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Mit dem eigenen Rennwagen und Carpassion.com in die USA


botzelmann

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Leider ist das internet hier richtig mies. Sitzen hier gerade mit dem Handy vorm McDo WiFi. Daher nur in kürze:

Es läuft richtig gut! Ein 3. Platz im Design Report, 2. platz im Business Plan und wenig liegen gelassenen punkten im Skidpad und Acceleration sind wir aktuell in sehr guter Schlagdistanz. Zudem waren wir heute unter den 9 besten Konstruktionen im Designfinals. Und das beste: wir haben wohl den Autocross gewonnen. 0,09s schneller in der schnellsten Runde als das Team, das letztes Jahr noch alles absolut dominierend besiegt hat (GFR für die FS-insider). Das die Jungs und Mädels jemand besiegt hat... Das gab es eigentlich in den letzten 2 Jahren nicht. Auch heite sah es stark danach aus mit exorbitanten 2-3 Sekunden Vorsprung auf den 2. platz. Und dann standen wir wie aus dem Nichts auf einmal auf Platz 1. Morgen wird es also richtig spannend im Ausdauerrennen - wir sind aber oben mit dabei :-)

An der Stelle nochmal danke an alle! Es läuft alles nach Plan :hug:

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Dann darf ich jetzt das Endresultat verkünden:

Wir haben den 2. Platz gemacht! :-))!8)

Vor uns war nur noch das Team aus Oregon, welche die letzten Jahre mit Abstand dominiert hat. Auf dem 3. Platz kam Stuttgart.

Das wir im Ausdauerrennen die schnellste Runde gefahren sind und den Autocross (Also eine gezeitete Runde) gewonnen haben, hat das GFR-Team ziemlich zittern lassen. Am Ende ging der Sieg aber in Ordnung, dennoch waren wir seit 2 Jahren das erste Team, dass ernsthaft Paroli bieten konnte. Damit hatten wir aber selbst nicht gerechnet. Wir wussten zwar, dass wir richtig gut vorbereitet waren, das Auto zuverlässig und sehr schnell ist und wir wenn alles gut läuft Chancen auf Top 5 haben. Für uns lief aber alles perfekt. Wir haben ausergewöhnlich gut harmoniert und in nahezu allen Bereichen einen bleibenden Eindruck hinterlassen:

2. Platz Endurance (1. Königsdisziplin: Ausdauerrennen)

2. Platz Business Presentation (Marketingkonzept verkaufen)

1. Platz Autocross (Schnelle Runde)

2. Platz Design Event (2. Königsdisziplin: Bewertung der Konstruktion und des Verständnis des Teams für die Technik)

Davon ausgehend, dass der Wettbewerb neben Deutschland DER Wettbewerb mit dem hochklassigsten Starterfeld ist (120 Teams inklusive fast allen Topteams), ist das Ergebniss für uns überwältigend.

Die Tage kommt ein etwas ausführlicher Bericht :)

Die 3 schnellsten Autos im Feld: Sehr schön zu sehen die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte mit/ohne Aero, 10"/13" Felgen, und 1 bis 4 Zylinder-Motoren. Unser Konzept war das schnellste, was bei fast allen für große Augen gesorgt hat :-))!

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Auf der Strecke wurden wir nicht einmal überholt und sind die Topzeit gefahren. Leider war das Team aus Oregon etwas konstanter und hat etwas weniger Benzin verbraucht. Das hat am Ende den Unterschied ausgemacht

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Da wir das schnellste Team waren, hatten wir die Strecke am Ende für 2 Runden nochmal komplett für uns alleine und konnten die letzten richtigen Rennkilometer ungefiltert geniesen

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:) Dank der tollen Platzierungen in den einzelnen Kategorien haben wir sogar 3000$ und 8 Reifen im Wert von ca. 1500$ gewonnen, was in die Instandhaltung unserer Fahrzeuge gehen soll.

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Hallo botzelmann,

 

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Heim geht es noch nicht :wink: morgen geht es erstmal Vegas, LA und SF

Mal schauen, wann ich noch einen kleinen Rückblick schreiben kann. Aber schonmal vielen Dank für die Glückwünsche :-)

Nachdem wir die letzten Tage nur im Auto saßen oder uns coole Sachen angeschaut haben (Vegas, Hooverdamm, Grand Canyon, Route 66, LA etc. – davon erzähle ich dann wenn wir Ende Mai wieder in DE sind :) ) möchte ich natürlich noch einen kleinen Überblick über den Ablauf des Events geben. Aus Zeitgründen versuch ich das aber erstmal in 2 Teile zu staffeln. Heute die Vorbereitungen und statischen Disziplinen. In Teil 2 dann die dynamischen Disziplinen und den Rest

Wie schon im Voraus erzählt, sollte dieses Event für uns DAS Highlight werden, quasi das perfekte Abschlussrennen für unseren KIT11 (Jetzt ist er ein Rennwagen-Rentner und darf nach ca. 2500km im Renntempo seinen verdienten Ruhestand geniesen :-))!) und uns nach 3, 4 Jahren Formula Student. Ein ziemlich großer Anspruch, aber wir wussten dass wir sowohl personell als auch technisch extrem gut aufgestellt waren. Mit 10 Personen waren wir mit das kleinste Team vor Ort. Aber es waren 100% die richtigen 10 Personen. Und das unser Auto verdammt gut läuft hat man letztes Jahr in Ungarn und Italien erahnen können.

Aber Michigan ist dann doch eine andere Hausnummer. Fast alle Topteams waren vor Ort. 120 Teams gesamt. Wer da oben mitfährt hat es sich verdient. Top 5 wäre ein realistisches Resultat, wenn alles außergewöhnlich gut läuft. Top 15, wenn es halbwegs gut läuft.

Aber fangen wir mal ganz am Anfang an:

Wir waren wie berichtet die Tage vor dem Wettbewerb in Madison Heights/Detroit wo wir uns dynamisch und statisch auf den Wettbewerb vorbereitet hatten. In dieser Zeit haben wir eigentlich nicht viel gemacht. Diese Zeit hat am Ende den kleinen Unterschied zu den anderen Teams ausgemacht.

Nach der ganzen Vorbereitung ging es dann Dienstags Abends endlich in Richtung Michigan Speedway.

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Da wir die Anreise von Detroit aus etwas verplant hatten und dank unserer Erfolge im letzten Sommer vorzeitig auf dem Event registrieren konnten, wurde das ganze etwas stressig. Wir waren die letzten an dem Abend, die sich registrieren durften. Das hätte uns sonst am nächsten Morgen wichtige Zeit gekostet. Aber wie sagt man so schön: Glück und Tüchtigkeit und so :wink: Und ein paar Shirts gabs dann auch mal wieder dazu

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Neben dem Speedway hat unser Sponsor ZF einen Campingplatz mit einigen RVs für die deutschen Teams angemietet. Deutlich bequemer und besser als die Zelte und Feldbetten, die wir normalerweise gewohnt sind. Aber in den USA ist das alles etwas anders. In Europa sind eigentlich alle Teams zentral endweder in Hostels, Campingplätzen, Wiesen etc. untergebracht. Hier in den USA ist jeder für sich selbst verantwortlich. Da ist so eine Unterstützung natürlich seeehr angenehm.

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Auf dem Campingplatz gab es dann natürlich auch Kontakt zu den anderen Teams, die eingeladen waren. Tolle Stimmung, da wir uns alle ja noch vom Sommer oder anderen Aktionen kennen.

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Mittwochs dann erstmal die Box aufbauen. Auch hier ist das alles anders. In Deutschland sind wir in der Box, hier muss ein Parkplatz mit Zelt + Sprinter ausreichen. Passt aber.

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Das Internet ist auch super mies vor Ort. Dank IPhone und Internetkarte ging es dann mal rasanten 2kB/sek voran... Daher war in den Tagen auch keine wirklich Berichterstattung möglich.

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Da wir früh aufgestanden sind, haben wir uns den 2. Platz in der Startreihe zur technischen Abnahme gesichert. Beim sogenannten Scrutinering werden alle Fahrzeuge auf Sicherheit und Reglementkonformität überprüft. Wenn man sein Fahrzeug so gut kennt, ist das an den „kritischen“ Stellen natürlich immer etwas spannend, aber am Ende hatten wir keinerlei Mäkel, die wir beheben hätten müssen.

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Unsere Fahrer haben routiniert denn Austiegstest unter dem Ziel von 5sekunden bestanden, wodurch wir als eines der ersten Teams den Sticker bekommen. Am Abend dann die nächste frohe Überraschung: unser eingereichter Design Report (die Vorzüge unseres Fahrzeugs auf 3 Seiten beschreiben) wurde auf Platz 3 der besten Design Reports gewählt. Dafür haben wir immerhin ein Buch gewonnen 8)

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Nachdem das Auto nicht vom Tisch beim Kipptest gefallen ist und der Auspuff nach dem 4. Versuch endlich unter 110dB kam (ist nicht unsere beste Disziplin), hatten wir die Aufkleber nach dem erfolgreichen Bremstest am Abend komplett. Dadurch dürfen wir auf dem Event auf wirklich fahren. Es gibt immer mal wieder Teams, welche tausende kilometer anreisen und am Ende nicht fahren dürfen. Daher ist das ganze nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

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Parallel dazu liefen die statischen Disziplinen, wo es 40% der Punkte zu holen gibt. Patzen ist hier nicht, jeder Punkt ist wichtig.

Im Costevent werden die Kosten des Fahrzeugs aufgesplittet und verteidigt. Zudem muss man im Real case zeigen, wie man einzelne Teile günstiger machen kann. Da wir aufgrund des technischen Niveaus ein sehr teures Auto haben (die günstigsten Autos „kosten“ ca. 9000€, wir fast das doppelte mit dem ganzen Carbon und aufwändigen Fertigungsverfahren) haben wir von vornerein eine schlechte Ausgangsbasis und ca. 30 von 100 Punkten verloren. So stand am Ende nur ein 81. Platz auf der Habenseite. Da fast alle Topteams versuchen an andere Stelle die Punkte zu holen und keine Kompromisse bei der Kostenseite machen, streuten sich Teams wie Stuttgart, Graz oder München innerhalb von 10-15 Punkten, wodurch das ganze nicht fatal war.

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In der Business Presentation muss ein das Marketingkonzept präsentiert werden. Da hat unser einziges Mädel im kleinen Team gezeigt, dass man mit unserem Auto theoretisch auch eine kleine Serienproduktion aufziehen könnte. Das hat die Jury überzeugt und ein 2. Platz fast komplette Punktzahl und einen Pokal beschert.

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Im Designevent kommt es auf das Wissen der Mitglieder an. In Michigan ist die Jury wirklich hochkarätig besetzt. Jedes Mitglied darf sich spannendenden und interessanten Diskussionen und Fragen stellen. Wenn man gut vorbereitet ist ein riesiger Spaß mit Menschen zu reden, die auch wirklich verstehen und bewerten können, was man gemacht hat. Da wir nur ein 10 köpfiges Team sind, mussten auch die Fahrer über Ergonomie, Datenaufzeichnung/-auswertung und Testvorbereitung erzählen. Da wir keine Zeit verlieren wollten, blieb keine Zeit mehr zum großartigen Umziehen, hat aber gepasst.

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Um die besten Fahrzeuge vergleichen zu können, gibt es noch das Designfinale. Von 120 Teams wurden 9 aufgrund der Diskussionen im Design Event ausgewählt. „Mein“ Feedbackbogen hat mich sehr gefreut. In Deutschland hatte ich im Sommer 2011 noch einen richtig schlechten Tag erwischt. In Michigan habe ich aus den Fehlern gelernt und fürs Chassis 24/25 Punkten bekommen. Top :-))!

Am nächsten Morgen standen also die 9 Designfinalisten fest. Wir waren dabei. :-o Das Designfinale selbst geht mehr als 3 Stunden und das Fahrzeug selbst wird eher unwichtig. Das Wissen des Teams ist gefragt. Da redet man auch schon mal über Serienfertigung von Monocoques und ganz viel theoretischem Zeug gefragt. Eine harte Prüfung, aber wenn man gut vorbereitet ist ein großer Spaß. Da wir ein wenig in Erinnerung bleiben wollten, haben wir natürlich nicht auf unsere Carbonhüte verzichtet :wink:

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Am darauffolgenden Tag wurden die 3 besten Konstruktionen über die Lautsprecher durchgesagt. Und da hieß es: „Car Number 14: Karlsruhe“ – was haben wir uns da gefreut. Das beste Design Ergebnis der Vereinsgeschichte und dann noch in Michigan mit einem der anspruchsvollsten Designevents aller Wettbewerbe. Am Abend gab es das Design Review wo auch die Endergebnisse verkündet wurden. Eine Ehre, da die 3 besten Fahrzeuge allen Teilnehmern präsentiert wurden und von der Jury öffentlich bewertet wurden. Wir kamen richtig gut weg und wenn man sich das direkte und öffentliche Feedback so angehört hat, haben wir genau das rübergebracht, was wir uns vorgenommen hatten. So haben wir den Platz 2 vor Stuttgart und hinter dem Team aus Oregon gewonnen – ein tolles Ergebnis und ein tolles Gefühl zu hören, was die Jury an unserem Auto gut findet.

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Ein kleines Video vom Design Review über unser Auto

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Die ersten Tage liefen also schon richtig gut. Wir waren natürlich sehr glücklich mit den Ergebnissen. Zwei 2. Plätze in den statischen Disziplinen: So viele Punkte hatten wir bislang noch nie. Darauf haben wir dann natürlich erstmal abends auf dem Campingplatz mit amerikanischem Wasser-Bier angestoßen.

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Die Tage geht es dann weiter mit den dynamischen Disziplinen :)

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Wir sind mittlerweile kurz vor San Francisco eingetroffen und sind im schäbigsten Motel, was wir finden konnten. Aber das musste sein. In 3 Tagen geht es wieder nach Deutschland nach fast 5 Wochen USA. Die Zeit war schon super genial. Vorbereitung und Wettbewerb habt ihr ja mitbekommen, den letzten 2 Wochen Roadtrip kann ich gerne auch noch ein paar Bilder widmen.

Aber machen wir mal weiter mit den dynamischen Events. Hier dürfen nur die Fahrzeuge starten, welche die technische Abnahme bestanden haben (Was wir wie berichtet problemlos geschafft haben). Die Pressluft für unsere Schaltung kurz vorm Start nochmal nachfüllen:

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Auf jedem Wettbewerb gibt es 4 dynamische Disziplinen, die über 60% der Gesamtpunkte geben. Da gibt es zum einen den Skidpad, bei welchem eine 8 gefahren wird, der Mittelwert der schnellsten Runden wird gewertet. Das ganze sieht zwar von außen etwas langsam aus, aber wenn man selbst mal mit 1,6g Querkraft so etwas gefahren ist, sieht man das ganz anders. Da kommt man sich vor wie der größte Held :wink: Schlussendlich beantwortet der Skidpad aber eine ganz simple Frage: Funktioniert das Fahrwerk?

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Auf Platz 1 und 2 landeten 2 Aeroteams (Aero scheint also auch bei den Geschwindigkeiten einiges zu bringen). Wir konnten hier immerhin Platz 6 erringen.

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Das ganze ist ein ziemliches Pokerspiel gewesen, da der Speedway einen neuen Asphalt bekommen hat und das Event den Asphalt einweihen durfte. Man hat nur ein begrenztes Zeitfenster und jeder will als letztes fahren.

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Skidpad und Acceleration laufen auf fast jedem Event parallel. In Michigan ist die Zeit besonders knapp. Manche Topteams haben sich zeitlich etwas verpokert und verloren so wichtige Punkte. Wir hatten alles perfekt getimed und konnten den letzten der beiden Accelerationläufe 5 Minuten vor Schluss absolvieren. Saubere Strecke mit genug Gummi für beste Gripverhältnisse.

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Beim Acceleration wird aus dem Stand 75m beschleunigt. Wir haben hierfür eine Autoshiftfunktion. Knöpfchendrücken, Gas geben, Kupplung schnalzen lassen, Vollgas. 0-100km/h in 3,7 Sekunden und Ziellinie. Lief alles wie geplant mit einem zufriedenstellenden Platz 10 am Ende auf dem Papier stand (Wobei das alles im hundertstel Sekundenbereich ist, ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu)

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Nach der Mittagspause kam dann das erste große Highlight für uns. Der Autocross. Beim autocross wird eine schnelle Runde auf Zeit gefahren. Auch hier wieder das pokern um die Startzeit. Das Wetter war klar und sonnig, d.h. wir wollten so spät wie möglich fahren um direkt aus dem Stand mit kalten Reifen möglichst gute Gripverhältnisse zu haben.

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Unser erster Fahrer war erwartungsgemäß schnell unterwegs. Die Uhr stoppte bei 55:986, leider mit einem geworfenen Hütchen, was 2 Sekunden Strafe bedeutet. Die erste Runde wurde in der 2. Runde um 1 Sekunde ohne Hütchen unterboten, was uns zu dem Zeitpunkt auf einen der obersten Plätze im Autocross platzierte. Die Zeit wurde (nicht überraschend) von dem Team aus Oregon mit einer 53:480 unterboten. Direkt im Anschluss fuhr der 2. Fahrer von Oregon nochmal schneller auf eine 51:697 – damit fast 3,5 Sekunden schneller als wir zu diesem Zeitpunkt.

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Unser 2. Fahrer stieg ins Auto und fuhr auf Anhieb eine fehlerfreie 53:5er Zeit heraus, damit genauso schnell wie der erste Fahrer aus Oregon, was schon mal für große Augen sorgte. Der Kerl hat schon in Italien letztes Jahr sein fahrerisches Können bewiesen, als er allen 2 Sekunden abgenommen hat, aber da war das GFR (Oregon) nicht dabei. GFR hat bis zu diesem Zeitpunkt JEDEN Autocross gewonnen, und zwar dominierend.

Naja, auf jedenfall ging unser Fahrer dann in die 2. Runde. Und verdammt, sah das schnell aus. Die Datenauswertung danach zeigte, dass er nicht einmal „gerollt“ ist, also ständig auf Gas oder Bremse stand. Der Moderator ist schirr ausgeflippt, als die Uhr auf einmal bei 0,09 Sekunden unter der GFR Zeit stehen blieb. Wie gesagt: Das gab es seit Jahren nicht, eine mittelgroße Sensation. DAzu muss man sagen, dass sämtliche Jury-Mitglieder und die meisten Teams das 4-Zylinder-ohne-Aero-13-Zoll-Konzept für überholt halten. Viele Teams gehen zur Zeit auf 1-Zylinder und 10 Zoll. Das war ein krasses Beispiel, dass man darüber vielleicht nochmal nachdenken sollte und man mit einem guten und sauberen "Standard-Konzept" auch noch sehr konkurrenzfähig sein kann.

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Groß war dementsprechend unsere Freude und auch die Stimmung unter den anderen Teams war eher in die Richtung: Endlich mal ein Auto, dass mit GFR mithalten kann. Das machte uns schon ziemlich stolz.

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Der Autocross hat die Startreihenfolge für den Endurance vorgegeben. Wir durften als letztes Team starten. Beim Endurance geht es darum 22 km am Stück Vollgas zu geben inklusive Fahrerwechsel. Klingt erstmal wenig, aber nur ca. 30-40% der Fahrzeuge schaffen diese Distanz. Fahrzeuge, die in Flammen aufgehen oder umherfliegende Reifen sieht man ziemlich oft.

Wir hatten ein paar Anpassungen am Motor über dem Winter. Die gesamte Applikation des Motors hat perfekt auf die extremst schnelle Strecke gepasst. Sehr viel Vollgasanteil, lange Geraden – das kam uns zu gute.

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Wir waren in der Top 4 Gruppe und von anfang an Schnell unterwegs. Leider fiel direkt vor uns das Team aus Missouri mit einer gebrochenen Antriebswelle aus und schleppte sich noch 30 Sekunden über die Strecke. Wir direkt dahinter. Leider keine Chance zu überholen. Diese Zeit verloren wir auf GFR, welche mit München direkt hinter uns waren.

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Als Missouri endlich herausgezogen wurde, gab unser Fahrer nochmal richtig Gas. Wie im Autocross fuhr er auch hier die schnellste Rundenzeiten, leider kostete uns der Ausfall vor uns und einige Hütchen den Sieg im Endurance. Hier wurden wir „nur“ 2. – Dennoch eine herausragende Leistung die gezeigt hat, dass wir tatsächlich das schnellste Fahrzeug im Feld hatten. :wink: Die letzten Runden waren wir alleine auf der Strecke. Ein Genuss die letzten offiziellen Rennkilometer unseres geliebten und extremst zuverlässigen KIT11 ungefiltert erleben zu dürfen. Als die karierte Flagge gewunken wurde, war die ganze Anspannung weg. Erleichterung pur, kein großer Patzer, ein rundum perfektes Event. :-))!

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Danach ging es zum Tanken. Hier werden die letzten Punkte vergeben und so mancher Wettbewerb entschieden. Wir hatten einen sehr geringen Verbrauch (22km mit ca 3L), ein paar ml weniger als die direkte Konkurrenz aus München, die Motormap hat also prima funktioniert. Leider verbraucht unser 4 Zylinder im Vergleich zum 1 Zylinder von Oregon mehr, wodurch wir hier weitere wichtige Punkte verloren.

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Nichts desto trotz waren wir guter Dinge auf eine Topplatzierung am Abend bei der Siegerehrung. Für uns lief das ganze so gut, dass wir uns ernsthafte Gedanken über eine Top 3 Platzierung gemacht haben. Wir durften insgesamt 4x auf die Bühne und Pokale für unsere Leistungen abholen. Was für ein schönes Gefühl die Früchte der Arbeit zu ernten. Aber das Gesamtergebnis wurde natürlich erst ganz am Ende verkündet.

Im Voraus war unser internes Ziel: Top 5 – realistisch, aber nur, wenn alles perfekt läuft, wenn alles normal läuft sollte ein Top 10 Platz drin sein.

Als die Plätze 10 bis 4 ausgerufen wurden und wir nicht dabei waren, war klar, dass wir zumindest Top 3 wurden, so gut wie die Tage am Speedway liefen. Als das Rennteam aus Stuttgart auf den 3. Platz gerufen war, wurden unsere Augen ganz schön groß. Dann: „Second place: Car 14 - Karlsruhe“ – Bam! Ziel übertroffen, wir standen auf der Bühne und unsere Formula-Student-Wampen, formschön dank unzähliger Fastfoodnächte und wenig Zeit für Sport, hingen beim Pokalstemmen ordentlich raushängen lassen. Ein Traum – nach 3 Jahren endlich dort angekommen, wo man so lange, hart und leidenschaftlich hingearbeitet hat.

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Das wurde natürlich Abends auf dem Campingplatz mit den anderen Teams gefeiert. Einige Teams von außerhalb kamen auch zur Party. Lustig war, dass neben Stuttgart und uns auch das Team aus Oregon auf dem Campingplatz eingeladen war, welcher von einem Sponsor (ZF) organisiert wurde. Das gesponserte Bier wurde dann natürlich gleich in die Top 3 Pokale gefüllt. Morgens um 4 wurde die Party dann beendet. Was für eine Feier. Dazu keine detaiilierten Kommentare - es war aber gut und verdammt lustig 8)

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Nachdem jeder am nächsten Morgen seine Gliedmaßen beisammen hatte und wieder halbwegs gerade laufen konnte, ging es nach Detroit zurück, die Kiste mit dem Fahrzeug zu packen und um den Sponsoren die Pokale zu präsentieren und sich für die tolle Unterstützung zu bedanken. An dieser Stelle natürlich nochmal ein riesiges Dankeschön an euch alle, dass ihr euren Beitrag zu diesem Erfolg beigetragen habt. Für uns war das am Anfang wie ihr mitbekommen habt ein Projekt, von dem keiner so richtig wusste, ob wir es finanziell und organisatorisch gestemmt bekommen, aber der Wille war da. Das Resultat zeigt aber, dass man ganz schön was erreichen kann, wenn man nur dran glaubt und am Ball bleibt :)Daher: VIELEN DANK! Carpassion at its best! :hug::-))!

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Auch wenn man sich auf die Weltrangliste (klick) nicht viel einbilden sollte, zeigt sie doch ganz klar unseren Trend. Wir sind hier nun auf dem 4. Platz angekommen, knapp hinter dem Rennteam aus Stuttgart. Nach einer sehr unglücklichen Saison 2010 waren wir noch auf Platz 144 der Welt... Aus dem Mittelmaß haben wir uns dank der besten Saison der Vereinsgeschichte nun entfernt und sind fast ganz oben angekommen. Nun hängt es am neuen Team, die sehr gute Ausgangsposition zu verteidigen und vielleicht noch weiter auszubauen :)

Und was machen wir jetzt? Richtig: Die ganze harte Arbeit und die Erfolg mit einem Roadtrip an der Ostküste feiern und endlich mal abspannen :-))!

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