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Die interessantesten Häuser der Welt


hugoservatius

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Das Haus ist völlig unpraktisch, schwer zu heizen, hat eine katastrophale Wärmedämmung, undichte Fenster und zahllose Baumängel.

All dies trifft auch auf ein wesentlich kleineres, rein optisch und architektonisch attraktives Haus zu, das ich vor ein paar Monaten in Monschau besichtigt habe.

Es stammt vom Architekten Stephan Legge.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Legge

War auch wirklich sehr günstig, gerade mal knapp sechsstellig.

Aber um den Zahn der Zeit zu beseitigen und es vor allem auf einen heutigen technischen Stand zu bringen, wäre noch einmal mindestens die gleiche Summe fällig geworden.

Gekauft hat es schließlich ein Düsseldorfer, der in ein paar Jahren in Rente geht und das Objekt bis dahin nach und nach restaurieren will als Alterssitz.

Leider sind nach dem Verkauf sämtliche Bilder aus dem Netz verschwunden und Fotos gemacht habe ich auch keine.

Gruß,

Markus

Wenns wieder um Häuser geht bleibe ich gerne hier aktiv:wink:.

Finde das Thema auch sehr interessant und spannend, auch wenn ich von Architektur im klassischen Sinn keine Ahnung hab.

Aber dafür haben wir ja einen Archtekten mit Professur:D:-))!

Hier mal das Haus meines Bruders, traumhafte Lage mit Blick auf den Säntis/ Bodensee und Bregenz. Geplant und m.M. nach sehr stimmig von einer recht jungen Architektin umgesetzt. Richtig wohl fühle ich mich da nicht, irgendwie ist mir das zu kühl.

Scheint aber an meinem Geschmack zu liegen, dem Rest der Familie gefällts sehr gut.

http://www.aicher-zt.at/projekt/1400/

Was meinen die Fachleute?

Grüße

Thomas

Hallo Thomas

Ich bin kein Fachmann, aber mir gefällt es. (Zum wirklich drin Leben) Das ganze aber noch weiter weg von den Lichtern......oder auf Capri am Meer....Toll!

Ich will in ca.3-5 Jahren auch bauen und suche nach Ideen und einem tollem Platz. Ich bin nicht hier weil ich Ahnung habe. :D

Moskauer Managementschule Skolkovo, ziemlich neues Gebäude.

Wirkt für mich wie eine Neubelebung der sowjetischen Avantgarde, was ich grundsätzlich begrüßenswert finde. Da gab es sehr interessante Sachen, wenn die auch hierzulande nur wenig bekannt sind.

moscos_school_managment_thumb.jpg

Gruß,

Markus

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1411040205560_wps_14_Ellen_DeGeneres_and_Porti.jpg

Brody House in L.A. von Archibald Quincy Jones - finde ich auch nicht verkehrt.

Aktuell bewohnt von Ellen DeGeneres.

Somit erstaunlich, wieviel Geld man heutzutage mit relativem Mist verdienen kann.

Aber das ist ein anderes Thema, nicht für diesen Thread. :)

Gruß,

Markus

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Ich bin kein Fachmann, aber ich finde es super.

Gruß,

Markus

...dem kann ich mich voll und ganz anschliessen.

Mir iegt dieser minimalistische Stil und die Lage des Objektes ist kaum zu übertreffen :-))!

Danke Hugo:-))!, habe deine Vorlesung aufmerksam im heimischen Hörsaal mit großem Interesse verfolgt! Ein schönes Beispiel dafür, das solche Themen deutlich mehr Freude bereiten, wenn man seine eigene Sichtweise erläutert und nicht die Anderer kritisiert.

Beim beschriebenen Objekt auf Capri hat mich allein schon die Lage bzw. die vermutlich umwerfende Aussicht so sehr fasziniert, dass ich weitere Details überhaut nicht richtig wahrgenommen habe:-o

Werde jetzt mal in Ruhe drüber träumen:lol:

Grüße

Thomas

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http://www.aicher-zt.at/projekt/1400/

Was meinen die Fachleute?

Danke für das Einstellen, die Bilder erlauben einige Einblicke.

Bin kein Fachmann, aber erlaube mir trotzdem eine Meinung: Mir gefällt es auch :-))! und zwar aus folgenden Gründen:

- Der zur Straße/Öffentlichkeit hin eher verschlossene, bescheiden anmutende Charakter, der mit den weiten, offenen, sehr großzügigen Glasflächen zur Sahneseite nach hinten hin kontrastiert.

- Auch hier zeigt sich wieder, dass Lage fast alles ist:-))!. Der Wohnbereich, der den umfassenden Weitblick über den Pool und die Grasfläche freigibt, ist natürlich top. Kombi Wohnen, Terrasse, Pool, Blick ist fantastisch.

Folgende Fragen drängen sich aber auf:

- Flachdach: Ist das (noch) dicht? Wahrscheinlich Bauvorschrift, hätte ich aber größte Bedenken und würde ich immer vermeiden, wenn möglich.

- Bild 5: Der lange Flur mit dem eher dunklen Holz (an sich sehr elegant) wirkt etwas bedrückend, weil die Fläche so groß scheint und der Flur sehr eng wirkt. Weiß nicht, ob man das konstruktiv anders hätte machen können, hier würde ich dann in der Inneneinrichtung durch Bilder etc. etwas Auflockerung herstellen wollen.

- Bild 6: Durch den langen Überhang bei der Decke, der auf die Terasse rausgeht, kann ich mir vorstellen, dass der Innenraum bei trübem Wetter etwas dunkel ist und zwar so, dass man auch tagsüber ggfs. Licht bräuchte. Kann man aber von der Ferne nicht beurteilen. Mit persönlich gefällt es an sich sehr, wenn die Decke so vorgezogen wird, dass man automatisch eine überdachte Terasse hat, aber man verliert Helligkeit für die Räume.

- Wiewohl die Foscarini Caboche auch eines meiner absolut liebsten Stücke ist (dafür :-))!): die Stühle um den langen Tisch würde ich nicht haben wollen.

- Gehört der Hund zur Familie oder ist das ein Miethund fürs Bild :D?

So weit meine Laienmeinung, heute Abend schaue ich mir mal näher den Grundriss für weitere Einblicke an, wenn ich Zeit habe :wink:

Hier noch ein Beispiel für Hanglage und Seeblick und wie man es meiner Laienmeinung nach nicht macht (ich rede nicht von der Garage :wink:) und schon gar nicht bei den Kosten:

http://villen.bplaced.net/index1.html

Villa Rieden nähe Zürichsee.

Außenbereich viel zu verspielt, zu viele Ebenen, aber immer sitzt man irgendwie wie auf dem Präsentierteller (zu den Nachbarn, zur Straße). Ich weiß aber nicht wie man bei dieser Hanglage und einem solchen Grundstückszuschnitt was sinnvolles bauen soll.

Da würde ich das Haus von Thomas Bruder zum Selberwohnen in jedem Fall vorziehen.

Hoffe, das Haus gehört keinem CPler...

immer sitzt man irgendwie wie auf dem Präsentierteller (zu den Nachbarn, zur Straße).

Aus der Perspektive wie im Foto ja.

Aber von Höhe der Straße aus gesehen ist der Eindruck sicher schon ein ganz anderer.

Gruß,

Markus

Hier mal das Haus meines Bruders, traumhafte Lage mit Blick auf den Säntis/ Bodensee und Bregenz. Geplant und m.M. nach sehr stimmig von einer recht jungen Architektin umgesetzt. Richtig wohl fühle ich mich da nicht, irgendwie ist mir das zu kühl.

Scheint aber an meinem Geschmack zu liegen, dem Rest der Familie gefällts sehr gut.

http://www.aicher-zt.at/projekt/1400/

Thomas, das Haus Deines Bruders finde ich ausgesprochen gelungen, Proportion, Materialität und Details erscheinen gekonnt und alles wirkt auf den Bildern hochwertig ausgeführt.

Einzig der auskragende Pool erscheint mir etwas unstimmig, sowohl die Tatsache daß er auskragt, ein enormer Aufwand für einen minimalen Effekt, als auch der Trog mit dem Servicegang rundum, er wirkt von der Gartenseite etwas klobig, ich hätte versucht, unter dem Pool einen Freisitz anzulegen, von dem aus die Wartung erfolgen kann, die Wirkung von oben wäre die gleiche gewesen, die von unten meines Erachtens etwas stimmiger.

Aber das sind Details, das Objekt insgesamt finde ich sehr schön.

Was mich irritiert, bei vielen hier präsentierten Häusern: Wo sind die Bücher???

Hier noch ein Beispiel für Hanglage und Seeblick und wie man es meiner Laienmeinung nach nicht macht (ich rede nicht von der Garage :wink:) und schon gar nicht bei den Kosten:

http://villen.bplaced.net/index1.html

Villa Rieden nähe Zürichsee.

Ein grausiges, spießiges und kleinkariertes Haus mit bemitleidenswert furchtbarem Intérieur, albernen Details und scheußlicher Kleingartenanlage.

Ein hervorrragendes Gegenbeispiel zum Haus von Thomas' Bruder! Furchtbar!

Kritische Grüße, Hugo.

Ein grausiges, spießiges und kleinkariertes Haus mit bemitleidenswert furchtbarem Intérieur, albernen Details und scheußlicher Kleingartenanlage.

Mein erster Gedanke war: was ist denn das für eine Bunkeranlage?

Moment, sind jetzt Prof. Servatius und Geschmackspraktikant z.A. Tommi einer Meinung (zumindest was das Haus von Thomas' Bruder und das Rieden Haus angeht)? Da kann doch was nicht stimmen O:-)

Btw, Hugo: Danke für Deine ausführlichen Erklärungen zu manchen der Häuser :-))!

Sorry, Bodania, hatte übersehen, dass dieses Haus in Deinem früheren Post gemeint war :oops:

Ich muss zugeben,dass ich von Architektur keine Ahnung habe.

Ich kann nur sagen ob mir ein Haus gefällt oder nicht.

Immer wieder fallen mir Häuser des Architekten Nico van der Meulen auf.Ich finde sie sehr interessant und durchaus faszinierend.Nun würde mich doch mal die Meinung der Experten interessieren.

http://www.nicovdmeulen.com

x2cuetiw.jpg

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Danke Hugo für die Ausführungen zur Villa Malaparte Capri! Das Gebäude hat mir anhand der Bilder schon sehr gefallen. Aber durch deine Ausführungen würde ich es mir unbedingt gerne mal in Wirklichkeit ansehen, und es weckte in mir das "haben will" Gefühl. Die Geschichte, und ich bin ja ein großer Fan der vergangenen Zeit, erledigt das übrige. :-))!

Haus Schatz in Baden-Baden von Hermann Fehling und Daniel Gogel.

Finde ich sehr beeindruckend.

tumblr_nb9pvyJfOL1rn8p4do1_1280.jpg

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Rusakov-Club in Moskau von Konstantin Melnikow, einem bedeutenden konstruktivistischen Architekten.

Bis heute ist vielen nicht bekannt, was es in den 20er Jahren in der Sowjetunion an bedeutender Avantgarde-Kunst gab, auch in Malerei, Literatur und Musik.

Da war eine wirkliche optimistisch-idealistische Aufbrauchstimmung im regen Austausch mit verwandten Bewegungen in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern.

Nur war dies mit dem Aufkommen von Stalinismus und Faschismus vorbei.

Die geringe Wertschätzung dieser Epoche in der späteren Sowjetzeit ist auch ein Grund dafür, dass viele entsprechende Gebäude aus dieser Zeit leider später verfallen sind oder unsachgemäß und stilfremd umgebaut oder renoviert wurden.

Was übrigens auch für zahlreiche bedeutende Musikwerke gilt, die im kulturell rückwärts- bzw. abwärtsgewandten sogenannten sozialistischen Realismus verpönt waren und unterdrückt wurden, was teils mit tragischen persönlichen Schicksalen einherging.

Umso erfreulicher ist es, dass in letzter Zeit junge Virtuosen wie beispielsweise Moritz Ernst diese Musik wieder verstärkt fördern und einem neuen Publikum von heute erschließen.

Gruß,

Markus

Marc, ich will es 'mal versuchen...

Die Besonderheit dieses Hauses setzt sich aus drei Komponenten zusammen:

1.

Der vermutlich am ehesten nachzuvollziehende Aspekt:

Die spektakuläre Lage auf der Klippe über dem Meer, auf einer der schönsten Inseln dieses Planeten, Capri.

2.

Die unglaubliche Kunst, in den Innenräumen den Blick durch gezielt gewählte Fensterausschnitte zu lenken und zu zentrieren, ein Panoramafenster wäre beim ersten oder zweiten Betreten der Räume spektakulär, danach gewöhnt man sich daran und der Blick verliert seine Besonderheit, ähnlich wie eine schöne Frau, die andauernd nackt durch die Wohnung läuft. Es ist viel reizvoller, wenn sie nur gezielte Einblicke gewährt, ein schöner Rückenausschnitt, ein winziges, blitzendes Stück Haut zwischen Bluse und Hosenbund, ein geöffneter Knopf mehr als nötig. So arbeitet der Architekt hier mit den Blicken aufs Meer, weniger, dafür gezielter.

Und dann der große Akt für besondere Momente, hier wird der Spannungsbogen von den gezielten Ausblicken in den beschützenden Wänden zum Rundumpanorama auf dem Dach gespannt, man verläßt das Haus und geht die Freitreppe ohne Geländer auf das Dach. Mit jeder Stufe kommt man dem Himmel näher, um dann oben anzukommen und einen gigantischen Rundumblick zu haben, sozusagen die Vollendung der Vereinigung - des Menschen mit dem Himmel.

Diese Inszenierung ist einmalig und grandios und für einen empfindsamen Menschen hocherotisch.

Dazu kommt die Formensprache einer mild antikisierenden Moderne in einer wunderbaren Farbigkeit, der artifizielle Baukörper steht in einer hinreißenden Spannung zum schroffen, natürlichen Felsgestein, der Kontrast des orangeroten Baukörpers mit dem grauen Felsen und dem blauen Himmel im südlichen Licht ergibt eine grandiose Überhöhung der einzelnen Elemente, in dieser Form einmalig auf der Welt.

3.

Der für manche Leser vermutlich nur bedingt nachzuvollziehende Aspekt:

Das Karma, die Vibrations, der Geist des Hauses, geprägt durch seinen Bauherrn und Bewohner, den Schriftsteller Curzio Malaparte aka Kurt Suckert, Sohn eines sächsischen Ingenieurs und einer Mailänder Dame, er begann seine Laufbahn als Schriftsteller, wurde dann Kriegsteilnehmer im ersten Weltkrieg, trat nach dem Krieg in den diplomatischen Dienst ein, sympathisierte mit dem Faschismus, war Teilnehmer am Marsch auf Rom, fiel dann bei den Faschisten in Ungnade, als Chefredakteur der "La Stampa" wurde er nach unliebsamen Äußerungen für fünf Jahre auf eine einsame Insel verbannt.

Der Schwiegersohn Mussolinis und Freund Enzo Ferraris, Graf Ciano, sorgte für seine teilweise Rehabilitation, in der Folge arbeite Suckert als Kriegsberichterstatter und Schriftsteller.

Nach dem zweiten Weltkrieg wendete er sich hin zum Kommunismus, insbesondere dem chinesischer Prägung, er vermachte die Villa der Volksrepublik China, die das Erbe jedoch ausschlug.

Suckert war eine hochinteressante Gestalt und symptomatisch für die Zerrisenheit der Intellektuellen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Er wirkte am Entwurf der Villa maßgeblich mit, ein perfektes Beispiel für die im Idealfall kongeniale Verbindung zwischen Architekt und Bauherr, das Haus ist ebenso erfüllt von seinem Geist wie vom Geist seiner Gäste und ihrer Gespräche und Gedanken in diesem besonderen Stück Weltarchitektur.

Die Villa spielt übrigens eine ganz wichtige Rolle in einem der besten Filme von Jean-Luc Godard, "Die Verachtung" mit Brigitte Bardot, Michel Piccoli und - Fritz Lang!

Nebenrollen in diesem Film spielen außerdem ein sehr schönes Riva-Boot und ein Alfa Romeo 2600 Spider, vielleicht leichter rezipierbar als die Villa Malaparte...

Eines der schönsten Bücher über das Haus stammt von Karl Lagerfeld, "Ein Haus wie ich" ist eine photographische Liebeserklärung des Modezaren aus Schleswig-Holstein.

So, meine Damen und Herren, liebe Studentinnen und Studenten, das war die erste Vorlesung des Proseminares "Häuser der Weltarchitektur für Laien verständlich gemacht".

Akademische Grüße, Prof. Servatius.

Vielen Dank für diese Zeilen.

Schon häufig konnte ich mich selbst dabei ertappen, wie deine Texte mich beeindruckt haben und mir dabei gleichzeitig ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Du ein grandioser Architekt bist...ein Charakter.

dankende Grüße von einem Bauingenieur, der nie einer werden wollte und es womöglich auch nicht ist...

Vielen Dank für die Blumen!

An dem "grandios" arbeite ich noch...

Aber ich freue mich darüber, daß mein Erklärungsversuch doch von vielen Mitforisten so gut aufgenommen wurde, schade nur, daß Marc sich gar nicht mehr geäußert hat.

Grüße vom Schreibtisch, Hugo.

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