im Werks mit ca. 6000 Schweißpunkten verschweißt.

Danach geht es auf einem Förderband über die Bundesstrasse zur Lackiererei.

Nach dem Lackieren durchläuft das Fahrzeug auf dem Band 2 Stockwerke von oben nach unten. Zuerst werden die Türen wieder entfernt und an einem gesonderten Band zusammengesetzt.

Danach wird das Cockpit eingesetzt, welches lediglich von Porsche selber von der Sattlerei beledert und zusammengebaut wird. Sämtliche Teile werden zugekauft.

Nach und nach durchläuft er weitere Stationen, an welchen die Innenausstattung weiter komplettiert wird.

Die Hochzeit selber läuft interessant ab.

Der Motor kommt vom Motorenwerk, auch hier wird ALLES zugekauft und im Werk selber zusammengesetzt und der Gußblock verfeinert.

Lediglich die Laufbuchsen sind schon drin. Hierzu aber später.

Motor, schon fertig zusammengesetzt mit Getriebe und Fahrwerk kommt von einer Linie, welche unter der Linie mit den Fahrzeugen langläuft.

Die Antriebseinheit wird so einfach von einer Hydraulik hochgehoben und verschraubt.

Nächste Station bekommt er die Räder, welche direkt am Band auf die Felgen gezogen und gewuchtet werden.

Jetzt werden wieder die Türen montiert und die Cabrios bekommen ihr Dach.

Motoren:Der Motor kommt vom Motorenwerk, auch hier wird ALLES zugekauft und im Werk selber zusammengesetzt, der Gußblock verfeinert.

Lediglich die Laufbuchsen sind schon drin. Für Cayenne und 911er gibt es jeweils ein Band, an welchen "mindestens Gesellen" arbeiten.

Danach wird Öl getankt und es geht auf den Prüfstand. Jeder Motor durchläuft diesen Prüfstand, wobei inzwischen ein sogenannter

"Kaltprüfstand" eingesetzt wird, wie dieser funktioniert wurde leider nicht erklärt (Wenns einer weiß bitte schreiben!!!!)

Das Getriebe wird komplett zugekauft.

5min 16 ist die Durchlaufzeit von einem 911er, danach gehts auf die 30km Teststrecke um Stuttgart und fertig isser.

Fotos habe ich leider keine gemacht, schon auf der Hinfahrt hat meine Digicam gestreikt!!!!!!!

(Ich weiß auch nicht ob die mich welche machen lassen hätten)

Auf der Rückfahrt waren wir dezent von den Massenhaft netten Wagen überreizt, kein Vorbeirauschender 911er hat uns interessiert.

Alles in allem kann ich sagen, war mal interessant und enttäuschend zugleich.

Die Cayenne Karossen kommt von VW aus Tschechien, die 911er von BMW, sämtliche Kunstoffteile wieder von jemand anders.

Den Hammer fand ich, daß die Stolz darauf waren den Opel Safira komplett entwickelt zu haben. :-?:-?:-?

Desweiteren entwickeln die für sämtliche Autohersteller Fahrzeugteile und Geräuschdämmungen.

Was mich ein wenig gestört hat war das sämtliche Mitarbeiter geeicht schienen, irgendwo haben die eine Schablone wo

diejenigen die da Arbeiten wollen durchpassen müssen. Individuelle Leute habe ich keinen gesehen.

So, das war der kleine Ausflug nach Stuttgart.

MFG

HAmi

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Dass gewisse Sachen Zugekauft werden, ist logisch. Kein Autohersteller könnte es sich leisten, alles was ein Auto so benötigt, selber zu produzieren. Aber das so viele Teile zugekauft sein sollen, überrascht mich. Und dann von BMW, da muss was anderes gemeint gewesen sein?!?

Ich hatte mal in einem Fernsehbericht vor ein paar Jahren gesehen, dass Porschemitarbeiter zu den zufriedensten Arbeitern im Automobilbau mit dem besten Firmenklima (Verhaeltnis der Arbeiter und den Vorgesetzten untereinander) gehören sollen. Kann sich natürlich mit der Einführung der Wasserbüffell (gell Waterboy :D ) geaendert haben.

Ich wollte schon lange mal das Werk besuchen, vielleicht klappts mal in der naechsten Zeit.

Ok 911

Interessanter und treffender bericht! nach meinem damaligen praktikum bei ford war ich doch sehr ernüchtert! ich hatte mir vorher doch ernstens eingebildet, dass ford die teile am auto fast alle selbst produziert! wenn man dann sieht, dass im auto 95% teile der zulieferer stecken ist die leistung des jeweiligen herstellers doch sehr begrenzt. die Entwicklung kommt vom auto-hersteller, aber gefertigt wird extern!

insofern kann man sagen, in allen deutschen autos steckt der gleiche kram! die hersteller sind die selben. je nach budget ist die qualität eben höher, aber man kann z.B. nicht sagen der BMW 3'er oder der Fod Focus ist schlecht. wenn dann ist die entwicklung, die strategie, kompetenzenverteilung oder verarbeitungsqualität der zulieferer schlecht! Entlang der kompletten Supply Chain werden soviele stationen durchlaufen, dass kleine mängel meist an solch irrwitzigen details hängen, die der käufer gar nicht verstehen kann!

so wurden die fussmatten und Halter an der beifahrerseite damals beim Fiesta weggelassen, weil dadurch pfennigbeträge eingespart wurden, weil sich Ford nicht mit dem Zulieferer einigen konnte. also wurden die kosten umgelegt und die teile blieben draussen! Ist doch echt mal hirnrissig!

Nachdem wir vom Personalmerketingleiter ein paar kurze warme Worte

über Bewerbungen und deren Aussichten aufgeklärt wurden...

Würdest du uns/mich auch mal darüber aufklären? Würde mich doch mal Interessieren, wie meine Chancen stehen, irgendwann mal bei Porsche zu arbeiten :wink: ... Wäre nett von dir!

ciao

p.s. schöner Bericht übrigens :D

so wurden die fussmatten und Halter an der beifahrerseite damals beim Fiesta weggelassen, weil dadurch pfennigbeträge eingespart wurden

Naja, die Pfennigbeträge summieren sich dann allerdings gewaltig, wenn man überlegt, wie viele Fiestas rumfahren. Dies ist doch der eigentliche Grund warum kein Hersteller ausser Porsche bei seinen Sportwagen keine vernünftige Bremse einbaut. Wenn die Bremse für den Hersteller nur 1000 € mehr kosten würde summiert sich das bei 100k gebauten Fahrzeugen schon fast ins unermessliche :-(((°

Daran sieht man dann halt auch den Preisunterschied von knapp 50k € von einem M3 oder S4 zu einem 911

@ Hami: Super Bericht. Sehr aufschlussreich :-))!

Würdest du uns/mich auch mal darüber aufklären? Würde mich doch mal Interessieren, wie meine Chancen stehen, irgendwann mal bei Porsche zu arbeiten :wink: ... Wäre nett von dir!

Nabend

Wird gemacht, ich muss dazu sagen, dass ich jetzt das wiedergeben werde, was ich glaube zwischen den Zeilen des Personalmarketingchefs gelesen zu haben, ob das wirklich so ist weiß ich leider nicht.

Es ging um den Beruf als Elektro und/oder Wirtschaftsingenieur.

Porsche unterhält pro Jahr ca. 500 Praktikanten. Aufgeteilt in 1/4 Unipraktikanen und 3/4 BA/FH Praktikanten.

(BA/FH Studenten müssen Praktikas machen, daher)

Pro Jahr werden ca. 75 Leute festeingestellt, davon 80% die das Praktikantenprogramm durchlaufen haben und die anderen 20% direkt aus dem Job angestellt (abgeworben von zulieferen, schätze ich mal).

Bewerbungen haben ca 3-6monate vorlaufzeit, kurzfristig ist es relativ unwahrscheinlich noch etwas zu bekommen.

Meine Meinung ist das Porsche auch nicht 75Leute für immer einstellt, sondern die können es sich erlauben sich die Rosinen rauszupicken.

Ein Kollege und ich vermuten das nach ca einem Jahr von den 75 noch 25 übrigbleiben, mal mehr, mal weniger.

Dabei ist es logisch das die nicht die Leute wieder gehen lassen welche sie selber von anderen Firmen abgeworben haben, daher bleiben effektiv 10 freie Stellen übrig.

Anwärter für Jobs bei Porsche gibt es genug, allein durch den Namen PORSCHE will schon (fast) jeder dahin. Dabei kann es einem passieren, dass man an Fremdaufträgen für andere Fahrzeughersteller arbeitet.

(80% der Entwicklungsarbeit die Porsche leistet sind Aufträge von anderen Unternehmen).

Für mich gilt, ich kenne es bis jetzt so und es soll auch so bleiben, dass ich wenigstens meinen Chef kenne und nicht nur den 80ten von oben.

Aufstiegschancen sind vermutlich recht mau.

Ich schätze mal ich habe einige enttäuscht, aber Hire and Fire ist geläufig, und wenn sich das jemand erlauben kann ist das Porsche.

Kann sein das ich mit dieser Sicht etwas pessimistisch bin, aber wie gesagt es ist meine Sicht.

MFG

Hami

Danke Hami, ging ja doch recht zügig :-))!

... du hast mir gerade meine Zukunft zerstört :wink:

Nein, quatsch... natürlich ist`s irgendwo ein Traum mal bei einem Hersteller wie Porsche zu arbeiten, dass dies nicht ganz einfach ist, ist selbstredend.

Kommt Zeit, kommt Rat..

ciao

Wie stellst du dir denn vor, dass die Mitarbeiter kreativ oder individuell sein sollen? Auf jeden Fall haben sie mit sicherheit alle einen anderen Charakter. Wie sollte denn jemand der ein Auto zusammensetzt kreativ sein? Die Tür mal anders herum einbauen?

Wie stellst du dir denn vor, dass die Mitarbeiter kreativ oder individuell sein sollen? Auf jeden Fall haben sie mit sicherheit alle einen anderen Charakter. Wie sollte denn jemand der ein Auto zusammensetzt kreativ sein? Die Tür mal anders herum einbauen?

Sicherlich, wär doch mal was neues :D:D

Aber ich meinte nicht die Leute am Band, das die nicht von ihrer festgelegten Arbeit abweichen sollen ist klar, sondern die Jungs in der Entwicklung.

Mir wurde dort der Eindruck vermittelt, dass man fest vorgesetzte Arbeiten nach strengen Richtlinien, die irgendwo optimiert wurden, zu erledigen hat.

Dagegen ist nix einzuwenden, nur für mich wär das auf Dauer nix.

MFG

Hami

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Geschrieben
Geschrieben

Hallo Hami,

 

schau doch mal hier zum Thema Porsche (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

Der V16 Motor zum Selberbauen (Anzeige) ist auch genial.

  • Gefällt Carpassion.com 1

Okay...Das verstehe ich, aber Du musst es so sehen, dass eine Automarke und besonders vielleicht eine "Traditionsmarke" wie Porsche an seinem Design usw festhält und dieses auf keinen Fall ändern möchte! Beim 996 haben sie dieses ja schon getan, aber ich denke, dass man versucht dieses vorsichtig zu tun! Weiter glaube ich, dass die Ingeneure genug Gelegenheit haben sich auszutoben und Ideen an die Firmenchefs zu tragen, die dann diskutiert werden! Oder liege ich falsch?

Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass man auch mnicht zu stark von seinem Ich abweichen kann um sein Image zu bewahren und auf keinen Fall die Käufer zu oft wechseln!

  • 3 Wochen später...

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