Jump to content
EUROPAS GROßE
SPORTWAGEN COMMUNITY

Was macht ein Auto schön oder häßlich?


Atombender

Empfohlene Beiträge

Der Clou einer Diskussion, die deutlich über das persönliche Empfinden hinaus gehen soll, ist zweierlei:

- man sollte Bewertungen tunlichst unterlassen

- und dazu müssen Begriffe wie "elegant", "schnittig", "rassig" sowie "plump", "hässlich" etc., die ständig in Gesprächen und Diskussionen über automobile Formen auftauchen, definiert werden. Denn von diesen Begriffen haben wir ansonsten nur eine Ahnung denn eine genaue Kenntnis und genau darin liegt das ständige Streitpotential. Das klingt zwar ziemlich akademisch, ist aber an sich recht einfach. So hat beispielsweise Hans-Ulrich von Mende in einer Buchveröffentlichung von 1979 gezeigt, daß dies von jederman mit Interesse an der Sache auch ohne akademische Ausbildung bewerkstelligt werden kann. Übrigens schreibt Herr von Mende auch regelmäßig zu diesem Thema in der Technik & Motor Beilage der FAZ (und das schon seit 1977).

Hans-Ulrich von Mende:

Styling - automobiles Design, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1979

----

Ein etwas anderer Ansatz für eine Diskussion stellt Bezüge zu anderen Themengebieten her. Beispielsweise lassen sich die gestalterischen Aspekte in gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge einbetten. Oder man betrachtet die jeweiligen Entwicklungen der Fertigungstechniken im Zeitablauf, welche zu neuen Möglichkeiten der Formgestaltung beigetragen haben. Auf diese Weise entsteht u.a. eine Begründung und damit ein Verständnis für das eine oder andere Gestaltungsmittel - unabhängig davon, ob die jeweilige Lösung im Detail gefällt oder nicht. Wer ahnt z.B., daß die viel gescholtene "Spiegeleier" Form der Frontscheinwerfer der Porsche Typen 986/996 weit mehr als nur eine ästhetische Lösung unter Gleichteile-Gesichtspunkten darstellte? Eine (leider) schon etwas ältere Literaturquelle, die bei der Analyse und Interpretation der Autoform v.a. gesellschaftliche Bezüge herstellt, ist nachfolgend genannt.

Joachim Petsch:

Geschichte des Auto-Design, DuMont Buchverlag, Köln 1982

----

Zum Schluß noch ein wirklich akademischer (aber hochinteressanter!) Ansatz zum Thema automobile Proportionen (veröffentlicht als 3-seitiger Fachaufsatz):

L.J.K Setright:

Harmony dwells in Geometry: The Eternal Triangle (L'Eterno Triangelo)

Auto & Design 133, Turin 2002

----

Eine wirklich bahnbrechende Veröffentlichung zur methodischen Diskussion automobiler Formen gelang Erwin Panofsky, als er 1963 in einem Aufsatz über den Rolls Royce Kühler auf die Übernahme eines Architekturmotivs hinwies und so auch Kühlerfiguren und automobile Markenzeichen untersuchte. Aus heutiger Sicht ist ein solcher Bezug freilich ein alter Hut. Mit diesem Aufsatz aber zeigte Panofsky erstmals auch die allgemeine Abhängigkeit der Karosserieform von anderen Kunstgattungen.

Mein Fazit:

Man sieht, eine sachliche Diskussion weit ab von "Gefällt mir/gefällt mir nicht" ist sehr wohl möglich und nicht wirklich schwer. Es lassen sich soviele Bezüge schaffen, man muß nur willens sein, sich damit etwas eingehender zu beschäftigen anstatt bloße Stammtisch-Aussagen zu multiplizieren.

  • Gefällt mir 2
Jetzt registrieren, um Themenwerbung zu deaktivieren »

Nein, ich gehe dem nicht aus dem Weg. Ich versuche vielmehr herauszufinden, worin dieser Widerspruch begründet liegt. Die Beantwortung der Frage nach dem "Warum" dauert für gewöhnlich zwar etwas länger, aber es funktioniert. Dasselbe gilt übrigens auch dann, wenn kein Widerspruch besteht. Auch dann frage ich, "warum" mir eine gestalterische Lösung derart gefällt. Denn sobald ich etwas verstehe, brauche ich es nicht notwendigerweise zu bewerten.

Was macht etwas schön bzw. esthetisch?

Ganz einfach: es muss vor allem Symetrisch sein!

Dies gilt für Menschen ebenso wie für Autos. Ein Symetrisches Heck oder eine Symetrische Front wirken anziehend und estetisch.

Designer und Psychologen wissen das. Symetrie ist das A und O dann kommt der Rest.

Poxi - Nein!!! - das kannst Du mir nicht antun! :oops::evil::cry:

Zu spät, du hattest Deine Chance. Es ist aus! :-(((°

P.S.: Das Swizoil-Zeug würde ich aber dennoch nehmen, so als kleine Entschädigung für meine Seelenpein O:-)

Ein Symetrisches Heck oder eine Symetrische Front wirken anziehend und estetisch.

Designer und Psychologen wissen das. Symetrie ist das A und O dann kommt der Rest.

Symmetrisch ist er, also muss er auch schön sein:

post-70008-14435384028645_thumb.jpg

O:-)

interessanter thread. auch wenn er wohl zu keiner einigung finden wird.

meiner meinung nach ist das ganze Geschmackssache! Klar gibt es Autos, die voll daneben hauen (Fiat Multipla :???: ) und welche, die einen großteil der Geschmäcker treffen (911).

Wenn es nach mir geht, so gefällt mir die auf Seite 3 gepostete Viper von hinten überhaupt nicht. Aus seitlicher- und frontaler Ansicht ein geiles Design, aber ich weiß nicht was die Designer sich beim Heck gedacht haben.

Ebenso kann ich designtechnisch mit den alten geposteten Ferraris nichts anfangen. Auch wenn es gleich schläge hagelt: find ich langweilig. Kann aber auch daran liegen, dass es einfach nicht meine Zeit ist.

Ebenso fahre ich ein Auto, welches manche Leute als über-hässlich empfinden. Zugegeben, als kleiner Bengel mocht ich ihn auch nicht. Aber je öfter ich ihn sehe, umso besser gefällt er mir. Hat ein "gelungenes" Design vielleicht auch etwas mit gewohnheit zu tun? Die Bangle-BMWs gefielen mir übrigends ebenfalls 100mal besser als die jetzigen, das beste Beispiel ist einfach der Z4.

Schwiiiiierige Frage des Themen-Erstellers, welche sich meiner Meinung nach nie 100%ig beantworten lässt.

Auf eine Aussage wie Croissant's Teil über Konkavität und Konvexität bei Autos wollt ich ursprünglich hinaus. Warum einem persönlich ein bestimmtes Design oder Merkmale gefallen und Beispiele hierzu. Andere Merkmale wären beispielsweise Heckflossen, Breitband-oder Doppelscheinwerfer etc.

Um einige Stilikonen mal schärfer unter die Lupe zu nehmen

Wenn auch ein Lusso äußerlich hervorragend proportioniert ist, waren der mittig angeordnete Drehzahl- und Tempomesser glücklicherweise nur ein temporärer Gag. Wie auch der Doppelbeifahrersitz bei den ersten 6 (?) Exemplaren des 275 GTS.

Beim Daytona war die elend lange Motorhaube ein großer Kritikpunkt. Nicht einsehbar, zumal ohne Kühlerfigur. Parellelparken mit dem Wagen muss eine helle Freude (gewesen) sein. Das Heck geriet auch sehr wuchtig, was dem Gepäckabteil zugute kam, aber die Eleganz eines 275 GTB vermissen ließ. Ein ziemlicher Keil. Dieses Problem hatte der Spyder nicht, beiden Versionen waren allerdings die auch in Ruhestellung am Grill sichtbaren Leuchten gemein, was etwas halbgar aussieht. Dass ein Daytona sehr selten mit aufgeklappten Klüsen photografiert wird, hat auch seinen Grund :wink:

Für mich ist der Daytona der letzte klassische Ferrari vom Design und Technik her.

Anzeige eBay
Geschrieben
Geschrieben

Hallo Atombender,

 

schau doch mal hier zum Thema Verschiedenes über Autos (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

Der V16 Motor zum Selberbauen (Anzeige) ist auch genial.

  • Gefällt Carpassion.com 1

Tendenziell ist es schon einmal förderlich das ein Fahrzeug möglichst gefällig ist und wenig "ungewöhnliches" hat damit man eine breite Zustimmung findet. Ist z.B. bei den meisten aktuellen Aston Martin Modellen derzeit der Fall.

Andererseits kann auch etwas exotisches gut ankommen, bzw. als schön wahrgenommen werden X-) .

Ist nicht leicht zu beantworten. Aber es ist optisch leicht zu erkennen was wahrscheinlich allgemein als schön empfunden werden wird und was eher weniger.

Alle Autos sind symmetrisch.

Nein leider nicht! Schon in der "Golf-Klasse", so geschehen beim Golf 4, wurden unterschiedlich große Außenspiegel verbaut. Das gab es so nie wieder auch wenn es einen Sinn hatte. Offt werden Typenbezeichnungen am Heck nicht mittig angebracht sondern nur auf einer Seite oder die Endrohre am Fahrzeugheck ebenfalls nur einseitig. Dies alles sind kleinigkeiten aber stört das Gesamtbild bewusst oder unbewusst. Als besonders schön werden heute die neuen Autos gesehen die vollkommen Symetrisch sind. Achtet mal drauf ;)!

Dies bedeutet vollkommen Symetrische Abgasanlagen, Logos/Beschriftungen, Lichter und Formen.

Unbewusst ist die Symetrie auch die psychologischen Merkmale welche alle Lebewesen schön und anziehend machen.

Unbewusst ist die Symetrie auch die psychologischen Merkmale welche alle Lebewesen schön und anziehend machen.

da muss ich dir leider widersprechen.

kein gesicht der welt ist symetrisch, auch nicht das von supermodels.

man hat anhand deren fotos versucht, das gesicht in fotos mittig so zu spiegeln,

dass eine künstliche symetrie entstand. das ergebnis war grauenhaft.

  • Gefällt mir 1
höhrt sich blöd an aber meiner meinung nach muss ein auto atürlich wirken...

mann muss sehen dass es ein auto ist und zum fahren bestimmt ist...:wink:

Was ist denn ein "natürliches" Auto?

Wachsen die auf irgend einem Acker in Wolfsburg oder Stuttgart?

eben das meinte ich mit "höhrt sich blöd an" :wink:O:-)

nein also natürlich ist warscheinlich das falsche wort aber ein auto darf nicht steril oder künstlich schön wirken indem man einfach viele designelemente zusammenfügt sondern es muss alles passen und einen sinn ergeben...wie eben zB pflanzen von der natur welche auch schön aussehen aber alle teile ihren nutzen haben:wink:

Und dann gibt es Autos, die aufgrund gewisser "charakterlicher" Besonderheiten eindrucksvoll, interessant, eindrucksvoll wirken:

Aston Martin Lagonda

lieber hugo,

hattest du u.u. in deiner liste diese skurile modell vergessen!?

(quelle: fotos aston martin)

Lieber Ultimatum!

Nöö, hab' ich nicht. Ist für mich weniger skurril, sondern eher interessant.

Schön allerdings auch nicht.

Aber, wie gesagt, das Thema mit den Schnittmengen...

Als besonders schön werden heute die neuen Autos gesehen die vollkommen Symetrisch sind. Achtet mal drauf ;)!

Dies bedeutet vollkommen Symetrische Abgasanlagen, Logos/Beschriftungen, Lichter und Formen.

Unbewusst ist die Symetrie auch die psychologischen Merkmale welche alle Lebewesen schön und anziehend machen.

Das sehe ich völlig anders.

Die Symmetrie ist ebenso wenig ausschlaggebend für das Empfinden von Schönheit wie die Konkav-Konvex-Diskussion.

Beispiele?

Unsymmetrische Autos:

Alfa Romeo Spider (Nummernschild)

Maserati Khamsin (Lüftungsgitter)

Opel GT (Hutze)

Aston Martin DB4 GTZ (aufgesetzter Tankdeckel)

VW-Bus, Mini Clubman, Bentley LeMans (Türaufteilung)

Isdera Imperator (aufgesetzter Dachspiegel)

Mercedes 540 K (Auspuffrohre seitlich der Motorhaube)

Alles keine schönen Autos?

Autos mit konkaven Stilelementen:

Alfa Romeo Spieder (Flanken)

Jaguar XJS (hinterer Dachabschluß)

Dino 246 (Heckscheibe)

Aston Martin DB6 (Heckabschluß)

Citroen CX (Heckscheibe)

Auch keine schönen Autos?

Ich denke, daß sich "Schönheit" oder auch gutes Design nicht an solchen einfachen Hilfsmitteln festmachen läßt.

Vielmehr ist es in jedem Fall ein Zusammenspiel aus Proportion, Detaillösungen, Materialität und Emotion.

Differentierte Grüße, Hugo.

eben das meinte ich mit "höhrt sich blöd an" :wink:O:-)

nein also natürlich ist warscheinlich das falsche wort aber ein auto darf nicht steril oder künstlich schön wirken indem man einfach viele designelemente zusammenfügt

Dazu fällt mir gerade vollgendes "Schmuckstück" ein :DO:-) 8)

post-85096-1443538404717_thumb.jpg

toooo much

Gruß

Daniel

  • Gefällt mir 1
Was ist denn ein "natürliches" Auto?

Wachsen die auf irgend einem Acker in Wolfsburg oder Stuttgart?

Vielleicht ist es schon einmal ein Anfang wenn ein gewisser Herr Bangle nicht am Design beteiligt war :D .

Dazu fällt mir gerade vollgendes "Schmuckstück" ein :DO:-) 8)

[ATTACH=CONFIG]47268[/ATTACH]

Hey, das ist der "HOMER", ein Meilenstein im Automobildesign :-))! .

Das sehe ich völlig anders.

Die Symmetrie ist ebenso wenig ausschlaggebend für das Empfinden von Schönheit wie die Konkav-Konvex-Diskussion.

Beispiele?

Autos mit konkaven Stilelementen:

Alfa Romeo Spieder (Flanken)

Jaguar XJS (hinterer Dachabschluß)

Dino 246 (Heckscheibe)

Aston Martin DB6 (Heckabschluß)

Citroen CX (Heckscheibe)

Auch keine schönen Autos?

Ich denke, daß sich "Schönheit" oder auch gutes Design nicht an solchen einfachen Hilfsmitteln festmachen läßt.

Vielmehr ist es in jedem Fall ein Zusammenspiel aus Proportion, Detaillösungen, Materialität und Emotion.

Differentierte Grüße, Hugo.

Hiervon kann ich lediglich den Alfa gelten lassen, da er die Konkavität an seinen Flanken regelrecht zur Schau trägt, was an diesem Beispiel ausnahmsweise (sic!) mal stilistisch harmoniert.

Das übrige Feld Deiner Liste wird nun ausgerechnet von den Schönheitsköniginnen der wohlgeformten Rundungen gestellt.

Hier macht oft das überstehende Pininfarina-Dach gerade den Kontrast aus.

Interessant ist jedoch der DB5/6, oder auch ein GTO oder 275 GTB, welche das Auge über traumhaft formvollendete Linienführung zum Heck führen, um es dann abrupt über eine Abrisskante in den Abgrund zu stossen.

Vermutlich spiegelt sich hier auch der Zeitgeist wider.

während der Alfa Spider Sepia oder ein 300 SL oder frühe Ferraris noch von betont konvexen Karosserierücken geziert wurden, begannen die 60er Jahre diese Form der Ästhetik nach und nach aufzubrechen, bis schliesslich in den 70er Jahren das Lineal als einziges Werkzeug die Gestalter zu regieren schien.

Erst in den 90er dann wurden Automobile dann wieder deutlich runder, ja in manchen Fällen sogar extrem organisch geformt.

So wie die Länge der Damenröcke angeblich einen Indikator für die Lage der Wirtschaft ausweist, wäre es mal interessant zu untersuchen, wie sich die Formensprache als Ausdruck der Massenpsychologie in Abhängigkeit des wirtschaftlich bedingten Zeitgeistes darstellt.

Auch bei den Charts der Rock- und Popmusik gibt es ja Untersuchungen zur Abhängigkeit von der allgemeinen Wirtschaftslage:

je angespannter die Aktienmärkte, desto aggressiver die Charts.

Hier sollte es auch klare Bezüge zur Formgestaltung in allen kreativen Professionen geben.

Schönheit bei menschlichen Gesichtern oder generell humanoiden Körpern lässt sich ja berechnen. Symmetrie ist ein Faktor, das Verhältnis verschiedener Messpunkte zueinander an anderer wichtiger Faktor (Stichwort goldener Schnitt oder Fibonacci Folge).

Das ist nicht wirklich neu und auch wissenschaftlich untersucht.

Ähnliches dürfte auch für Gebrauchsgegenstände möglich sein. Die Frage wäre ob und wie solche Aspekte beim Industriedesign gelehrt werden.

Ähnliches dürfte auch für Gebrauchsgegenstände möglich sein. Die Frage wäre ob und wie solche Aspekte beim Industriedesign gelehrt werden.
Tun sie, und zwar sehr weitreichend. Bleiben wir mal bei dem von Dir (und allgemein bei CP immer wieder zitierten) "Goldenen Schnitt". Das ist zwar die bekannteste Proportionalität, aber keineswegs ein "Allheilmittel". Vor allem der Wandel des Empfindens von Proportionen im Lauf der Zeit ist erheblich. Man betrachte z.B. das Höhe-zu-Breite Verhältnis der HiFi Boxen. Es fing mit 5:3 (dem "Goldenen Schnitt") an, heute wird dieses Verhältnis als "dicklich" empfunden und ein Verhältnis von 2:1 bevorzugt. Weitere sehr auffällige Beispiele für zeitliche Veränderungen von Proportionen findet sich bei der Coca-Cola Flasche und der Barbie-Puppe. Beide wurden über die Jahrzehnte immer schlanker.

Andere, wohl aussehende Proportionalitäten neben dem "Goldenen Schnitt" sind z.B. Major-Minor Verhältnisse (von Le Corbusier für das Möbeldesign sehr stark entwickelt), Ableitungen von Proportionen aus den Gesetzen der Schwingungen (Oktave, Quint, Quart...) etc.

In diesem Zusammenhang muß man die Formdimension, welche die Größenverhältnisse betrachtet, als weiteren Parameter einer Form abgrenzen. Die grundsätzliche Frage dahinter lautet: "Wie muß ich einen Ursprungszustand ändern, damit die Änderung ästhetisch auffällt?". Das Weber-Feschner Gesetz gibt hierauf eine Antwort, wenn es z.B. um das Verhältnis von Reiz und Funktion geht: "Um den Klang einer Violine zu verdoppeln, benötigt man 4 Violinen". Dieser Zusammenhang findet sich z.B. in den Lautstärkekurven bei Autos, der logarithmischen dB- und phon-Skala (Stichwort: wann nehme ich einen Sportauspuff als Unterschied zum Serienauspuff wahr?). Für die Form bedeutet das: gleichmäßige Reduktion oder Vergrößerung der Volumina ja, aber eben nicht linear.

Neben der Proportion und der Formdimension lassen sich noch vier weitere Parameter einer Form diskutieren, aber dann würden wir vollends in eine Diskussion der Produktgestaltung einsteigen...

Nachtrag:

Hier sollte es auch klare Bezüge zur Formgestaltung in allen kreativen Professionen geben.
Gibt es. Laufende Untersuchungen zu solchen Bezügen werden beispielsweise vom Sinus-Institut erstellt. Wobei das Sinus-Institut noch einen Schritt weiter geht und auch das Handwerkszeug zur Verfügung stellt, mit dem jeder einzelne sich solche Bezüge selbst erarbeiten kann.

Bezogen auf das Auto Design habe ich dazu weiter oben eine Literaturstelle benannt.

  • Gefällt mir 1

Gesichtsymmetrie ist so eine Sache. Wenn man ein Gesicht teilt, die Hälften jeweils spiegelt und mit dem Spiegelbild zusammensetzt, ergeben sich oft zwei völlig unterschiedliche Gesichter. Relative Symmetrie ist gewünscht, weil sie nicht "abmornal" wirkt, allerdings hat ein perfekt symmetrisches Gesicht ohne Makel keine Bezugspunkte, an denen der Blick hängen bleibt. Es fehlt sozusagen der X-Faktor. Perfection is boring.

Im allgemeinen gelten runde Formen als attraktiver. Die Kugel zum Beispiel wird als der perfekte geometrische Körper gesehen. Das kommt nicht von ungefähr. Der menschliche Körper (besonders der weibliche) hat ja genug Rundungen, die als Lockmittel fungieren und bei entsprechender (echter) Größe Gesundheit suggerieren.

Bei Autos ist das schon was anderes. Kaugummiblasen wie den ersten Mazda 121 findet wohl keiner hier schön. Auch größere Autos wie ein Maybach tragen ihre Rundungen nicht gerade mit einer spielerischen Lässigkeit.

Dieses Beispiel in Symmetrie anhand einer Lange & Söhne Uhr fand ich interessant, weil es nicht sofort ins Auge springt.

http://alang.watchprosite.com/?show=nblog.post&ti=675483&fi=10

Zeichnet man ein gleichschenkliges Dreieck und einem nicht ganz rechten Winkel an der Spitze (80-85°). so verbindet man die exakte Mitte der kleinen Sekunde, des Zeitzifferblatts und des Großdatums. Der Kicker? Die kleine Sekunde/Mondphase überlappt ganz leicht das Zeitzifferblatt. (/offtopic)

Schreibe eine Antwort

Du kannst jetzt einen Beitrag schreiben und dich dann später registrieren. Wenn du bereits ein Benutzerkonto hast, melde dich zuerst an.

Gast
Unfortunately, your content contains terms that we do not allow. Please edit your content to remove the highlighted words below.
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorhergehender Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



×
×
  • Neu erstellen...