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Die interessantesten Häuser der Welt


hugoservatius

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Einfach mal Lesen, bevor man antwortet.

Ich sprach von den reinen Baukosten.

Ausserdem widersprichst Du damit Hugo, welcher die Behauptung aufgestellt hat, dass gute Architektur nicht von den Baukosten abhängig ist, sondern vom Können des Architekten.

Darin gebe ich Hugo sogar uneingeschränkt recht.

Das "Ausstatten" eines Hauses hat mit der Architektur eines Gebäudes, und der damit einhergehenden Aussenwirkung übrigens herzlich wenig zu tun.

Auch die Raumwirkung muss ohne Einrichtung vorhanden sein.

Wenn Du wirklich gute Architektur und Raumwirkung sehen willst, dann empfehle ich einen Gang durch Ungers Architekturmuseum in Frankfurt.

Und damit meine ich das Gebäude selbst.

Im übrigen kann man auch eine Hundehütte unter gestalterischen Gesichtspunkten betrachten.

Um das mal auf "Deine" Musik zu übertragen: Ist die künstlerische Qualität abhängig von der Länge eines Musikstückes?

Ist die Seitenanzahl eines Buches ein Indikator für den literarischen "Wert" eines Buches?

Ums man mit einfachen Worten zu sagen: Du hast einfach keine Ahnung vom Bauen!

Anderen Leuten Ahnungslosigkeit vor zu werfen ist wohl immer das Leichteste,wie???

Mit Ausstattung meinte ich natürlich NICHT die Möbel,sondern eine attraktive architektonische Verwirklichung.Mit den Baukosten hast Du natürlich recht.

Wenn Du also ein wirkliches Low Budget Haus suchst,schau Dir mal das Haus von Adolf Loos für Mizi Meyerson ,seine Haushälterin,an,ich denke damit ist die Frage hinsichtlich der machbarkeit hinreichend beantwortet.

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Der war gut:-))!Ich lach'mich Schrott:lol:Ich glaube aber nicht daß sie Xenakis anrührt-das darf sie gerne mir überlassenO:-)

Übrigens danke für die Xenakis hinweise.ich hatte halt mehr die Blockhaften Klavier-und Cembalowerke von ihm im Kopf.

Wenig verwunderlich daß er dann bei den Kloster-und Kirchenbauten dabei war.Dann ist er ja fast ein fossil aus der frühen Mehrchörigkeit wo Geometrie und Musik von den selben Leuten gemacht wurde.

Anderen Leuten Ahnungslosigkeit vor zu werfen ist wohl immer das Leichteste,wie???

Mit Ausstattung meinte ich natürlich NICHT die Möbel,sondern eine attraktive architektonische Verwirklichung.Mit den Baukosten hast Du natürlich recht.

Wenn Du also ein wirkliches Low Budget Haus suchst,schau Dir mal das Haus von Adolf Loos für Mizi Meyerson ,seine Haushälterin,an,ich denke damit ist die Frage hinsichtlich der machbarkeit hinreichend beantwortet.

Nein, das ist mitunter sogar sehr schwierig.

Ich persönlich suche übrigens kein "Billighaus", sondern eine konkrete Antwort zu den von Dir hier formulierten Postulaten.

Du haust hier mit schwülstigen Sprüchen um Dich, und widersprichst Dir dabei selbst.

Eben noch war es nicht möglich ein Haus für den von mir genannten Durchschnittspreis zu bauen, und ein Posting später ist es ohne weiteres möglich.

Wo übrigens das Haus von "Mizzi Meyerson" steht, weiss ich nicht. :oops:

Das ist wahrscheinlich aber in deinen Augen eine Bildungslücke, wenn man nicht die Adresse der Puzfrau eines Architekten kennt. X-)

Poste doch mal Bilder von der Hütte und entsprechende Eckdaten, und wir können weiter darüber reden.

Dann ist er ja fast ein fossil aus der frühen Mehrchörigkeit wo Geometrie und Musik von den selben Leuten gemacht wurde.

Guter Hinweis. Wenn man an die Basilica di San Marco in Venedig denkt, da hat man schon ein prägnantes Beispiel für eine Wechselbeziehung zwischen Architektur und Musikkunst. Stichwort venezianische Mehrchörigkeit.

Bei einem entsprechenden Konzert mit Werken von Monteverdi, Gabrieli und Schütz habe ich auch schon mal am Cembalo gesessen. 8)

Ist aber schon länger her und es war auch nur in der Heilig Kreuz-Kirche in Landau. Sehr viel Spaß gemacht hat es mir aber trotzdem. :)

Gruß,

Markus

Wenn Du also ein wirkliches Low Budget Haus suchst, ...

Ich finde nicht, daß ein Baukörper von 300.000 EUR in die Low Budget Kategorie gehört, das ist eher der gute Durchschnitt im bürgerlichen Lager. Hier bei uns in Nordfriesland (auf dem Festland, Großraum Niebüll) werden Neubauten schlüsselfertig inkl. Grundstück ab 159 TEUR angeboten. Ok, dann hat man keinen Keller und es ist wahrscheinlich ein Fertighaus von der Stange, aber diesen Preisrahmen (Baukörper 150 TEUR) würde ich als Low Budget bezeichnen. :wink:

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@double-p:Sehe ich genauso:-))!

Das Problem bei den "billigen" Häusern ist doch daß der Architekt in % der Bausumme bezahlt wird.Je höher aber die Vorgaben (Preis,Größe etc.)desto höher der Aufwand des Architekten.Das aber gibt sein Honorar nicht her und das sorgt für eine bedauernswerte Unterversorungung in dieser Preisklasse mit guter Architektur.Ich habe nie geschrieben daß es unmöglich ist,aber praktisch sind da Hürden welche schwer zu überwinden sind.

Gehry sagt selber er könne kaum eine Privatvilla bauen,da er selbst bei einer Bausumme von 1mio.immer noch Honorare von 2mio.berechnen müßte.

Hier liegt der Hase im Pfeffer und daher ist es ein bewundernswerter Glücksfall wenn die Rechnung mal aufgeht.

Grüße!

PS:An meinen A.Loos Bildband komme ich im moment nicht dran,ich wede aber man suchen daß ich Bilder vom Meyersonhaus bekomme!

@Graunase: Das ist einfach dummes Zeug!

Ein guter Architekt braucht nicht mehr Honorar für einen guten Entwurf, wie ein schlechter für einen, Entschuldigung, beschissenen!

Der eine kann es, der andere lernt es nie.

Die zündende Idee zum Entwurf kommt völlig kostenlos daher. Sie MUSS halt nur kommen.

Und da bin ich wieder bei Hugo: Ein guter Entwurf ist nicht abhängig von Baukosten.

Zu Gehry: Wenn man Stundensätze in astronomischer Höhe berechnet, dann kann auch schon mal das Versetzen einer Steckdose in der Planung fünfstellig sein.

Die von "Stars" (egal welcher coleur) angesetzten Honorare entbehren bei genauerer Betrachtung jeder Grundlage.

Im übrigen gibt es die "HOAI". Das ist die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure. Die regelt auch aussergewöhnliche Planungsleistung.

Gehry sagt selber er könne kaum eine Privatvilla bauen,da er selbst bei einer Bausumme von 1mio.immer noch Honorare von 2mio.berechnen müßte.

Gehry unterhält aber sicher auch eine ganze Manschaft, die in der Lage ist Hochhäuser zu entwerfen. Das passt also nicht zusammen.

Genau deswegen wird die Libeskindvilla auch in Serie gebaut. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass es in der aktuellen Konjukturlage ein ganz guter Lückenfüller war.

Zu den Low-Budget-Häusern:

Wenn man in NF ein Haus inkl. Grund ab 160 T€ bekommt, dann hilft dass natürlich nur wenigen Leuten.

Auf der schwäbischen Alb bekommt man auch supergünstigen Baugrund, das hilft aber beispielsweise den Stuttgartern nichts, die 1000,- €/m² Grund zahlen müssen, sofern überhaupt welcher verfügbar ist. Wer dort ein ordentliches freistehendes Haus bauen will, der muß schon fast Millionär sein. In vergleichbaren Städten wird es nicht anders aussehen.

Zu den Low-Budget-Häusern:

Wenn man in NF ein Haus inkl. Grund ab 160 T€ bekommt, dann hilft dass natürlich nur wenigen Leuten.

Auf der schwäbischen Alb bekommt man auch supergünstigen Baugrund, das hilft aber beispielsweise den Stuttgartern nichts, die 1000,- €/m² Grund zahlen müssen, sofern überhaupt welcher verfügbar ist. Wer dort ein ordentliches freistehendes Haus bauen will, der muß schon fast Millionär sein. In vergleichbaren Städten wird es nicht anders aussehen.

Genau so schaut es in der Münchner Gegend aus.

Einen einigermaßen bezahlbaren Grund mit ungefähr 550m2 zu finden ist fast unmöglich....:evil:

Genau so schaut es in der Münchner Gegend aus.

Einen einigermaßen bezahlbaren Grund mit ungefähr 550m2 zu finden ist fast unmöglich....:evil:

Wobei der Grunderwerb ja in Marcs ursprünglichen Frage NICHT vorkam! Es ging um reine Entwurfs- und Baukosten. Wenn ich das also richtig verstanden habe zumindest.

Und der reine Bau eines Hauses mag in weiten Teilen Brandenburgs ein wenig günstiger sein als in München. An einen riesigen Preisunterschied glaube ich aber nicht. Überspitzt gesagt kostet der Hohlziegel in München ja nicht das Zehnfache und der polnische Maurer wird auch nicht plötzlich in Gold aufgewogen (auch wenn er nach München weiter in die Heimat hat). Ich denke also man kann, den Baugrund als gegeben angenommen, für 200-300k ein vergleichbares Haus bauen egal ob in Friesland, München oder Frankfurt Oder.

Und ja, das würde mich auch interessieren ob es hierfür schöne Beispiel gibt die eben nicht das 08/15 Haus aus der Schublade darstellen. Ich habe als Nebenjobelektriker viele Häuser gesehn die einfach schrecklich geschnitten waren...Ich denke das muss nicht sein. Und es ist für einen Architekten ja sicherlich auch eine Herausforderung keine 1000m² Villa zu planen sondern mal auf 120m² sinnvoll eine Familie mit begrenztem Budget unterzubringen (da ist es vielleicht sogar wichtiger weil jeder m² mehr einfach deutlich Geld kostet oder nicht verfügbar ist). Oder seh ich das falsch?

Und ja, das würde mich auch interessieren ob es hierfür schöne Beispiel gibt die eben nicht das 08/15 Haus aus der Schublade darstellen. Ich habe als Nebenjobelektriker viele Häuser gesehn die einfach schrecklich geschnitten waren...Ich denke das muss nicht sein. Und es ist für einen Architekten ja sicherlich auch eine Herausforderung keine 1000m² Villa zu planen sondern mal auf 120m² sinnvoll eine Familie mit begrenztem Budget unterzubringen (da ist es vielleicht sogar wichtiger weil jeder m² mehr einfach deutlich Geld kostet oder nicht verfügbar ist). Oder seh ich das falsch?

Genau das ist der Punkt. Du siest das IMHO vollkommen richtig.

Genau deswegen wird die Libeskindvilla auch in Serie gebaut. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass es in der aktuellen Konjukturlage ein ganz guter Lückenfüller war.

Ah,wird die jetzt doch gebaut?

Solche Projekte (Gehry sollte das auch mal machen)sidn ja doch meistens am Preis gescheitert.2mio für ein Haus "von der Stange"ist ja eine Hausnummer für die man auch schpn anderweitig sehr viel machen kann.Nicht zuletzt bleibt es ja,so gut daß Haus im Detail sein mag (ich habe keine Pläne gesehen),doch immer mit dem Makel des nicht-einziartig-seins.Daran ändert auch die Tatsache nichts,daß dem Käufer vertraglich zugesichert werden soll daß es dieses Haus in einem Umkreis von (ich meine)200km kein weiteres mal geben wird.

Es wäre aber sicherlich der einzige Weg zu einem "bezahlbaren" (naja) Aufwand an einen Liebeskind zu kommen.

Grüße,G

Zu den Low-Budget-Häusern:

Wenn man in NF ein Haus inkl. Grund ab 160 T€ bekommt, dann hilft dass natürlich nur wenigen Leuten.

Wobei der Grunderwerb ja in Marcs ursprünglichen Frage NICHT vorkam! Es ging um reine Entwurfs- und Baukosten. Wenn ich das also richtig verstanden habe zumindest.

Genau so ist es und genau so habe ich es formuliert. Wenn hier ein Neubau schlüsselfertig (also inkl. Heizung, etc.) für 150 TEUR erstellt werden kann, dann hilft das sehr wohl in ganz Deutschland, selbiger Baukörper müßte in ganz Deutschland mit gewissen Zu- oder Abschlägen (max. 10%) realisierbar sein. Das man dann noch ein Grundstück braucht, welches individuell zusätzlich Geld kostet ist ein ganz anderes Thema.

An alle Beteiligten: Soll ich diesen Trhead teilen, wenn ja mit welchem Titel und in welches Unterforum?

Habe nichts gegen eine Teilung,da ich mich wieder gerne dem eigentlichen,nämlich interessanten Häusern zuwenden würde.Es würde nicht schaden die Ästhetik-von der Gelddiskussion zu erlösen.

Grüße:-))!

Da gute und interessante Architektur wohl nicht teuer sein soll, meine Frage:

Habt Ihr denn auch mal einige Beispiele im Bereich von 200-300K€ (reine Baukosten) "in petto"?

Im Moment lese ich nur schwülstige Sprüche und Lobhudelungen, aber nichts praktisch verwertbares.

160 qm Wohnfläche, lichte Raumhöhe 2,80 m im EG, teilweise über 3,00 m im OG, Holzfußböden, Niedrigenergiehaus, im Speckgürtel von Berlin.

Kaufpreis pro DHH incl. Grundstück 250.000 €

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160 qm Wohnfläche, lichte Raumhöhe 2,80 m im EG, teilweise über 3,00 m im OG, Holzfußböden, Niedrigenergiehaus, im Speckgürtel von Berlin.

Kaufpreis pro DHH incl. Grundstück 250.000 €

Hugo, sei mir nicht böse und du darfst mich auch gern einen Ungläubigen nennen, aber eine großartig kreative Architektenleistung (zumindest von außen) stellt das Haus für mich nicht dar. Ist in meinen Augen einer dieser modernen viereckigen Klötze. Sorry :oops:

Viel Haus für den Preis, aber so richtig warm werde ich damit auch nicht, um ehrlich zu sein.

Sind sie von Dir?

EDIT:

Braun Architekten in Stuttgart haben sich auch mal an einem ansprechenden Low-Budget-Konzept versucht:

http://www.braun-associates.com/de/projekte/einfamilienwohnhaus-in-stuttgart-feuerbach-ebw8/28-ebw8ernst-bloch-weg-8-stuttgart-feuerbach-ganzglasecke.html

(=> Auf der Website kann man rechts unten am Bildrand weiterklicken.)

EBW8_010.jpg

Durchaus clever gemacht. Leider ist es eine Doppelhaushälfte und der Nachbar hatte entweder einen anderen Architekten oder bei seiner Hälfte den Architekten zu sehr eingeengt. Das sieht man aber auf den Bildern nicht.

EDIT 2:

Das ST25-MEHRGENERATIONEN KONZEPT auf der selben Website finde ich auch sehr ansprechend, wenn auch weit von Low-Budget entfernt.

st25_01.jpg

=>

http://www.braun-associates.com/de/projekte/st25-mehrgenerationen-konzept/33-13072009-deubau-preis-2010-fuer-junge-architekten.html

160 qm Wohnfläche, lichte Raumhöhe 2,80 m im EG, teilweise über 3,00 m im OG, Holzfußböden, Niedrigenergiehaus, im Speckgürtel von Berlin.

Kaufpreis pro DHH incl. Grundstück 250.000 €

Lieber Hugo,

genau das sind die Häuser, die heute niemand mehr sehen will 2.gif

Du bekommst heute für 250.000 € in West-Berlin ein freistehendes Einfamilienhaus in einer gewachsenen Gegend und kannst beruhigt Abends vor dem Fernseher rumpupen, ohne dass der Nachbar denkt, Christoph 31 landet bei ihm im Wohnzimmer :???:

Edit: Der Thread heißt doch "die interessantesten Häuser...." oder täusche ich mich da?

Die für mich wirklich interessanten und ansprechenden Häuser, welche heimelige Gefühle aufkommen lassen, sind nach wie vor diejenigen,

welche sich in einer landestypischen langen Tradition entwickelt haben.

Ob die nun im Schwarzwald stehen, in der Lüneburger Heide, in der Norddeutschen Tiefebene, oder hoch oben in den Bergen;

sie alle haben eines gemeinsam:

Sie wurden von der Vernunft geleitet geplant und gebaut.

Sie sind zweckmäßig, sie wurden mit örtlich verfügbaren Baumaterialien gebaut, es wurden "Experimente" zu Lasten des Bauherren vermieden.

Sämtliche Details sind zehntausendfach erprobt.

Das meiste, was ich heute so herumstehen sehe, ist der krampfhafte Versuch, sich gegenüber anderen abgrenzen zu wollen.

Und das geht zumeist kläglich in die Hosen.

Und ich weiss, wovon ich rede. Ich wohne selbst in so einem Haus, welches "ein enger Mitatbeiter" von Busso von Busse entworfen hat.

Ich bin damals (vor 25 Jahren) dem vermeintlichen Glanz geblendet gefolgt.

Und was besitze ich heute? Ein nachträglich modifiziertes Haus, da sich das "darin Wohnen" bei allen architektonischen Reizen als unbequem herausgestellt hatte.

Ich bin heute ein entschiedener Verfechter traditioneller Bauweisen, weil diese noch immer der Garant für gute Architektur und Zweckmäßigkeit

bei guter Wohnqualität zu bezahlbaren Preisen ist.

Grüße

Wolfgang

Die für mich wirklich interessanten und ansprechenden Häuser, welche heimelige Gefühle aufkommen lassen, sind nach wie vor diejenigen,

welche sich in einer landestypischen langen Tradition entwickelt haben.

Ob die nun im Schwarzwald stehen, in der Lüneburger Heide, in der Norddeutschen Tiefebene, oder hoch oben in den Bergen;

sie alle haben eines gemeinsam:

Sie wurden von der Vernunft geleitet geplant und gebaut.

(...)

Ich bin damals (vor 25 Jahren) dem vermeintlichen Glanz geblendet gefolgt.

Und was besitze ich heute? Ein nachträglich modifiziertes Haus, da sich das "darin Wohnen" bei allen architektonischen Reizen als unbequem herausgestellt hatte.

Ich bin heute ein entschiedener Verfechter traditioneller Bauweisen, weil diese noch immer der Garant für gute Architektur und Zweckmäßigkeit

bei guter Wohnqualität zu bezahlbaren Preisen ist.

Wolfgang, was Du schreibst ist sicher richtig.

Traditionelle Bauweise, heimische Materialien, praktische Architektur, das alles ist richtig und sinnvoll und vernünftig.

Aber: Wenn sich alle Welt immer nur an das überkommene gehalten hätte, dann würden wir noch Pferdewagen fahren und mit Kohle heizen und Du müßtest eine Krawatte tragen, die Häuser würden alle aussehen wie das vom Tiger und vom Bären in Janosch's "Ach wie schön ist Panama".

Wenn die Vernunft, die Du ja in Deiner Signatur so schön zitierst, regieren würde, dann würden wir alle in Satteldachhäusern in Mittelstädten wohnen, hätten gesunde deutsche Frauen mit gebärfreudigem Becken, einen VW Touran im Carport und würden Urlaub im Weserbergland machen. Und lesen würden wir Hera Lind und hören André Rieu und Funktionsklamotten aus Microfaser würden wir auch tragen.

Wollen wir das?

Ich jedenfalls nicht.

Natürlich heizt ein Käfer nicht so gut wie ein Touran, natürlich ärgere ich mich über das wegen der niedrigen Dachneigung und der gefrorenen Regenrinnen nach innen laufende Tauwasser, was dann aus der Lampe im Gästezimmer tropft, natürlich ist das Neubesohlen rahmengenähter Schuhe so teuer wie zwei Paar neue Schuhe bei Deichmann und selbstverständlich geht eine Swatch genauer als eine Jaeger.

Und natürlich muß ich mich durch die ersten fünfzig Seiten des Zauberbergs durchquälen, bis es Spaß macht, das Buch zu lesen, muß ich mich lange in Luigi Nono's Intolleranza hineinhören, bis ich die Qualität der Musik begreife und schaue ich zunächst verständnislos auf Adolf Loos' Haus für Tristan Tzara, bis ich dessen Qualitäten erkenne.

Aber genau das ist es, was mich interessiert. Nicht nur das Praktische, Erprobte, Bekannte, Normale.

Mich interessiert das Neue, Unentdeckte, Spannende und Besondere, die zweite Ebene hinter der Fassade, die Arnarchie der Gedanken.

Und genau darum geht es bei interessanter Architektur.

Und einen Wasserschaden kann man beseitigen, ein langweiliges Haus steht ein ganzes Leben.

Beste Grüße, hs.

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