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Mit dem eigenen Rennwagen und Carpassion.com in die USA


botzelmann

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Hi Toni,

Mit ein paar Leuten hier im Forum (z.B. Tollewurst) tausche ich mich regelmäßig auch Privat über Carbon und Co, wo es auch manchmal etwas tiefer gerade bei Fertigungsfragen und -details geht. Da widersprechen wir uns zwar gerne auch mal gegenseitig, aber das macht ja dann auch Spaß. :-))!

Hier im Forum versuche ich nur ein wenig Interesse für die Materie zu wecken. Ist ja auch ein sehr spannendes Thema mit sehr viel noch ungenutztem Potential :) Und cool ists auch, irgendwie

Ach und vielen Dank! Deine Unterstützung kam gerade hier an, das hat mich sehr gefreut. Wenn du das von der Steuer absetzen willst, dann bräuchte unser Finanzer noch eine Adresse um dir eine Spendenquittung auszustellen. Und zur Konkurrenz aus dem Schwabenland: Mit dem Stuttgarter Rennteam haben wir so oder so noch eine Rechnung offen, nachdem sie uns in Italien so knapp besiegt hatten... Den Spieß wollen wir in den USA umdrehen. 8) Mal schauen ob es klappt, leicht wirds nicht, denn die Jungs und Mädels sind richtig gut...

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Was die legale Zulassung auf deutschen Straßen angeht, bin ich nicht auf dem neuesten Stand. Ich kann mich erinnern, dass ein Motorradfahrer aus BaWü auf Basis EU-Recht geklagt hatte, weil man seine Dymag-Felgen nicht eintragen wollte.

Er hat 2010 vorerst Recht bekommen: VG Stuttgart AZ.: 8 K 1815/08

Jedoch war im Weiteren davon zu lesen, dass die EU nun eine generelle Regelung zu dem Thema entwirft. Damals war der O-Ton, dass es noch keine Möglichkeit gibt, die Felgen standartisiert nach alten (zugelassenen) Werkstoffprüfverfahren zu testen und damit freizugeben. Also müsste erst das Verfahren als solches legalisiert werden. Das zweite große Thema war die Alterung inkl. der Feststellbarkeit von Microrissen.

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Oh ja, die Zulassung für CFK Strukturen in Deutschland :-(((° Wir wollten einen PKW Anhänger aus voll CFK fertigen und zulassen. Aber der TÜV :???: Das wäre ganz schön aufwendig.

Allerdings wäre der Anhänger mit L6000mm x B2400 x H 3000mm und einem Zulässigem Gesamtgewicht von 3500kg mit einem Eigengewicht von ca 1100kg extrem leicht, man könnte das Gewicht sogar auf unter 1 Tonne bringen.

Die Kosten für den Anhänger waren für den Kunden ok, aber die Kosten für die Zulassung wollte er nicht tragen :(

Wir driften aber vom Thema ab. Ich drück den Jungs vom KARaceIng die :-))!

Um das ganze wieder auf das Thema Formula Student und Michigan zurückzubringen:

In der letzten Zeit tauchen immer mal wieder Aufzeichnungen von den "alten Tagen" auf, wo mal jemand seine VHS Kasetten überspielt hat :) Dazu muss wie gesagt betont werden, dass die Formula Student in Deutschland gerade mal knapp 7 Jahre jung ist und es in Michigan/Detroit die ganze Geschichte schon seit 30 Jahren gibt. Das Event hat für uns daher gleich eine ganz andere Bedeutung, als ein "normales" Event in Europa. Quasi unser Mekka, wo man einmal im Leben hinpilgern muss :-))! Und das eine Mal wird für uns am 25.04. in weniger als 10 Wochen sein, bis dahin darf natürlich weiter fleißig gespendet werden :wink:

Die Videos sind von 1992 und 1993. Sehr lustig zu sehen, wie sich das alles bis heute verändert und weiterentwickelt hat und wenn man ein wenig das Regelwerk kennt auch sofort sieht, was damals noch erlaubt war und heute gar nicht mehr geht, sei es von den Fahrzeugen oder auch von der Organisation der Events mit parkenden Autos auf der Strecke usw. Wenn ich mir im zweiten Video beispielsweise die Bespoilerung bei 0:20 anschaue... Naja, da wird man wenigsten nicht mehr drunter nass X-)

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"Wenn ich mir im zweiten Video beispielsweise die Bespoilerung bei 0:20 anschaue... Naja, da wird man wenigsten nicht mehr drunter nass"

Dachte zunächst es sei ein Klavier 8):-o

Wenn ich mir im zweiten Video beispielsweise die Bespoilerung bei 0:20 anschaue... Naja, da wird man wenigsten nicht mehr drunter nass X-)

Du musst aber zugeben, dass ein US-Team (war es Akron?) heuer am RedBull-Ring auch nicht weit weg war von dieser Bespoilerung. :D

Von Monash gibt es noch ein älteres Video, wo Ihnen der Heckspoiler bricht und sie damit keinen Abtrieb auf der Hinterachse mehr hatten. Da stimmt dann von der Fahrzeugabstimmung halt überhaupt nichts mehr. :D

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Das Thema Spoiler und Abtrieb wird natürlich auch heute noch heiß diskutiert. Endweder man übertreibt es richtig oder man lässt es bleiben. Halbe Sachen gibt es nicht. Da muss man abwägen, was das beste Konzept ist :wink: In Australien sind die Fahrzeuge ja nahezu alle auf große Spoiler ausgelegt und in den USA ist das mittlerweile auch wieder im Kommen. Vielleicht kommt das in Deutschland/Europa dann so langsam auch (mir fällt aktuell kein Team ein, dass das intensiver verfolgt hat).

Es war aber auf jedenfall sehr beeindruckend in Österreich im Sommer das erste Mal das Fahrzeug aus Oregon mit Bespoilerung zu sehen. (siehe Foto) Die waren einige Monate vorher in Michigan schon ohne enorm schnell unterwegs und haben alles in Grund und Boden gefahren, aber mit den Theken vorne/hinten und Diffusor... Das war nochmal eine Spur abartiger. Wie deren Fahrzeug über Bodenwellen "gefallen" ist oder Kurven unter Volllast nehmen konnte, wo alle andern bremsen mussten... Sehr beeindruckend. Das hat uns dieses Jahr auch dazu motiviert Ressourcen in die Aero-Geschichte zu investieren. Ich bin echt richtig gespannt, ob wir dieses Jahr in Deutschland die einzigen sind, die sich darin versuchen... Mal schauen, ob es was bringt und ausbaubar ist 8)

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Es hält sich in Grenzen, was die Regeln angeht. Das ist ja das tolle an der Formula Student, dass man enorm viel Spielraum hat.

Wichtige Regeln, die das ganze etwas einschränken sind:

  • Fahrer darf beim Ausstieg nicht durch Spoiler behindert werden (siehe das Klavier-Auto aus dem Film vorher :D )
  • Power Ground Effect darf nicht genutzt werden (also keinen Staubsaugerauto bauen und Abgas darf ebenfalls nicht für Aerodynamische Zwecke genutzt werden)
  • ein paar geometrische Einschränkungen (Darf nicht breiter als Felgenausenseite sein und nicht mehr als 762mm vorm Vorder- und 305mm hinterm Hinterreifen)
  • minimale Radien müssen eingehalten werden (glaub 1,5mm wenn ich das richtig im Kopf habe)
  • kein Teil außer den Reifen darf den Boden berühren (d.h. keine abdichtenden Slidingskirts)

Alles andere darf man machen. Gerade für Aktive und bewegliche Aero ist das natürlich sehr reizvoll (also z.B. den kompletten Unterboden und Spoiler am Radträger aufhängen oder bewegliche dichtende Lippen oder unterschiedliche Flügelstellungen je nach Fahrmanöver über Servos einstellen und und und). Das wird dann bei uns die nächste Iterationsstufe :wink:

Monash hat den Heckspoiler ja auch direkt an die Radträger angebunden, würde mir das ganze System zu gerne mal aus der Nähe ansehen.

Laut dem Spec Sheet auf deren Homepage erzeugt dieser bei einer Geschwindigkeit von 60km/h einen Abtrieb von 60kg. Das ist schon beachtlich finde ich.

@botzelmann, fahrt ihr auch nach Varano? Wenn ja könnte man sich vor Ort ja mal treffen und ein wenig plaudern. :-))!

2010 habe ich mir das Mal in Silverstone angeschaut. Da muss man eine gute Antwort auf den Zielkonflikt "ungefederte Masse" gegen "Abtrieb am Reifen" haben, wobei man das Gewicht von so einem Spoiler ja auch einfach über Carbonfelgen wieder rausbekommt. Dieses Jahr sind sie ja wieder in Europa dabei, ein harter Gegner :)

60kg sind übrigens gar nicht mal so unrealistisch. Wir haben letztens mal spaßeshalber und um ein Gefühl dafür zu bekommen bei den Geschwindigkeiten einen Testflügel aus einem Fahrenden Auto gehalten... Da hat man schon große Schwierigkeiten den Flügel mit Muskelkraft zu halten.

Ich bin ja dieses Jahr eigentlich schon sowas wie ein Alumni, d.h. ich lasse mich in Hockenheim sehen und vielleicht fahr ich noch mit nach Ungarn. Hauptsächlich beschäftige ich mich nur mit dem Michiganprojekt (um wieder den Dreh zum Thema zu bekommen, wir driften ja wirklich immer etwas ab :D)

Aber Italien werden wir dieses Jahr nicht teilnehmen. 2011 waren wir von der Organisation des Events ein wenig enttäuscht (Falls es dich interessiert warum, dann schreib ich dir das auch gerne nochmal Privat), so dass wir mit unseren beiden Fahrzeugen in Österreich, Deutschland, Ungarn, Spanien und eben den USA teilnehmen. Das ist mehr als genug :wink:

Aus aktuellem Anlass. Vielleicht interessiert sich ja der ein oder andere hier dafür, was in Karlsruhe gerade an Batterietechnologie entwickelt wird. Ein paar Szenen am Anfang und Ende zu dem Beitrag haben wir natürlich auch dazugesteuert. :)

FAZ - Bericht über Batterietechnologie

Das passt jetzt natürlich nicht zum Michigan-Thema, aber mir fällt kein anderes Thema ein, wo ich das hätte beitragen können. Allerdings zeigt das ganz gut, was wir auch neben dem ganzen Carbon und USA so machen :wink:

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Das mit der Show haben viele gadacht und gelacht.

Hatte sich dann aber erledigt wenn man gesehen hat wie die um dem Parcour fahren:-))!

Das hat einige inspiriert:), aber wenige die es dann konsequent umsetzen.

  • 2 Wochen später...

Da sich in den letzten Tagen wieder mal viel getan hat, berichte ich mal wieder ein wenig.

Wir können uns als Formula Student Team ja wirklich nicht beschweren, was den generellen Platz und die Möglichkeiten autark zu arbeiten angeht. Allerdings haben wir ein Manko: Und zwar unsere Garage. Mit einem Rennwagen ging das noch recht gut, aber seit wir 2010 mit unserem ersten E-Auto angefangen haben zwei Fahrzeuge parallel zu fertigen, war das alles andere als optimal.

Unsere alte Garage sieht so aus (Mit unserem 2009er Fahrzeug):

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Nun haben wir mal wieder Glück gehabt und haben nach langem hin und her endlich die Schlüssel für neue Räumlichkeiten bekommen. Schlussendlich gibt das nun eine 280m² Garage mit kleinem Büro. Eine neue Drehbank und eine kleine 3-Achs soll in den nächsten Wochen auch noch kommen.

Die letzten Tage waren wir dann also mit Putzen, Streichen, Elektrifizieren und Renovieren beschäftigt... Wie vielleicht einige wissen, sind wir ja auf einer alten Bundeswehrkaserne. Dementsprechend heruntergekommen sind diese Garagen, wurden seit ca. 10 Jahren nicht mehr richtig genutzt. Aber dank einer großzügigen Spende (vielen Dank nochmal an dieser Stelle!) konnten wir uns nun dort so austoben, wie wir lustig waren.

Morgen früh kommt die erste Schicht vom Bodenepoxy rein. Ich bin richtig gespannt, wie das dann am Ende aussieht. Vorallem im Vergleich zu vorher D.h. wenn alles nach Plan läuft, ziehen wir zum Wochenende hin komplett um. Sobald wir eingerichtet haben, berichte ich natürlich weiter :)

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Und gestern ist das erste Monocoque für unser 2012er Verbrennungsfahrzeug aus der Form gefallen. Das hat mich natürlich besonders gefreut, schließlich kenne ich das Gefühl aus dem letzten Jahr noch sehr gut :) Und es ist wieder ein Leichtgewicht geworden. Mit dem 900g schweren vorderem Überrollbügel wiegt das Chassis ca. 12,9 bis 13kg. D.h. 12kg Carbon. :-))!

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Und einen kleinen Zeitraffer haben wir auch gemacht. In ca. 7-10 Tagen sollte der Boden komplett ausgehärtet sein, dann kommt alles rein :)

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Und unser 2011er E-Auto hatte auch schon die Ehre. Als "Vorlage" zum Einzeichnen der Working-Areas. In ca. 2 Wochen kommt dann hoffentlich das finale Ergebnis unserer Arbeit mit der kompletten Ausstattung. Und dann werden 6 Wochen lang die beiden Autos montiert. Da das zweite Monocoque noch ca. 2 bis 3 Wochen braucht, werden wir solange den zweiten Arbeitsbereich für das Michiganprojekt in Beschlag nehmen. O:-)

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Wenn die Halle jetzt noch beheizt ist (Ist sie?) und eine Bühne drin ist + Kram wie z.B. Kompressor, Werkzeug etc. wäre es so ziemlich meine Traumgarage um am Auto zu arbeiten.

Gratulation! Viele gewerbliche Werkstätten sind kleiner!

Grüße

Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir sehr glücklich mit unserer Infrastruktur sein können :) Leider wurde die Heizung vor ein paar Monaten abgedreht. Und fliesendes Wasser gibt es leider auch nicht. Da findet man aber mit ein paar Heizkörpern (hat beim Streichen sehr gut funktioniert) und einem Wassercontainer durchaus Lösungen. Es muss ja nicht alles "perfekt" sein :wink:

Aber ausgerüstet wird sie natürlich noch. Wenn alles nach Plan läuft, dann steht da bald noch ein kleiner Maschinenpark drin. Schau ma mal, wie sich das entwickeln wird. Die Kompressoren werden im Graben versteckt. Da unsere Autos ja nur um die 200kg wiegen, brauchen wir den Graben oder auch eine Hebebühne ja auch nicht. Da reicht ein stabiles Gestell :)

Du hast aber definitiv Recht... Wir können uns wirklich glücklich schätzen und es macht richtig Spaß, wenn man sieht, wie sich die Infrastruktur in den letzten Jahren entwickelt hat. Mittlerweile sind wir selbst schon fast eine kleine Firma :wink:

  • 2 Wochen später...

Nachdem wir bei der Fertigung von ein paar Teilen noch einige Probleme hatten (morgen sollten die letzten Teile endlich eintreffen), hat sich unser Zeitplan um eine Woche nach hinten geschoben. Das ist aber nicht wirklich kritisch. Morgen soll das Auto aber wieder auf allen vier Rädern stehen und wenn es zeitlich hinhaut auch in Betrieb genommen werden. Sobald das Auto wieder fährt, gibt es natürlich einen Bericht vom Testbetrieb. Das ist sicher etwas spannender :)

Ansonsten habe ich die Zeit genutzt, endlich mal einen kleinen Traum umzusetzen... Vor einiger Zeit habe ich mal in einer freien Minute im CAD einen Hut gemacht. Da wir natürlich auch im Detail hochwertig Carbon verarbeiten und nicht irgendwelche Bastellösungen umsetzen wollen, haben wir für die ganzen Kleinteile (Boxen, Behälter, Schaltpaddels, Abdeckungen etc.) eine Ureolplatte genommen und alles integriert. Damit sparen wir am Ende im Vergleich zum Vorjahr nochmal locker ein halbes Kilo am Auto. Da habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, den Hut mit auf die Form zu packen :wink:

Da das ganze etwas übersichtlicher und einfacherer als ein Monocoque ist, ist das vielleicht auch für den ein oder anderen sicherlich auch interessant zu sehen, wie man einfache Carbonteile infiltrieren kann. Daher eine kleine Bilderdoku:

Zuerst benötigt man natürlich ein CAD Modell. Nicht sonderlich spektakulär, aber damit fängt alles an:

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Davon leitet man sich eine Negativform ab und lässt den Datensatz in ein Formmaterial fräsen. für die Kleinteil-Form haben wir das gleiche Formmaterial wie für unser Monocoque verwendet (Ureol, als eine Art "Schaum" mit einer Dichte von ca. 700g/Liter.). Dann ist man erstmal mit ein paar Stunden Schleifen beschäftigt. Wir gehen immer bis 2500 runter, dann ist die Oberfläche Babypopo-Glatt

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Damit die Form noch etwas härter und glatter wird, versiegeln wir die Oberfläche noch. Danach wird sie mit einem Trennwachs eingetrennt, damit das Harz später nicht kleben bleibt.

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Sobald die Form fertig vorbereitet ist, geht es ans Belegen mit Carbon. Genau wie unser Monocoque kleben wir dazu die Carbonfasern trocken (also ohne Harz) mit einem speziellen Sprühkleber in die Form.

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Nach der Sichtlage kommen noch ein paar Schichten für die Stabilität dazu. Am Ende hat der Hut eine Wandstärke von ca. 1,1mm bis 1,3mm.

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Mit den meisten Gewebe-Typen macht das Drapieren richtig Spaß. Dann kommt der etwas nervige Teil, bestehend aus 3 weiteren Schichten. Die erste Schicht ist im Normalfall das so genannte "Abreisgewebe". Das lässt sich noch recht gut belegen. Das Abreis verwendet man aus 2 Gründen. Erstens macht es die Oberfläche, die nicht auf der Form ist etwas "ebener", zum anderen raut es die Oberfläche an, was für weitere Schritte mit Sandwichkernen etc. oder einfach auch nur um etwas drauf zu kleben wichtig ist. Nach dem Entformen wird das Abreis einfach "abgerissen", daher auch der Name. Als 2. Schicht kommt Lochfolie. Das ist die Rote Folie, welche regelmäßige kleine Löcher hat, durch die das Harz fliesen kann. Dies sorgt dafür, dass sich das Harz beim Infiltrieren gleichmäßig verteilt, zudem ist sie eine Art "Trennmittel", mit der man die Flieshilfe (kommt im nächsten Schritt) einfach vom Bauteil bekommt. Das Belegen damit macht überhaupt keinen Spaß, wenn es an etwas komplexere und sphärischere Flächen geht. Aber da muss man durch.

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Danach kommen weitere Komponenten, damit das Harz infiltriert werden kann. Da später das ganze in einer Vakuumfolie eingepackt ist, kann das Harz nur ganz schwer durch die dünnen Schichten Carbon fliesen. Damit das etwas schneller geht, benutzt man beim Infiltrieren sogenannte "Flieshilfe" oder auch "Abstandsgewebe". Das ist bei uns das grüne. Im Prinzip ist das ein etwas stärkeres Plastikgewebe, durch welches das Harz fliesen kann und durch die Rote Lochfolie durch in die Faser geht. In der Mitte benötigt man noch einen Zufluss für das Harz und das Vakuum wird über einen speziellen Schlauch, der nur Luft durchlässt, aber kein Harz (MTI-Leitung, falls es jemanden interessiert) direkt am Bauteilrand gehalten.

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Dann kommt die Vakuumfolie ins Spiel. Wir verwenden eine spezielle Folie, die sehr stabil ist (und bis 215°C thermostabilisiert ist :D). Ein Loch in der Folie (passiert leider ab und an) macht das Vakuum und damit das Bauteil kaputt. Damit sich die Folie sauber ohne "Hängematten" (Also spannende Folie) anliegt, wird sie mit einem Butylband abgedicht. Damit sich die Folie auch anlegen kann, müssen rund herum "Falten gelegt" werden.

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Damit wären wir eigentlich schon fast fertig. Das Vakuum wird erzeugt (1 Tonne pro m² Druck) und das vorgemischte Harz wird über einen Schlauch und den Druck in den Aufbau "gesaugt". Sobald sich das Harz bis zum weißen Absaugschlauch vorgekämpft hat, ist es auch in der Faser und kann abgeklemmt werden.

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24 Stunden später ist das Epoxidharz dann ausgehärtet und man kann sich dran machen, das Bauteil zu entformen. Das tut manchmal richtig in der Seele weh, da man schon ganz schön ordentlich ziehen muss und Holzkeile reinschlägt und was weiß ich noch alles macht :D

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Dann ist der Hut drausen, muss nur noch abgedremelt werden.

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Und fertig ist das gute Stück!

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Ach, und bevor ich es vergesse zu erwähnen, wieso ich hier irgendetwas über Carbonhüte erzähle und das ja gar nichts mit dem ganzen zu tun hat:

In ca. 2 bis 3 Wochen wird der Hut unter allen Spendern verlost. So etwas hat höchst wahrscheinlich sonst niemand. 8)

Hut aus Carbonfasern ... :) Ihr kommt auf Ideen :D:-))!

Danke für die Fotostory.

Ihr hattet ja gesagt, dass ihr so einiges für die Spender anbieten wollt.

Für ein recht großes IT Forum habe ich mal einen Zufallsgenerator programmiert, in dem man Teilnehmer und Anzahl der Preise eingeben und dann Gewinner (natürlich mit einer gleichverteilten Chance) ziehen kann.

Das Programm wird seit einigen Verlosungen dort erfolgreich eingesetzt.

Ihr müsstet die Preise durchnummerieren und eine nummerierte Gewinnerliste erstellen.

Mit dem Programm könntet ihr dann die Gewinner ziehen.

Nur als Angebot - vielleicht habt ihr ja auch schon eine andere Auslosungsart im Kopf.

Gruß

Eno.

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